Kleine Geldgeschichten
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07.07.2012, 21:50
Beitrag: #16
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Der wörgler Schilling . Regiogelder II.
Die Geschichte der Regionalgelder ist schon älter .
Nach dem ersten Weltkrieg gab es in Österreich zuwenig Scheidemünzen . Da ein großer Metallmangel herrschte erlaubte das Finanzministerium den Gemeinden den Druck von Papierkleingeld ( Notgeld ) . Diese Scheine hatten eine befristete Gültigkeit bis Ende 1920. Um die Folgen der Weltwirtschaftskriese zu umgehen gründete man 1931. in Deutschland die Tauschgesellschaft Erfurt und gab das Regiogeld Wära-Gutscheine heraus . Dieses Beispiel machte die Runde . Der Unternehmer Max Hebecker gab , bei Deggendorf ( Bayern ) ebenfalls Wära-Gutscheine heraus und finanzierte damit ein Bergwerk mit 60. Arbeitern . http://de.wikipedia.org/wiki/Max_Hebecker Wära gab es auch in Ostfriesland und Ulm . Ähnlich funktionierte der Geraer Tauscher . Die jährliche Abwertung schwankte von 6% in Ulm , 12% in Erfurt bis zu 20% in Gera . Obwohl durch die Ausgabe der Wära- Gutscheine die lokale Wirtschaft einen Aufschhwung nahm , untersagte das Reichsfinanzministerium im Oktober 1931. die weitere Ausgabe Dieser . Daraufhin gingen die regionalen Pflänzchen der Wirtschaftsbelebung ein . Egal , aber die Obrigkeit hatte gesiegt . Umlaufgesichertes Freigeld : Größer : http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0501092155 Das Wunder von Wörgl . In Österreich begann man von der tiroler Gemeinde 1932. Schwundgeld herauszugeben . Den Wörgler Schilling mit einer Stückelung von 1,- , 2.- , 5.- und 10,- Schillingscheinen . Es war durch Einlagen der Gemeinde bei der Raifeisenkasse gesichert und an den Schillingwert gekoppelt . Für die Region war der Wörgler-Schilling ein voller Erfolg . Die Arbeitslosigkeit ging von 21% auf 15% zurück . Rundherum war Wirtschaftskriese . In der Presse wurde es als das Wunder von Wörgl gefeiert . Hunderte Gemeinden wollten dem Beispiel Wörgls folgen , sogar aus Frankreich ( Eduard Daladier, späterer Ministerpräsident ) und den USA kamen Fachleute um sich das System des Wörgler Schillings anzusehen . Der Text auf der Rückseite spricht für sich . Größere Auflösung : http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0501093112 Aber das rief die Bürokraten in Wien auf den Plan . Die österreichische Nationalbank klagte gegen die Gemeinde Wörgl , denn nur sie habe das Recht Scheine und Münzen herauszugeben . Der Wörgler- Schilling wurde verboten . Diesen Irrsinn wollte man in Wörgl nicht einsehen . Als man der Gemeinde aber mit einem Militäreinsatz drohte , beendete man den erfolgreichen Versuch . Die Bürokratie hatte wiedereinmal gesiegt . http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%B6rgl Im III. Teil geht’s weiter mit den heutigen Regionalgeldern . Luki. Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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