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Die Zeitenwende in Süddeutschland
18.03.2013, 12:24
Beitrag: #10
RE: Die Zeitenwende in Süddeutschland
(18.03.2013 09:27)Suebe schrieb:  Mal ein kleines Rechenexempel.

Cäsar gibt die Zahl der Helvetier um 50vor mit 267.000 an.
Wobei er evt. übertrieben hat.

Aus dem Siedlungsgebiet der Helvetier sind über einen Zeitraum seit 400vor, also mithin 350Jahre oder 12 Generationen ca. 1.000 Bestattungen bekannt.
Woraus man eine ständige Bevölkerung von lediglich 72 Personen errechnet.

Aus dem südlichen Bayern kennt man aus dieser Zeit ca. 500 Bestattungen was einer ständigen Bevölkerung von 36 Personen entspricht.

Ergo: Wir kennen lediglich Bruchteile eines Promilles der keltischen Bevölkerung.

Nunja, wie ich an anderer Stelle schon ausgeführt habe, würde ich mich auf Caesars Zahlen nicht unbedingt verlassen. Vielleicht hat er die Anzahl in ide Höhe getrieben, um die Helvetier gefährlicher aussehen zu lassen, als sie waren.
Vielleicht haben aber auch die Helvetier mit gewissen Tricks versucht, Caesar vorzumachen, daß sie mehr seien, als sie tatsächlich waren.
Wie dem auch sei- Caesar hat mit Sicherheit keine amtliche Volkszähling durchgeführt...

Das Fehlen von Gräberfeldern der späten Keltenzeit ist allerdings schon auffällig. Auch hier kennt man keines- obwohl Kelten hier über 600 Jahre den vorderen Taunus- Kamm bewohnten. Nur ein einziges Grab eines wohlhabenden Mannes wurde gefunden, so daß man durchaus darüver spekulieren kann, was mit den niederen Kelten nach ihrem Tod geschah...

(18.03.2013 09:27)Suebe schrieb:  Vergleichbar mit heute:
dem Anteil der Bevölkerung der heute mit eigenem Piloten, eigenen Hubschrauber und eigenem Geschäftsreiseflugzeug unterwegs ist.
Würde man diesen Bevölkerungsanteil irgendwie für repräsentativ anschauen?
Gewiss nicht.

Aber bei den Kelten macht man es.

Auch wenn der Geschäftsmann mit eigenem Flugzeug, Hubschrauber und Piloten heute nicht die Gesellschaft an sich repräsentiert, so sagt der Fund eines solchen Geschäftsmannes aus, daß unsere Gesellschaft reicht genug ist, um einen Menschen hervorzubringen, der über eine derartige Anzahl von Ressourcen verfügt.
Soweit ich weiß, gibt es gewisse (nicht unumstrittene) Gesellscahftswissenschaftliche Modell, mit denen man in etwa berechnet werden kann, wieiviel Menschen in einer Gesellschaft leben müssen, um eben einen solchen Geschäftsmann hervorzubringen.

Nicht nur bei den Kelten wird die Gesellschaft repräsentativ nach der "Elite" beurteilt- Berichte über einfache römische Bürger, ägyptische Bauern oder babylonische Tagelöhner habe ich ehrlich gesagt auch noch nicht allzu viele gefunden. Auch hier im Forum wird recht selten nach ihnen gefragt...Wink

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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RE: Die Zeitenwende in Süddeutschland - Bunbury - 18.03.2013 12:24

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