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Napoleon in Russland
27.10.2013, 18:20
Beitrag: #51
RE: Napoleon in Russland
Ja, danke nochmal, Du hast recht, so werde ich es machen. Gruß und noch einen schönen Sonntag. Schaust "Tatort"? Heute aus München, soll lt. Kritik ganz gut sein.
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27.10.2013, 22:05
Beitrag: #52
RE: Napoleon in Russland
(27.10.2013 15:50)liberace schrieb:  Ich habe einst vor Jahren gelesen, die Russen hätten franz. Gefangene sehr schlecht behandelt, die meisten mussten sich bei Bauern zu Tode schuften oder starben an Erfrierungen. Erfahrungen der Wehrmacht im II. WK lassen grüßen. Ungestraft griff man dieses Riesenreich nie an.

Ich schrieb doch, von ca. 100.000 Gefangenen wurden ca. 20.000 nach Beendigung der Kampfhandlungen wieder freigelassen. Die übrigen waren tot.
Die Haftbedingungen wären entsetzlich gewesen.
Den gefangenen Rheinbundtruppen wurde die Aufnahme in eine "Deutsche Legion" angeboten, was aber auf kaum Resonanz gestossen wäre.
Eine gewisse Analogie lässt sich da ohne weiteres ziehen.
Die Gefangenen Rheinbündler hätten 1813 auch noch Napoleons Geburtstag gefeiert.

OT: Nach Leipzig hätten die bisherigen Rheinbundtruppen teilweise erhebliche Motivations-Probleme gehabt gegen ihre bisherigen Waffenbrüder zu kämpfen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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28.10.2013, 13:05
Beitrag: #53
RE: Napoleon in Russland
Bei den ganzen Verlustzahlen ist Folgendes oft übersehen worden. Napoleon musste auf dem langen Weg nach Moskau ständig Detachements abstellen, um Orte und Verbindungslinien in seinem Rücken zu sichern. Wenn er bei Borodino mit "nur" noch 130.000 Soldaten antrat, heisst das noch lange nicht, dass die anderen wirklich alle verlustig gegangen waren.
Am Russlandfeldzug waren auch Österreicher (Schwarzenberg in Galizien) und Preussen (Yorck im Baltikum) beteiligt. Die kamen praktisch ungeschoren davon.

Noch ein Wort zu den Gefangenen. Die russische Armee unter Kutusow litt bei der Verfolgung fast genauso wie die Franzosen und hatte enorme Ausfälle. Da gab man sich nicht groß mit Gefangenen ab, sondern überließ diese in der Regel sich selbst. Von Kosaken bis aufs Hemd ausgeplündert in den russischen Winter gejagt zu werden, kam einem Todesurteil gleich.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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28.10.2013, 13:19
Beitrag: #54
RE: Napoleon in Russland
Am besten informiert man sich über den französischen Rückzug immer noch in Tolstois Krieg und Frieden.
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28.10.2013, 16:23
Beitrag: #55
RE: Napoleon in Russland
(26.10.2013 08:05)Suebe schrieb:  
(25.10.2013 17:39)liberace schrieb:  Weiß eigentlich jemand, mit wie viel Mann die Kernarmee der Grande Armeé, die in Moskau gewesen war, zurückkehrte? Von 50.000 über 5.000 bis 50 Mann habe ich alle Zahlen gehört. Der linke und der rechte Flügel, Mac Mahon und Schwarzenberg, dürften ohne große Verluste eingelaufen sein.

Zamoyski "1812 Nepoleons Feldzug in Rußland" folgend. Seiten 598 bis 605

Präzise Opferzahlen würden sich unöglich nennen lassen, da einerseits die Zahlen der Armee bei Beginn des Feldzugs ziemlich sicher geringer als angegeben war, andererseits wurde die Armee kontinuierlich verstärkt.
Insgesamt sollen östl. des Njemen Juni bis Dez. 1812 zwischen 550.000 und 600.000 Mann agiert haben.
120.000 Mann sollen im Dezember 1812 aus Rußland herausgekommen sein, davon 50.000 Österreicher und Preußen, die einen unsicher Verbündete, die anderen dabei die Seiten zu wechseln.
Von den dann verbleibenden waren mehr als 20.000 Polen, wenn man die anderen überlebenden Verbündeten abzieht kommt man auf ca. 35.000 Franzosen die den Feldzug überlebt haben.

Die Rheinbundkontingente hatten immense Verluste, von einem westfälischen Regiment soll gerade mal 1 Sergant zurückgekommen sein.
Ein württembergisches Marschregiment (wird dich ja besonders interessieren) kam am 5. Dezember die Armee östlich Wilna mit 1370 Mann als Verstärkung zur Armee, am 9. Dezember beim Einzug in Wilna hatte es gerade noch 65 Mann.

Dis russische Armee machte ca. 100.000 Gefangene von denen nicht mehr als 20.000 überlebten.
Unter den Rheinbundtruppen wurde für eine "Deutsche Legion" geworben, die Geworbenen entkamen sofort den entsetzlichen Haftbedingungen, aber die Werbungen hatten nur sehr geringen Erfolg. (es drängen sich Analogien auf)
Überhaupt waren die Rheinbundtruppen verläßliche Verbündete Napoleons, bis nach der Völkerschlacht.

(28.10.2013 13:05)Arkona schrieb:  Bei den ganzen Verlustzahlen ist Folgendes oft übersehen worden. Napoleon musste auf dem langen Weg nach Moskau ständig Detachements abstellen, um Orte und Verbindungslinien in seinem Rücken zu sichern. Wenn er bei Borodino mit "nur" noch 130.000 Soldaten antrat, heisst das noch lange nicht, dass die anderen wirklich alle verlustig gegangen waren.
Am Russlandfeldzug waren auch Österreicher (Schwarzenberg in Galizien) und Preussen (Yorck im Baltikum) beteiligt. Die kamen praktisch ungeschoren davon.

Noch ein Wort zu den Gefangenen. Die russische Armee unter Kutusow litt bei der Verfolgung fast genauso wie die Franzosen und hatte enorme Ausfälle. Da gab man sich nicht groß mit Gefangenen ab, sondern überließ diese in der Regel sich selbst. Von Kosaken bis aufs Hemd ausgeplündert in den russischen Winter gejagt zu werden, kam einem Todesurteil gleich.

siehe oben.
den Zamoyski hat mir einst ein An/Bewohner nördlicher Meere empfohlen.
Angel

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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