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Hallstadt- und Latenekultur im südlichen Germanien z.B. Ubien
14.05.2013, 16:17
Beitrag: #53
RE: Hallstadt- und Latenekultur im südlichen Germanien z.B. Ubien
(13.05.2013 23:24)zaphodB. schrieb:  In diesem Zusammenhang haben wir zum einen die spannende Frage nach
der Keltendefinition.Ein Teil der Lehre macht diese an den römischen Quellen fest, wonach linksrheinisch Kelten und rechtsrheinisch Germanen siedelten- Problematisch ist daß diese römische Einteilung keine ethnologisch-kulturelle sondern eine politisch-.ideologische ist, die von der klassisch-nationalistisch geprägten Geschichtswissenschaft des 19.Jahrhunderts leider relativ unkritisch übernommen wurde.
Der andere Teil der Lehre,den auch ich favorisiere ,orientiert sich an der Sachkultur- und danach gab es eine erhebliche Anzahl rechtsrheinischer Stämme, wie Vangionen,Nemeter,Matthiaker,Ubier ,Sugambrer etc, die eine auf LaTene fußende ,keltische Sachkultur aufweisen und deshalb eher zu den Kelten als zu den Germanen zu rechnen sind .

Dieser Definition folge ich auch- eigentlich lassen sich die Kelten ja gar nicht anders erfassen. Zumindest nicht als "Volk" im anthropologischen Sinne. Ein "Volk" der Kelten hat es nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen nie gegeben.

(13.05.2013 23:24)zaphodB. schrieb:  Zum anderen haben wir die spannende Frage, ob und warum dieser süddeutsche keltische Raum tatsächlich Knall auf Fall verlassen wurde und inwieweit er von den Römern tatsächlich,wie bisher angenommen,kampflos besetzt werden konnte..

Ich würde hier wirklich davon ausgehen, daß der keltische Reichtum auf einem eng geknüpften Handelsnetzt beruhte. Soweit ich weiß, ist die Vermutung aufgekommen, daß man sich sehr spezialisierte in den Knotenpunkten und somit auf ein weiterverzweigtes handelsnetz angewiesen war.
Nach der Eroberung Galliens brach dieses weiteverzweigte Handelsnetzt zusammen und die Oppidae wurden aufgegeben. Das heißt aber wohl nicht, daß sämtliche Anwohner (dabei dürften auch schon Germanen gewesen sein) die Landstriche verließen. Die Städte wurden aufgegeben, und eiN Teil der Bevölkerung wanderte aus (z.B. in Richtung Großbritannien), während andere im Land blieben. Daß die sich kampflos den Römern unterwarfen, ist nicht unbedingt anzunehmen, aber ich denke, daß sie allenfalls in kleineren Verbänden organisiert waren. Es wird auch nicht jeder gekämpft haben, ein Teil wird sich den Römern wirklich unterworfen haben. Und ein Teil hat sich bei den Germanen versteckt, nachdem Caesar ja bekanntermaßen die kelten zu Feinden und Germanen zu Verbündeten gemacht hat...

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RE: Hallstadt- und Latenekultur im südlichen Germanien z.B. Ubien - Bunbury - 14.05.2013 16:17

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