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Überraschung ?
31.08.2012, 17:44
Beitrag: #21
RE: Überraschung ?
(31.08.2012 11:52)dieter schrieb:  
(30.08.2012 10:41)Arkona schrieb:  Ich wüsste nicht, dass Solingen und Mölln im Osten der Bundesrepublik liegen...
OT: Lieber Dieter, deine Beiträge lesen sich beim Erstellen einer Antwort nicht gerade flüssig, weil du eine Vorliebe für den Gebrauch von Smileys hast.
Lieber Arkona,
natürlich gibt es das durch einige Verrückte in Westdeutschland auch. Aber Hessen und vorallem meine Heimatstadt Frankfurt/M. war Gott sei Dank davon nie betroffen.Wink
OT: Ich schreibe meine Beiträge nicht, damit sie flüssig zu lesen sind und die Smileys setze ich, weil ich daran Spaß habe. Ich werde das auch weiterhin tun.Rolleyes

Klar Rolleyes
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/fr...61858.html
http://www.fr-online.de/rhein-main/nazi-...64946.html
http://www.fr-online.de/frankfurt/neue-r...52264.html

Der vernetzte Mensch von heute gerät in Gefahr,
die globalisierte Welt als eine Ansammlung von Zitaten zu erleben.

Doug Mack
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31.08.2012, 19:53
Beitrag: #22
RE: Überraschung ?
(30.08.2012 16:08)Titus Feuerfuchs schrieb:  
(30.08.2012 16:01)Arkona schrieb:  Wobei ich dem Artikel zwischen den Zeilen entnehme, dass dieser Vorfall nicht irgendwelchen deutschnationalen Dumpfbacken anzulasten ist. So dumm sind die nun auch wieder nicht, einen Rabbi tätlich anzugreifen.


Ändert am Resultat aber nichts. Für den Rabbi dürfte es recht egal sein, von welcher Sorte von Antisemiten er verprügelt wird.

Die Tatsache, dass aufgrund dessen, dass es eben keine Neonazis waren, keiner dagegen aufbegehrt, sondern, dass stattdessen diesem Überfall mit Resignation begegnet wird, lässt tief blicken.

Dies stimmt so nicht ! Heute war ein demokratisches Fest gegen Antisemitismus und am Sonntag gibt es vor der Kirche dort eine Demo. Es ist auch nicht das erste Mal das in Berlin erkennbare Juden angegriffen werden und zwar noch nie von Neonazis, sondern bisher immer von "arabisch aussehenden Jugendlichen". Deshalb ist es eben den Rabbi nicht egal.
@Viriathus, rechtsradikal ist in der BRD die NPD. Pro NRW als rechtsradikal zu bezeichnen ist eine Inflation des Begriffes, dann kannst Du alle Gruppierungen rechts der CDU diese so benennen, was definitiv nicht stimmt.
solon
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31.08.2012, 20:21
Beitrag: #23
RE: Überraschung ?
Pro NRW wird als rechtsextrem eingestuft und vom Verfassungsschutz als verfassungsfeindlich geführt.

http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2011...dlich_5962

http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrger...ng_pro_NRW

Der vernetzte Mensch von heute gerät in Gefahr,
die globalisierte Welt als eine Ansammlung von Zitaten zu erleben.

Doug Mack
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31.08.2012, 21:07
Beitrag: #24
RE: Überraschung ?
(31.08.2012 19:53)solon schrieb:  
(30.08.2012 16:08)Titus Feuerfuchs schrieb:  Ändert am Resultat aber nichts. Für den Rabbi dürfte es recht egal sein, von welcher Sorte von Antisemiten er verprügelt wird.

Die Tatsache, dass aufgrund dessen, dass es eben keine Neonazis waren, keiner dagegen aufbegehrt, sondern, dass stattdessen diesem Überfall mit Resignation begegnet wird, lässt tief blicken.

Dies stimmt so nicht ! Heute war ein demokratisches Fest gegen Antisemitismus und am Sonntag gibt es vor der Kirche dort eine Demo. Es ist auch nicht das erste Mal das in Berlin erkennbare Juden angegriffen werden und zwar noch nie von Neonazis, sondern bisher immer von "arabisch aussehenden Jugendlichen". Deshalb ist es eben den Rabbi nicht egal.
@Viriathus, rechtsradikal ist in der BRD die NPD. Pro NRW als rechtsradikal zu bezeichnen ist eine Inflation des Begriffes, dann kannst Du alle Gruppierungen rechts der CDU diese so benennen, was definitiv nicht stimmt.
solon

was will uns denn unser Rechtspopulist mit seinem fett herausgestellten Text sagen ?

Das in solchen Fällen NUR die "armen Neonazis" verfolgt werden, und dass bei anderen Tätern - wie im vorliegenden Fall - Resignation herrscht. Und DAS echaufiert ihn.

Kann besser das eigene Weltbild gezeigt werden ?
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01.09.2012, 00:49
Beitrag: #25
RE: Überraschung ?
(31.08.2012 19:53)solon schrieb:  
(30.08.2012 16:08)Titus Feuerfuchs schrieb:  Ändert am Resultat aber nichts. Für den Rabbi dürfte es recht egal sein, von welcher Sorte von Antisemiten er verprügelt wird.

Die Tatsache, dass aufgrund dessen, dass es eben keine Neonazis waren, keiner dagegen aufbegehrt, sondern, dass stattdessen diesem Überfall mit Resignation begegnet wird, lässt tief blicken.

Dies stimmt so nicht ! Heute war ein demokratisches Fest gegen Antisemitismus und am Sonntag gibt es vor der Kirche dort eine Demo. Es ist auch nicht das erste Mal das in Berlin erkennbare Juden angegriffen werden und zwar noch nie von Neonazis, sondern bisher immer von "arabisch aussehenden Jugendlichen". Deshalb ist es eben den Rabbi nicht egal.

Das ist zwar gut und schön, wird aber am Problem als solches nichts ändern, das kann nur eine politische Lösung, eine solche ist aber leider nicht erwartbar.


(31.08.2012 19:53)solon schrieb:  @Viriathus, rechtsradikal ist in der BRD die NPD. Pro NRW als rechtsradikal zu bezeichnen ist eine Inflation des Begriffes, dann kannst Du alle Gruppierungen rechts der CDU diese so benennen, was definitiv nicht stimmt.
solon

Vergiss es, diese wichtige Differenzierung kann leider nicht erwartet werden.

MfG, Titus Feuerfuchs
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01.09.2012, 10:13
Beitrag: #26
RE: Überraschung ?
(31.08.2012 14:28)Arkona schrieb:  
(31.08.2012 11:52)dieter schrieb:  OT: Ich schreibe meine Beiträge nicht, damit sie flüssig zu lesen sind und die Smileys setze ich, weil ich daran Spaß habe. Ich werde das auch weiterhin tun.Rolleyes

Ohne das hier weiter ausbreiten zu wollen. Ich persönlich schreibe für andere Leute und nicht für mich selbst. Sonst kann ich ja auch gleich auf solche sinnlosen Dinge wie korrekte Rechtschreibung verzichten.
Lieber Arkona,
ich schreibe, um meinen Standpunkt zu erklären. Also zuerst für mich selber. Ob es Anderen gefällt oder nicht, einschließlich der Smileys, hat mich noch nie beeinflußt.Wink Korrekte Rechtschreibung ist sowieso seit der Rechtschreibungsreform nicht mehr drin.Rolleyes

Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu
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01.09.2012, 10:20
Beitrag: #27
RE: Überraschung ?
(31.08.2012 17:38)Viriathus schrieb:  
(30.08.2012 10:05)dieter schrieb:  Ihr Lieben,
es ist doch die Frage zu stellen, warum das in Ostdeutschland so passierte?Huh Die NPD ist in Sachsen in dem Landtag, ich glaube in Meck-Pomm. auch. Ist das während der falschen Erzeihung in der DDR-Zeit entstanden?Huh Hier in Frankfurt/M., wo ich lebe, sind durch den Internationalen Rhein-Mainflughafen mehr als 112 Nationalitäten vorhanden, ohne dass es jemals solche Ausschreitungen gegeben hätte. Hessen ist eben ein modernes aufgeklärtes Land, trotzdem dass hier zur Zeit die Schwarzen herrschen.WinkBig Grin (Vorsicht, Ironie)
Das klassische Bild. Die Menschen in Westdeutschland denken wenn sie Rechtsradikalismus hören, gleich an Ostdeutschland, als wäre das ein ostdeutsches Problem.
Die Konzentration in der Betrachtung auf den Osten Deutschlands ist zu kurz gegriffen. Oft war der Tenor: Ausländisch aussehende Menschen haben Angst nach Jena, Rostock oder Magdeburg zu kommen. Überspitzt gesagt, das mediale Bild wurde erweckt man könne froh sein als Farbiger eine Reise in den Osten zu überleben. Diese Vereinfachung ist gefährlich.
Nicht weil es im Osten keine Gefährdung gäbe. Aber zum einen, weil Ostdeutschland über einen Kamm geschoren wird und pauschal verurteilt wird. Zwar ist die radikale Minderheit groß und stille Duldung ist nur sehr ausgeprägt, aber die Mehrheit der Menschen im Osten lehnt Rechtsradikalismus ab. Natürlich kann man deshalb als Farbiger Jena oder Halle erkunden. Zum anderen aber erweckt diese einseitige Berichterstattung den Anschein, dass Problem sei ein Ostdeutsches. Der klassische Westdeutsche liest davon, erregt sich wie schrecklich es doch im Osten sei und schlägt seine Zeitung wieder zu. Aus dem eigenen Fenster wird nicht geschaut.
Ich kenne beide Seiten, diskutiere im Westen und Osten: In Ostdeutschland relativieren die Leute, aber - genauso schlimm - in Westdeutschland betrachtet man Rechtsextremismus vielfach als rein ostdeutsches Problem. In den Medien: Fälle vor allem aus Sachsen-Anhalt, Thüringen, manchmal aus Berlin. Ein positives Beispiel aus dem Bayrischen Wald. Ist dies dann eine gelungene Näherung der Thematik? Natürlich kann man erschreckende Folgerungen aus den Kommentaren ziehen und sich zu Recht darüber aufregen. Aber wird man damit der Komplexität der Thematik gerecht? Nicht nur in diesem Fall wäre es ratsam Problematiken öfter gesamtdeutsch zu sehen. Spätestens meiner Generation sollte das eigentlich möglich sein.
Es gibt in Westdeutschland massive Probleme mit Rechtsextremismus. Dazu muss man nur einmal seinen Blick nach Dortmund oder Nürnberg wenden. In München gehen jedes Heimspiel mehrere Duzend Rechte zu Heimspielen der Löwen. Die bayrische, dörfische Peripherie kämpft genauso mit rechtsradikalen, wie Dörfer in Brandenburg. Dieses Problem wird aber meist verschwiegen. Immer wieder entledigt man sich im Westen dem Problem indem man nach Osten zeigt. Es gibt aber z. B. eine neue rechtsradikale Gruppierung mit dem Namen PRO NRW.
Es ist genauso fahrlässig diese Tendenzen im Westen zu verschweigen, wie es im Osten fahrlässig ist den existierenden Rechtsextremismus zu verharmlosen.
Es sollte darum gehen, dass Rechtsradikalismus in unserer Gesellschaft wieder Platz findet. Im Osten, aber eben auch im Westen.
Es fehlt dazu an Berichten aus Dortmund, Nürnberg oder Frankfurt. Wohlgemerkt oder auch aus Frankfurt. Nicht nur aus Frankfurt/Oder. Und es fehlt an Berichten nicht an Taten.
Lieber Viriathus,
in Frankfurt/M. sind aber bei NPD-Demonstrationen mehr Gegendemonstanten da, als die NPD aufbieten kann. Übrigends, in keinen westdeutschen Landtag sitzen Abgeordnete der NPD, in Ostdeutschland sind sie in zwei Landtagen.Rolleyes

Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu
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01.09.2012, 11:55
Beitrag: #28
RE: Überraschung ?
Trotzdem ist es richtig, dass Viriathus auf die gesamtdeutsche Problematik des Rechtsradikalismus hinweist.

In Leipzig scheitern seit Jahren Aufmärsche der NPD am Widerstand der Gegendemonstranten und natürlich der Polizei. Vor ca. 2 bis 3 Wochen musste der NPD-Chef Holger Apfel in Halle aufgrund des Widerstandes in der Stadt sein Demonstrationsvorhaben aufgeben. Deswegen will er jetzt die OB Szabados verklagen!

Der NPD-Chef und (leider) auch sächsische Landtagsabgeordnete Apfel ist übrigens ein gebürtiger Hildesheimer, der bereits seit 1988 den Jungnationalen, der Jugendorganisation der NPD angehörte. Nach der Wende baute er die NPD-Strukturen in Dresden und Sachsen auf. Seine Biografie ist kein Einzelfall, sie ist eher typisch für das Führungspersonal der NPD im Osten Deutschlands.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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01.09.2012, 12:12
Beitrag: #29
RE: Überraschung ?
(01.09.2012 11:55)Sansavoir schrieb:  Trotzdem ist es richtig, dass Viriathus auf die gesamtdeutsche Problematik des Rechtsradikalismus hinweist.

In Leipzig scheitern seit Jahren Aufmärsche der NPD am Widerstand der Gegendemonstranten und natürlich der Polizei. Vor ca. 2 bis 3 Wochen musste der NPD-Chef Holger Apfel in Halle aufgrund des Widerstandes in der Stadt sein Demonstrationsvorhaben aufgeben. Deswegen will er jetzt die OB Szabados verklagen!

Der NPD-Chef und (leider) auch sächsische Landtagsabgeordnete Apfel ist übrigens ein gebürtiger Hildesheimer, der bereits seit 1988 den Jungnationalen, der Jugendorganisation der NPD angehörte. Nach der Wende baute er die NPD-Strukturen in Dresden und Sachsen auf. Seine Biografie ist kein Einzelfall, sie ist eher typisch für das Führungspersonal der NPD im Osten Deutschlands.

Dass wir es gesamtdeutsch mit einem Anstieg des sog.rechten Gedankengutes zutun haben, hat sicher auch damit zutun, dass die Komplexität gesellschaftlicher, ökonomischer, politischer und wirtschaftlicher Dinge für den Bürger immer unüberschaubarer wird , der damit anfällig für die vereinfachenden Parolen der Rechtspopulisten wird, , die für die Bewältigung von Problemen immer ganz einfache Lösungen parat haben.
Jeder Rechtspopulist ist ein kleines Rädchen, ein kleiner Auftrags-Akteur, bishin zum Auftragsschreiber im internet.
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02.09.2012, 09:57
Beitrag: #30
RE: Überraschung ?
(01.09.2012 11:55)Sansavoir schrieb:  Trotzdem ist es richtig, dass Viriathus auf die gesamtdeutsche Problematik des Rechtsradikalismus hinweist.
In Leipzig scheitern seit Jahren Aufmärsche der NPD am Widerstand der Gegendemonstranten und natürlich der Polizei. Vor ca. 2 bis 3 Wochen musste der NPD-Chef Holger Apfel in Halle aufgrund des Widerstandes in der Stadt sein Demonstrationsvorhaben aufgeben. Deswegen will er jetzt die OB Szabados verklagen!
Der NPD-Chef und (leider) auch sächsische Landtagsabgeordnete Apfel ist übrigens ein gebürtiger Hildesheimer, der bereits seit 1988 den Jungnationalen, der Jugendorganisation der NPD angehörte. Nach der Wende baute er die NPD-Strukturen in Dresden und Sachsen auf. Seine Biografie ist kein Einzelfall, sie ist eher typisch für das Führungspersonal der NPD im Osten Deutschlands.
Lieber Sansovoir,
warum fällt das gerade in Sachsen und auch in Meck-Pomm. auf so fruchtbaren Boden?Huh

Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu
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02.09.2012, 10:09
Beitrag: #31
RE: Überraschung ?
(01.09.2012 10:20)dieter schrieb:  in Frankfurt/M. sind aber bei NPD-Demonstrationen mehr Gegendemonstanten da, als die NPD aufbieten kann.

Das ist eigentlich immer so, in jeder deutschen Stadt.

VG
Christian
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02.09.2012, 10:25
Beitrag: #32
RE: Überraschung ?
Egal ob im Osten oder im Westen stellt sich mir die Frage, wo liegen die Gründe und was war zuerst.
Fremdenfeindlichkeit/Rassismus oder die populistischen Parteien?
Ich würde sogar soweit gehen und die Nazis des 3. Reichs zu den Populisten sortieren, deren hetzerische Parolen diffusen Frust auf Fremde umleiten, um davon zu profitieren. Sie wären aber keine Populisten, wenn nicht schon eine latente Grundströmung bei einigen vorhanden wäre.
Irgendwie ist es eine Frage wie die von Henne und Ei.
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02.09.2012, 10:35
Beitrag: #33
RE: Überraschung ?
(02.09.2012 10:25)Renegat schrieb:  Irgendwie ist es eine Frage wie die von Henne und Ei.

Rassismus und Neonazismus waren in der DDR schon immer genauso vorhanden wie in der BRD. Nur mit dem Unterschied, dass er im WEsten - mit Ausnahme der "NPD-Jahre" weitgehend ignoriert bzw. kleingeredet wurde und stattdessen der Fokus seit den 70ern auf dem Linksextremismus lag, während in der DDR das Ganze unter den Tisch gekehrt wurde, weil nicht sein durfte, was nicht sein sollte. Ende der 80er gab´s dann aber doch mal erste Zeitungsberichte über die Verwüstung eines jüdischen Friedhofs in Berlin-Friedrichshain (glaub ich). Natürlich unter Verweis auf die westlichen Vorbilder für die DDR_Neonazis...

VG
Christian
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02.09.2012, 10:56
Beitrag: #34
RE: Überraschung ?
Nun, in der DDR mag das alles latent vorhanden gewesen sein, es wurde aber auch streng bestraft. Wenn sich eine Abiturienten-Clique am 20.4. zur "Geburtstagsfeier" traf, so war das nicht unbedingt rechte Gesinnung sondern eher der Reiz des Verbotenen, ein Anlass zum Besäufnis. Habe solchen Quark vor "100 Jahren" selbst mitgemacht. Ich weiß von einem Fall, da bekam ein mir bekannter Jugendlicher 1,5 Jahre ohne Bewährung, weil er nachts im Suff öffentlich den Hitlergruß gröhlte. Das wird ihm eine Lehre gewesen sein, im Grunde war er ein ganz normaler Junge ohne braune Ansichten.
Ähnliche Strafe für drei promillegeschwängerte junge Männer. Die nahmen ein Honeckerbild von der Wand, stellten es an die Couchlehne und sangen: "Was macht der Hund auf dem Sofa..." (damals ein aktueller deutscher Schlager).

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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02.09.2012, 12:01
Beitrag: #35
RE: Überraschung ?
Mmh, ihr meint also in der BRD wurde Rassismus/Fremdenfeindlichkeit ignoriert und kleingeredet, in der DDR dagegen hart bestraft.
Auseindergesetzt mit den Ursachen und aufgearbeitet wurde nach eurer Meinung weder in der BRD noch der DDR.
Sehe ich nicht ganz so, schließlich ist Rassismus nicht angeboren.
Ich kenne zumindest viele Leute, die weder rassistisch denken noch sich fremdenfeindlich verhalten, weil sie schlicht daran gewöhnt sind, mit verschiedenen Menschen zusammenzuleben und die daher mehr auf die Gemeinsamkeiten achten.
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02.09.2012, 12:51
Beitrag: #36
RE: Überraschung ?
Jetzt wirfst du Faschismus und Rassismus in einen Topf. Wer in der DDR Hakenkreuze schmierte, ging zu "Vater Phillipp". Aber bestimmt nicht, wenn man Farbige als "Brikett" bezeichnete. Es war in der DDR immer wieder ein offiziell mokiertes Thema, dass in der alten Bundesrepublik braun angehauchte, ähm, Literatur verkauft wurde (z.B. Landserhefte). Gerade deshalb verkauften die sich unmittelbar nach der Wende im Osten wie geschnitten Brot.

(02.09.2012 12:01)Renegat schrieb:  Mmh, ihr meint also in der BRD wurde Rassismus/Fremdenfeindlichkeit ignoriert und kleingeredet, in der DDR dagegen hart bestraft.
Auseindergesetzt mit den Ursachen und aufgearbeitet wurde nach eurer Meinung weder in der BRD noch der DDR.
Sehe ich nicht ganz so, schließlich ist Rassismus nicht angeboren.
Ich kenne zumindest viele Leute, die weder rassistisch denken noch sich fremdenfeindlich verhalten, weil sie schlicht daran gewöhnt sind, mit verschiedenen Menschen zusammenzuleben und die daher mehr auf die Gemeinsamkeiten achten.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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02.09.2012, 13:01
Beitrag: #37
RE: Überraschung ?
(02.09.2012 12:51)Arkona schrieb:  Jetzt wirfst du Faschismus und Rassismus in einen Topf. Wer in der DDR Hakenkreuze schmierte, ging zu "Vater Phillipp". Aber bestimmt nicht, wenn man Farbige als "Brikett" bezeichnete. Es war in der DDR immer wieder ein offiziell mokiertes Thema, dass in der alten Bundesrepublik braun angehauchte, ähm, Literatur verkauft wurde (z.B. Landserhefte). Gerade deshalb verkauften die sich unmittelbar nach der Wende im Osten wie geschnitten Brot.
Die Vorfälle in Rostock waren aber nicht faschistisch sondern eindeutig fremdenfeindlich.
Du hast doch die Jugendsündengeschichten + Strafen aus der DDR ins Spiel gebracht.
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02.09.2012, 13:13
Beitrag: #38
RE: Überraschung ?
Es wurde zwar immer die Völkerverständigung gepredigt, aber die DDR-Bürger kamen aus bekannten Gründen kaum mit anderen Menschen und Kulturen in Berührung. Auf das, was dann als Asylantenstrom aus Südosteuropa kam, waren sie in keinster Weise vorbereitet.
Dabei kam es zu kuriosen Situationen. Auf Rügen wurden im gleichen Sommer 3 schwedische Sauftouristen verprügelt, weil sie Mädchen belästigten. In der skandinavische Presse wurde daraus gleich eine "fremdenfeindliche Ausschreitung" und ein Kollege aus Dänemark fragte mich allen Ernstes, ob er sich zu Besuch noch hertrauen könne. Lichtenhagen, Solingen und Mölln haben dem Ansehen Deutschlands im Ausland auf jeden Fall verheerend geschadet.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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02.09.2012, 14:04
Beitrag: #39
RE: Überraschung ?
(02.09.2012 13:13)Arkona schrieb:  Es wurde zwar immer die Völkerverständigung gepredigt, aber die DDR-Bürger kamen aus bekannten Gründen kaum mit anderen Menschen und Kulturen in Berührung. Auf das, was dann als Asylantenstrom aus Südosteuropa kam, waren sie in keinster Weise vorbereitet.
...Lichtenhagen, Solingen und Mölln haben dem Ansehen Deutschlands im Ausland auf jeden Fall verheerend geschadet.
Nicht nur dem Ansehen D.s im Ausland, sondern vor allem bei den eigenen Mitbürgern, die sich bis zur Wende in der BRD auf dem Wege zur allgemeinen Akzeptanz sahen, egal wie sie hießen oder aussahen. Auch wenn dieses Angenommenwerden noch nicht wirklich überall zu spüren war. Der Trend ging aber dahin, in den Großstädten, zumindest.

(02.09.2012 13:13)Arkona schrieb:  Dabei kam es zu kuriosen Situationen. Auf Rügen wurden im gleichen Sommer 3 schwedische Sauftouristen verprügelt, weil sie Mädchen belästigten. In der skandinavische Presse wurde daraus gleich eine "fremdenfeindliche Ausschreitung" und ein Kollege aus Dänemark fragte mich allen Ernstes, ob er sich zu Besuch noch hertrauen könne.
Wieso nennst du das kurios? Um Mädchen geht es doch eigentlich immer? Smile Wenn nicht um Mädchen, dann um Arbeitsplätze?
Oder findest du es kurios von Fremdenfeindlichkeit zu sprechen, weil es sich um Schweden und nicht um Türken handelte?
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02.09.2012, 14:07
Beitrag: #40
RE: Überraschung ?
(02.09.2012 13:13)Arkona schrieb:  Es wurde zwar immer die Völkerverständigung gepredigt, aber die DDR-Bürger kamen aus bekannten Gründen kaum mit anderen Menschen und Kulturen in Berührung. Auf das, was dann als Asylantenstrom aus Südosteuropa kam, waren sie in keinster Weise vorbereitet.
Dabei kam es zu kuriosen Situationen. Auf Rügen wurden im gleichen Sommer 3 schwedische Sauftouristen verprügelt, weil sie Mädchen belästigten. In der skandinavische Presse wurde daraus gleich eine "fremdenfeindliche Ausschreitung" und ein Kollege aus Dänemark fragte mich allen Ernstes, ob er sich zu Besuch noch hertrauen könne. Lichtenhagen, Solingen und Mölln haben dem Ansehen Deutschlands im Ausland auf jeden Fall verheerend geschadet.

Dieses Unvorbereitetsein war aber auch ein Mangel an Gelegenheit, die die Westdeutschen hatten und das seit den 50 Jahren. Reisewelle, Italien, Teutonengrill, Spanien, später ab Anfang der 80 Jahre die Türkei.
Nicht zu vergessen , den Umgang mit der amerikanischen Besatzung in Hessen und Bayern .

Anders in der DDR
Zur kasernierten russischen Besatzungs gab es keinen Kontakt, anders als in der BRD die Russen als Feinde angesehen wurden, bedauert, belächelt, unter der Würde eines DDR-Bürgers ein Kontakt.

Die STUDENTEN aus befreundeten Ländern lebten in Ghettos.

Übrig blieben nur Reisen UND Geschäftsverbindungen
Letztere klammer ich aus, weil diese DDR-Bürger mit Sicherheit keine Vorurteile gegenüber anderen Kulturen hatten und auch nicht die Majorität der DDR-Bürger darstellten.
Reisen wohin: in die CSSR ? Konfrontiert mit nicht geringen antideutschen Vorurteilen, wie in Polen. .

In die UdSSR ? unter Kuratell stehend ? mit Kleidervorschriften ?
Nach Varna ?, und sich dann als Bürger 2. Klasse zu fühlen, nach der Geschichte vom Hasen und dem Igel: "Ick bünn al dor"

Und dann die Sprachbarriere, kaum ein intensiveres Kennenlernen möglich war. Russisch als Brücke ?, heißgeliebt in allen Ländern des Osteuropas,

Für die Reisenden der BRD öffneten sich mit englisch, womöglich französisch - emotionell unbelastet in den Reiseländern ganz andere Türen (und Herzen)

Und es gibt da noch einen Aspekt, über den ich oft nachgedacht habe, den Aspekt, dass der Sozialismus ALLEN anderen Gesellschaftsformen und Kulturen haushoch überlegen sei. DAS wurde ja von Kindesbeinen an gepredigt.
Könnte das nicht auch ein Grund für die Voreingenommenheit in der DDR gegenüber anderen Kulturen gewesen sein ?
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