Kleine Geldgeschichten
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04.06.2012, 22:58
Beitrag: #1
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Kleine Geldgeschichten
I.
Servus . Am 29.4.2011. suchte ich die Zweigstelle Nord der österreichischen Nationalbank in Linz auf . Nicht um alte Schillinge in Euro umzuwechseln . Ich hatte gelesen daß es in der Bank eine interessante Ausstellung gäbe , über frühere Zahlungsmittel in Europa . Der Titel : Mit Salz , Beil und Rind auf Shopping – Tour Anklicken: http://www.archaeologie-online.de/typo3t...f7e55d.jpg Aus Archäologie Online . Nach meiner Anfrage wurde mir das Fotographieren erlaubt . Als ich mich verrenkend über die Stufen und den Vorraum bis in den Schaltersaal vorgearbeitet hatte , sprach mich der Manager Hr. Josef Kienbauer an . Wir sprachen über die gelungene Ausstellung und als ich Ihm erzählte hier im Forum darüber einen Bericht zu schreiben , schenkte er mir sogar eine Presse-CD der Präsentation . Nach der Durchsicht des Ausstellungskataloges und eigenen Recherchen wurde die Geschichte aber etwas umfangreicher . Der oberösterreichische Donauraum und der Zentralraum sind uraltes Siedlungsgebiet . Lagerspuren lassen sich sogar in der Riß-Würm Warmzeit ( 130 000 – 80 000 Jahre vor heute ) nachweisen . Funde vom Homo Erectus sogar aus der Zeit vor über 500000 bis etwa 600000. Jahren . Anklicken. http://www.archaeologie-online.de/typo3t...55d.jpgAus Archäologie Online. Aus Archäologie Online . Eine immer wieder aufgesuchte Stelle ist das Berglitzl . Eine ehemalige Flußinsel am nördlichen Donauufer , im Bezirk Perg . Mit natürlicher Erhebung und dadurch gegen Überschwemmungen geschützt. Aus obgenannter Riß-Würm-Warmzeit wurden Lagerspuren gefunden . Diese endeten in der nachfolgenden Würm – Eiszeit . Aus dem Zeitraum von ca. 50 000 – bis 15 000 Jahren , das Festlandseis hatte sich wieder etwas zurückgezogen fanden sich wieder eiszeitliche Lagerfunde ein . In beiden Lagerhorizonten wurden Gerätschaften aus Donauhornstein und – Kies gefunden . Anklicken. http://www.archaeologie-online.de/filead...tal_09.jpg Abb. 9. Schaber aus Abensberger Hornstein von der Neandertalerstation "Berglitzl", einer eiszeitlichen Donauinsel nahe Linz http://www.archaeologie-online.de/magazi...l/seite-1/ Als diese Funde mittels modernster Untersuchungsmethoden , neu bewertet wurden , stellte man fest , daß ein retuschierter Abschlag eines Knollenhornsteins , den bayrischen Jurahornsteinlagerstätten des Abensberger Raumes im Landkreis Kehlheim zuzuordnen ist . Dieser wurde , anhand der Fundumgebung , älter als 40 000 Jahre eingeortnet . Da lebten in Mitteleuropa noch keine HSS sondern noch die Neandertaler . Und somit stammt der Abschlag von ihnen . Was mich daran so interessiert ist die Frage , wie kam das Rohmaterial , des Abschlages und eventuell auch Andere , an diesen Fundort ?? Über hunderte Km . ?? Wurde es durch so weite Wanderungen , der Gruppe , transportiert ? Oder brachten es Vorbeiziehende mit und es wurde getauscht ?? Und da sind wir schon beim ersten Thema : Dem Tauschhandel. Daten über Berglitzl wurden dem Buch „ Rätsel der Steinzeit – zwischen Donau und Alpen „ entnommen . Autor : Hr. Alexander Binsteiner . Und noch ein Wikipedialink . http://de.wikipedia.org/wiki/Berglitzl Fortsetzung folgt . Luki. Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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15.06.2012, 22:53
Beitrag: #2
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Der Tauschhandel .
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Der Tauschhandel . Die Jäger und Sammler , tauschten zwar gelegentlich , aber im Allgemeinen waren sie Selbstversorger . Sie lebten in kleinen Gruppen , ernährten sich von dem was ihnen die Natur anbot und zogen dem Wild nach . Der Tauschhandel begann vermutlich erst mit dem Homo Sapiens Sapiens . Nach neuesten Erkenntnissen wanderten , mit Vieh , Kind und Kegel , schon vor 8000. Jahren , Menschen aus Westanatolien in den Balkanraum ein . Es waren die späteren Linienbandkeramiker , die sich nordwärts ausbreiteten . Sie kamen um 7500 Jahren vor heute in Mitteleuropa an und verdrängten mit ihrer Landwirtschaft die Jäger und Sammler an die Ränder Kontinentaleuropas . Anfänglich wurde nur Gut gegen Gut getauscht . Z.B.: Fleisch , Fisch , Feuersteinrohlinge , Steinwerkzeuge und sehr wertvoll war das Salz . Aber mit zunehmender Landwirtschaft wurden auch dessen Erträge , wie Getreide und Vieh , getauscht . Da der Fernhandel zunahm , mußte man sich auf einige wenige Warengruppen beschränken . Es wird als Nutzgeld bezeichnet . Gehandelt wurde Getreide und Vieh , sowie Salz und Felle . Sehr beliebt waren auch Werkzeuge und Waffen . Schmuck und Halbfabrikate . Durch die Überschußproduktion der Landwirtschaft war es Einzelnen möglich sich zu spezialisieren . Salz - und Metallbergbau sowie die Metallverarbeitung waren möglich . Da aber zum Tauschhandel nicht immer ein passendes Tauschobjekt vorhanden war mußte man Zwischentauschgüter finden . So wurde die Geldwirtschaft eingeführt . Es wurde eine Ware gegen ( die vereinbarte Menge eines ) Zwischentauschgutes eingetauscht . Und dieses konnte später wiederum gegen ein beliebiges Gut oder Ware getauscht werden . Es mußte gefragt und anerkannt sein . Teilbar und wertbeständig sowie messbar . Bilder von der ÖNB. Anfänglich waren es Geräte und Waffen . Später Metallrohlinge und Barren . Schmuck und Edelmetalle . Um 2000 v. Chr . gab es das erste Metallgeld in Tierform . Und um 650. v. Chr. In Lydien ( Krösus ) die ersten Münzen aus Elektron . Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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15.06.2012, 23:11
Beitrag: #3
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Das Nutzgeld .
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Das Nutzgeld . Das waren anfänglich Felle und Fleisch erlegter Tiere , sowie Werkzeuge und Salz. Mit zunehmender Landwirtschaft und Viehzucht auch Ernteerträge und Vieh . Es waren aber auch handwerkliche Erzeugnisse , wie Wolle und Tuche oder Schmuck . Archologie der westlichen Slawen - Google Bcher Getreide war sehr beliebt , Flughafer , Hirse , Einkorn und Dinkel . Noch bis ins Spätmittelalter wurden Abgaben mittels Getreide oder Vieh und Tierprodukten bezahlt . Laut englischen Marktordnungen gab es z.B. : folgenden Wertmaßstab für Norwegische Stockfische : 240 Stockfische = 1. Rind = 6. Schafe = 120 Ellen Wolle . 100 Stockfische = 1. Fass Wein . 20 Stockfische = Hufeisen für 5. Pferde oder 1. Fass Bier . 15 Stockfische = 1/8 Fass Honig . Auch Rinder waren ein gültiger Wertmaßstab . Sie waren aber kleiner als Heute . Gerloff: Die Entstehung des Geldes ... - Google Bcher Noch im Spätmittelalter wurde die Rüstung eines Ritters in Rindern gerechnet . Sie war eine sehr kostspielige Anschaffung . Homer schrieb : Der Wert einer Rüstung = 9.Rinder . Einer Frau ( je nach Stand ) = 5. bis 20. Rinder . Ein großer bronzener Dreifuß = 12. Rinder . Ein Mann = 100.Rinder . Die römische Bezeichnung für Geld „ pecunia „ leitet sich vom lateinischen „ pecus „ ( Vieh ) ab . Ebenso bezeugt den Wertmaßstab der Rinder , das germanische „ Kugildi „ ( Kuhgeld ) . Noch im Spätmittelalter wurde die Rüstung eines Ritters in Rindern gerechnet . Sie war eine sehr kostspielige Anschaffung . Holzschild und Lanze ..= 2 Kühe . Schuppenpanzer.........= 12 Kühe . Streitross....................= 12 Kühe . Helm..........................= 6 Kühe . Schwert......................= 7 Kühe . Beinschienen...............= 6 Kühe . Das war der Wert von 45. Rindern und zugleich auch der Viehbestand eines durchschnittlichen Dorfes . Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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15.06.2012, 23:16
Beitrag: #4
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Zwischentauschgüter .
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Zwischentauschgüter ( beginnende Geldwirtschaft ) Wenn Käufer und Verkäufer zum Tauschen , über keine , von Beiden , akzeptierten Güter verfügten , mußte der Käufer , ein vom Verkäufer akzeptiertes Gut anbieten , um Handelseins zu werden . Das konnte Alles sein . Von der Dienstleistung , über Naturalien , Werkzeuge , Rohstoffe oder Metallbarren . In der Bronzezeit boten sich daher Werk - und Schmuckstücke aus selbigem Material an . Die Kelten verwendeten Noppenringe , Kugelrädchen und Radmünzen aus Bronze . In der Eisenzeit verwendeten sie Eisenbarren als Zahlungsmittel. Die Etrusker und Italiker verwendeten den „ Aes rude „ ( Rohkupfer ) in mehreren Formaten . Meist waren sie mit einem Stempel versehen der das Gewicht anzeigt und damit auch den Geldwert. Von da ab war es nicht mehr weit zum Metallgeld . In Fära ,( Schuruppak ) Mesopotamien ( Sumerer ) , wurden Keilschrifttafeln aus der Frühdynastischen Zeit III.A ( 3400.-2900. v. Chr. ) ausgegraben . Auf manchen war der Verkauf von Ländereien , Grundstücken oder Gärten vermerkt . Ebenso eventuelle Wasserrechte , sowie der oder die Verkäufer ( Familie oder Gruppe ) und ebenso der oder die Käufer . Was es aber so interessant macht ist daß der Kaufwert ( Preis ) der Immobilie in Kupfer oder Silber festgelegt war . Da aber vermutlich die Wenigsten über diese Metalle verfügten wurde auch der Umrechnungswert in Gerste ( dem damals wichtigsten Getreide ) angegeben . Wahrscheinlich wurden daher auch Grundstücksverkäufe mittels Gerste ( Zwischentauschmittel ) bezahlt . Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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15.06.2012, 23:32
Beitrag: #5
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Metallgeld .
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Metallgeld . Aufgrund des zunehmenden Fernhandels und des leichteren Transportes , vorallem wegen der einfacheren Umrechenbarkeit ( fixer Wert ) kamen schon fast genormte Metallgelder auf . Z.B. : Klingen – und Spatengeld aus Bronze oder Eisen . Daneben wurde natürlich auch , als Geldwert , Schmuck und Edelmetalle verwandt . Die ersten Münzen waren aus Elektron , einer natürlich vorkommenden Legierung aus Silber und Gold . Sie wurden erstmals ca. 650. v. Chr. In Lydien ( Kleinasien , Krösus ) verwendet . Aus Wikipedia . Die Griechen in Ionien übernahmen die Idee und prägten um 550. v. Chr. auf der Insel Ägina den silbernen Stater . Bis 400. v.. Chr. hatte er sich in ganz Griechenland durchgesetzt . Ab 500. v. Chr. prägten sie schon in Süditalien , Neapel und Sizilien Silbermünzen . Stater aus Korinth , 4. Jahrhundert. Die Kelten prägten ihre Regenbogenschüsselchen ab ca. 340. v. Chr. Über 150. Jahre nur aus Gold . Später auch aus anderen Metallen . Goldstater ( Goldschüsselchen ) der Boier um 100. v. Chr. Fund in Österreich . Fürst Biatec . Die Römer hatten zwar schon Neapel ( Napolis ) erobert , stellten selbst aber erstmals 289. v. Chr. Münzmeister ein . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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17.06.2012, 17:23
Beitrag: #6
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Primitivgeld .
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Primitivgeld : In anderen Weltgegenden gab es auch andere Zahlungsmittel . Muschelgeld , Federgeld , Hunde – oder Haizähne , Kakaobohnen und Federkiele mit Goldstaub gefüllt oder Steinradgeld . Auf einigen Inseln ist das Eine oder Andere heute noch im Gebrauch . Schnecken- und Muschelgeld : Schöne Muscheln wurden auch bei uns in der Stein- und Bronzezeit zu Schmuck verarbeitet. Wahrscheinlich weltweit . Und sicherlich wurde sie auch als Tausch- und Zwischentauschgüter verwendet ( spät noch von den Indianer Nordamerikas ) . Muschelgeld Neuirland . Gemeinfrei , Urheber , Bin im Garten . Zum Größenvergleich, heutige Centmünzen . Gemeinfrei , Urheber , Bin im Garten . Aber als Zahlungsmittel sind sie in Teilen Afrikas , Ostasien und Ozeanien noch im Umlauf. Kaurigeld ( Kaurimuschel ) Gemeinfrei , Urheber , Philipp66 Das chinesische Schriftzeichen für Geld entwickelte sich der Zeichnung einer Kaurimuschel . Aus Wikipedia ; Urheber : Bin im Garten . Es ist klein und leicht zu transportieren . Sie wurden durchbohrt und auf Bastschnüre aufgefedelt. Andere wurde zu Scheiben geschliffen und durchbohrt und aufgefädelt zu langen Schnüren . Kaurimuschelschnüre. Anklicken, gemeinfrei, Autor: bin im Garten. In Papua Neuguinea werden die kostbaren Schnüre in einer Bank aufbewahrt und teure Anschaffungen mittels Geldschnüren abgewickelt . Eine Braut soll ca. 250 m. Nasaschneckengeld kosten . Ob die Brautleute die Schnecken gemeinsam fangen , kochen , essen , auffädeln und dann den Brauteltern übergeben ? Ich weiß es nicht , aber es scheint mir sehr mühsam zu sein . http://www.wirtschaftslexikon24.net/d/mu...elgeld.htm Dongo ( Achatinageld ) : ( Achatschnecken ) War in Westafrika gebräuchlich . Hundezahngeld : ( Schneidezähne ) In Ozeanien gebräuchlich . Auf den Admiralsinseln bekam man noch 1929 für einen Zahn 10. Kokosnüsse . Haifischzähne : Als Schmuck verwendet und ähnlich wie Hundezähne als Zahlungsmittel verwendet . Walroßzähne : Wurden im Mittelalter von den Wikingern gehandelt und in Nordamerika von der „ Hudson bay Companie „ als Zahlungsmittel anerkannt . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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17.06.2012, 17:40
Beitrag: #7
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Lebensmittel als Primitivgeld .
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Lebensmittel , Salz , Bohnen und Tee . Salz: Salz war nicht nur ein Tauschmittel , in manchen Kulturen war es sogar ein Zahlungsmittel . Die Legionäre Roms bekamen als Sold nicht nur Münzen sondern auch einen Teil in Salz ausbezahlt . Salz = salarium ( Salär ) . http://de.wikipedia.org/wiki/Sal%C3%A4r In der Gegend von Ostafrika ( Eritrea und Äthiopien ) verwendet man bis heute Salzziegel ( Amole ) als Zahlungsmittel . Urheber : Bertramz http://de.wikipedia.org/wiki/Amole Teeziegelgeld : Teeziegelgeld wurde in Ostasien Als Zahlungsmittel verwandt . Von Südchina , Burma , Tibet , Mongolei bis Ostsibirien . Die getrockneten Teeblätter wurden zerrieben , mit Bindemittel versetzt und gepresst . Paternosterebsen ( Samen ): Wurden in Kamerun und Nigeria aufgefädelt und als Geld verwendet . Der rote Samen sieht hübsch aus , die Pflanze ist aber giftig ? In Indien heißen die Samen „ Rati „ und da sie ein Karat schwer sind werden sie zum Abwiegen von Gold verwendet . Aus Wikipedia ; Urheber : USDA . http://de.wikipedia.org/wiki/Paternostererbse Kakaobohnen : In Mesoamerika waren Kakaobohnen Zahlungsmittel . Bei den Azteken , Mayas und Kollegen berechnete man den Wert einer Sache oder Leistung in Kakaobohnen . Zeitweise kostete ein Sklave nur 100 Kakaobohnen . Sie wurden auch als Vermögen gehortet . Moctezuma II. Soll 1250. Tonnen als Staatsschatz besessen haben . Die Bohnen waren sehr wertvoll und Kakao durften nur die Spitzen der Gesellschaft trinken . Und wenn sie sich den Genuß leisteten , vertranken sie praktisch bares Geld . Goldfederkiele : Die aztekischen Fernhändler ( Pochteca ) verwendeten auch Federkiele mit Goldstaub gefüllt und verstöpselt . Sie waren leicht zu transportiern und zur Wertbestimmung wurden sie wahrscheinlich gewogen . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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17.06.2012, 17:52
Beitrag: #8
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Federn und Steingeld
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Federngeld : Die kräftig leuchtende bunte Federn , von schwer erlegbaren Vögeln wurden einzeln oder zu einem Nutzgeld verarbeiteten Geldwertprodukt von einigen Völkern als Zahlungsmittel verwendet . Bei den präkolumbischen Völkern Mesoamerikas waren die Federn desQuetzalvogelals Zahlungsmittel sehr beliebt . Sie wurden an Kleidungsstücken und für die Federnkronen verarbeitet . Und die Tarasken waren für ihre kunstvollen Federnbilder berühmt . Gemeinfrei . Urheber , D. Hatcher . Auf den Salomoneninseln wurden die roten Federn zu bis zu 9. m. Langen Federbändchen verknüpft . Sie bestand aus 50-bis 60 000. Federn . Je besser ihr Zustand und desto leuchtender die Farbe , desto wertvoller waren diese Rollen . Urheber : Bank von Belgien . Steingeld : Eigenartiger Weise war eine Form des Steingeldes bis ins 19. Jahrhundert im Sudan gebräuchlich . Es waren , in Idar Oberstein , geschliffene Scheiben aus Achat und Karneol . Mittig mit einem Loch und in der Größe von 3. bis 10. cm Durchmesser . Schöne bearbeitete Steine verwendeten mehrere Völker als Zahlungsmittel . Aber den Vogel schossen die Bewohner der Südseeinsel Ulithi im Bezirk Yap ( Melanesien ) ab . Sie hatten das schwerste und sperrigste Geldmittel der Welt. Eine Münze lehnt auch im Überseemuseum Bremen . Durchmesser : bis zu 4. Metern Gewicht : bis 5 Tonnen . Aus Aragonit oder Kalzit . Als " RAI " sind sie bekannt . Die Erzeugung des Steingeldes . Wie es mit dem Wechselgeld aussah ?? Vermutlich gab es keines . Da dieses Geld für Transaktionen sehr unhandlich war verblieben sie an Ort und Stelle . Die Dorfältesten wußten wem der Stein gehört , der auf einem Feld ( Grundstück ) lehnte . Und bei einem Verkauf desselben Feldes wechselte einfach der Besitzanspruch auf den Stein . Eine gewichtige Form von großen Scheinen. Gemeinfrei. Urheber: Peter2Pan . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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17.06.2012, 17:59
Beitrag: #9
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Monätäre Sonderformen , Gerätegeld .
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Axtgeld ( Beilgeld ) : Steinbeile wurden als Tauschmittel schon in der Steinzeit benützt . In der Kupfersteinzeit verwendete man Kupferäxte als Prunkstücke und auch als sehr wertvolle Zwischentauschgüter . Einen praktischen Wert hatten diese Äxte nicht . Sie waren zu weich . Zur Arbeit verwendete man weiterhin Steinäxte . In der Kupferzeit waren regional kleine unbrauchbare Bronzeäxte als Zahlungsmittel im Gebrauch . ( Kelten , Thraker ) . Anhand eines Hortfundes stellte man fest , daß sie lieblos angefertigt wurden . Sie wiesen noch grobe Gießränder auf . Alle hatten aber die selbe Größe , als wären sie genormt . Was darauf schließen läßt daß ihr Materialwert im Handelsbereich bekannt war und sie die Funktion eines Metallgeldes erfüllten . http://www.reppa.de/lex.asp?ordner=b&link=Beilgeld.htm Spatengeld : Als im 3. Jahrhunder v. Chr. In China der Staat Qi seinen Nachbarn Qis eroberte übernahm er von ihm das dort schon länger gebräuchliche Spatengeld ( Bu ) . Messergeld : Während der streitbaren Reiche in China war das Messergeld ( Dao ) sehr verbreitet . Es waren gegossene Bronzestücke . Gebrauchsuntauglich und mit eingeprägter Wertangabe . Gnulizenz , Fotograf Dr. Meierhofer. Kunsthistorisches Museum Wien . Weiters waren zu jener Zeit auch andere Formen in jenen Staaten gebräuchlich . Z.B.: Entenschnäbel ( Yibi ) , Bratspieße ( funktionsuntauglich ) . Hackgeld oder Wägegeld : Wertvolle Metalle goß man in Barren oder Stangenform . Bei Bedarf hackte man die benötigte Menge herunter . Um den monitären Wert genau zu bestimmen benötigte man aber dazu eine Waage . http://www.finanz-lexikon.de/waegegeld_3895.html Das war nur ein Bruchteil der gebräuchlichsten Zahlungsmittel vor dem Papiergeld . In den Jahrtausenden des menschlichen Handels waren regional begrenzt und in den jeweiligen Epochen tausende verschiedene Materialien als Zahlungsmittel im Einsatz . Wer sich dafür interessiert und auch Abbildungen sehen will , noch ein Link . Ihr werdet verblüfft sein , was alles als Zahlungsmittel im Verkehr war . Klickt „ Unsere Zeitschrift „ an und dann links die Erdteile . http://www.eucoprimo.com/Uber_uns/uber_uns.html Weiter gehts mit dem Papiergeld . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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20.06.2012, 20:02
Beitrag: #10
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Papiergeld I.
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Papiergeld . Wechsel ( Schuldverschreibungen ) : Schon in der Tang Dynastie ( 618. – 907. ) wurden 806.- 820. Wechsel als Zahlungsmittel verwendet . Da noch in der Song Dynastie ( 960. - 1279. ) vorwiegend mit Kupfer oder Eisenmünzen bezahlt wurde , war das Bezahlen , nur mit Ihnen sehr aufwändig . Lt. Wikipedia mußte am Beginn des 11. Jahrunderts 20 000. Käsch-Münzen , für einen Seidenballen bezahlt werden . Da hatte der Provinzgouverneur Zhang Yong die glorreiche Idee Papiergeld auszugeben . Er bekam die Unterstützung von 16. Großkaufleuten die dieses Zahlungsmittel akzeptierten und verwendeten . Da das System regional funktionierte , übernahm die Regierung Selbiges . Sie begann offizielle Banknoten auszugeben , die durch kaiserliches Gold und Silber gedeckt war . Gemeinfrei Die nachfolgende Yuan-Dynastie ( Mongolen , 1279.- 1368. ) behielt das Papiergeld bei . Sie hoben aber die Edelmetalldeckung auf und schufen damit die erste Fiat – Währung ( Vereinfacht gesagt , nur auf das Vertrauen auf die Wirtschaftsleistung aufgebaut und gedeckt . ) Klugerweise verboten sie den privaten Besitz von Gold und Silber um ein Ausweichen auf Edelmetalle zu verhindern . Schon im 12. Jahrhundert nahmen Genuesische Banken Einlagen an . Im 14. Jahrhundert verwendeten florentinische und lombardische Banken den Wechsel . Sie wechselten fremde Währungen und die Medici verlangten für Wechselgeschäfte eine Gebühr von 15 % . Im westeuropäischen Zahlungsverkehr wurden von Städten und Handelshäusern ( Kontore ) schriftliche Anweisungen für Auszahlungen wechselweise akzeptiert . Faktisch war so der Scheck und die Banküberweisung geboren . Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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20.06.2012, 20:24
Beitrag: #11
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Papiergeld .
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Servus . Papiergeld wurde in Europa schon von einigen Staaten herausgegeben . Der Anlaß war meistens eine Notlage . Entweder fehlendes Metall oder zur Finanzierung von Kriegskosten . 1483 wurde in Spanien kurze Zeit Papiergeld ausgegeben . 1609. in Holland , Buchgeld , dieses war aber durch Edelmetall gedeckt . 1661. wurden in Schweden die ersten offiziellen , europäischen Banknoten herausgegeben . In England wurde 1694 , als Gegenleistung für Kredite die Gründung der privaten , ersten Bank of England erlaubt . Diese hatte auch das Recht , damals noch handbeschriebene , Banknoten herauszugeben . Nach zwei Jahren war sie pleite . 1798 enteigneten die franz. Revolutionäre ( Nationalversammlung ) die Ländereien und Kirchengüter . Da aber keine vermögenden Adeligen mehr im Lande waren , konnte man die konfiszierten Güter nicht verkaufen . Zur Finanzierung der Armee und des Staatshaushaltes brauchte man aber dringend Gelder . Also wurden Ende des Jahres 1798. die Assignaten herausgegeben . Es waren eigentlich gestückelte Staatsanleihen , die anfänglich sogar verzinst wurden und daher auch wie Papiergeld verwendet wurden . Ursprünglich waren sie ja durch die konfiszierten Güter gedeckt . Als aber bald die Verzinsung eingestellt wurde und immer mehr Assignaten gedruckt und in den Umlauf gebracht wurden , verfiel natürlich ihr Wert . 1793 auf 50 %. und 1795 sogar auf nur mehr 8 %. Anfangs 1796 wurden die Assignaten zu einem Kurs von 30 : 1 durch die Territorialmandate ( mandats territoriaux ) umgetauscht und ersetzt . Ab 1795 wurden wieder Silbermünzen geprägt ( 5. Franc ) . In Sachsen und Preußen gab es die Tressorscheine . Und in Wien den Bancozettel . Österreichische Nationalbank. Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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03.07.2012, 09:34
Beitrag: #12
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Münzverschlechterung .
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Servus . Edelmetallgeld hat gegenüber dem Papiergeld heutiger Zeit ( Fiatgeld , keine oder nur gerigfügige Deckung in Edelmetallen ) einen marktüblichen Edelmetallwert . Dieser ist aber subjektiv und wird manchmal , wie jetzt der Silber und Goldpreis von den Investoren in kollektiver Massenhysterie in unrealistische Höhen gepuscht . Wer aber der Meinung ist , Edelmetallgeld war immer wertbeständig , der unterliegt leider einem Irrtum . Und darüber möchte ich Euch nun einige Beispiele aufzählen . Das Recht Münzen zu prägen hatten , oder nahmen sich , natürlich nur uneingeschränkt regierende Herrscher . Ebenso Stadtstaten , Staaten und natürlich die Großreiche . Im europäischen Spätmittelalter auch die fast souverän regierenden Fürsten . Wenn er in seinem Herrschaftsgebiet Münzen prägen ließ , besaß er das Münzregal . Nach kostspieligen Kriegen oder auch wegen Finanzierung derselben , sowie nach allerlei Katastrophen , war es für den Herrschersehr verlockend , sich die nötigen Mittel dadurch zu beschaffen , den Silber – oder Goldgehalt der Münzen zu verringern . Schon Polykrates , von 538. bis 522. Tyrann von Samos bediente sich diesr Technik um Kriegsschulden an seine Feinde zu bezahlen . Er ließ von seinen Sklaven Münzen aus Blei herstellen , die sie dann mit einem hauchdünnen Goldüberzug versahen . In der römischen Kaiserzeit begann Nero ( 37. bis 68. n.Chr.) mit der Münzverschlechterung . Mitte des 3. Jahrhunderts hatten die Silbermünzen nur mehr den 20. Teil des ursprünglichen Silberanteils . Ab Marc Aurel ( ab 270. ) bemühten sich die Kaiser um Münzreformen . Im Boden , im Süden von Bonn „ vicus Bonnensis „ ( D ) , fand man eine Münzform ( ca. 1800. Jahre alt ) aus gebrannten Ton . Es handelt sich um die Negativform eines Denars mit dem Bildnis des Kaisers „ Septimus Severus „ ( 143.-211. ) , Regierungszeit ab 193. Die Denare , mit einem Silbergehalt von 80-90% wurden geschlagen ( geprägt ). Diese aufgefundene Gußform beweißt daß echte Denare eingeschmolzen wurden . Die relativ reine Silberschmelze , wurden anschließend mit unechten Metallen vermengt , oder unechte Metallrohlinge wurden , wie in Samos , nur mit einer dünnen Silberauflage versehen . http://www.welt.de/kultur/history/articl...-Bonn.html In Mitteleuropa wurden Münzverschlechterungen auch schon vor dem 30. jährigen Krieg ( 1618. bis 1648. ) vereinzelt praktiziert . Bilder aus dem Museum Naumburg. Aber so richtig los ging es dann ab ca. 1600. Die Zeit der Kipper und Wipper begann . Da Silber knapp war rendierte es sich nicht , Münzen mit kleinem Geldwert zu prägen , da der Silberpreis den Wert der Münze überstieg . Daher hackte oder schnitt man von den großen Silbermünzen ein Stück herunter ( Kippen ) . Um den richtigen Wert des Münzenbruchteiles festzustellen mußte man es wägen ( Wippen ) . Die Fürsten betrieben es aber im großen Stil , sie ließen die alten Münzen einschmelzen und prägten Neue mit dem halben Silbergehalt . Mit dem Ergebniss daß die Inflation zu galoppieren begann . 1570. kamen auf eine alten Taler 68. Kreuzer . 1611. schon 90. Kreuzer . 1622. waren es ca. 1000. Kreuzer . Der 30. jährige Krieg und die Geldbeschaffungsaktionen der kriegführenden Parteien sowie die Kriegsfolgen gaben der Inflation immer weder Nahrung . Da die Kaufleute das alte Silbergeld horteten wurden sie gezwungen Dieses in das Neuere , Minderwertigere einzutauschen . Es war eine allseits geübte Praxis . Aber richtigerweise war es staatlich organisierter Betrug , mit verherenden Folgen . Daß die , ob private oder staatlicherseits besoldeten , Geldfälscher und Wechsler nicht gut angesehen waren bezeugen folgende Benennungen : Auffwechsler , Finanzer , Ausschieber , Partierer , Landbetrieger , Müntzbescheisser , Ringerer , Beschneider , Schwächer , Wäscher , Schmelzer , Ausfürer , Abgoesser , Asswiegler , Aufwechsler , Felscher , .. ( aus Grimms „ deutsches Wörterbuch „ ) . Das änderte sich erst als Münzreformen eingeführt wurden . Die Großwertigen Münzen mit einem stabilen Edelmetallwert und die Scheidemünzen aus Kupfer . http://www.krieg.historicum-archiv.net/t...lation.htm http://www.mv-naumburg.de/muenzgeschicht...r-u-wipper http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6mische_W%C3%A4hrung http://userpage.fu-berlin.de/~antike/fmi...ation.html http://de.wikipedia.org/wiki/Kipper-_und_Wipperzeit http://de.wikipedia.org/wiki/Drei%C3%9Fi...iger_Krieg Http://www.krieg.historicum-archiv.net/t...lation.htm luki. Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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03.07.2012, 10:07
Beitrag: #13
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Banknotenfälschung .
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Banknotenfälschungen : Gelegentlich liest man in den Tageszeitungen , daß wir beim Geldwechseln vorsichtig sein sollten , da sich gefalschte Banknoten im Umlauf befinden . Aber über solche kleinen Fische möchte ich nicht schreiben . Sondern über Geldfälschungen im großen Stil . Durch gutgemachte Banknotenfälschungen und diese in großer Anzahl in den Umlauf gebracht kann man eine Währung destabilisieren . Da dadurch die Geldmenge erheblich erhöht wird kann es eine Inflation auslösen . Und auch den Vertrauensverlust , der Bevölkerung , in die eigene Währung bewirken . Kriegführend Staaten oder ihre Potentaten hatten das erkannt und benutzten die Geldfälscherei , im großen Stil , als Waffe oder als Druckmittel . Friedrich II. Von Preußen ließ im siebenjährigen Krieg in Polen gefälschte Münzen in Umlauf bringen . Die Engländer setzten , im ersten Weltkrieg , gegen die Türken Falschgeld ein . Die Meisten von uns kennen den Film , der Fälscher . http://www.fiesta-news.at/upload/File/geldfaelscher.pdf Bedrückend zeigt er uns , wie im KZ-Sachsenhausen, KZ-Häftlinge englische Pfundnoten fälschen mußten . Damit wollte das tausendjährige Reich Großbritannien destabilisieren . Aus Rache wegen der schmachvollen Behandlung Ungarns im Friedensvertrag von Trianon ( 1. Weltkrieg ) faßten 1925. ungarische Adelige den Plan , das verhaßte Frankreich zu schwächen . Unter Lajos Windischgrätz fälschte sie die 1000. Franc Banknote . Da sie aber miserabel gefälscht waren flog der Betrug sofort auf . Der Kurier und Diplomat Arisztid Jankovich , hatte den Auftrag die Scheine , in Holland , unter die Leute zu bringen . Aber keinesfalls in einer Bank . Er aber tauschte die ersten Scheine in einer kleinen Bank um . Dem Schalterbeamten fiel die dicke des Papiers auf . Die Polizei verhaftete Jankovich im Hotel und stellte einen Koffer mit Blüten sicher . Umsonst die Mühe . http://einestages.spiegel.de/external/Sh...turedEntry Der Superdollar . http://de.wikipedia.org/wiki/Superdollar So werden gefälschte US. 100. Dollarscheine genannt , die täuschend echt oder von Echten kaum zu unterscheiden sind . So soll Sadam Husseins Irak ca. 40% der Waffeneinkäufen mit Superdollars bezahlt haben . Ebenso wird der Iran verdächtigt Superdollars zu verbreiten . Aber im großen Stile fälscht Nordkorea Dollarnoten . Der CIA bezeichnet sie als Famyli 14342 = Superdollars . 1980. beschafte sich Nordkorea eine Italo Druckerpresse . Erst 1989. wurden auf den Philippinen die ersten Blüten entdeckt . Sie werden auf zwei Wegen in den Verkehr gebracht . Erstens bekamen die nordkoreanischen Diplomaten zur Hälfte Falschgeldnoten untergemischt . Oder die Blüten wurden über Rußland und die Westeuropäischen komunistischen Parteien oder Sympathisanten , mit oder ohne deren Wissen , unters Volk gebracht . Z.B.: Sean Garland , Vorsitzender der irischen Workers Party und Mitglied der Official IRA. 2001. wurden , auf dem Wege nach Europa , zwei nordkorianische Diplomaten feastgenommen . Sie hatten , im Gepäck , 430 000. Superdollars mitgeführt . Der ganze Film über die Superdollars auf YouTube . In 5. Teilen : http://www.youtube.com/watch?v=sFyv37R9r...re=related http://www.youtube.com/watch?v=jzkRFC8Lb...re=related http://www.youtube.com/watch?v=_jw445CDF...re=related http://www.youtube.com/watch?v=ILzB0DnMO...re=related http://www.youtube.com/watch?v=kKkxWIZDu...re=related Aber noch ein großer Feldherr nutzte die Geldwäscherei als politisches Druckmittel . Sein Name , Napoleon Buonaparte . Nach der österreichischen Niederlage bei Ulm im dritten Koalitionskrieg besetzten die Franzosen Wien . Dabei ließ Napoleon die Druckplatten der Wiener Banco-Zetteln kopieren . Die Platten von 500. und 1000. Gulden. Napoleon ließ mit diesen Platten sofort in Paris unmengen Wiener Banco-zettel drucken . 1809. wurde der Friede von Schönbrunn ausgehandelt. Österreich wollt günstigere Bedingungen aushandeln und verzögerte daher die Unterhandlung . Worauf Napoleon erbost erwiederte : Ihr werdet noch vierzehn Tage verlieren und dann doch auf meine Bedingungen eingehen. Ihr könnt die Gefahr, die Euch droht, gar nicht übersehen. Ich habe 200 Millionen Bankozettel in Frankreich machen lassen, die ich in Umlauf bringen werde und sobald der Krieg wieder beginnt, werde ich hier die Fabrikation wieder einrichten. Die Gefahr des österreichischen Staatsbankrot war erst durch die Heirat Napoleons mit der Kaisertochter Marie- Luise gebannt . Denn als Schwiegersohn , ließ Napoleon die Druckplatten und Bancozettel vernichten . So behauptete er wenigstens . Ihr seht also nicht die Maffia oder kleinere Gaunerbanden sind die großen Geldfälscher . Sondern Staaten betrieben Sie in großem Stile und auch sehr angesehene Herrscher bedienten sich , wenn es ihnen paßte , der Waffe des Geldfälschens . Eine blütenreine Weste wünscht Euch , Luki. . Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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04.07.2012, 19:13
Beitrag: #14
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Notgeld :
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Eine besondere Form der Geldmittel ist das ; Notgeld : Es bestand aus verschiedensten Materialien . Z.B.. aus Buchdeckeln , Aluminiumstreifen , Keramik . Aber zum allergrößten Teil aus bedrucktem Papier . Porzellangeld aus Meissen : Sehr schöne Präsentation . http://www.boards-united.com/attachments....jpg?ads=1 Der Grund wesswegen Notgeld herausgegeben wurde war immer eine Notlage . Die ältesten Notgelder waren Belagerungsgelder . Abgeschnitten von Aussen , ohne Zufuhr , mußte man den Warenkreislauf aufrecht erhalten und behalf sich mit der Ausgabe von Notgeld . Das älteste Bekannte wurde von den Spanier herausgegeben , als die Mauren 1483. Alhama belagerten . http://de.wikipedia.org/wiki/Alhama_de_Granada 1574. als in den spanischen Niederlanden Leyden , von den Spaniern belagert wurde und man kein Münzmaterial mehr besass , behalf man sich mit Kirchenbüchern . Aus den dicken Bucheinbänden schnitt man Rohlinge , die man wie Münzen presste . Als Khartum ( Sudan ) von den Aufständischen des Madhi belagert wurde , ließ der Kommandant General Charles Georg Gordon () Belagerungsgeld drucken . Gemeinfrei. Belagerungsgeld aus Khartum . Größere Auflösung : http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...1227123222 Aus Mangel an Münzmetall gaben im ersten Weltkrieg , das deutsche Reich und Österreich Kriegsnotgelder aus . Aus der österreichischen Nationalbank . Danke. Nach Kriegsende war die Wirtschaft am Boden . Also behalf man sich mit der Ausgabe von Notgeld . Zuerst die Länder , aber bald folgten auch die Gemeinden . Um den Wirtschaftskreislauf in den einzelnen Gemeinden aufrecht zu erhalten und nicht in die Zeit des Tauschhandels zurückzufallen , garantierten die Gemeinden die Auszahlung des Nennwertes . Gemeinfrei 100 Milliarden Mark. Notgeld der Kreissparkasse Bielefeld , für den Landkreis Bielefeld : Und größere Auflösung : http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl..._1923.jpg& filetimestamp=20101217203243 Eine gewisse Sicherheit gaben diese Kleingemeindennotgelder im kleinen Wirtschaftskreislauf , denn in den Jahren der Hyperinflation , bis 1923 , waren die meisten Kleingemeindenotgelder von dieser relativ abgekoppelt . Da sie auf dem Vertrauen im kleineren Kreise beruhten und durch äußere Einflüsse nicht so betroffen waren . Das galt nicht für Notgelder die eine größere Stadt , ein Kreis , ein Land oder der Staat , Sparkassen und Banken herausgaben und auf die Landeswährung lauteten . Diese waren genau so der Inflation unterworfen . http://www.vivomondo.com/de/rathaus/woer...er_notgeld Gemeinfrei , Sehr schöne Ausgabe : Notgeldschein der bayerischen Gemeinde Burghausen von 1918. Im NS: Staat gab man für die Ghetthos und Konzentrationslager eigene Geldscheine aus . Vielleicht kann sich noch Jemand von Euch erinnern ,. Jahrelang bekam man wegen Kleingeldmangels in Italien , als Wechselgeldersatz Telefonjetons heraus . Eine Sonderform ist das Bettlergeld . Es wurde von Gemeinden oder der Kirche ausgegeben und berechtigte die Begünstigten nur zum Einkauf von bestimmten Lebensmittel und oder konnte nur in bestimmten Geschäften eingelöst werden . Vermutlich um den Missbrauch zu verhindern . http://www.geldschein.at/bettlergeld.html Weiter geht es in der nächsten Folge mit dem Regio - oder Ersatzgeld . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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07.07.2012, 21:38
Beitrag: #15
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Der Chiemgauer . Regionalgeld I.
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Das Regionalgeld. In irgendeiner Form haben wir Alle schon einmal von einer Regionalwährung gehört . Der Bekannteste ist der Chiemgauer . http://www.chiemgauer.info/ Mit den Regionalgeldern werden mehrere Zwecke verfolgt . Erstens der Geldkreislauf wird angekurbelt. Da je nach Modell der Wertschein , nach 1. bis 3. Monaten zwischen 1% und 5% an Wert verliert . Das bedeutet , das Ansparen macht keinen Sinn . Da zum Beispiel der Wertverlust , z.B. : mittels Wertpickerl nachgeklebt werden muß , da sie über ein Ausgabedatum verfügen . Zweitens wird dadurch die Wertschöpfung in der Region gestärkt und verbleibt auch zum Großteil in der Region . Das ist gerade für ländliche Gebiete ohne nennenswerte Industrie von Vorteil . Drittens werden nichtfinanzierbare Sozialaugaben der Gemeinden mit den Überschüssen finanziert . Z. B. : Der Bau eines Turnsaales , Unterstützung der örtlichen Feuerwehr , Ankauf von Musikinstrumenten für die örtliche Musikschule und die Unterstützung von Schulen usw........ http://www.chiemgauer.info/informieren/statistik/ Die Erlöse ergeben sich aus aus bis zu 3% Fördernachlass der Teilnehmenden Unternehmen und oder aus dem Wertverlust der Gutscheine . Der Regioverein Regios. EG fungiert schon wie eine Bank und vergiebt Kleinkredite . In der maximalen Höhe von 20 000. Chiemgauern . Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling http://www.rosenheim24.de/stadt/sparkass...82863.html Sogar die Sparkasse Chiemgau gibt aus und nimmt den Chiemgauer als Geldwert an. http://www.chiemgauer.info/aktuelles/?tx...c00a934476 Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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07.07.2012, 21:50
Beitrag: #16
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Der wörgler Schilling . Regiogelder II.
Die Geschichte der Regionalgelder ist schon älter .
Nach dem ersten Weltkrieg gab es in Österreich zuwenig Scheidemünzen . Da ein großer Metallmangel herrschte erlaubte das Finanzministerium den Gemeinden den Druck von Papierkleingeld ( Notgeld ) . Diese Scheine hatten eine befristete Gültigkeit bis Ende 1920. Um die Folgen der Weltwirtschaftskriese zu umgehen gründete man 1931. in Deutschland die Tauschgesellschaft Erfurt und gab das Regiogeld Wära-Gutscheine heraus . Dieses Beispiel machte die Runde . Der Unternehmer Max Hebecker gab , bei Deggendorf ( Bayern ) ebenfalls Wära-Gutscheine heraus und finanzierte damit ein Bergwerk mit 60. Arbeitern . http://de.wikipedia.org/wiki/Max_Hebecker Wära gab es auch in Ostfriesland und Ulm . Ähnlich funktionierte der Geraer Tauscher . Die jährliche Abwertung schwankte von 6% in Ulm , 12% in Erfurt bis zu 20% in Gera . Obwohl durch die Ausgabe der Wära- Gutscheine die lokale Wirtschaft einen Aufschhwung nahm , untersagte das Reichsfinanzministerium im Oktober 1931. die weitere Ausgabe Dieser . Daraufhin gingen die regionalen Pflänzchen der Wirtschaftsbelebung ein . Egal , aber die Obrigkeit hatte gesiegt . Umlaufgesichertes Freigeld : Größer : http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0501092155 Das Wunder von Wörgl . In Österreich begann man von der tiroler Gemeinde 1932. Schwundgeld herauszugeben . Den Wörgler Schilling mit einer Stückelung von 1,- , 2.- , 5.- und 10,- Schillingscheinen . Es war durch Einlagen der Gemeinde bei der Raifeisenkasse gesichert und an den Schillingwert gekoppelt . Für die Region war der Wörgler-Schilling ein voller Erfolg . Die Arbeitslosigkeit ging von 21% auf 15% zurück . Rundherum war Wirtschaftskriese . In der Presse wurde es als das Wunder von Wörgl gefeiert . Hunderte Gemeinden wollten dem Beispiel Wörgls folgen , sogar aus Frankreich ( Eduard Daladier, späterer Ministerpräsident ) und den USA kamen Fachleute um sich das System des Wörgler Schillings anzusehen . Der Text auf der Rückseite spricht für sich . Größere Auflösung : http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0501093112 Aber das rief die Bürokraten in Wien auf den Plan . Die österreichische Nationalbank klagte gegen die Gemeinde Wörgl , denn nur sie habe das Recht Scheine und Münzen herauszugeben . Der Wörgler- Schilling wurde verboten . Diesen Irrsinn wollte man in Wörgl nicht einsehen . Als man der Gemeinde aber mit einem Militäreinsatz drohte , beendete man den erfolgreichen Versuch . Die Bürokratie hatte wiedereinmal gesiegt . http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%B6rgl Im III. Teil geht’s weiter mit den heutigen Regionalgeldern . Luki. Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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07.07.2012, 22:02
Beitrag: #17
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Regiogeld III.
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Regiogelder gibt es mit oder ohne Umlaufsicherungen oder als Komplementärwährungen . http://de.wikipedia.org/wiki/Komplement%...C3%A4hrung http://de.wikipedia.org/wiki/Umlaufsicherung Die Herausgeber sind im Dachverband Regio Star e.G. organisiert . http://www.regiostar.com/ http://www.regiogeld.de/ Die Meisten gibt es in Deutschland . http://www.sozialoekonomie.info/Zeitschr...lgeld.html Am Bekanntesten sind z.B.: Der Chiemgauer , Havelblüte , Sterntaler , Urstrom Taler , Lechtaler , Regio , ein KANN WAS , usw....... http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Regionalgelder http://www.havelblueten.de/ In Italien gibt es die : EcoRoma Credito SCEC in einigen italienischen Städten . In der Schweiz : Das Talent . Und seit 1934. den WIR . Größter Tauschring weltweit ( heute die WIR-Bank ). In Österreich : Gössingtaler Styrion Tiroler Stunde ( Maßeinheit ist eine Stunde ) . Waldviertler Regional ( Waldviertler ) . Waldviertler Regional Und in Ungarn : Kekfrank ( Blaufrank ) . 1. KF = 1. Forint . Dessen Besonderheit , er ist Länderübergreifend gültig . In Westungarn und im österreichischen Burgenland . Es sind leider sehr viele Links geworden . Aber ich dachte mir , vielleicht interessiert es den Einen oder Anderen , ob es in seiner Gegend Regiogeld gibt . Ich möchte nur bei der Suche behilflich sein . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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07.07.2012, 22:21
Beitrag: #18
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Maria Theresia Taler .
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Servus . Heute möchte ich Euch von einer Münze , mit langer Tradition berichten . Dem Maria-Theresien Taler . Auch Levantiner Taler genannt . Zuerst war er nur ein Konventionstaler mit dem Abbild der Kaiserin Maria Theresia . Erstmals wurde er 1741. geprägt . Und entsprach dem Werte von 2. Gulden . http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnzko...n_von_1753 Der Konventionstaler war der Nachfolger des Reichstalers im deutschen Reich . Als auch Bayern am 20. 9. 1753 den Konventionstaler einführte , bürgerte sich für die österreichische Münze der Name Maria-Theresien-Taler ein . Der Avers zeigt ein Bildniss von Maia Theresia mit Wittwenschleier . 1780/81 wurde er um 2,4 Gramm schwerer und hat seit dem : Bei einer Feinheit von 833,33 / 1000 Silber . Und einem Gewicht von 28,066 Gramm , beträgt sein Silberanteil 23,389 Gramm . Sein Durchmesser beträgt 3,95 cm bei einer Dicke von 2,5 mm . In der Prägeform hochglänzen betrug am 7.17.2012. sein Wert im Einkauf ......66.,-€ , und Normale Prägung ....28,28-€ . Von der Münze Österreich wird er heute noch geprägt , er ist aber kein gültiges Zahlungsmittel mehr . Von 1771. bis 1750. wurden nur in Wien und Kremnitz ( Kremnica , SK ) die Taler geprägt . Später wurde Er auch in Hall ( Tirol ) , Prag, Graz , Günzburg ( Vorderösterreich ) , Karlsburg ( Siebenbürgen ) , Brüssel , Utrecht und Mailand geprägt . Da Österreich mit der Levante Handel betrieb , wurde er in Nordostafrika sehr beliebt . Die Araber nannten den Taler Abu Kush ( Abu Noukte ) . In Schwarzafrika nannte man Ihn : Rial kebir ( großer Taler ) und auch Rial namsawi = österreichischer Taler. Reali moesi = schwarzer Taler , Abu Teir = Vater des Vogels , Abu gnuchtu = Vater der Zufriedenheit . Ein Sklave kostete 12.-14. Taler. Ein Pferd 15.-25. Taler , und für eine Milchkuh waren ..3-5. Taler zu bezahlen . Aufgrund seiner dortigen Beliebtheit wurde er von einigen europäischen Staaten immitiert . Nachprägungen gab es in Venedig , Rom , Paris , Birmingham . Und noch 1940. prägten die Engländer , als Zahlungsmittel für Ostafrika , in Bombay , 19.Millionen Stück . In Österreich war er bis 1858. gültiges Zahlungsmittel . Ab 1878. wurde der Taler in Österreich nur mehr als Handelsmünze geprägt . Als Italien 1935. Äthiopien zu Erobern versuchte , trat Österreich sein Prägemonopol , bis 1960. , an Rom ab . Doch in Äthiopien war der Taler ( noch bis 1945 , fat lady ) gültiges Zahlungsmittel . Laut der Aussage des Mitglieds Arkona ist er noch Heute im Jemen als Zahlungsmittel im Gebrauch . Von der Münze wurden weltweit über 400 . Millionen Stück geprägt . Als Handelsware wird sie noch heute von der Münze Österreich ( seit 1949 ) in der Form von 1780. geprägt . Früher trug man sie gerne als Anhänger oder Brosche . http://blog.krueger-dirndl.de/tag/maria-theresia-taler/ Es gibt nicht viele Münzen die mit so einer interessanten Geschichte und ein so weites Verbreitungsgebiet aufweisen können . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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