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Wie die Pfalz bayerisch wurde
29.04.2013, 16:28
Beitrag: #35
RE: Wie die Pfalz bayerisch wurde
Zar Alexander machte dem bayerischen König den Kompromissvorschlag, dass die Pfalz beidseits des Rheins bei Erlöschen der badischen Linie an Bayern fallen würde.
Der russ. Bevollmächtigte Graf Nesselrode wurde von der Konferenz der 4 Großmächte mit den Verhandlungen betraut. so gab es noch etliche Verhandlungsrunden, Nesselrode, Wessenberg und Wrede.
Man einigte sich darauf, dass Bayern die Elsenz als Grenze zu Baden bis Neckargemünd beläme, und das Innviertel. Außerdem die Erbfolge in der badischen Pfalz.
Dies wurde am 11. April 1814 zwischen Wrede, Nesselrode und Wessenberg als bayerisch-österreichische Territorialabkommen beschlossen.
Am 23. April 1814 in einer Sitzung der 4 Großmächte, und Frankreichs! beschlossen und unterzeichnet. Wobei man die Vorläufigkeit dieses Abkommens bis zu einer Einigung mit Baden, Württemberg und Hessen betonte.
Was in den Quellen hierzu nicht, in anderen Zusammenhang sehr wohl, zur Sprache kam, ist die Legitimation der französischen Delegation, denn zdZ sass Napoleon wieder in Paris.

Württemberg, Hessen und Baden verweigerten dem Abkommen jede Zustimmung. Dies trotz der im November 1813 eingegangenen Frankfurter Bündnisverträge und den dortigen Verpflichtungen. (im Fall Württembergs, Vertrag von Fulda, waren die auch nicht sooo eindeutig)
Wie geschrieben, die Legitimation der franz. Delegation war umstritten, und Österreich hätte auf Salzburg verzichtet, was man in Wirklichkeit auch nicht wollte.
So wurde dieser Vertrag weder ratifiziert, noch wurde der Vertrag in die Kongreßakte aufgenommen.
Bayerns Grenzen wurden also durch den Wiener Kongreß in keinster Weise verändert!

Österreich erreichte, dass ihm alle Landesteile links und rechts des Rheins, über die der Kongress nicht entschieden hatte, in voller Souveränität übergeben wurde. Auch das Hemfallrecht der badischen Pfalz bei Erlöschen der direkten badischen Linie wurde in der Schlusssitzung am 10. Juni 1815 Österreich zugesprochen. Ob Österreich dies für sich selbst behalten wollte, oder als Verhandlungsmasse mit Bayern ansah, blieb zunächst im dunklen.

Inzwischen, am 12. Juni 1815 schlossen Wessenberg und W. v. Humboldt einen preußisch-österreichischen Geheimvertrag, Gegenstand war die Nichtinkraftsetzung des bayerisch-österreichischen Territorialvertrags und weiterhin der Rückfall der Pfalz und des Breisgaus an Österreich. Mainz und ein noch nicht näher bestimmtes Gebiet sollten an Hessen-Darmstadt fallen. als Entschädigung für das an Preußen gehende Herzogtum Westfalen.

Am Rande bemerkt, seit 1. März 1815 war Napoleon wieder in Frankreich, Waterloo war erst am 18. Juni 1815. Wie da feste weiterverhandelt wurde, der Wiener kongress zu Ende gebracht wurde, zeigt eigentlich, welche geringe Bedeutung diesem Bonapartischen Abenteuer außerhalb Frankreichs zugemessen wurde.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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Wie die Pfalz bayerisch wurde - Suebe - 11.04.2013, 21:54
RE: Wie die Pfalz bayerisch wurde - Suebe - 29.04.2013 16:28

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