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Schwarzes Meer. Erklärung der Sintflut
20.09.2012, 17:42
Beitrag: #61
RE: Schwarzes Meer. Erklärung der Sintflut
(19.09.2012 12:50)Bunbury schrieb:  Von daher sollte man- weil es auch mit den archäologischen Befunden übereinstimmt, einfach mal annehmen, daß der Bericht in diesem Bereich auf Tatsachen beruhen könnte.
Und dann existieren auch Flutungsberichte aus Griechenland...
Damit wäre mit Griechenland ein weiterer Kulturkreis belegt

Nur hat Plato lediglich den schon vorhandenen nahöstlichen Mythos wiederverwendet, und zweitens waren alle nachgewiesenen Überschwemmungen und auch komplett versunkenen Städte eben nur einzelne Städte und Flutungen, aber keine "Weltfluten". Auch eine noch so verheerende mesopotamische Superflut hätte immer nur die Städte an den Flüssen betroffen. Mesopotamien bestand aber schon immer aus den Siedlugnen an den Flüssen UND aus umwohnenden Nomaden und Bergbewohnern (Elam!), die von diesen Fluten verschont blieben.
Das ist ja das "Anziehende" an der Schwarzmeerflut, dass hier tatsächlich eine ganze "Welt" betroffen war. Zwar wanderten die Überlebenden auch hier aus (irgendwer musste den Mythos ja weiter geben können), aber ihre alte Welt, die war tatsächlich komplett versunken.

Aber auch von dieser Basis aus brauchte es noch mythische Überhöhung, um zur echten Sintflut (= Weltflut) zu kommen. Von daher denke ich tatsächlich, dass wir die Psychologie mit einberechnen müssen...

VG
Christian
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20.09.2012, 22:14
Beitrag: #62
RE: Schwarzes Meer. Erklärung der Sintflut
Und ich setze weiter auf die Gerüchteküche...

Fast überall, aus jeder Ecke gibt es solche Überschwemmungsmythen. In der Ägäis, in der heutigen Türkei, Mesopotamien und dergleichen mehr, die sich in den Volksüberlieferungen gehalten haben. Und ein paar Jahrhunderte später weiß eben keiner mehr, daß die Überschwemmung von Tyrins nach katastrophalen Regenfällen und eine Überschwemmung in Mesopotamien und eine dritte Überschwemmung und eine vierte Überschwemmung anderswo eben nicht zur gleichen Zeit stattgefunden haben...

Das hat man doch oft gerade bei mündlichen Überlieferungen- die Zeitebenen verschieben sich, und es weden Dinge miteinander in Zusammenhang gebracht, die gar nicht miteinander in Zusammenhang stehen.

Warum ich die Überflutung des Schwarzen Meeres eben nicht für den Ursprung des Sintflut- mythos halte, ist schlicht und einfach die Tatsache, daß es in der Sintflutgeschichte heißt, es habe 40 Tage und Nächte ununterbrochen geregnet.
Die Überschwemmung der Sintflut war also eine Überschwemmung infolge heftiger Regenfälle.

Wenn es die Schwarzmeerflutung gewesen wäre, hätte sich das doch sicherlich im Mythos niedergeschlagen- ich fände das göttliche Strafgericht über die Menschheit sehr viel bedrohlicher, wenn der Wasserspiegel plötzlich schnell steigen wurde.
Von der Dramaturgie wäre der plötzliche Wassereinbruch als Gottesstrafe doch sicherlich sehr viel besser geeignet gewesen als Regen... Und dann wäre dieser Teil in der Überlieferung sicher nicht verloren gegangen... Warum sollten sich die Menschen von früher komplett anders verhalten und den dramatischsten Teil ihrer Geschichte nicht weiter erzählt haben?

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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