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Überraschung ?
26.08.2012, 11:29
Beitrag: #1
Überraschung ?
Rostock Lichtenhagen vor 20 Jahren.

Dass damals einige Neo-Nazis das Wohnheim anzünden wollten, ist schändlich.
Noch schändlicher ist es, dass dieses unter dem Beifall der Nachbarn geschah.
Und was machte die Polizei ?
Genau das ist für mich das entscheidendere.
Tagelange Krawalle, die offensichtlich unter den Augen der Polizei eskalierten, sie tat nichts, zog ab , öffnete damit unter dem Gejohle Aller die Hatz

20, 30 Einsatzwagen der Polizei , alle mit Blaulicht und der Spuk wäre sofort beendet gewesen.

1992 , Unverständnis und Empörung darüber, daß wieder gemeinschaftliche Hatz auf Menschen gemacht wird, die einem nicht passen ? Unter den Augen der Polizei !! Unvorstellbar oder mit verholender Sympathie gesehen ? .

8 Jahre später die Gründung der NSU, Unverständnis und Empörung darüber, dass Mordserien aus rassischen Gründen in Deutschland passieren ? Unvorstellbar oder in ein fremdenfeindliches Weltbild bei den Ermittlungsbehörden passend , weil diese Morde nur aus dem Milleu kommen können ?

Sympathisanten und Informanten (auch die Ermittlungsbehörden sind von Rechts, von Maulwürfen unterwandert) wie gerade aktuell festgestellt, dass gewaltbereite Rechtsextremisten von Polizisten über Einsätze gewarnt wurden.

Für alarmierend halte ich die aktuelle Aussage des Innenministers von MVP den Krawallen in Rostock vor 20 Jahren, wonach „es jederzeit wieder möglich sein könnte, dass sich eine Situation wie vor 20 Jahren in Rostock ergeben könnte, dass es unter dem Beifall von normalen Bürgern zu Ausschreitungen kommen könnte“

Wie war das noch mit dem Leib, der fruchtbar noch sei ?
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28.08.2012, 16:37
Beitrag: #2
RE: Überraschung ?
Warum haben denn soviel geklatscht ?
Natürlich gibt es nur einen Grund, der blanke Rassismus in der Mitte der Gesellschaft. Leicht blendet man heute aus was der wirkliche Grund war, ist ja auch 20 Jahre her und passt nicht so wirklich.
Ein nach Bundesdeutschen Maßstäben eingeführtes Asylverfahren in der ehemaligen DDR und dann auch zusammenge4führt in Masse mitten in ein Wohngebiet.
Vorausgegangen waren Übergriffe, Kriminalität, völlige Verwahrlosung im Umfeld, Alkoholismus,eingeschleppte Drogen etc.pp. der dort ansässigen bzw. um Aufnahme bittenden Asylbewerber.
Menschen die sich dagegen wehrten wurden damals abgekanzelt , das es eben zu akzeptieren sei und es neue Gesetze dafür gibt.
Nach mehreren weiteren Übergriffe eskalierte die Lage und dann kamen erst Neonazis dazu.
Übrigens passierte das nicht exclusiv in Deutschland, sondern fast in ganz Europa.
Diese vorangegangene Geschichte von staatlichen Mißmanagment und "Schutzsuchenden" die massiv ihre Umgebung belästigten, sucht man heute vergebens, sie wird vielleicht noch beiläufig angesprochen, wenn überhaupt, denn das Bild vom ausländerfeindlichen Ossi wird und wurde wieder besseres Wissens von den Protagonisten weitergesponnen, siehe WM 2006 (ehemaliger Regierungssprecher und der Besuch im Land Brandenburg) und der Herr "Superkriminologe" Pfeiffer in jüngster Zeit.
solon
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28.08.2012, 17:06
Beitrag: #3
RE: Überraschung ?
So unschön das alles war - es war ein Versagen der Politik. Der Mob ging auch nicht bewusst gegen Vietnamesen vor, auch wenn das heute immer wieder behauptet wird. Dass die sich im Gebäude noch befanden, wussten weder Einsatzkräfte noch Randalierer. Nach dem 1. Krawalltag wurde eine Vietnamesin aus dem Haus interviewt, die das da noch relativ entspannt sah - sie hätten ja keine Probleme mit den deutschen Anwohnern.

Unmittelbarer Anlass waren die untragbaren Zustände im Viertel vor allem durch hunderte weitgehend unversorgte Roma und Sinti aus Südosteuropa, die hatte man aber schon vorher schnell in Bussen weg aufs platte Land gebracht. Und dann erdreisteten sich noch Landespoltiker, die von anderer Kultur, vor allem betr. fremden Eigentum und festen Wohnsitz dieser Volksgruppe öffentlich redeten. Übrigens, gestern erst ganz aktuell Ähnliches aus Ungarn gelesen.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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28.08.2012, 21:52
Beitrag: #4
RE: Überraschung ?
(28.08.2012 16:37)solon schrieb:  Warum haben denn soviel geklatscht ?
Natürlich gibt es nur einen Grund, der blanke Rassismus in der Mitte der Gesellschaft. Leicht blendet man heute aus was der wirkliche Grund war, ist ja auch 20 Jahre her und passt nicht so wirklich.
Ein nach Bundesdeutschen Maßstäben eingeführtes Asylverfahren in der ehemaligen DDR und dann auch zusammenge4führt in Masse mitten in ein Wohngebiet.
Vorausgegangen waren Übergriffe, Kriminalität, völlige Verwahrlosung im Umfeld, Alkoholismus,eingeschleppte Drogen etc.pp. der dort ansässigen bzw. um Aufnahme bittenden Asylbewerber.
Menschen die sich dagegen wehrten wurden damals abgekanzelt , das es eben zu akzeptieren sei und es neue Gesetze dafür gibt.
Nach mehreren weiteren Übergriffe eskalierte die Lage und dann kamen erst Neonazis dazu.
Übrigens passierte das nicht exclusiv in Deutschland, sondern fast in ganz Europa.
Diese vorangegangene Geschichte von staatlichen Mißmanagment und "Schutzsuchenden" die massiv ihre Umgebung belästigten, sucht man heute vergebens, sie wird vielleicht noch beiläufig angesprochen, wenn überhaupt, denn das Bild vom ausländerfeindlichen Ossi wird und wurde wieder besseres Wissens von den Protagonisten weitergesponnen, siehe WM 2006 (ehemaliger Regierungssprecher und der Besuch im Land Brandenburg) und der Herr "Superkriminologe" Pfeiffer in jüngster Zeit.
solon
Die Vietnamesen waren - so mein Stand - noch in der DDR angeworbene Gastarbeiter.

(28.08.2012 17:06)Arkona schrieb:  So unschön das alles war - es war ein Versagen der Politik. Der Mob ging auch nicht bewusst gegen Vietnamesen vor, auch wenn das heute immer wieder behauptet wird. Dass die sich im Gebäude noch befanden, wussten weder Einsatzkräfte noch Randalierer. Nach dem 1. Krawalltag wurde eine Vietnamesin aus dem Haus interviewt, die das da noch relativ entspannt sah - sie hätten ja keine Probleme mit den deutschen Anwohnern.

Unmittelbarer Anlass waren die untragbaren Zustände im Viertel vor allem durch hunderte weitgehend unversorgte Roma und Sinti aus Südosteuropa, die hatte man aber schon vorher schnell in Bussen weg aufs platte Land gebracht. Und dann erdreisteten sich noch Landespoltiker, die von anderer Kultur, vor allem betr. fremden Eigentum und festen Wohnsitz dieser Volksgruppe öffentlich redeten. Übrigens, gestern erst ganz aktuell Ähnliches aus Ungarn gelesen.
Ich habe andere Worte dafür als "unschön".
Und dass keiner drinnen war wusste keiner, aber Du erinnerst dich an ein Interview?
Schließlich, warum ist Fremdenhass gegenüber Sinti und Roma akzeptabel? Selbst wenn es politisches Versagen war, so richtete sich die Aggression gegen die "Fremden".




Zu beiden Postings:
Wahrscheinlich, dass es massives politisches Versagen gab und eure Gründe mögen alle durchaus dazu beigetragen haben, ABER
Leute da brannte man ein Haus ab und drum herum fanden dass Hunderte nicht allzu schlimm!
Ist euch die Tragweite eines solchen Ereignisses klar?! Ein Haus in dem Ausländer wohnten wurde ungehindert angesteckt! Das ist nicht mehr der alltägliche Rassismus, dass ist breits Verfolgung. Auch wenn man Hintergründe nennen sollte, spätenstens ab diesem Punkt sollte man nicht mehr relativieren.
Das war nicht "unschön" und nicht allein "Versagen", dass war eine gesellschaftliche und menschliche Katastrophe.

Der vernetzte Mensch von heute gerät in Gefahr,
die globalisierte Welt als eine Ansammlung von Zitaten zu erleben.

Doug Mack
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28.08.2012, 22:52
Beitrag: #5
RE: Überraschung ?
(28.08.2012 21:52)Viriathus schrieb:  
(28.08.2012 16:37)solon schrieb:  Warum haben denn soviel geklatscht ?
Natürlich gibt es nur einen Grund, der blanke Rassismus in der Mitte der Gesellschaft. Leicht blendet man heute aus was der wirkliche Grund war, ist ja auch 20 Jahre her und passt nicht so wirklich.
Ein nach Bundesdeutschen Maßstäben eingeführtes Asylverfahren in der ehemaligen DDR und dann auch zusammenge4führt in Masse mitten in ein Wohngebiet.
Vorausgegangen waren Übergriffe, Kriminalität, völlige Verwahrlosung im Umfeld, Alkoholismus,eingeschleppte Drogen etc.pp. der dort ansässigen bzw. um Aufnahme bittenden Asylbewerber.
Menschen die sich dagegen wehrten wurden damals abgekanzelt , das es eben zu akzeptieren sei und es neue Gesetze dafür gibt.
Nach mehreren weiteren Übergriffe eskalierte die Lage und dann kamen erst Neonazis dazu.
Übrigens passierte das nicht exclusiv in Deutschland, sondern fast in ganz Europa.
Diese vorangegangene Geschichte von staatlichen Mißmanagment und "Schutzsuchenden" die massiv ihre Umgebung belästigten, sucht man heute vergebens, sie wird vielleicht noch beiläufig angesprochen, wenn überhaupt, denn das Bild vom ausländerfeindlichen Ossi wird und wurde wieder besseres Wissens von den Protagonisten weitergesponnen, siehe WM 2006 (ehemaliger Regierungssprecher und der Besuch im Land Brandenburg) und der Herr "Superkriminologe" Pfeiffer in jüngster Zeit.
solon
Die Vietnamesen waren - so mein Stand - noch in der DDR angeworbene Gastarbeiter.

(28.08.2012 17:06)Arkona schrieb:  So unschön das alles war - es war ein Versagen der Politik. Der Mob ging auch nicht bewusst gegen Vietnamesen vor, auch wenn das heute immer wieder behauptet wird. Dass die sich im Gebäude noch befanden, wussten weder Einsatzkräfte noch Randalierer. Nach dem 1. Krawalltag wurde eine Vietnamesin aus dem Haus interviewt, die das da noch relativ entspannt sah - sie hätten ja keine Probleme mit den deutschen Anwohnern.

Unmittelbarer Anlass waren die untragbaren Zustände im Viertel vor allem durch hunderte weitgehend unversorgte Roma und Sinti aus Südosteuropa, die hatte man aber schon vorher schnell in Bussen weg aufs platte Land gebracht. Und dann erdreisteten sich noch Landespoltiker, die von anderer Kultur, vor allem betr. fremden Eigentum und festen Wohnsitz dieser Volksgruppe öffentlich redeten. Übrigens, gestern erst ganz aktuell Ähnliches aus Ungarn gelesen.
Ich habe andere Worte dafür als "unschön".
Und dass keiner drinnen war wusste keiner, aber Du erinnerst dich an ein Interview?
Schließlich, warum ist Fremdenhass gegenüber Sinti und Roma akzeptabel? Selbst wenn es politisches Versagen war, so richtete sich die Aggression gegen die "Fremden".

Leider ein krasses Beispiel dafür, wozu verfehlte Migrationspolitk führen kann.


(28.08.2012 21:52)Viriathus schrieb:  Zu beiden Postings:
Wahrscheinlich, dass es massives politisches Versagen gab und eure Gründe mögen alle durchaus dazu beigetragen haben, ABER
Leute da brannte man ein Haus ab und drum herum fanden dass Hunderte nicht allzu schlimm!
Ist euch die Tragweite eines solchen Ereignisses klar?! Ein Haus in dem Ausländer wohnten wurde ungehindert angesteckt! Das ist nicht mehr der alltägliche Rassismus, dass ist breits Verfolgung. Auch wenn man Hintergründe nennen sollte, spätenstens ab diesem Punkt sollte man nicht mehr relativieren.
Das war nicht "unschön" und nicht allein "Versagen", dass war eine gesellschaftliche und menschliche Katastrophe.

Damit hast du allerdings völlig Recht.

MfG, Titus Feuerfuchs
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28.08.2012, 22:54
Beitrag: #6
RE: Überraschung ?
Du kannst jetzt jedes meiner Worte zerpflücken, um mich zum Gesinnungsschwein zu erklären, das die Vorgänge verharmlost oder gar gutheißt. Ich kann nur schreiben,was da damals wirklich ablief. Als Rostocker, der seinerzeit wohlgemerkt zwar nicht vor Ort war, kannst du mir eine Beurteilung der damaligen Vorfälle trotzdem schon zutrauen. Der Wiki-Artikel zum Thema gibt übrigens eine ausgewogene Darstellung, ganz im Gegensatz zu manchen Elaboraten, die jetzt zum 20jährigen Gedenktag in der Presse standen. Die Vietnamesen waren übrigens nicht im Asylbewerberheim, sondern im Gebäude daneben. Das wussten vielleicht viele Lichtenhagener, aber nicht die angereisten Krawallos, die in der eigentlichen Brandnacht agierten. Die auswärtigen Einsatzpolizisten, die nichts taten, wussten das auch nicht.

Ich hab vorhin schon versucht, die Ursachen darzustellen. Reiner Fremdenhass greift da zu kurz als Anlass, es war eine Mischung aus allgemeiner Frustration und unzulässiger Selbstjustiz speziell gegenüber Romas. Betrachtet das nicht als Entschuldigung, sondern als Erklärung für eine völlig irrationale Sache.
(28.08.2012 21:52)Viriathus schrieb:  Ich habe andere Worte dafür als "unschön".
Und dass keiner drinnen war wusste keiner, aber Du erinnerst dich an ein Interview?
Schließlich, warum ist Fremdenhass gegenüber Sinti und Roma akzeptabel? Selbst wenn es politisches Versagen war, so richtete sich die Aggression gegen die "Fremden".
Zu beiden Postings:
Wahrscheinlich, dass es massives politisches Versagen gab und eure Gründe mögen alle durchaus dazu beigetragen haben, ABER
Leute da brannte man ein Haus ab und drum herum fanden dass Hunderte nicht allzu schlimm!
Ist euch die Tragweite eines solchen Ereignisses klar?! Ein Haus in dem Ausländer wohnten wurde ungehindert angesteckt! Das ist nicht mehr der alltägliche Rassismus, dass ist breits Verfolgung. Auch wenn man Hintergründe nennen sollte, spätenstens ab diesem Punkt sollte man nicht mehr relativieren.
Das war nicht "unschön" und nicht allein "Versagen", dass war eine gesellschaftliche und menschliche Katastrophe.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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29.08.2012, 09:19
Beitrag: #7
RE: Überraschung ?
Ich möchte nichts zerflücken.

Aber ich denke man sollte schon bedenken, was damals geschah. Es wurde ein Haus von/mit vermeindlich Fremden abgefackelt.
Das ist ein Ereignis einer besonderen Tragweite, da erwarte ich von jedem Menschen, dass er kurz stoppt und seine Handlung hinterfragt. Wir reden hier nicht von Rassismus an der Bushaltestelle, wo man eben mal vorbei geht und nichts sagt, weil man in dem Moment keine Reaktion parat hat. Selbst wenn es die Gründe, wie Du aufzählst gegeben haben mag, so hatte doch jeder Zeit zu reflektieren, dass man da gerade mit einem Mob dabei ist das Anzünden eines Hauses zu unterstützen. Zeit zum Nachdenken war jedenfalls da, ging ja eine ganze Weile die Aktion. Da erwarte ich dann schon, dass man erkennt, dass dies nicht die Lösung sein kann. Schließlich zudem - ja, dabei bleibe ich - ist derjenige der dann, trotz dieser Gedanken die ich abverlange, dort bleibt für mich gesellschaftlich unakzeptabel klar fremdenfeindlich. Wir behandeln hier keinen Fall von Notwehr.

Vereinfacht runter gebrochen: Man mag die Lebensweise der Roma z. B. schlimm finden, bzw. sich mit den Folgen allein gelassen fühlen von Politik etc., aber das erlaubt einem noch nicht allen Anstand fahren zu lassen und als Mob Verfolgungen zu unterstützen. Das ist eine neue Ebene. Das ist dann einfach rechtsradikale Verfolgung und das muss man dann auch so nennen. Die Leute, die drum herum standen, dürfen nicht entschuldigt oder aus direkter Vergantwortung entlassen werden. Sie sind direkt Verantwortliche. Sie betätigten sich rechtsradikal. Niemand sonst ist direkt verantwortlich, alles andere ist indirekt, zwar bedeutsam, aber indirekt.
In diese Richtung, die des "Entlassens aus Verantwortung" ging aber dein Posting, und das habe ich kritisiert. "Unschön" war in meinen Augen hier massiv das falsche Wort. Ich denke, wir sind alt genug, dass ich das ausdrücken kann, ohne dass Du mir unterstellst, ich unterstelle dir irgendwelche Geisteshaltungen, oder?

Der vernetzte Mensch von heute gerät in Gefahr,
die globalisierte Welt als eine Ansammlung von Zitaten zu erleben.

Doug Mack
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29.08.2012, 10:45
Beitrag: #8
RE: Überraschung ?
@Viriathus, nochmal zum Mitschreiben. Natürlich kannst du dich über einzelne aus dem Zusammenhang gerissene Begriffe mokieren. Mein Anliegen war auch keine Verteidigung der Vorfälle, sondern der Versuch einer rationalen Erklärung für geschehenes Irrationales. Ich hoffe, du hast nun verstanden was ich damit meinte.
Hier in Rostock leben übrigens viele Vietnamesen in nun schon 2. Generation und die sind mehr als gut integriert. Meist beherrschen sie nicht einmal mehr die Muttersprache ihrer Eltern und mir sind keine Vorkommnisse bekannt, wo diese in den letzten 20 Jahren irgendwie angefeindet wurden.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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29.08.2012, 12:28
Beitrag: #9
RE: Überraschung ?
Es gibt für alles immer eine rationelle Erklärung, auch für einen Mord.
Diese rationelle Erklärung lautet doch für den Fall in Rostock so:

Die "Fitschis" , ich gebrauche bewusst diesen in der DDR üblichen, und abwertenden Ausdruck für Leute aus Ostasien, wurde zu DDR-Zeiten, offiziell, wie die Bürger meinten, in den Hintern gekrochen.
Die DDR zeigte sich damit demonstrativ als offenes fremdenfreundliches Land.
Dieses führte zur Meinung in der Bevölkerung dass "sich die" alles erlauben könnten, auch Rechtsbrüche, für die ein DDR- Bürger belangt würde.
Fälle dieser Art wird es gegeben haben und der gefangene Fisch wird beim Weitererzählen von Mal zu Mal größer.

Ich weiß, das studierende Ausländer in Ostberlin besondere Lokale aufsuchten und dort die Sau rausließen und von der holden Weiblichkeit Ostberlins im Fokus als mögliches Vehikel über eine Heirat standen.
Auch Polen standen in den letzten Jahren der DDR im Focus der DDR-Bürger, als ungeliebte Aufkäufer subventionierter Waren
Und in diese Zeit der "Nachwende" in der es aus mannigfaltigen Gründen in der DDR zu einer generellen Änderung der Lebensumstände kommt (Entlassungen u.a.) wird nun ein Sündenbock gesucht und gefunden.

Alles in Allem war die Fremdenfeindlichkeit der DDR-Bürger deutlich ausgeprägter als in der BRD (Was die Rechtsextremisten seit 20 Jahren ausnutzen)

So war das in Lichtenhagen.
Ist von diesen Applaudierenden, jemals einer wegen Unterstützung einer strafbaren Handlung belangt worden ?
Hat überhaupt eine Untersuchung darüber stattgefunden, ein Ermittlungsverfahren, wer die Zündler waren ?
Oder hat das Entsetzen über die Vorgänge und die gegenseitige Schuldzuweisung den Verantwortlichen die Besinnung geraubt, sie sich mit Nebensächlichkeiten - wer denn nunr die Einzeltäger waren - erst gar nicht auseinander setzen wollten ?
d
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29.08.2012, 13:14
Beitrag: #10
RE: Überraschung ?
(29.08.2012 12:28)krasnaja schrieb:  Die "Fitschis" , ich gebrauche bewusst diesen in der DDR üblichen, und abwertenden Ausdruck für Leute aus Ostasien, wurde zu DDR-Zeiten, offiziell, wie die Bürger meinten, in den Hintern gekrochen.
Die DDR zeigte sich damit demonstrativ als offenes fremdenfreundliches Land.
Dieses führte zur Meinung in der Bevölkerung dass "sich die" alles erlauben könnten, auch Rechtsbrüche, für die ein DDR- Bürger belangt würde.
Fälle dieser Art wird es gegeben haben und der gefangene Fisch wird beim Weitererzählen von Mal zu Mal größer.

Ich weiß, das studierende Ausländer in Ostberlin besondere Lokale aufsuchten und dort die Sau rausließen und von der holden Weiblichkeit Ostberlins im Fokus als mögliches Vehikel über eine Heirat standen.
Auch Polen standen in den letzten Jahren der DDR im Focus der DDR-Bürger, als ungeliebte Aufkäufer subventionierter Waren
Und in diese Zeit der "Nachwende" in der es aus mannigfaltigen Gründen in der DDR zu einer generellen Änderung der Lebensumstände kommt (Entlassungen u.a.) wird nun ein Sündenbock gesucht und gefunden.

Alles in Allem war die Fremdenfeindlichkeit der DDR-Bürger deutlich ausgeprägter als in der BRD (Was die Rechtsextremisten seit 20 Jahren ausnutzen)
Das ist prinzipiell richtig, gilt aber für die von mir explizit angeführten Vietnamesen nicht. Mit ihnen gab es in der DDR nie Ärger, anders z.B. die gleichfalls zahlreich vorhandenen Algerier, die mit ihren Devisen die Sau rausließen und auch schnell das Messer zogen, wenn jemand so dumm war die deutsche Freundin eines solchen Machos mal auf die Tanzfläche zu bitten.
(29.08.2012 12:28)krasnaja schrieb:  So war das in Lichtenhagen.
Ist von diesen Applaudierenden, jemals einer wegen Unterstützung einer strafbaren Handlung belangt worden ?
Hat überhaupt eine Untersuchung darüber stattgefunden, ein Ermittlungsverfahren, wer die Zündler waren ?
Oder hat das Entsetzen über die Vorgänge und die gegenseitige Schuldzuweisung den Verantwortlichen die Besinnung geraubt, sie sich mit Nebensächlichkeiten - wer denn nunr die Einzeltäger waren - erst gar nicht auseinander setzen wollten ?
d
Ich denke der recht ausführliche Wiki-Artikel (bes. 4.3 und 4.4) beantwortet deine Fragen. Das Problem war, dass eine konkrete Teilnahme Einzelner an Straftaten kaum gerichtsfest nachweisbar war.

Übrigens, es ging gerade über die Nachrichten-Ticker, dass ein vorgestern am damaligen Ort des Geschehens gepflanzter Baum heute nacht von irgendwelchen Vollpfosten umgesägt wurde. Laut Bekennerschreiben waren es Linksautonome, die sich daran störten, dass es eine Eiche war...

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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29.08.2012, 16:22
Beitrag: #11
RE: Überraschung ?
(28.08.2012 21:52)Viriathus schrieb:  
(28.08.2012 16:37)solon schrieb:  Warum haben denn soviel geklatscht ?
Natürlich gibt es nur einen Grund, der blanke Rassismus in der Mitte der Gesellschaft. Leicht blendet man heute aus was der wirkliche Grund war, ist ja auch 20 Jahre her und passt nicht so wirklich.
Ein nach Bundesdeutschen Maßstäben eingeführtes Asylverfahren in der ehemaligen DDR und dann auch zusammenge4führt in Masse mitten in ein Wohngebiet.
Vorausgegangen waren Übergriffe, Kriminalität, völlige Verwahrlosung im Umfeld, Alkoholismus,eingeschleppte Drogen etc.pp. der dort ansässigen bzw. um Aufnahme bittenden Asylbewerber.
Menschen die sich dagegen wehrten wurden damals abgekanzelt , das es eben zu akzeptieren sei und es neue Gesetze dafür gibt.
Nach mehreren weiteren Übergriffe eskalierte die Lage und dann kamen erst Neonazis dazu.
Übrigens passierte das nicht exclusiv in Deutschland, sondern fast in ganz Europa.
Diese vorangegangene Geschichte von staatlichen Mißmanagment und "Schutzsuchenden" die massiv ihre Umgebung belästigten, sucht man heute vergebens, sie wird vielleicht noch beiläufig angesprochen, wenn überhaupt, denn das Bild vom ausländerfeindlichen Ossi wird und wurde wieder besseres Wissens von den Protagonisten weitergesponnen, siehe WM 2006 (ehemaliger Regierungssprecher und der Besuch im Land Brandenburg) und der Herr "Superkriminologe" Pfeiffer in jüngster Zeit.
solon
Die Vietnamesen waren - so mein Stand - noch in der DDR angeworbene Gastarbeiter.

(28.08.2012 17:06)Arkona schrieb:  So unschön das alles war - es war ein Versagen der Politik. Der Mob ging auch nicht bewusst gegen Vietnamesen vor, auch wenn das heute immer wieder behauptet wird. Dass die sich im Gebäude noch befanden, wussten weder Einsatzkräfte noch Randalierer. Nach dem 1. Krawalltag wurde eine Vietnamesin aus dem Haus interviewt, die das da noch relativ entspannt sah - sie hätten ja keine Probleme mit den deutschen Anwohnern.

Unmittelbarer Anlass waren die untragbaren Zustände im Viertel vor allem durch hunderte weitgehend unversorgte Roma und Sinti aus Südosteuropa, die hatte man aber schon vorher schnell in Bussen weg aufs platte Land gebracht. Und dann erdreisteten sich noch Landespoltiker, die von anderer Kultur, vor allem betr. fremden Eigentum und festen Wohnsitz dieser Volksgruppe öffentlich redeten. Übrigens, gestern erst ganz aktuell Ähnliches aus Ungarn gelesen.
Ich habe andere Worte dafür als "unschön".
Und dass keiner drinnen war wusste keiner, aber Du erinnerst dich an ein Interview?
Schließlich, warum ist Fremdenhass gegenüber Sinti und Roma akzeptabel? Selbst wenn es politisches Versagen war, so richtete sich die Aggression gegen die "Fremden".




Zu beiden Postings:
Wahrscheinlich, dass es massives politisches Versagen gab und eure Gründe mögen alle durchaus dazu beigetragen haben, ABER
Leute da brannte man ein Haus ab und drum herum fanden dass Hunderte nicht allzu schlimm!
Ist euch die Tragweite eines solchen Ereignisses klar?! Ein Haus in dem Ausländer wohnten wurde ungehindert angesteckt! Das ist nicht mehr der alltägliche Rassismus, dass ist breits Verfolgung. Auch wenn man Hintergründe nennen sollte, spätenstens ab diesem Punkt sollte man nicht mehr relativieren.
Das war nicht "unschön" und nicht allein "Versagen", dass war eine gesellschaftliche und menschliche Katastrophe.

(29.08.2012 13:14)Arkona schrieb:  
(29.08.2012 12:28)krasnaja schrieb:  Die "Fitschis" , ich gebrauche bewusst diesen in der DDR üblichen, und abwertenden Ausdruck für Leute aus Ostasien, wurde zu DDR-Zeiten, offiziell, wie die Bürger meinten, in den Hintern gekrochen.
Die DDR zeigte sich damit demonstrativ als offenes fremdenfreundliches Land.
Dieses führte zur Meinung in der Bevölkerung dass "sich die" alles erlauben könnten, auch Rechtsbrüche, für die ein DDR- Bürger belangt würde.
Fälle dieser Art wird es gegeben haben und der gefangene Fisch wird beim Weitererzählen von Mal zu Mal größer.

Ich weiß, das studierende Ausländer in Ostberlin besondere Lokale aufsuchten und dort die Sau rausließen und von der holden Weiblichkeit Ostberlins im Fokus als mögliches Vehikel über eine Heirat standen.
Auch Polen standen in den letzten Jahren der DDR im Focus der DDR-Bürger, als ungeliebte Aufkäufer subventionierter Waren
Und in diese Zeit der "Nachwende" in der es aus mannigfaltigen Gründen in der DDR zu einer generellen Änderung der Lebensumstände kommt (Entlassungen u.a.) wird nun ein Sündenbock gesucht und gefunden.

Alles in Allem war die Fremdenfeindlichkeit der DDR-Bürger deutlich ausgeprägter als in der BRD (Was die Rechtsextremisten seit 20 Jahren ausnutzen)
Das ist prinzipiell richtig, gilt aber für die von mir explizit angeführten Vietnamesen nicht. Mit ihnen gab es in der DDR nie Ärger, anders z.B. die gleichfalls zahlreich vorhandenen Algerier, die mit ihren Devisen die Sau rausließen und auch schnell das Messer zogen, wenn jemand so dumm war die deutsche Freundin eines solchen Machos mal auf die Tanzfläche zu bitten.
(29.08.2012 12:28)krasnaja schrieb:  So war das in Lichtenhagen.
Ist von diesen Applaudierenden, jemals einer wegen Unterstützung einer strafbaren Handlung belangt worden ?
Hat überhaupt eine Untersuchung darüber stattgefunden, ein Ermittlungsverfahren, wer die Zündler waren ?
Oder hat das Entsetzen über die Vorgänge und die gegenseitige Schuldzuweisung den Verantwortlichen die Besinnung geraubt, sie sich mit Nebensächlichkeiten - wer denn nunr die Einzeltäger waren - erst gar nicht auseinander setzen wollten ?
d
Ich denke der recht ausführliche Wiki-Artikel (bes. 4.3 und 4.4) beantwortet deine Fragen. Das Problem war, dass eine konkrete Teilnahme Einzelner an Straftaten kaum gerichtsfest nachweisbar war.

Übrigens, es ging gerade über die Nachrichten-Ticker, dass ein vorgestern am damaligen Ort des Geschehens gepflanzter Baum heute nacht von irgendwelchen Vollpfosten umgesägt wurde. Laut Bekennerschreiben waren es Linksautonome, die sich daran störten, dass es eine Eiche war...

Dummheit und Fanatismus kennen leider keine Grenzen.

http://www.spiegel.de/panorama/gesellsch...52723.html

MfG, Titus Feuerfuchs
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30.08.2012, 10:05
Beitrag: #12
RE: Überraschung ?
Ihr Lieben,
es ist doch die Frage zu stellen, warum das in Ostdeutschland so passierte?Huh Die NPD ist in Sachsen in dem Landtag, ich glaube in Meck-Pomm. auch. Ist das während der falschen Erzeihung in der DDR-Zeit entstanden?Huh Hier in Frankfurt/M., wo ich lebe, sind durch den Internationalen Rhein-Mainflughafen mehr als 112 Nationalitäten vorhanden, ohne dass es jemals solche Ausschreitungen gegeben hätte. Hessen ist eben ein modernes aufgeklärtes Land, trotzdem dass hier zur Zeit die Schwarzen herrschen.WinkBig Grin (Vorsicht, Ironie)

Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu
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30.08.2012, 10:41
Beitrag: #13
RE: Überraschung ?
(30.08.2012 10:05)dieter schrieb:  Ihr Lieben,
es ist doch die Frage zu stellen, warum das in Ostdeutschland so passierte?Huh Die NPD ist in Sachsen in dem Landtag, ich glaube in Meck-Pomm. auch. Ist das während der falschen Erzeihung in der DDR-Zeit entstanden?Huh Hier in Frankfurt/M., wo ich lebe, sind durch den Internationalen Rhein-Mainflughafen mehr als 112 Nationalitäten vorhanden, ohne dass es jemals solche Ausschreitungen gegeben hätte. Hessen ist eben ein modernes aufgeklärtes Land, trotzdem dass hier zur Zeit die Schwarzen herrschen.WinkBig Grin (Vorsicht, Ironie)

Ich wüsste nicht, dass Solingen und Mölln im Osten der Bundesrepublik liegen...

OT: Lieber Dieter, deine Beiträge lesen sich beim Erstellen einer Antwort nicht gerade flüssig, weil du eine Vorliebe für den Gebrauch von Smileys hast.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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30.08.2012, 12:14
Beitrag: #14
RE: Überraschung ?
(30.08.2012 10:05)dieter schrieb:  Ihr Lieben,
es ist doch die Frage zu stellen, warum das in Ostdeutschland so passierte?Huh Die NPD ist in Sachsen in dem Landtag, ich glaube in Meck-Pomm. auch. Ist das während der falschen Erzeihung in der DDR-Zeit entstanden?Huh Hier in Frankfurt/M., wo ich lebe, sind durch den Internationalen Rhein-Mainflughafen mehr als 112 Nationalitäten vorhanden, ohne dass es jemals solche Ausschreitungen gegeben hätte. Hessen ist eben ein modernes aufgeklärtes Land, trotzdem dass hier zur Zeit die Schwarzen herrschen.WinkBig Grin (Vorsicht, Ironie)

An Dich, Du Lieber, eine Zwischenfrage: Ist Dir eigentlich schon aufgegangen, dass es kein Ostdeutschland mehr gibt?
Und worin soll denn die "falsche Erziehung" in der DDR stattgefunden haben, wenn Du hier eine Verbindung zwischen Rechtsextremismus und der Erziehung in der DDR machst.
Nach Deiner Meinung hieße das, in der DDR wurde zum Rechtsextremismus erzogen.
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30.08.2012, 15:53
Beitrag: #15
RE: Überraschung ?
Es stellt sich angesichts der jüngsten Vorkommnisse (Ein Rabbiner war in Berlin aufgrund seiner Religionszugehörigkeit brutal zusammengeschlagen worden, sein Sohn mit dem Tod bedroht worden), infolge derer Juden geraten wird, sich öffentlich nicht als solche erkennen zu geben, die Frage, wieviel sich bis heute geändert hat?

http://www.welt.de/politik/deutschland/a...ragen.html

MfG, Titus Feuerfuchs
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30.08.2012, 16:01
Beitrag: #16
RE: Überraschung ?
(30.08.2012 15:53)Titus Feuerfuchs schrieb:  Es stellt sich angesichts der jüngsten Vorkommnisse (Ein Rabbiner war in Berlin aufgrund seiner Religionszugehörigkeit brutal zusammengeschlagen worden, sein Sohn mit dem Tod bedroht worden), infolge derer Juden geraten wird, sich öffentlich nicht als solche erkennen zu geben, die Frage, wieviel sich bis heute geändert hat?

http://www.welt.de/politik/deutschland/a...ragen.html

Wobei ich dem Artikel zwischen den Zeilen entnehme, dass dieser Vorfall nicht irgendwelchen deutschnationalen Dumpfbacken anzulasten ist. So dumm sind die nun auch wieder nicht, einen Rabbi tätlich anzugreifen.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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30.08.2012, 16:08
Beitrag: #17
RE: Überraschung ?
(30.08.2012 16:01)Arkona schrieb:  
(30.08.2012 15:53)Titus Feuerfuchs schrieb:  Es stellt sich angesichts der jüngsten Vorkommnisse (Ein Rabbiner war in Berlin aufgrund seiner Religionszugehörigkeit brutal zusammengeschlagen worden, sein Sohn mit dem Tod bedroht worden), infolge derer Juden geraten wird, sich öffentlich nicht als solche erkennen zu geben, die Frage, wieviel sich bis heute geändert hat?

http://www.welt.de/politik/deutschland/a...ragen.html

Wobei ich dem Artikel zwischen den Zeilen entnehme, dass dieser Vorfall nicht irgendwelchen deutschnationalen Dumpfbacken anzulasten ist. So dumm sind die nun auch wieder nicht, einen Rabbi tätlich anzugreifen.


Ändert am Resultat aber nichts. Für den Rabbi dürfte es recht egal sein, von welcher Sorte von Antisemiten er verprügelt wird.

Die Tatsache, dass aufgrund dessen, dass es eben keine Neonazis waren, keiner dagegen aufbegehrt, sondern, dass stattdessen diesem Überfall mit Resignation begegnet wird, lässt tief blicken.

MfG, Titus Feuerfuchs
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31.08.2012, 11:52
Beitrag: #18
RE: Überraschung ?
(30.08.2012 10:41)Arkona schrieb:  
(30.08.2012 10:05)dieter schrieb:  Ihr Lieben,
es ist doch die Frage zu stellen, warum das in Ostdeutschland so passierte?Huh Die NPD ist in Sachsen in dem Landtag, ich glaube in Meck-Pomm. auch. Ist das während der falschen Erzeihung in der DDR-Zeit entstanden?Huh Hier in Frankfurt/M., wo ich lebe, sind durch den Internationalen Rhein-Mainflughafen mehr als 112 Nationalitäten vorhanden, ohne dass es jemals solche Ausschreitungen gegeben hätte. Hessen ist eben ein modernes aufgeklärtes Land, trotzdem dass hier zur Zeit die Schwarzen herrschen.WinkBig Grin (Vorsicht, Ironie)
Ich wüsste nicht, dass Solingen und Mölln im Osten der Bundesrepublik liegen...
OT: Lieber Dieter, deine Beiträge lesen sich beim Erstellen einer Antwort nicht gerade flüssig, weil du eine Vorliebe für den Gebrauch von Smileys hast.
Lieber Arkona,
natürlich gibt es das durch einige Verrückte in Westdeutschland auch. Aber Hessen und vorallem meine Heimatstadt Frankfurt/M. war Gott sei Dank davon nie betroffen.Wink
OT: Ich schreibe meine Beiträge nicht, damit sie flüssig zu lesen sind und die Smileys setze ich, weil ich daran Spaß habe. Ich werde das auch weiterhin tun.Rolleyes

Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu
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31.08.2012, 14:28
Beitrag: #19
RE: Überraschung ?
(31.08.2012 11:52)dieter schrieb:  OT: Ich schreibe meine Beiträge nicht, damit sie flüssig zu lesen sind und die Smileys setze ich, weil ich daran Spaß habe. Ich werde das auch weiterhin tun.Rolleyes

Ohne das hier weiter ausbreiten zu wollen. Ich persönlich schreibe für andere Leute und nicht für mich selbst. Sonst kann ich ja auch gleich auf solche sinnlosen Dinge wie korrekte Rechtschreibung verzichten.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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31.08.2012, 17:38
Beitrag: #20
RE: Überraschung ?
(30.08.2012 10:05)dieter schrieb:  Ihr Lieben,
es ist doch die Frage zu stellen, warum das in Ostdeutschland so passierte?Huh Die NPD ist in Sachsen in dem Landtag, ich glaube in Meck-Pomm. auch. Ist das während der falschen Erzeihung in der DDR-Zeit entstanden?Huh Hier in Frankfurt/M., wo ich lebe, sind durch den Internationalen Rhein-Mainflughafen mehr als 112 Nationalitäten vorhanden, ohne dass es jemals solche Ausschreitungen gegeben hätte. Hessen ist eben ein modernes aufgeklärtes Land, trotzdem dass hier zur Zeit die Schwarzen herrschen.WinkBig Grin (Vorsicht, Ironie)

Das klassische Bild. Die Menschen in Westdeutschland denken wenn sie Rechtsradikalismus hören, gleich an Ostdeutschland, als wäre das ein ostdeutsches Problem.
Die Konzentration in der Betrachtung auf den Osten Deutschlands ist zu kurz gegriffen. Oft war der Tenor: Ausländisch aussehende Menschen haben Angst nach Jena, Rostock oder Magdeburg zu kommen. Überspitzt gesagt, das mediale Bild wurde erweckt man könne froh sein als Farbiger eine Reise in den Osten zu überleben. Diese Vereinfachung ist gefährlich.
Nicht weil es im Osten keine Gefährdung gäbe. Aber zum einen, weil Ostdeutschland über einen Kamm geschoren wird und pauschal verurteilt wird. Zwar ist die radikale Minderheit groß und stille Duldung ist nur sehr ausgeprägt, aber die Mehrheit der Menschen im Osten lehnt Rechtsradikalismus ab. Natürlich kann man deshalb als Farbiger Jena oder Halle erkunden. Zum anderen aber erweckt diese einseitige Berichterstattung den Anschein, dass Problem sei ein Ostdeutsches. Der klassische Westdeutsche liest davon, erregt sich wie schrecklich es doch im Osten sei und schlägt seine Zeitung wieder zu. Aus dem eigenen Fenster wird nicht geschaut.
Ich kenne beide Seiten, diskutiere im Westen und Osten: In Ostdeutschland relativieren die Leute, aber - genauso schlimm - in Westdeutschland betrachtet man Rechtsextremismus vielfach als rein ostdeutsches Problem. In den Medien: Fälle vor allem aus Sachsen-Anhalt, Thüringen, manchmal aus Berlin. Ein positives Beispiel aus dem Bayrischen Wald. Ist dies dann eine gelungene Näherung der Thematik? Natürlich kann man erschreckende Folgerungen aus den Kommentaren ziehen und sich zu Recht darüber aufregen. Aber wird man damit der Komplexität der Thematik gerecht? Nicht nur in diesem Fall wäre es ratsam Problematiken öfter gesamtdeutsch zu sehen. Spätestens meiner Generation sollte das eigentlich möglich sein.
Es gibt in Westdeutschland massive Probleme mit Rechtsextremismus. Dazu muss man nur einmal seinen Blick nach Dortmund oder Nürnberg wenden. In München gehen jedes Heimspiel mehrere Duzend Rechte zu Heimspielen der Löwen. Die bayrische, dörfische Peripherie kämpft genauso mit rechtsradikalen, wie Dörfer in Brandenburg. Dieses Problem wird aber meist verschwiegen. Immer wieder entledigt man sich im Westen dem Problem indem man nach Osten zeigt. Es gibt aber z. B. eine neue rechtsradikale Gruppierung mit dem Namen PRO NRW.
Es ist genauso fahrlässig diese Tendenzen im Westen zu verschweigen, wie es im Osten fahrlässig ist den existierenden Rechtsextremismus zu verharmlosen.
Es sollte darum gehen, dass Rechtsradikalismus in unserer Gesellschaft wieder Platz findet. Im Osten, aber eben auch im Westen.
Es fehlt dazu an Berichten aus Dortmund, Nürnberg oder Frankfurt. Wohlgemerkt oder auch aus Frankfurt. Nicht nur aus Frankfurt/Oder. Und es fehlt an Berichten nicht an Taten.

Der vernetzte Mensch von heute gerät in Gefahr,
die globalisierte Welt als eine Ansammlung von Zitaten zu erleben.

Doug Mack
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