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Eingebauter Verschleiß und auf Eis gelegte Erfindungen
17.04.2013, 11:32
Beitrag: #1
Eingebauter Verschleiß und auf Eis gelegte Erfindungen
Am wunderschönen letzten Sonntag sass ich auf der Sonnenterrasse eines Ausflugslokals im schönen Tal der Oberen Donau, zum Genuss eines Glases stillen Wassers. Smile
Am Nebentisch unterhielt sich eine Gruppe über den geplanten Autokauf eines älteren Herrn. (eher 80 als 70)
Der "Käufer" jammerte lautstark darüber, dass "die" heute längst Autos bauen könnten die lediglich mit 1-2 Litern Treibstoff auskämen, diese aber infamerweise zurückhalten würden, und er deshalb nun halt wieder so einen Bezinsäufer kaufen müsste Confused.

Da ist mir so einiges durch den Kopf gegangen:
In meiner Jugend gab es nicht wenige Publikationen, in denen mit dürren Worten die Infamie der Zündholzindustrie gegeißelt wurde, die immer wieder Patente zur Herstellung eines "Dauerzündholzes", mit dem man immer iweder eine neue Fklamme entzünden könne, aufkaufen und auf Eis legen würden. zum Nachteil der Verbraucher.
Irgendwann bekam ich dann mit, dass der deutsche Staat in den 20er Jahren das deutsche Zündholzmonopol an den schwedischen Zündholzkönig Kreuger verkauft hatte, weswegen es in der BRD nur zweierlei Zündhölzer gab, "Welthölzer" und "Haushaltsware". Diese Aussage so also gar nicht stimmen konnte.
Nun, Inzwischen gibt es "sch...-billige" Einwegfeuerzeuge, und die Dauerzündhölzer interessieren keinen mehr. zumindest in den Medien.

Dann sind mir die Glühbirnen eingefallen, "Phoebus-Kartell" ist hier das Stichwort. Wo sich die damals größten Glühbirnenhersteller der Welt Osram, Tungsram GE, Phillips usw.) geeinigt haben, nur Glühbirnen zu bauen die eine Lebensdauer von maximal 1.000 Stunden haben. Plus noch ein paar Vereinbarungen, die uns hier weniger interessieren.
Tja, und dieses Kartell gab es wirklich. Nachgewiesen und unwidersprochen.
Es hatte Bestand bis zum Kriegseintritt der USA im Jahre 1941.


Edit: Ein anderes Kartell habe ich selbst entdeckt:
"zum Genuss eines Glases stillen Wassers" für den Preis dieses löblichen Getränkes, das mir der Wirt dort abnahm, drei Euronen fünfzig Cent, hätte ich pfandbereinigt mehrere Kisten käuflich erwerben können Idea

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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17.04.2013, 12:07
Beitrag: #2
RE: Eingebauter Verschleiß und auf Eis gelegte Erfindungen
(17.04.2013 11:32)Suebe schrieb:  Da ist mir so einiges durch den Kopf gegangen:
In meiner Jugend gab es nicht wenige Publikationen, in denen mit dürren Worten die Infamie der Zündholzindustrie gegeißelt wurde, die immer wieder Patente zur Herstellung eines "Dauerzündholzes", mit dem man immer iweder eine neue Fklamme entzünden könne, aufkaufen und auf Eis legen würden. zum Nachteil der Verbraucher.

Die Geschichte kenne ich auch. Sie ist eine der ewnigen Kindheitserinnerungen an eine Tante, zu der nach dem Tod meines Vaters der Kontakt abbrach. Anscheinend kann man sie als "Mythos der End-sechziger Frühsiebziger" bezeichnen.

(17.04.2013 11:32)Suebe schrieb:  Irgendwann bekam ich dann mit, dass der deutsche Staat in den 20er Jahren das deutsche Zündholzmonopol an den schwedischen Zündholzkönig Kreuger verkauft hatte, weswegen es in der BRD nur zweierlei Zündhölzer gab, "Welthölzer" und "Haushaltsware". Diese Aussage so also gar nicht stimmen konnte..

Soweit bin ich nie gekommen, wenn ich ehrlich bin. Ich hatte die Geschichte meiner Tante, und habe sie nie überprüft. Interessant, daß sie gar nicht stimmt. Nach dem Weihnachtsmann und dem osterhasen ist auch das Dauerstreichholz als Kindergeschichte entlarvt...Big Grin


(17.04.2013 11:32)Suebe schrieb:  Edit: Ein anderes Kartell habe ich selbst entdeckt:
"zum Genuss eines Glases stillen Wassers" für den Preis dieses löblichen Getränkes, das mir der Wirt dort abnahm, drei Euronen fünfzig Cent, hätte ich pfandbereinigt mehrere Kisten käuflich erwerben können Idea

Na, du bist doch Kaufmann. Du weißt schon, welche Kosten der Wirt mit dem einen Glas Wasser abdecken muss... Wink

Defintiv eingebaut ist der Verschleiß im Handmixer. (hatten wir an anderer Stelle schon). Früher liefen die Dinger jahrzehnte lang- nur wenn jeder eines hat und keiner mehr eines braucht, dann kann der Absatz ja nicht wachsen. Also hat man in der herstellung ein unkaputtbares Metallzahnrad durch ein Plastikrad ersetzt- und der Verschleiß ist absehbar. Hurra. So steigert man die Umsatzzahlen...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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19.04.2013, 19:55
Beitrag: #3
RE: Eingebauter Verschleiß und auf Eis gelegte Erfindungen
(17.04.2013 12:07)Bunbury schrieb:  ./.
Defintiv eingebaut ist der Verschleiß im Handmixer. (hatten wir an anderer Stelle schon). Früher liefen die Dinger jahrzehnte lang- nur wenn jeder eines hat und keiner mehr eines braucht, dann kann der Absatz ja nicht wachsen. Also hat man in der herstellung ein unkaputtbares Metallzahnrad durch ein Plastikrad ersetzt- und der Verschleiß ist absehbar. Hurra. So steigert man die Umsatzzahlen...


Dieses Thema köchelt schon länger, oder eigentlich immer so ein bißchen in den Medien.
Boulevardblätter bringen das immer recht reißerisch, ohne tatsächlich Fakten zu nennen.
Die sich seriös gebenden Blätter wiegeln ab, die genannte Glühbirne zB wäre ein Kompromiss aus Stromverbrauch und Lebensdauer usw. usf. Tenor, es gäbe keine Hinweise, dass "die geplante Obsoleszenz" verfolgt und gepflegt würde. Gezielte Manipulation wäre nicht anzunehmen.

Nun ist mir Heute morgen die Krafthand Nr. 8/2013 ins Haus geflattert.
Da befasst sich der Chefredakteur Thomas Mareis im Leitartikel ebenfalls mit diesem Thema. Natürlich hauptsächlich Auto bezogen.
Und bemerkenswert kompetent.

Als "Erfinder" dieser Marketingstrategie gilt Alfred P. Sloan, in den 20ern Präsident von GM, der alle drei Jahre den Kunden ein neues Auto verscheuern wollte.
Die Älteren hier werden sich noch gut an die Totalschäden der Autos, schon nach wenigen Jahren durch Rost erinnern können. Fürchterliche Rostschleudern waren das Mitte der 70er bis Anfangs der 80er des letzten Jahrhunderts.
Nachdem eine Autogeneration später dies ohne weiteres behoben und im Griff war, (wie ein Golf 1 aussah weiß man kaum mehr, der Golf 2 begegnet einem täglich auf der Straße) wird man den "eingebauten Verschleiß" in dem Fall zumindest bestätigen können.

Heute sind die Elektronikbauteile oftmals die Verursacher kapitaler Kosten, wobei Mareis zu Recht daraufhinweist, dass solche Kostenfallen wiederum Spezialbetrieben große Chancen bieten, die solche Teile für wenig Geld ausfallsicher instandsetzen. Bei Autos ist die Instandsetzung von Steuergeräten, Tachoinstrumenten usw. seit Jahren eine kostengünstige Alternative. Lohnendes Geschäftsfeld von Spezialisten.

soll heißen die "geplante Obsoleszenz" als Verkaufshilfe funktioniert nur eingeschränkt, halt bis damit andere Geld verdienen können.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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19.04.2013, 20:24
Beitrag: #4
RE: Eingebauter Verschleiß und auf Eis gelegte Erfindungen
Edit:
Das Umweltbundesamt hat eine Studie ausgeschrieben:
Zitat:UFOPLAN
Einfluss der Nutzungsdauer von Produkten auf ihre
Umweltwirkung: Schaffung einer Informationsgrundlage und Entwicklung von
Strategien gegen "Obsoleszenz"“
wer will kann sich bis 30. Juni 2013 für die Erstellung der Studie bewerben.
volltext:
http://www.umweltbundesamt.de/service/au...entext.pdf

man darf also gespannt sein.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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19.04.2013, 21:12
Beitrag: #5
RE: Eingebauter Verschleiß und auf Eis gelegte Erfindungen
(19.04.2013 19:55)Suebe schrieb:  
(17.04.2013 12:07)Bunbury schrieb:  ./.
Defintiv eingebaut ist der Verschleiß im Handmixer. (hatten wir an anderer Stelle schon). Früher liefen die Dinger jahrzehnte lang- nur wenn jeder eines hat und keiner mehr eines braucht, dann kann der Absatz ja nicht wachsen. Also hat man in der herstellung ein unkaputtbares Metallzahnrad durch ein Plastikrad ersetzt- und der Verschleiß ist absehbar. Hurra. So steigert man die Umsatzzahlen...


Dieses Thema köchelt schon länger, oder eigentlich immer so ein bißchen in den Medien.
Boulevardblätter bringen das immer recht reißerisch, ohne tatsächlich Fakten zu nennen.
Die sich seriös gebenden Blätter wiegeln ab, die genannte Glühbirne zB wäre ein Kompromiss aus Stromverbrauch und Lebensdauer usw. usf. Tenor, es gäbe keine Hinweise, dass "die geplante Obsoleszenz" verfolgt und gepflegt würde. Gezielte Manipulation wäre nicht anzunehmen.

Also, beim Handmixer ist der Ausstausch des metallrädchens mit Null Verschleiß gegen ein Plastikrädchen defintiv untersucht. (u.a. von Ökotest)

(19.04.2013 19:55)Suebe schrieb:  Heute sind die Elektronikbauteile oftmals die Verursacher kapitaler Kosten, wobei Mareis zu Recht daraufhinweist, dass solche Kostenfallen wiederum Spezialbetrieben große Chancen bieten, die solche Teile für wenig Geld ausfallsicher instandsetzen. Bei Autos ist die Instandsetzung von Steuergeräten, Tachoinstrumenten usw. seit Jahren eine kostengünstige Alternative. Lohnendes Geschäftsfeld von Spezialisten.

Wenn man sich auskennt, ist es eine Alternative. Aber die stetig voranschereitende Spezialisierung trägt nicht unerheblich zu Überforderung der Verbraucher im Alltagsleben bei. Wer weiß schon immer, welcher Spezlailist für welches Problem das richtige ist. Früher gab es eben die Werkstatt, da wurde das Auto eben zur Reparatur gebracht- und gut war. heute muss man eine Menge Geld haben, um es sich so einfach zu machen- oder eine Menge zeit aufwenden, um sich "schlau" zu machen, wie man Geld spart...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
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20.04.2013, 10:04
Beitrag: #6
RE: Eingebauter Verschleiß und auf Eis gelegte Erfindungen
(19.04.2013 21:12)Bunbury schrieb:  Also, beim Handmixer ist der Ausstausch des metallrädchens mit Null Verschleiß gegen ein Plastikrädchen defintiv untersucht. (u.a. von Ökotest)

(19.04.2013 19:55)Suebe schrieb:  Heute sind die Elektronikbauteile oftmals die Verursacher kapitaler Kosten, wobei Mareis zu Recht daraufhinweist, dass solche Kostenfallen wiederum Spezialbetrieben große Chancen bieten, die solche Teile für wenig Geld ausfallsicher instandsetzen. Bei Autos ist die Instandsetzung von Steuergeräten, Tachoinstrumenten usw. seit Jahren eine kostengünstige Alternative. Lohnendes Geschäftsfeld von Spezialisten.

.

Die Abwiegelei ist Blödsinn, wir alle machen ja täglich die entsprechenden Erfahrungen. Mein Multifunktionsdrucker, ich hatte gerade solangsam die Bedienung intus, ist im Februar verreckt, gekauft im April 2011 aaaabbbeerrrr ich hätte "leider" nur 18 Monate Garantie darauf, Schockschwerenot....
Nur, ich habe 3 Kyocera-Laserdrucker, gekauft zwischen 1997 und 2000, die Dinger funzen bis heute hervorragend. Das muss man auch sehen. Es geht halt auch anders.

Zitat:Wenn man sich auskennt, ist es eine Alternative. Aber die stetig voranschereitende Spezialisierung trägt nicht unerheblich zu Überforderung der Verbraucher im Alltagsleben bei. Wer weiß schon immer, welcher Spezlailist für welches Problem das richtige ist. Früher gab es eben die Werkstatt, da wurde das Auto eben zur Reparatur gebracht- und gut war. heute muss man eine Menge Geld haben, um es sich so einfach zu machen- oder eine Menge zeit aufwenden, um sich "schlau" zu machen, wie man Geld spart..

Die Krafthand ist ein Fachblatt, und hat sich mit der Aussage an die Fachleute gewandt, von mir hier zitiert um auf den Fakt hinzuweisen, dass es meist schon Alternativen gibt, die man lediglich einzufordern braucht.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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20.04.2013, 10:49
Beitrag: #7
RE: Eingebauter Verschleiß und auf Eis gelegte Erfindungen
(19.04.2013 19:55)Suebe schrieb:  Die Älteren hier werden sich noch gut an die Totalschäden der Autos, schon nach wenigen Jahren durch Rost erinnern können. Fürchterliche Rostschleudern waren das Mitte der 70er bis Anfangs der 80er des letzten Jahrhunderts.
Nachdem eine Autogeneration später dies ohne weiteres behoben und im Griff war, (wie ein Golf 1 aussah weiß man kaum mehr, der Golf 2 begegnet einem täglich auf der Straße) wird man den "eingebauten Verschleiß" in dem Fall zumindest bestätigen können.

Bin ich ein "Älterer"? Anscheinend... Wink

Seit Anfang (!) der 70er bis Anfang der 80er gab es tatsächlich eine ganze Reihe von Autoherstellern (!), bei denen die ganze Modellpalette nach wenigen Jahren durchrostete. VW und Audi gehörten dazu, aber auch Ford, englische Fabrikate, Renault, Fiat und natürlich Alfa. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Gründe waren unterschiedlich. Bei VW/Audi lag es laut persönlicher Auskunft mehrerer Audi-Mitarbeiter daran, dass man billige Bleche aus dem Ostblock einkaufte, um daraus Audi 80/100, Passat, Golf etc. zu bauen. Diese Bleche hatten einen hohen Schwefelgehalt und rosteten quasi ab dem Walzwerk. Bis man das Wachsvollbad einführte, waren die Produkte für ihre Rostanfälligkeit berüchtigt. Beim Alfasud müsste es m.W. ähnlich gewesen sein, woran es bei den anderen Herstellern lag, entzieht sich meiner Kenntnis.
Es war also kein vorprogrammierter Verschleiß, sondern das Spardiktat. Teilweise hatte man die Karosserien so entworfen, dass das Wasser in manchen Ecken fast stehen bleiben MUSSTE. Und dann rostets halt. Wer in dieser Zeit nicht pleite ging, führte irgendwann Rostschutzmaßnahmen ein bis hin zur Vollverzinkung in den 90ern und Nuller Jahren.
Opel ging damals noch einen anderen Weg: Der Kadett C hatte dicke Bleche. So dick, dass mein Vater, als der Sohn von Bekannten mal aufkreuzte, er solle seinen Kadett C ausbeulen, schier am Verzweifeln war, weil er auf dem Blech rumprügeln musste, um da was zu bewirken.
Der D- und E-Kadett waren dann "moderner" und rosteten, was das Zeug hielt. Bei einem dreijährigen E-Kadett - Besitzer war der Bruder des obigen C-Kadett-Besitzers Smile - entfernten wir aus Reparaturgründen die Abdeckungen innen im Bereich von Kofferraum und C-Säule. Der Federbeindom war am Durchrosten und an der Innenseite der C-Säule kam der in Rost nachgebildete Handabdruck eines Opelaners zum Vorschein, der im Verlauf des Fertigungsprozesses sich da mal abgestützt hatte. Nachdem dort kein Wachs hingekommen war, rostete der Handabdruck dort lustig vor sich hin...
Der Unterschied zwischen C-Kadett und D-/E-Kadett war, dass der C-Kadett relativ schwer war. Opel wollte bzw. musste leichter bauen, um bei den Fahrleistungen mit z.B. VW mithalten zu können und verwendete dünnere Bleche, musste auf "Wunsch" von GM wohl auch billiger produzieren, wollte aber garantiert nicht freiwillig den Qualitätsanspruch aufs Spiel setzen, für den Opel in den 70ern immer noch stand.
Andererseits täuschen manche Erinnerungen heute wohl. Denn der Golf I ist zwar mittlerweile weitgehend aus dem Straßenbild verschwunden. Aber der wurde auch vor 30 Jahren zum letzten Mal produziert! Anfangs rostete der Golf I zwar durchaus auch rekordverdächtig, aber mit der ersten Modellpflege (erkennbar an den größeren Rücklichtern) war das passé. Der stabile C-Kadett ist ja auch nur noch selten zu sehen...und den Golf II wird in nächster Zeit ein ähnliches Schicksal ereilen. In Oldtimerzeitschriften kann man schon erste Berichte lesen, wie jemand einem Golf II eine Totalrestauration zukommen lässt. Momentan noch belächelt von den "Kollegen", aber die Autos sind halt mittlerweile auch zwischen 30 und 20 Jahre alt...

Ums kurz zu machen: Bei Autos glaube ich nicht, dass man Wert drauf legt, dass die Dinger innerhalb eines "normalen" Besitzzyklus (= 10 Jahre) unbedingt kaputt gehen müssen. Die meisten kaufen ein Auto, damit sie es eben um die 10 Jahre lang fahren können, und zwar zuverlässig. Wenn ein Hersteller das nicht liefern kann, wird beim nächsten Auto eben ein Modell eines anderen Herstellers gekauft - ein Grund, warum Opel jetzt pleite ist. Der anhaltende Erfolg japanischer Modelle, die gerüchtemäßig auf etwa 100.000km Laufleistung und auf etwa 10 Jahre Lebensdauer ausgelegt waren, zeigt, dass die Käufer innerhalb dieses Rahmens akzeptieren, dass ein Auto dann irgendwann mal reif für die Schrottpresse ist.
Nach 10 Jahren sieht´s schon wieder anders aus, ist allerdings auch der Technik geschuldet. Je jünger die Autos werden, desto mehr Elektrik bzw. Elektronik wird da verbaut, desto mehr wird aus den Motoren herausgeholt, desto mehr sinkt dadurch aber auch die Langlebigkeit des Gesamtprodukts "Auto". Aber da die Käufer eben immer mehr Elektronik, von Geisterhand bewegte Einbauteile und mehr PS fordern, können die Hersteller heute (!) fast nicht anders, als solche relativ (!) kurzlebigen Autos bauen.

PS: Meine bisherigen Autos waren bis auf das aktuelle immer zwischen 6 und 12 Jahren alt, als ich sie gekauft habe, und ich habe sie immer bis jenseits von 200.000km gefahren, meine zwei Golf II sogar bis (z.T. weit) jenseits der 300.000km. Ein Ford Escort war vom Vorbesitzer gleich nach Einkauf mit einer nachträglichen Unterboden- und Hohlraumversiegelung versehen worden und machte danach nur noch motorentechnisch Zicken, war aber eben auch schon über 10 Jahre alt, als ich ihn kaufte. Der Opel, den ich vergangenes Jahr mit 17 Jahren und 240.000km verscheuerte, rostete und ließ sich von mir nach und nach den halben Motor erneueren, bei dem würde ich von einer gewollten Lebensdauer von maximal 10 Jahren ausgehen wollen. Mein erstes Auto, ein Polo von 1978, hauchte unter dem gewalttätigen Ansturm eines Suzuki Vitara sein Leben aus, allerdings nur vorläufig, per Richtbank und wohl erhöhtem persönlichen Einsatz eines Nachbesitzers lernte er das Laufen wieder - unter meiner Regie hatte er damit seinen vierten (!) Totalschaden erfahren und ihn auch überlebt. Der 900ccm-Motor mit 40PS lief zum Zeitpunkt unseres Abschieds wie ein Uhrwerk (allerdings musste ich ihm dafür mal den Zylinderkopf abschleifen lassen), nur der Rost war ihm ein steter Feind, aber er hatte eben auch schon drei Totalschäden, bevor ich ihn im zarten Alter von 12 Jahren (das Auto war so alt, nichtich...) übernahm.

Schlussfazit: Ist halt alles relativ... Wink

VG
Christian
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20.04.2013, 16:06
Beitrag: #8
RE: Eingebauter Verschleiß und auf Eis gelegte Erfindungen
(20.04.2013 10:49)913Chris schrieb:  ./.

Schlussfazit: Ist halt alles relativ... Wink

VG
Christian


Ich will krampfhaft versuchen hier keinen "Auto-Thread" draus zu machen....

Aber bei ein paar Punkten muss ich dir doch widersprechen.

Das "Ostzonenschrott-Blech" halte ich für eine Insidermär. (Geredet wurde schon damals davon) Zumindest übertrieben. Dieser Deal, Autos gegen Blech, mit dem Ostblock konnte man auf anderer Basis keine Geschäfte machen, fand erst in der Golf I-Spätzeit statt, als es, wie von dir geschrieben vom Rost her bereits besser wurde.
Meiner Meinung nach war bei diesen Modellen der "Leichtbau", erstmals voll umgesetzt beim Audi 80 Anno 72, die Ursache. 0,4mm-Blech an tragenden Teilen, da reicht eigentlich schon Flugrost.
Und dann natürlich absolutes vernachlässigen des Finish in der Produktion! Bist du mit der Hand an einem Türfalz des Golf 1 entlanggefahren, hattest du aufgeschnittene Finger, da wurde kein Falz gebrochen. Kantenrost! aus jeder Schweißnaht ist die Rote Brühe getropft!

Und dann, was man auf gar keinen Fall vergessen darf, 1975 wurden die Spikes-Reifen in der BRD verboten! Die Straßenverkehrsämter und städtischen Bauhöfe erfanden die "Schwarz-Streuung" die Straße sollte mit riesengroßen Mengen Salz absolut freigehalten werden! Diese Mengen Streusalz trafen auf Karosserieblech das kaum Rostvorsorge genossen hatte.

Dann wäre weiter zu erwähnen, dass bei allen Marken, bei den Luxus-Marken Porsche, BMW und Mercedes sogar früher als bei den genannten, diese Probleme aufgetreten sind.

Mein Fazit: Wenn dies damals nicht "absichtlich" herbeigeführt wurde, dann wurde es jedenfalls billigend in Kauf genommen.
Wie der "Lopez-Effekt" stark 10 Jahre später. Der dann auf dasselbe hinaus gelaufen ist.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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20.04.2013, 21:02
Beitrag: #9
RE: Eingebauter Verschleiß und auf Eis gelegte Erfindungen
(20.04.2013 16:06)Suebe schrieb:  Ich will krampfhaft versuchen hier keinen "Auto-Thread" draus zu machen....

Wollt ich auch nicht, aber wenn ich mal beim Thema angekommen bin, kann ich so schnell nicht mehr aufhören.
Aber jetzt: Fernseher. Halten heute (= bei mir) um die 15 Jahre. Dann hat der letzte "gebrandelt" (= nach Verbrennung gerochen) und ich hab mir einen LED-Fernseher gekauft. Mal sehen, wie lang der hält.
Mein Radiowecker tut mir nun schon seit 30 Jahren treue Dienste, hat 4 Umzüge mitgemacht.
Den 5-Euro-Gitarreständer hab ich letztens gegen einen neuen ausgetauscht, weil die Plastikpolsterungen buchstäblich zerbröselt sind.
Im Schlafzimmer hängt eine Lampe, die hab ich von meiner Tante "geerbt" (sie hätte sie sonst weggeschmissen).
Die Mikrowelle ist auch schon über 10 Jahre alt.
Die Küche sowieso: 80er Jahre DDR-Produktion (von der Ex-Schwiegermutter "geerbt").
Meine Schultasche (Marke Pilotenkoffer) tut´s jetzt auch schon 5 Jahre und es sieht nicht danach aus, als bräuchte ich bald eine neue.
Der Laser-Drucker hat auch schon 8 Jahre auf dem Buckel. Der Scanner ist noch aus Studienzeiten, der Farb-Tintenstrahldrucker auch. Der Kopierer muss auch schon irgendwas zwischen 5 und 10 Jahren alt sein, den hab ich gebraucht gekauft.

Telefone halten bei mir nicht lang. Vielleicht liegt´s an Siemens...
Aber auch die Handies geben bei mir bald den Geist auf. Ich hab sie meistens in der Hosentasche...
Wobei die alten Motorola noch prima funzen würden, aber für´s Auto brauch ich Bluetooth.

Das ist m.E. sowieso der Knackpunkt: Manchmal braucht man einfach neue Funktionen, dann muss was Neues her. Manche Geräte altern per Nutzung einfach schneller als andere. Manche sind auch einfach Schund. Aber wenn man darauf achtet, nicht immer das Billigste, sondern eher das Günstigste zu kaufen - also größtmögliche Nutzungsfähigkeit und potentielle Langlebigkeit bei möglichst geringem Preis - dann kriegt man (ich zumindest) sehr oft Sachen, die ewig halten, bei "artgerechter" Nutzung freilich.

Auf den Punkt gebracht:
Kauf ich billig, dann hab ich das eingebaute Kaputtdatum schon dabei. Kauf ich günstig, hab ich nicht zuviel Geld ausgegeben und trotzdem die berechtigte Hoffnung, "was G´scheits" gekauft zu haben.
Kauf ich teuer, muss ich für Design, Name, und bei technischen Geräten höchstwahrscheinlich für eine Unmenge Funktionen, die ich eh nicht brauche oder die mir sogar lästig sind, bezahlen, hab aber immer noch die gleiche Wahrscheinlichkeit wie bei "günstig", dass ich ein langlebiges Produkt gekauft hab. Es sei denn, ich kauf Plattenspieler, Fernseher, sowas, wo ich davon ausgehen kann, dass der hohe Preis auch wirklich hohe Qualität bedeutet. (mein Brotmesser is sowas: vor 25 Jahren für damals 50 Mark gekauft, heute noch scharf wie am ersten Tag, Brotscheiben wie der Maschine geschnitten - da freut einen jeden Tag das Brotschneiden... Wink )

VG
Christian
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21.04.2013, 13:06
Beitrag: #10
RE: Eingebauter Verschleiß und auf Eis gelegte Erfindungen
(20.04.2013 21:02)913Chris schrieb:  ./..

Das ist m.E. sowieso der Knackpunkt: Manchmal braucht man einfach neue Funktionen, dann muss was Neues her. Manche Geräte altern per Nutzung einfach schneller als andere. Manche sind auch einfach Schund. Aber wenn man darauf achtet, nicht immer das Billigste, sondern eher das Günstigste zu kaufen - also größtmögliche Nutzungsfähigkeit und potentielle Langlebigkeit bei möglichst geringem Preis - dann kriegt man (ich zumindest) sehr oft Sachen, die ewig halten, bei "artgerechter" Nutzung freilich.

Auf den Punkt gebracht:
Kauf ich billig, dann hab ich das eingebaute Kaputtdatum schon dabei. Kauf ich günstig, hab ich nicht zuviel Geld ausgegeben und trotzdem die berechtigte Hoffnung, "was G´scheits" gekauft zu haben.
Kauf ich teuer, muss ich für Design, Name, und bei technischen Geräten höchstwahrscheinlich für eine Unmenge Funktionen, die ich eh nicht brauche oder die mir sogar lästig sind, bezahlen,


Der Schwabe sagt "Am Alten kann man das Neue versparen"

Mein Junior fährt Golf GTI 16V Bj. 1990, 329000km, der schon seit 2000 "mir" gehört.
Als wir heirateten, haben wir einen gebrauchten schwarz/weiß Fernseher angeschafft.... Um 3 Monate später einen farbigen zu kaufen. Der im Sommer 2011 "entsorgt" wurde, Funktioniert hat das Ding nach wie vor, nur die breiten Streifen oben und unten.
Waschmaschine haben wir die 4. (32 Ehe-Jahre) Herd den 2., Kühlschrank und Tiefkühltruhe je die 2., Wäschetrockner ist der zweite vor ein paar Jahren verreckt, auf Ersatz wurde verzichtet. Mikrowelle noch die erste, wobei die damals (1980) schweinisch teuer war.
Telefone? naja, die missbraucht der Choleriker immer mal wieder als Wurfgeschoss, Blush und muss dann neue kaufen.Undecided
Computer... naja, als früher Anwender könnte ich hier Stories erzählen...
auf alle Fälle läuft meine Fibu auch heute noch auf einem Windows 95 PC

Grundsätzlich hast du recht.
Wer billig kauft, kauft zweimal.
Wobei ich mir sicher bin, dass uns lediglich der Wettbewerb vor der dem "selbsterhaltenden Verschleiß" schützen kann.

Wenn man neue Funktionen braucht, schafft man sich auch gerne was neues an,

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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21.04.2013, 14:21
Beitrag: #11
RE: Eingebauter Verschleiß und auf Eis gelegte Erfindungen
Au ja, hat ich noch vergessen: Bei meinem Vater steht noch mein allererster PC rum, gekauft 1992, nach und nach aufgerüstet von 2MB Hauptspeicher und 20GB Festplatte auf letzten Endes 16 (oder doch 32) MB Hauptspeicher und insgesamt 500MB Festplatten (insgesamt hängen drei drin). Originaler Bildschirm, wird jetzt als Schreibmaschine genutzt (kein Internetanschluss...). Ich hab den übrigens 2001 abgehalftert und mir einen neuen PC gekauft. Von dem sind mittlerweile noch das Gehäuse und das Diskettenlaufwerk übrig, der Rest musste vor drei Jahren runderneuert werden wegen kapitalem Crash.
Nach 35 Jahren haben meine Eltern dann nacheinander Waschmaschine, Kühlschrank und Herd entsorgt.

Bei uns wird aber auch viel "inhäusig" repariert...verstand meine Ex immer gar nicht, die hätte beim ersten Wackelkontakt gleich ein neues Gerät gekauft.

VG
Christian
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21.04.2013, 21:19
Beitrag: #12
RE: Eingebauter Verschleiß und auf Eis gelegte Erfindungen
(21.04.2013 14:21)913Chris schrieb:  Bei uns wird aber auch viel "inhäusig" repariert...verstand meine Ex immer gar nicht, die hätte beim ersten Wackelkontakt gleich ein neues Gerät gekauft.

Ich versuche auch immer alles wieder soweit hinzumurksen, wenn ich mal gar nicht will, nervt mich meine Ex-Verlobte bis ich es doch versuche. Undecided
Manchmal ist es echt ätzend, wenn man von vorneherein weiß, dass man keine Chance hat ..... aber Nervensäge dein Name ist Weib. Wink+
Und dann das Triumphgeschrei wenn es aus unerfindlichen Zufällen doch klappt Rolleyes

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21.04.2013, 21:22
Beitrag: #13
RE: Eingebauter Verschleiß und auf Eis gelegte Erfindungen
(21.04.2013 14:21)913Chris schrieb:  Bei uns wird aber auch viel "inhäusig" repariert...verstand meine Ex immer gar nicht, die hätte beim ersten Wackelkontakt gleich ein neues Gerät gekauft.

VG
Christian

Ist schön, wenn man es kann. Ich kann es leider nicht. Aber ich versuche es gelegentlich. Bisher mit eher mäßigem Erfolg. Das hauptptoblem bei den modernen Sachen ist nämlich, das zeug erst einmal auf zu bekommen. Daran scheitert es doch meistens...

Aber auf Textilem Gebiet wird meinerseits auch recht viel repariert, wo anderswo gleich entsorgt wird...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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21.04.2013, 22:02
Beitrag: #14
RE: Eingebauter Verschleiß und auf Eis gelegte Erfindungen
Gehen wir mal zu den "auf Eis gelegten Erfindungen" weiter

Der Stirlingmotor
Nach der Dampfmaschine die älteste Wärmekraftmschine überhaupt.
Immer wieder geht er durch die Medien,
immer wieder soll er jetzt endlich den Durchbruch schaffen.

Aber, es wird wieder nichts draus.

und das steht in Wiki dazu
http://de.wikipedia.org/wiki/Stirlingmotor

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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22.04.2013, 09:15
Beitrag: #15
RE: Eingebauter Verschleiß und auf Eis gelegte Erfindungen
(21.04.2013 22:02)Suebe schrieb:  Gehen wir mal zu den "auf Eis gelegten Erfindungen" weiter

Der Stirlingmotor
Nach der Dampfmaschine die älteste Wärmekraftmschine überhaupt.
Immer wieder geht er durch die Medien,
immer wieder soll er jetzt endlich den Durchbruch schaffen.

Aber, es wird wieder nichts draus.

und das steht in Wiki dazu
http://de.wikipedia.org/wiki/Stirlingmotor


Dazu sag ich nur eines- Cargolifter. War auch ein großes Projekt. Die rückkehr der zeppeline für den großen Warentransport...
Inzwischen ist die Firma pleite.
Interessant war die Idee trotzdem...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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22.04.2013, 12:25
Beitrag: #16
RE: Eingebauter Verschleiß und auf Eis gelegte Erfindungen
(21.04.2013 21:22)Bunbury schrieb:  
(21.04.2013 14:21)913Chris schrieb:  Bei uns wird aber auch viel "inhäusig" repariert...verstand meine Ex immer gar nicht, die hätte beim ersten Wackelkontakt gleich ein neues Gerät gekauft.

VG
Christian

Ist schön, wenn man es kann. Ich kann es leider nicht. Aber ich versuche es gelegentlich. Bisher mit eher mäßigem Erfolg. Das hauptptoblem bei den modernen Sachen ist nämlich, das zeug erst einmal auf zu bekommen. Daran scheitert es doch meistens...

Aber auf Textilem Gebiet wird meinerseits auch recht viel repariert, wo anderswo gleich entsorgt wird...

Furchtbar ist des Schlossers Kraft, wenn er mit dem Hammer schafft.... Angel

Die ganz große Herausforderung ist das "wiederzukriegen" Dodgy
die Rettung sind oft, leider nicht immer, Kabelbinder, Sekundenkleber, Klebeband und ähnliche Murkserteile.

(22.04.2013 09:15)Bunbury schrieb:  
(21.04.2013 22:02)Suebe schrieb:  Gehen wir mal zu den "auf Eis gelegten Erfindungen" weiter

Der Stirlingmotor
Nach der Dampfmaschine die älteste Wärmekraftmschine überhaupt.
Immer wieder geht er durch die Medien,
immer wieder soll er jetzt endlich den Durchbruch schaffen.

Aber, es wird wieder nichts draus.

und das steht in Wiki dazu
http://de.wikipedia.org/wiki/Stirlingmotor


Dazu sag ich nur eines- Cargolifter. War auch ein großes Projekt. Die rückkehr der zeppeline für den großen Warentransport...
Inzwischen ist die Firma pleite.
Interessant war die Idee trotzdem...

Der Cargolifter basiert mit dem Zeppelin auf einer Idee die zumindest funktioniert und wie der Wankelmotor lediglich an den Kosten scheitert.
Beim Sterlingmotor ist die großtechnische Umsetzung in genau 200 Jahre nicht gelungen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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22.04.2013, 14:19
Beitrag: #17
RE: Eingebauter Verschleiß und auf Eis gelegte Erfindungen
Also ist er auf Eis gelegt...Wink

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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22.04.2013, 17:30
Beitrag: #18
RE: Eingebauter Verschleiß und auf Eis gelegte Erfindungen
(22.04.2013 12:25)Suebe schrieb:  Der Cargolifter basiert mit dem Zeppelin auf einer Idee die zumindest funktioniert und wie der Wankelmotor lediglich an den Kosten scheitert.
Kosten letztendlich ja - aber ich denke, dass da auch einiges in der Vermarktung falsch gemacht wurde. Technisch vielleicht noch nicht absolut optimiert, aber auf einem guten Weg dahin.
Das Ganze war, so meine Vermutung, einfach nicht gewollt. Für einen gwissen Teil des Lufttransport wäre es tatsächlich eine gangbare Alternative gewesen. Ökologisch sinnvoll, aber z.T. zu langsam für just in time - und das heißt, ein Bremsklotz bei der weiteren Globalisierung. Da hat wohl die große Lobby gefehlt und ohne hat es das beste Projekt schwer.
Man kann nur hoffen, dass diese Technologie tatsächlich nur auf Eis liegt und in absehbarer Zeit erfolgversprechender wieder zum Leben erweckt wird.

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22.04.2013, 17:35
Beitrag: #19
RE: Eingebauter Verschleiß und auf Eis gelegte Erfindungen
Scherz des Kekses..........

Persönlich bin ich der Meinung, dass Patente aufkaufen und "auf Eis legen" eine Strategie ist, die nicht aufgehen kann.
Vermutlich auch kaum verfolgt wird.


Aber weiter im Text:
Eine andere Erfindung, der Schreiber dieser Zeilen war absolut überzeugt Sad, die es nicht geschafft hat:

Der Latentwärmespeicher:
Aus der Patentschrift:
Zitat:Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeug-Wärmespeicher mit einem Innenbehälter, einem Außenbehälter und einem Wärmeisolationsraum zwischen Innenbehälter und Außenbehälter, wobei im Innenbehälter ein Paket aus im Grundriß rechteckigen, flachen Latentwärmespeicherzellen aus dünnem Blech und zwischen den einzelnen Latentwärmespeicherzellen mit Hilfe von Abstandsgittern Abstandszwischenräume ausgebildet sind, die im Betriebszustand von Kühlwasser als Wärmeträger durchflossen sind, wobei in den Latentwärmespeicherzellen ein Wärmespeichermedium angeordnet ist.
von da: http://www.patent-de.com/19950223/EP0633154.html

Die Speicherung von Energie ist eines der weitgehend ungelösten Probleme der heutigen Zeit. Teuer erzeugte Energie muss heruntergebremst werden, wird zu nutzloser Wärme. Was den Physiker zu Tränen veranlasst, auch den Laien nicht "kalt" lässt.

Und dies hier, der Latentwärmespeicher, schien zumindest eine Teillösung zu sein.
Bei Mercedes, Audi und Volkswagen hat er es bis in die Preislisten der Autos geschafft. War bestellbar! Nur noch nicht lieferbar.
BMW hat ihn sogar verbaut und Autos damit ausgeliefert!

Der Erfinder hat es geschafft eine MAN Tochter für Engeneering und Produktion zu finden.
Aber, die Probleme mit den aggressiven Salzen waren nicht in den Griff zu bekommen.

Nachdem die Fritz Werner GmbH (die MAN Tochter) das Projekt aufgab, hat es eine Fa. Ritter nochmals aufgenommen, ist aber ebenfalls gescheitert.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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22.04.2013, 18:35
Beitrag: #20
RE: Eingebauter Verschleiß und auf Eis gelegte Erfindungen
(22.04.2013 17:35)Suebe schrieb:  Eine andere Erfindung, der Schreiber dieser Zeilen war absolut überzeugt Sad, die es nicht geschafft hat...

...
von da: http://www.patent-de.com/19950223/EP0633154.html

Die Speicherung von Energie ist eines der weitgehend ungelösten Probleme der heutigen Zeit. Teuer erzeugte Energie muss heruntergebremst werden, wird zu nutzloser Wärme. Was den Physiker zu Tränen veranlasst, auch den Laien nicht "kalt" lässt.

...

Nachdem die Fritz Werner GmbH (die MAN Tochter) das Projekt aufgab, hat es eine Fa. Ritter nochmals aufgenommen, ist aber ebenfalls gescheitert.
Man könnte glatt glauben, du warst mit deinem schwäbischen Erfindergeist beteiligt...Big Grin

Ich persönlich bin übrigens der Meinung, dass es längst eine serienreife Alternative zum Verbrennungsmotor gibt. Die Unterlagen dazu sind aber wohl im Giftschrank bei General Motors und Shell und solange mit der herkömmlichen Technik der Rubel rollt, bleibt es weggeschlossen. Wäre ja noch schöner, wenn man einfach Wasser in den Tank füllen könnte, anstatt an der Zapfsäule zu bluten...

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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