Die slawische Expansion
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13.09.2016, 14:38
Beitrag: #89
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RE: Die slawische Expansion
(18.08.2013 11:30)Arkona schrieb: Ich möchte noch eine andere Sache korrigieren. Im Westen gab es zwar die üblichen Abgaben und Frondienste, flächendeckende Leibeigenschaft gab es da aber nicht, das war erst später typisch ostelbisch. Es waren jedenfalls keine Leibeigenen, die die Ostkolonisation betrieben, sondern freie Bauern. Bis ins 15. Jh. war die Rechtstelluung der Bauern im Osten erheblich günstiger als im Westen. Die Fürsten lockten Zuwanderer und versprachen ihnen persönliche Freiheit und frei vererbbaren Grundbesitz. Das änderte sich erst mit der seit dem 16. Jh. in Ostdeutschland einsetzenden Gutsherrschaft. Die adligen Gutsherren bewirtschafteten ihre ausgedehnten Rittergüter selbst, kauften freie Bauernhöfe meist unter Druck auf ("Bauernlegen") und verfügten über die Erbuntertänigkeit: Die Bauern auf den Rittergütern standen in persönlicher Abhängigkeit vom Gutsherrn, der die Straf- und Polizeigewalt besaß, und seine Bauern nahezu auf den Stand von Leibeigenen herabdrückte, Es gab eine Arbeitspflicht, Frondienste und Gesindezwang, während dem Gutsherrn lediglich eine Fürsorgepflicht oblag. Dieses schändliche System, das die Junkerherrschaft jenseits der Elbe kennzeichnete, endete erst allmählich im 19. Jh. und behauptete sich z.B. im Großherzogtum Mecklenburg noch bis zum Beginn des 20. Jh. |
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