Antwort schreiben 
 
Themabewertung:
  • 0 Bewertungen - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Wie die Pfalz bayerisch wurde
03.05.2013, 15:28
Beitrag: #38
RE: Wie die Pfalz bayerisch wurde
Castlereagh übergab Rechberg weiterhin statistische Aufstellungen die die Abzutretende Bevölkerung mit ca. 397.000 Menschen, die neu zu übernehmenden Gebiete mit 470.000 auflistete.
Aber vor allem stellte Castlereagh klar, dass es eine Weigerung gegen diesen "Vorschlag" nicht geben würde.
Rechberg nahm dieses "Pariser Protokoll" zur Kenntnis.

Am 11. November reichte er bei den verbündeten Mächten eine Protesterklärung ein, er könne im Namen seiner Regierung diesen Vorschlag nicht annehmen.
Nicht nur die Ungleichheit der Tauschobjekte ergrimmte München, insbesondere die Verhandlungsführung Metternichs empörte.
Österreich suchte eine Lösung durch die Einschaltung der anderen Großmächte zu erreichen, ohne Mitsprache Bayerns.
Dies widersprach klar dem Vertrag von Ried.

Inzwischen, am 20. November war der 2. Pariser Frieden unterzeichnet, und Landau, Bergzabern und Kandel kamen zu Österreich. Man wollte aber nun die Sache zu Ende bringen und beauftragte Wessenberg mit den der Durchsetzung in München, Wessenberg lehnte jedoch ab und Wacquant de Geozelles übernahm die Aufgabe.

Am 12. Dezember 1815 traf Wacquant in München ein, sein Verhandlungspartner war Monteglas persönlich.
Wacquandt verlangte eine sofortige Annahme das Pariser Protokolls, Monteglas versuchte auf Zeit zu spielen. König Maximillian hatte den Zaren kontaktiert, und man hoffte auf ein Entgegenkommen auf dieser Schiene.
Am 30. Dezember schließlich erklärte Monteglas, dass Bayern die Vorschläge nur dann akzeptieren könne, wenn die "Ausgleichsgebiete" in einem geographischen Zusammenhang mit Baiern stünden.
Wacquandt interpretierte dies als völlige Weigerung Bayerns den Gebietstausch vorzunehmen. Er rief nach Artikel VII des Pariser Protokolls die Regierungen Rußlands, Preußens und Großbritanniens an, die für diesen Fall zugesagt hatten Bayern im Weigerungsfall zur Anerkennung zu zwingen.

Am 4. Januar 1816 bereits übergaben die Vertreter der 3 Mächte in München eine im freundschaftlichen Ton gehaltene Note, die aber keinen Zweifel daran ließ, dass sie die rasche Umsetzung des Pariser Protokolls erwarteten.

Gleichzeitig ließ Österreich an der Enns und in Böhmen Truppen aufmarschieren, um Salzburg nötigenfalls mit Gewalt in Besitz zu nehmen.

Am 24. Januar ließ der bay. König deshalb Wacquant mittelien, dass man die verlangten Gebiete abtreten werde, aber halt auf der in "vielen Verträgen" zugesicherten geogrraphischen Verbindung der Ausgleichsgebiete bestehen würde.
Bis zur endgültigen Einigung auch über diese Frage möge der Status Quo erhalten bleiben.

Gleichzeitig reiste Kronprinz Ludwig in Begleitung Rechbergs zum Kaiser der sich zdZ in Mailand befand. Am 30. Januar kam er an, am 31. machte ihm Kaiser Franz klar, dass Bayern nichts weiter bekommen würde.
Ähnlich verlief eine Besprechung zwischen Rechberg und Metternich, aber Metternich versprach sich dafür einzusetzen, dass Bayern von Baden den Main- + Tauberkreis bekommen würde. Dier Verhandlungen endeden damit, dass Österreich Bayern versprach sich beim Bundestag in Ffm einzusetzen, dass B. den Main- + Tauberkreis erhalten würde.

In einem Schreiben vom 7.2.1816 schlug Kaiser Franz vor, das Ö Bayern bis zum Tag der Übergabe des Main und Tauberkreises die Einkünfte dieser, die man auf 100.000 Gulden schätzte, erstatten würde.
Diese Abfindung kam als "Koniguitätsentschädigung" in den Staatsvertrag, Bayern bestand nicht mehr auf dem geogrphischen zusammenhang, wollte lediglich das theoretische Recht darauf bestätigt haben.

Am 14. April 1816 wurde der Vertrag von Wacquant, Monteglas und Rechberg unterzeichnet. Über die tatsächlichen Abtretungen hinaus, war Bayern noch ein Teil des badischen Amtes Wertheim im Vertrag zugesagt worden, Baden wehrte sich, und Bayern kam nie in den Besitz dieses Gebietes.
Für den Main- und Tauberkreis erhielt Bayern jährlich 100.000 Gulden die vom Erzeugerpreis von 200.000 Zentnern Salz, die Ö jährlich an B lieferte abgezogen wurde.
Am 29. April 1816 erfolgte die Übergabe der Pfalz, am 1. Mai Salzburg ppp, wenig später die hessischen Ämter Alzenau, Heubach und Miltenberg.
Kaiser Franz wollte die Huldigung Salzburgs bereite bei der Rückreise aus Italien entgegennehmen, deshalb die Eile.

Aber offen war noch der Ausgleich mit Baden.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Antwort schreiben 


Nachrichten in diesem Thema
Wie die Pfalz bayerisch wurde - Suebe - 11.04.2013, 21:54
RE: Wie die Pfalz bayerisch wurde - Suebe - 03.05.2013 15:28

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste

Kontakt    |     Startseite    |     Nach oben    |     Zum Inhalt    |     SiteMap    |     RSS-Feeds