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Was wäre, wenn Troja den trojanischen Krieg gewonnen hätte,,,
03.04.2013, 10:41
Beitrag: #33
RE: Was wäre, wenn Troja den trojanischen Krieg gewonnen hätte,,,
Noch mehr Lesestoff: Wink
Ich hab gestern noch im Ausstellungskatalog "Troja - Traum und Wirklichkeit" gestöbert (immerhin auch schon aus 2001) und bin da noch auf was gestoßen. Das hat mich gestern schon dauernd gestört, und ein Katalogbeitrag hat da für Klarheit gesorgt. Jetzt hab ich im Netz (http://www.theiss.de/pdf/978-3-8062-2154-1.pdf) grad den zweiten Nachweis gefunden.
Das Anatolischsein von Troja muss sich auch in der Architektur niedergeschlagen haben, dachte ich gestern dauernd, hab aber bei meinen Recherchen erst mal nix gefunden. Jetzt aber - Viola:
"Trojas Kombination aus Zitadelle und Unterstadt, seine Hausarchitektur und Mauertechnik sowie seine religiösen Praktiken und Bestatungpraktiken sind typisch anatolisch, ebenso wie die überwaältigende Mehrheit der dort gefundenen Keramik. Natürlich gab es auch griechische Keramik und Zeugnisse griechischer Sprache in Troja, aber sie waren nicht vorherrschend."

Günter Neumann schreibt im Ausstellungsband, dass ganz (!) Anatolien von den Sprachen Luwisch und Hethitisch beherrscht war (S.46ff). In Nordwestanatolien nimmt er an, dass sich "verwandte, aber bisher unbezeugte Idiome gegeben [hat], sie könnten dem späteren Lydischen geähnelt haben." (S.46).

Troja bzw. Wilusa gehörte übrigens kaum einmal zur sogenannten "Arzawa-Koalition", die sich in Westanatolien zu solcher Macht kämpfte, dass sowohl Ägypter als auch Hethiter den dortigen König als "Großkönig" und als gleichberechtigt mit eben den hethitischen und ägyptischen, aber auch mit den babylonischen Königen betrachteten. Wilusa war aber immer auf Seiten der Hethiter. Auch ein Hinweis, wie eng die trojanisch-hethitische Bindung eigentlich war. Der Sohn oder Enkel des Alaksandu von Wilusa namens Walmu saß übrigens wie auch Alaksandu selbst alles andere als fest im Sattel. Gemäß dem Bündnisvertrag mit den Hethitern forderte der hethitische König seinen Vasallen im Staat Seha (eines der Bruchstücke des mittlerweile von den Hethitern zerschlagenen Arzawa-Reiches) auf, dem von seinem Thron vertriebenen Walmu wieder auf seinem Thron zu helfen - was auch gelang.

Einer der berühmtesten Beweise, dass es die Ahhijawa tatsächlich gegeben hat und dass sie über die Ägäisinseln und wahrscheinlich auch über mindestens Teile des griechischen Festlandes herrschten, ist der "Tawaglawa-Brief" des hethitischen Großkönigs Hattusili II. an seinen - nicht namentlich genannten - "Kollegen" in Ahhijawa. Tawaglawa ist die luwische Entsprechung zum griechischen Namen "Eteokles" - und das war nach der griechischen Mythologie der Sohn des Ödipus, seines Zeichens nicht nur tragischer Held, sondern auch König von Theben (!!).

VG
Christian
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RE: Was wäre, wenn Troja den trojanischen Krieg gewonnen hätte,,, - 913Chris - 03.04.2013 10:41

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