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Die Zeitenwende in Süddeutschland
22.03.2013, 00:04
Beitrag: #35
RE: Die Zeitenwende in Süddeutschland
(21.03.2013 10:35)Suebe schrieb:  
(20.03.2013 21:39)Paul schrieb:  Ich habe immer gedacht, die runden Wallanlagen wären die typische "keltische" Befestigung für ihre Höhensiedlungen. Das solche Höhensiedlungen heute verlassen sind, ist doch sicherlich eine Ausnahme bei historischen Siedlungen. Der Normalfall ist doch sicher, das Siedlungen bis heute bewohnt werden. Die Höhensiedlungen wurden dann vielleicht noch für modernere Burgen verwendet. Man kann dann nur unbebaute Stellen und bei Bauvorhaben nachgraben. Da diese Bauvorhaben meistens privat sind und keine historischen Funde vermutet werden, werden die möglichen Funde in der Regel zerstört o. wenn etwas gefunden wird, wird der Fund verheimlicht, um den Baufortgang nicht zu stören. Da die alten Siedlungen in der Regel kleiner als die moderne Überbauung ist, lagen sie wahrscheinlich meist in den heutigen Altstädten.
Interessant wäre es, wenn alte Bauten in neue Bauten integriert wurden, so wie es bei alten Kirchen oft der Fall war. Möglicherweise wurden auch vorchristliche religiose Objekte in die ältesten Kirchen integriert, wie die ubische Verehrungsstätte im Bonner Dom. Zumindest wurden die Kirchen gerne auf diesen Verehrungsorten errichtet.

In die Hallstatt- und Latenezeitlichen Bergfestungen wurde hin und wieder tatsächlich eine Ritterburg eingebaut, die waren aber viel viel kleiner.

Nochmals benutzt wurden diese "Volksburgen" zur Zeit der Ungarneinfälle.
Wobei auch dies meist nur vermutet wird. Nachweise weniger.

Du hast schon recht, günstige Plätze für Siedlungen waren "immer" günstig, dort stehen heute die Dörfer und Städte. (als bei uns vor 120 Jahren in der "Oberamtei" der Keller tiefergelegt wurde, hat man 2 Keltengräber gefunden) Ein "Problem" hauptsächlich der Alemannenzeit, jede Menge Friedhöfe aber keine Siedlungen werden gefunden. Und mit der Christianisierung werden die Friedhöfe zu den Kirchen verlegt, findet man auch die nicht mehr.

Die Kelten haben natürlich in Holz gebaut, da ist eine Weiternutzung in späteren Bauten nicht möglich.
Wobei die Römer in späterer Zeit auch zu Holzbauten übergegangen sind, mit ein Grund, dass sie im letzten römischen Jahrhundert kaum mehr zu finden sind.

Der "Rundwall" bei den Kelten wäre mir jetzt neu.

Die ubischen Höhen-Städte, hatten alle rundliche an die Landschaft angepasste "Wallanlagen"/Trockenmauern-Holzkonstruktionen. Die Dünsbergstadt hatte z.B. 3 rundliche Mauerkonstruktionen, die jetzt verfallen als Wall erscheinen. Manchmal wurde ein Erweiterungsbau einer Mauer auch als Halbkreis an eine bisherigen Mauer angeschlossen. Die Ubier hatten allerdings auch viele Städte in den Flußtälern ohne bis jetzt nachgewiesene eisenzeitliche Stadtmauern, z.B. Limburg, Butzbach und Bad Nauheim. Vielleicht sind die Rundmauern ein Abgrenzungsmerkmal, um eine ubische Stadt von einer echt keltischen z.B. Helvetischen unterscheiden zu können? Die Treverer bevorzugten wohl auch die rundlichen Mauerformen?
Im Einzelfall kann man natürlich nicht wissen, ob solche Mauern vorhanden waren und das Baumaterial dann in den mittelalterlichen Stadtmauern und in den Gebäuden verwendet wurden. Das wurde bisher wahrscheinlich auch noch nicht untersucht.

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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RE: Die Zeitenwende in Süddeutschland - Paul - 22.03.2013 00:04

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