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Kampf der Kulturen
05.06.2012, 16:20
Beitrag: #1
Kampf der Kulturen
Ausgehend von dem Buch des ehemaligen Beraters des amerikanischen Außenministeriums und Mitbegründer der Zeitschrift 'Foreign Affairs', Samuel P. Huntington, möchte ich dieses Thema der Neugestaltung der Weltpolitik im 21.Jahrhundert (, gewissermaßen als Buchkritik), und der Zukunft der jetzigen Weltpolitik im Sinne eines 'Clash of Civilisation'.
In dem 1993 erschienen Buch 'Clash of Civilisations', zu deutsch 'Kampf der Kulturen', stellt Samuel P. Huntington die These auf, dass die Weltpolitik im 21. Jahrhundert vor allem von der Zugehörigkeit zu Kulturkreisen bestimmt sein wird. Er führt dabei den chinesischen Kulturkreis (mit Kernstaat China), den (isolierten) japanischen Kulturkreis, den hinduistischen Kulturkreis (mit dem Kernstaat Indien), den (noch nicht vorhandenen) islamischen Kulturkreis (mit Saudi-Arabien oder Ägypten als Kernstaat), den slawisch-orthodoxen Kulturkreis (mit Kernstaat Russland), sowie dem westlichen Kulturkreis mit dem Kernstaat USA, sowie den europäischen Kernstaaten Frankreich, Großbritannien und Deutschland. Außerdem sieht er die (langfristige) Möglichkeit der Entwicklung eines afrikanischen Kulturkreises (die islamischen nordafrikanischen Regionen ausgenommen), mit dem möglichen Kernstaat Südafrika.
In dem (sehr interessanten) Buch beschäftigt sich Huntington vor allem auch mit der Beziehung der Kulturen zueinander. So sieht er etwa erhebliches Konfliktpotenzial zwischen dem westlichen Kulturkreis und dem islamischen und chinesischen Kulturkreis. Außerdem prophezeit er einen relativen Machtverlust des Westens gegenüber den anderen Kulturkreisen. Bei den Konflikten der Kulturkreise untereinander unterscheidet er auch zwischen Transitionskriegen/ -konflikten und Bruchlinienkriegen/ -konflikten und beschreibt potentielle neue Bündnisbildungen, etc.
Samuel P. Huntington wurde vorgeworfen, dass Buch habe eine kulturalistische und rassistische Prämisse und es sei eine (aufgrund seiner Arbeit als außenpolitischer Berater im amerikanischen Außenministerium) 'selbsterfüllende Prophezeiung', da es die Weltpolitik des 20. und 21. Jahrhunderts prägte.

Nun zu der tatsächlichen, aktuellen Weltpolitik. Die Erscheinung des Buches liegt fast 20Jahre zurück und auf den ersten Blick scheint seine Prophezeiung nicht in erfüllung gegangen sein, entfernt sich doch Amerika etwa mit seiner Pazifik-Politik vom europäischen Westen und Asien stellt sich gegen China als neue Hegemonialmacht? Die scheinbar zurückhaltende Politik des Westens und seine Rolle als Entwicklungshelfer und Weltpolizist ist meienr Meinung nach mehr als scheinheilig. Während z.Bsp. China ganz offen den afrikanischen Markt erobert, beschränkt sich der Westen darauf, anonyme Milizen anzuheuern und die Rohstoffe Afrikas in Besitz zu nehmen, während gleichzeitig die aktuelle Situation in Afrika bedauert und der Bevölkerung sogar die Illusion gegeben wird, z.Bsp. gerade durch das Wohlstands-Accessoire Internet (s. 'Kony 2012') die Situation dort zu verbessern. Die Weltpolitik des plutokratischen Westens ist also scheinheilig, weil der Bevölkerung ihre tatsächliche Agressivität nicht gezeigt werden soll.

Auch wenn es zynisch klingen mag-*gelöscht von Eluvian. Forderung nach neuem Inperialismus* Die tatsächliche Macht verlieren die Nationen Europas nicht an die anderen Kulturkreise, sondern an (mehr oder weniger) anonyme Weltkonzerne, die auf den eigenen Profit bedacht sind. Das Problem an der Zentrierung der Macht auf einzelne Individuen ist, dass es zwangsläufig zu einer opportunistischen Politik kommen muss. Die Konzentration auf einzelne Personen hat es zwar auch schon immer zuvor in der Geschichte gegeben, doch war das Interesse der Person durch die politischen Umstände zumeist gleichbedeutend mit dem Staat, den sie darstellten.

Die verkrustete Struktur der Nationalstaaten muss durch Kulturkreise als neue Einheit ersetzt werden, um den Fortbestand der Hegemonie Europas zu sichern. In kurzer Zeit wird Europa dazu nicht mehr die Kraft besitzen. Das libertäre bourgeoise politische System des Westens ist ein Zeichen von Dekadenz, kulturellem Verfall, dass die wirtschaftliche und politische Kraft zersetzt.

Nur wo Gräber sind, gibt es Auferstehungen.
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05.06.2012, 17:09
Beitrag: #2
RE: Kampf der Kulturen
"Kampf der Kulturen" - das klingt doch sehr nach Sozialdarwinismus...
Ich würde doch eher schreiben: "politische- und wirtschaftliche Systeme"

Davon abgesehen befürchte ich auch einen enormen - vor allem wirtschaftlichen - Machtverlust Europas, der aber nicht NUR - ich betone: nicht NUR - an den europäischen Regierungen liegt. Ein wichtiger Faktor ist da zum Beispiel die aggresive und radikale Wirtschaftspolitik Chinas - Firmen, die dort produzieren wollen, müssen Verpflichtungen eingehen und ihre Betriebsgeheimnisse teilen. Diese werden dann durch billige Arbeitskräfte günstiger umgsetzt und untergraben die europäische Wirtschaft. Und was so nicht erreicht werden kann, wird einfach plagiatiert. Angry

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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05.06.2012, 17:11
Beitrag: #3
RE: Kampf der Kulturen
(05.06.2012 17:09)Maxdorfer schrieb:  "Kampf der Kulturen" - das klingt doch sehr nach Sozialdarwinismus...
Ist es auch und quatsch.
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05.06.2012, 17:30
Beitrag: #4
RE: Kampf der Kulturen
(05.06.2012 17:09)Maxdorfer schrieb:  "Kampf der Kulturen" - das klingt doch sehr nach Sozialdarwinismus...
Ich würde doch eher schreiben: "politische- und wirtschaftliche Systeme"

Davon abgesehen befürchte ich auch einen enormen - vor allem wirtschaftlichen - Machtverlust Europas, der aber nicht NUR - ich betone: nicht NUR - an den europäischen Regierungen liegt. Ein wichtiger Faktor ist da zum Beispiel die aggresive und radikale Wirtschaftspolitik Chinas - Firmen, die dort produzieren wollen, müssen Verpflichtungen eingehen und ihre Betriebsgeheimnisse teilen. Diese werden dann durch billige Arbeitskräfte günstiger umgsetzt und untergraben die europäische Wirtschaft. Und was so nicht erreicht werden kann, wird einfach plagiatiert. Angry

Was würden Sie sagen, wenn ich schriebe, dass die Wirtschaftspolitik des Westens sogar noch aggressiver ist, als die Chinas. Die (politisch) isolationistische Politik Chinas und Chinas Öffnung mit verschiedenen Freihandelszonen war die einzige Möglichkeit, Chinas Autonomie zu wahren, die vom Westen, besonders den Amerikanern, fortwährend zu untergraben versucht wurde. So wird nicht nur versucht, Chinas traditionelle Rolle als (kulturelle, wirtschaftliche, politische) Hegemonialmacht in Ostasien streitig zu machen (, man beachte die Flottenverschiebungen der USA, 60% der amerikanischen Flotte befinden sich nun im Pazifik), sondern sogar versucht, ureigene Provinzen Chinas abzutrennen, sei es Tibet, dass in Wirklichkeit sehr lange Zeit Bestandteil des chinesischen Kaiserreiches war, um von den politischen Umständen zur Zeit seiner Unabhängigkeit gar nicht zu reden, oder Taiwan, die auserkorene Heimat eines nationalistischen Kriegsverbrechers der Guomindang.

Außerdem wird , durch die politische und wirtschaftliche Öffnung und generell der Marktentwicklung, auch Chinas Wirtschaft bald aufhören ständig zu wachsen, und der Kontrast zwischen der gelebten Konsumgesellschaft und der gleichzeitigen Forderung nach kommunistischer Arbeitsdisziplin wir auch in naher Zukunft Folgen haben.

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05.06.2012, 17:36
Beitrag: #5
RE: Kampf der Kulturen
(05.06.2012 17:30)Newmaar schrieb:  Was würden Sie sagen, wenn ich schriebe, dass die Wirtschaftspolitik des Westens sogar noch aggressiver ist, als die Chinas.
Wirklich ?? Im Moment tritt meiner Meinung nach China weitaus aggressiver auf als Europa.
(05.06.2012 17:30)Newmaar schrieb:  Die (politisch) isolationistische Politik Chinas und Chinas Öffnung mit verschiedenen Freihandelszonen war die einzige Möglichkeit, Chinas Autonomie zu wahren, die vom Westen, besonders den Amerikanern, fortwährend zu untergraben versucht wurde. So wird nicht nur versucht, Chinas traditionelle Rolle als (kulturelle, wirtschaftliche, politische) Hegemonialmacht in Ostasien streitig zu machen (, man beachte die Flottenverschiebungen der USA, 60% der amerikanischen Flotte befinden sich nun im Pazifik), sondern sogar versucht, ureigene Provinzen Chinas abzutrennen, sei es Tibet, dass in Wirklichkeit sehr lange Zeit Bestandteil des chinesischen Kaiserreiches war, um von den politischen Umständen zur Zeit seiner Unabhängigkeit gar nicht zu reden,
Das sind aber zwei verschiedene Themen. Abgesehen davon unterdrückt China Tibet und die Tiebter auf brutale Weise (wie auch die Uiguren). Außerdem sind Staatsgrenzen nicht aus Stahl und wenn ein Volk nicht merh in einem Staat leben will hat es meiner Meinung nach ein Recht auf Unabhängigkeit.
(05.06.2012 17:30)Newmaar schrieb:  oder Taiwan, die auserkorene Heimat eines nationalistischen Kriegsverbrechers der Guomindang.
Chiang Kai-shek ist doch schon seit Jahren tot und war Mao denn besser ??
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05.06.2012, 17:56
Beitrag: #6
RE: Kampf der Kulturen
Ich wollte eigentlich nur verdeutlichen, wie plump es in meinen Augen klingt, wenn immer wieder von der chinesischen Aggressivität die Rede ist. Dabei tuen die Chinesen nur das offen, was der Westen im Verborgenen betreibt. Ein Grund dafür mag wohl sein, dass China, aufgrund seines (formellen) politischen Systems, ohnehin politisch isoliert ist, und deshalb in der Lage ist, engaierter zu handeln (?).
Die Unterdrückung von Minderheiten findet auch anderswo statt, sogar mit Billigung der 'Weltgemeinschaft'. Es sollte aber auch Erwähnung finden, dass das maoistische China im Sinne des Kommunismus der Bevölkerung Tibets Bildung und Anhebung des Lebensstandards ermöglichte, wozu die theokratische Lama-Diktatur nicht in der Lage war! Mit der Erwähnung Taiwans wollte ich darauf hinweisen, dass der Staat Taiwan keinerlei politische oder historische Berechtigung hat. Nur weil ich Chiang Kai-Shek einen Kriegsverbrecher schimpfe, bedeutet das nicht, dass ich das nicht auch bei Mao Tse-Tung täte.

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05.06.2012, 19:44
Beitrag: #7
RE: Kampf der Kulturen
(05.06.2012 17:30)Newmaar schrieb:  Was würden Sie sagen, wenn ich schriebe, dass die Wirtschaftspolitik des Westens sogar noch aggressiver ist, als die Chinas.
1. Sagen würde ich gar nichts, denn du würdest es ja eh nicht hören.
2. Schlage ich vor, dass man sich hier duzt. Im G/Geschichte Forum hat Siezen selten zur Höflichkeit geführt (außer bei @ Hornblower), sondern meistens zu kühlen Differenzen, die einen Streit nicht angenehmer machten.
3. Zum Thema: Ich bin mir sicher, dass die Wirtschaftspolitik zumindest Detuschlands (in den anderen europäischen Ländern kenne ich mich nicht so aus) nicht so aggresiv ist. Deutschland ist längst in der Defensive angekommen, was die wirtschaftlichen Dinge angeht. Firmen wandern ab, Arbeitsplätze ins Ausland - eben nach China verlegt. Da kann man es sich doch gar nicht leisten bei weiter entwickelten Ländern (die es ja nicht besonders gibt) industrielle Geheimnisse zu verlangen, wenn sich eine Firma im Land ansiedeln möchte. Deutschland ist teilweise nahe daran, selber Geheimnisse zu verraten, damit Firmen im Land bleiben!
Ich kenne keine deutsche Marke, die chinesische Produkte von höchster Qualität kauft, sie auseinandernimmt, den Aufbau kopiert und mit den plagiatierten Billigprodukte den Weltmarkt überschwemmt.
Das ist eher anders herum der Fall. Wink

(05.06.2012 17:30)Newmaar schrieb:  Die (politisch) isolationistische Politik Chinas und Chinas Öffnung mit verschiedenen Freihandelszonen war die einzige Möglichkeit, Chinas Autonomie zu wahren, die vom Westen, besonders den Amerikanern, fortwährend zu untergraben versucht wurde.

Das war zu Zeiten des Kolonialismus. China ist auf dem Weg zur Weltmacht.

(05.06.2012 17:30)Newmaar schrieb:  Außerdem wird , durch die politische und wirtschaftliche Öffnung und generell der Marktentwicklung, auch Chinas Wirtschaft bald aufhören ständig zu wachsen, und der Kontrast zwischen der gelebten Konsumgesellschaft und der gleichzeitigen Forderung nach kommunistischer Arbeitsdisziplin wir auch in naher Zukunft Folgen haben.

Das kann natürlich sein. Trotzdem ist der Markt in China extrem am Wachsen. Jeder vierte Erdenbürger ist Chinese, und wenn auch nur jeder vierte davon ein Auto will (was bei uns total illusorisch wäre) dann ist das ein großer Teil der Weltproduktion. Frag dich mal, warum alle möglichen Firmen nach China abwandern. Ganz klar - weil da ein Markt ist! Und das wiederum nutzen die chinesischen Firmen aus, um wirtschaftlich wie ein dort heimischer Bambus in die Höhe zu schießen.

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06.06.2012, 11:50
Beitrag: #8
RE: Kampf der Kulturen
Ihr Lieben,
ich meine schon, dass es einen Kampf der Kulturen gibt, alleine durch die großen Wanderungen, die es nach Europa aus allen Teilen der Welt gibt, durch die Hungersnöte die leider vorhanden sind. Die Einwanderer bringen Ihre Kultur mit und wollen diese sicherlich nicht aufgeben.Rolleyes

Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu
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06.06.2012, 12:07
Beitrag: #9
RE: Kampf der Kulturen
(06.06.2012 11:50)dieter schrieb:  Ihr Lieben,
ich meine schon, dass es einen Kampf der Kulturen gibt, alleine durch die großen Wanderungen, die es nach Europa aus allen Teilen der Welt gibt, durch die Hungersnöte die leider vorhanden sind. Die Einwanderer bringen Ihre Kultur mit und wollen diese sicherlich nicht aufgeben.Rolleyes

Huntigton ist seit Jahren überholt. Es geht weniger um Kulturen, die einander bekämpfen, als vielmehr - immer noch - um geostrategische Strukturen. Mal ganz davon abgesehen, dass Huntington vonn einem sehr eindimensionalen Kulturbegriff ausgeht.
Schon mal überlegt, wie unterschiedlich allein Nord- und Südchina sind? Oder Marokko und Iran? Algerien und Ägypten? Saudi-Arabien und die Türkei? Der Sudan und Mauretanien? Deutschland und England?

Die befürchtete "Invasion aus dem Süden" wird so nicht kommen. Was wir momentan sehen, ist keine "Wanderung der Ärmsten", denn die ganzen Schieber und Schleuser muss man sich auch erst mal leisten können.
Sollte es in Afrika und im Vorderen Orient tatsächlich zu der befürchteten Wasserkrise kommen, werden - so zynisch das auch klingt, aber Huntington ist in meinen Augen auch sehr zynisch - viel mehr Menschen verdursten, verhungern oder in Verteilungskämpfen umkommen, als dass es zu einer Europa überrollenden Invasion kommen wird. Mal ganz davon abgesehen, dass Europa dann auch massivste Probleme bekommen wird - z.T. auch wegen fehlenden Wassers - und so als Ziel zumindest für die Aufgeklärteren unter den Arikanern ausfallen wird. Die würden dann nämlich von einem Schlamassel ins andere wandern, und ganz blöd sind die auch nicht.

VG
Christian
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06.06.2012, 18:01
Beitrag: #10
RE: Kampf der Kulturen
Hallo Chris,

(06.06.2012 12:07)913Chris schrieb:  [...]Schon mal überlegt, wie unterschiedlich allein Nord- und Südchina sind? Oder Marokko und Iran? Algerien und Ägypten? Saudi-Arabien und die Türkei? Der Sudan und Mauretanien? Deutschland und England?

Sorry, aber das ist doch Haarsdpalterei. Darum ging's Huntigton bei seiner Einordnug nicht.

Muss ich ernsthaft erwähnen, dass die kulturellen Unterschiede zwischen GB und D oder Ägypten und Algerien viel geringere sind als zwischen D und China oder D und Iran?

Es ging Huntigton um eine GROBE Einteilung von Kulturräumen, was nicht heißt, dass diese in sich nicht sehr heterogen sein können.

(06.06.2012 12:07)913Chris schrieb:  [...]
Die befürchtete "Invasion aus dem Süden" wird so nicht kommen. Was wir momentan sehen, ist keine "Wanderung der Ärmsten", denn die ganzen Schieber und Schleuser muss man sich auch erst mal leisten können.[...]

Du vergisst, dass jene Schleuser "kreativ" sind. Da zumeist kein Bargeld vorhanden ist, muss der "Kunde" es in sklavenähnlichen "Dienstverhältnissen" abarbeiten. Dh. für die Frauen Zwangsprostitution und für die Männer Schwerarbeit (z.B. am Bau).
Sollte es ihm einfallen, abzuhauen, ist seine Familie dran. Außerdem bemächtigen sich die Schlepper der Papiere der Flüchtlinge...

MfG, Titus Feuerfuchs
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06.06.2012, 18:23
Beitrag: #11
RE: Kampf der Kulturen
(05.06.2012 17:56)Newmaar schrieb:  Ich wollte eigentlich nur verdeutlichen, wie plump es in meinen Augen klingt, wenn immer wieder von der chinesischen Aggressivität die Rede ist. Dabei tuen die Chinesen nur das offen, was der Westen im Verborgenen betreibt.
Der Westen ist genau so aggressiv ??
(05.06.2012 17:56)Newmaar schrieb:  Ein Grund dafür mag wohl sein, dass China, aufgrund seines (formellen) politischen Systems, ohnehin politisch isoliert ist, und deshalb in der Lage ist, engaierter zu handeln (?).
Um isoliert zu sein ist die VR China zu mächtig.
(05.06.2012 17:56)Newmaar schrieb:  Die Unterdrückung von Minderheiten findet auch anderswo statt, sogar mit Billigung der 'Weltgemeinschaft'. Es sollte aber auch Erwähnung finden, dass das maoistische China im Sinne des Kommunismus der Bevölkerung Tibets Bildung und Anhebung des Lebensstandards ermöglichte, wozu die theokratische Lama-Diktatur nicht in der Lage war!
Ist auch logisch, denn dafür fehlte ihr das Geld. Das kann meiner Meinung nach aber keine rechtfertigung der chinesischen Besetzung Tibets sein.
(05.06.2012 17:56)Newmaar schrieb:  Mit der Erwähnung Taiwans wollte ich darauf hinweisen, dass der Staat Taiwan keinerlei politische oder historische Berechtigung hat.
Doch hat er, denn er ist die Republik China. Diese existierte lange vor der VR China und hat sich nach der Niederlage im Bürgerkrieg nach Taiwan zurückgezogen.
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06.06.2012, 18:25
Beitrag: #12
RE: Kampf der Kulturen
(06.06.2012 18:01)Titus Feuerfuchs schrieb:  Sorry, aber das ist doch Haarsdpalterei. Darum ging's Huntigton bei seiner Einordnug nicht.

Muss ich ernsthaft erwähnen, dass die kulturellen Unterschiede zwischen GB und D oder Ägypten und Algerien viel geringere sind als zwischen D und China oder D und Iran?

Es ging Huntigton um eine GROBE Einteilung von Kulturräumen, was nicht heißt, dass diese in sich nicht sehr heterogen sein können.
[...] gegen Huntingtons Sicht doch vieles einzuwenden.
So hat er bei seiner Einteilung der Welt in Kulturräume mehrmals das Einteilungskriterium gewechselt, was in einer wissenschaftlichen Arbeit nicht geht. Bei einigen Kulturräumen ist außerdem gar nicht erkennbar welches Kriterium zugrunde liegt (afrikanisch, westlich, andere).
Des Weiteren gibt es innerhalb der Kuluturräume einige Fehler.
So gehören alle karibischen Inseln und Belize zum Kulturraum lateinamerikanisch. Dies ist allerdings falsch, da der Begriff Lateinamerika bzw. in diesem Fall lateinamerikanisch dazu dient die spanisch- und portugisischsprachigen Länder Amerikas von den nicht spanisch- und portugisischsprachigen Länder Amerikas abzugrenzen. Da Belize und einige Staaten der Karibik keine spanisch- oder portugisischsprachigen Länder sind können sie gar nicht zu diesem Kulturraum gehören.
Der nächste Fehler ist im orthodoxen Kulturraum. Zu diesem zählen nämlich laut Huntiongton auch Albanien und Bosnien, obwol beide eine größtenteil muslimische Bevölkerung haben (in Albanien 60% der Gläubigen und in Bosnien ca. 45% der Einwohner).
Das gleiche gilt für einige Teilrepubliken der Russischen Förderation, welche auch eine großteils muslimische Bevölkerung haben (z.B. Tschetschenien).
Auch bei beim Kulturraum sinisch sind mehrere Fehler. So gehört die ebenfalls chinesische Republik China, also Taiwan, nicht zu diesem Kulturraum, aber Nordkorea, welches nicht chinesisch ist. Sonst müsste Südkorea auch zu diesem Kulturraum gehören. Auch Xinjiang fällt unter diesen Kulturraum, obwohl die größtenteils uigurische Bevölkerung ebenfalls nicht chinesisch ist.
Beim Kulturraum hinduistisch ist der gleiche Fehler gemacht worden wie beim Kulturraum orthodox. Auch hier wurde aich größtenteils muslimisches Land, in diesem Fall Bangladesch, zu einem Kulturraum mit einer anderen Religion verfrachtet. Ebenfalls wurde bei diesem Kulturraum ignoriert, dass es in Indien einige Regionen mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung gibt, wie zum Beispiel der Bundesstaat Jammu und Kashmir.
Beim Kulturraum westlich lässt sich nur ein Fehler entdecken, obwohl das Kriterium für diesen Kulturkreis unbekannt ist. Die russische Oblast Kaliningrad gehört nämlich laut Huntington zum westlichen Kulturraum, obwohl Russland zu einem anderen gehört und die Oblast auch eine mehrheitlich Orthodoxe Bevölkerung hat.
Deswegen ist Huntingtons Einteilung der Welt nicht richtig.
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06.06.2012, 18:29
Beitrag: #13
RE: Kampf der Kulturen
Sehr richtig, was Annatar da schreibt.

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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06.06.2012, 18:53
Beitrag: #14
RE: Kampf der Kulturen
Ich will Annatars Ausführungen gar nicht in Abrede stellen. Sie ändern jedoch nichts an dem von mir Geschriebenen.

Ob Huntingtons Einteilung in allen Details richtig ist, ist für mich sekundär.

Wichtig ist jedoch, die Augen zu öffnen und zu sehen, dass es auf der Erde verschiedene Kulturräume gibt, zwischen denen es zu Spannungen kommt.(Z.B Jüdisch-Islamisch) Das ist seine zentrale Aussage, die auch Annatar durch seine Aufzählung von Detailschwächen seiner Arbeit nicht entkräftet.
Dass man nicht jedes Land und jeden Meschen eindeutig zuordnen soll und kann (siehe Annatars Beispiel Bosnien) ändert daran nichts.

Die Kernaussage ist:
Die Unterschiede innerhalb von Kulturräumen sind viel geringer als die zwischen Kulturräumen, welche sich jedoch nicht immer klar voneinander abgrenzen lassen.

Aber die ganze Diskussion ist natürlich politisch nicht korrekt....

MfG, Titus Feuerfuchs
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06.06.2012, 18:57
Beitrag: #15
RE: Kampf der Kulturen
(06.06.2012 18:53)Titus Feuerfuchs schrieb:  Wichtig ist jedoch, die Augen zu öffnen und zu sehen, dass es auf der Erde verschiedene Kulturräume gibt, zwischen denen es zu Spannungen kommt.(Z.B Jüdisch-Islamisch)
Das ist quatsch. So unterhält Aserbaidschan zum Beispiel hervorragende Beziehungen zu Israel und die Türkei hatte lange Zeit gute Beziehungen zu Israel.
Konflikte zwischen Kulturräumen gibt es nach wie vor nicht und wird es auch nie geben.
Was es immer geben wird sind Konflikte zwischen einzelnen Staaten, die sich aber um geostrategische Dinge drehen werden(Rhostoffe, Land, Macht etc.)
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06.06.2012, 19:17
Beitrag: #16
RE: Kampf der Kulturen
(06.06.2012 18:57)Annatar schrieb:  
(06.06.2012 18:53)Titus Feuerfuchs schrieb:  Wichtig ist jedoch, die Augen zu öffnen und zu sehen, dass es auf der Erde verschiedene Kulturräume gibt, zwischen denen es zu Spannungen kommt.(Z.B Jüdisch-Islamisch)
Das ist quatsch. So unterhält Aserbaidschan zum Beispiel hervorragende Beziehungen zu Israel und die Türkei hatte lange Zeit gute Beziehungen zu Israel.
Konflikte zwischen Kulturräumen gibt es nach wie vor nicht und wird es auch nie geben.
Was es immer geben wird sind Konflikte zwischen einzelnen Staaten, die sich aber um geostrategische Dinge drehen werden(Rhostoffe, Land, Macht etc.)
Aber da wiederum muss ich mich auf Titus' Seite stellen. Probleme zwischen "Kulturkreisen" gab es durchaus immer wieder und gibt es imemr noch.

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06.06.2012, 19:20
Beitrag: #17
RE: Kampf der Kulturen
(06.06.2012 19:17)Maxdorfer schrieb:  Aber da wiederum muss ich mich auf Titus' Seite stellen. Probleme zwischen "Kulturkreisen" gab es durchaus immer wieder und gibt es imemr noch.
Nein. Es mag zwar Konflikte zwischen Staaten geben, die unterschiedlichen Kulturkreisen angehören, von einem Kampf der Kulturen in diesem Fall zu sprechen ist aber maßlos übertrieben.
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06.06.2012, 19:28
Beitrag: #18
RE: Kampf der Kulturen
(06.06.2012 19:20)Annatar schrieb:  
(06.06.2012 19:17)Maxdorfer schrieb:  Aber da wiederum muss ich mich auf Titus' Seite stellen. Probleme zwischen "Kulturkreisen" gab es durchaus immer wieder und gibt es imemr noch.
Nein. Es mag zwar Konflikte zwischen Staaten geben, die unterschiedlichen Kulturkreisen angehören, von einem Kampf der Kulturen in diesem Fall zu sprechen ist aber maßlos übertrieben.
Um es zu präzisieren:

MEINE MEINUNG: Es gibt Konflikte zwischen Staaten und Staatengruppen, die daraus resultieren, dass die Gegner unterschiedliche Kulturen haben.
Beispiel: Israel gegen die islamischen Länder der Umgebung. Da gab es genügend Kriege und Konflikte.

Zu euren beiden Meinungen: Es gibt wie gesagt "Konflikte zwischen Kulturkreisen", aber keinen Kampf der Kulturen. Denn das würde bedeuten, dass nur eine Kultur, oder nur einige Kulturen überleben werden, und das ist eindeutig sozialdarwinistischer Quark. Aber man kann auch nicht leugnen, dass Unterschiede zwischen den Kulturen Konflikte und Kriege zwischen der einen und der anderen Kultur zumindest nähren.

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06.06.2012, 19:31
Beitrag: #19
RE: Kampf der Kulturen
(06.06.2012 18:01)Titus Feuerfuchs schrieb:  Muss ich ernsthaft erwähnen, dass die kulturellen Unterschiede zwischen GB und D oder Ägypten und Algerien viel geringere sind als zwischen D und China oder D und Iran?

Nichtsdestotrotz gibt es die Unterschiede, viele der Staaten, die Huntington einem Kulturkreis zuordnet, sind sich spinnefeind. Bevor die zusammenarbeiten - oder auch nur die entsprechenden Bevölkerungen - friert die Hölle zu.

Schon allein deswegen verzapft Huntington Quark.

VG
Christian
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06.06.2012, 19:41
Beitrag: #20
RE: Kampf der Kulturen
(06.06.2012 19:31)913Chris schrieb:  
(06.06.2012 18:01)Titus Feuerfuchs schrieb:  Muss ich ernsthaft erwähnen, dass die kulturellen Unterschiede zwischen GB und D oder Ägypten und Algerien viel geringere sind als zwischen D und China oder D und Iran?

Nichtsdestotrotz gibt es die Unterschiede, viele der Staaten, die Huntington einem Kulturkreis zuordnet, sind sich spinnefeind. Bevor die zusammenarbeiten - oder auch nur die entsprechenden Bevölkerungen - friert die Hölle zu.

Schon allein deswegen verzapft Huntington Quark.

VG
Christian
So würde ich das auch sehen. Es gibt Kulturkreise auf der Erde, aber Huntington macht da raus doch sehr übertriebene Dramatik.

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06.06.2012, 19:42
Beitrag: #21
RE: Kampf der Kulturen
(06.06.2012 19:28)Maxdorfer schrieb:  Um es zu präzisieren:

MEINE MEINUNG: Es gibt Konflikte zwischen Staaten und Staatengruppen, die daraus resultieren, dass die Gegner unterschiedliche Kulturen haben.
Beispiel: Israel gegen die islamischen Länder der Umgebung. Da gab es genügend Kriege und Konflikte.
Nein, denn in dem Konflikt zwischen den arabischen Staaten und Israel geht es um Land. Mit einem vernünftigen plan könnte der Konflikt beendet werden.
(06.06.2012 19:28)Maxdorfer schrieb:  Zu euren beiden Meinungen: Es gibt wie gesagt "Konflikte zwischen Kulturkreisen", aber keinen Kampf der Kulturen. Denn das würde bedeuten, dass nur eine Kultur, oder nur einige Kulturen überleben werden, und das ist eindeutig sozialdarwinistischer Quark. Aber man kann auch nicht leugnen, dass Unterschiede zwischen den Kulturen Konflikte und Kriege zwischen der einen und der anderen Kultur zumindest nähren.
Sie können Konflikte nähren, selbige werden aber durch andere Dinge ausgelöst.
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06.06.2012, 20:16
Beitrag: #22
RE: Kampf der Kulturen
(06.06.2012 19:42)Annatar schrieb:  Sie können Konflikte nähren, selbige werden aber durch andere Dinge ausgelöst.

Genau das schrieb ich.

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06.06.2012, 20:18
Beitrag: #23
RE: Kampf der Kulturen
(06.06.2012 20:16)Maxdorfer schrieb:  Genau das schrieb ich.
Ich weiß.Big Grin
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07.06.2012, 19:28
Beitrag: #24
RE: Kampf der Kulturen
(06.06.2012 18:23)Annatar schrieb:  
(05.06.2012 17:56)Newmaar schrieb:  Ich wollte eigentlich nur verdeutlichen, wie plump es in meinen Augen klingt, wenn immer wieder von der chinesischen Aggressivität die Rede ist. Dabei tuen die Chinesen nur das offen, was der Westen im Verborgenen betreibt.
Der Westen ist genau so aggressiv ??
(05.06.2012 17:56)Newmaar schrieb:  Ein Grund dafür mag wohl sein, dass China, aufgrund seines (formellen) politischen Systems, ohnehin politisch isoliert ist, und deshalb in der Lage ist, engaierter zu handeln (?).
Um isoliert zu sein ist die VR China zu mächtig.
(05.06.2012 17:56)Newmaar schrieb:  Die Unterdrückung von Minderheiten findet auch anderswo statt, sogar mit Billigung der 'Weltgemeinschaft'. Es sollte aber auch Erwähnung finden, dass das maoistische China im Sinne des Kommunismus der Bevölkerung Tibets Bildung und Anhebung des Lebensstandards ermöglichte, wozu die theokratische Lama-Diktatur nicht in der Lage war!
Ist auch logisch, denn dafür fehlte ihr das Geld. Das kann meiner Meinung nach aber keine rechtfertigung der chinesischen Besetzung Tibets sein.
(05.06.2012 17:56)Newmaar schrieb:  Mit der Erwähnung Taiwans wollte ich darauf hinweisen, dass der Staat Taiwan keinerlei politische oder historische Berechtigung hat.
Doch hat er, denn er ist die Republik China. Diese existierte lange vor der VR China und hat sich nach der Niederlage im Bürgerkrieg nach Taiwan zurückgezogen.

Ich schrieb, dass China, aufgrund der vorgeblichen Ideologie, politisch, im Sinne von ideologisch, isoliert ist und ja, der Westen ist in seinem Handeln genau so aggressiv wie die VR China. Die Theokratie in Tibet war grausam und hat die Menschen mit einem mittelalterlichen Machtapperat unterdrückt, viel stärker als es die Kommunisten jemals könnten (!). Ich möchte Sie fragen, wie Sie darüber denken würden, wenn die Südstaaten sich im Amerikanischen Bürgerkrieg mit den Goldreserven des Landes nach Kuba abgesetzt hätten, wo sie die einheimische Bevölkerung grausam unterdrücken und ihnen ihr politisches System aufzwingen. Hätte dieser Staat eine historische Berechtigung? Und dann stellen Sie sich bitte einmal vor, britische Truppen, die die Vereinigten Staaten einige Jahre zu kontrollierten und ausbeuteten, unterstützen den Ursupatoren und sichern seine Souverantiät. Wer ist dann hier der Aggressor? (Ich weiß, dass Beispiel hinkt, aber es verdeutlicht in meinen Augen das Problem.)

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07.06.2012, 19:39
Beitrag: #25
RE: Kampf der Kulturen
(07.06.2012 19:28)Newmaar schrieb:  Ich schrieb, dass China, aufgrund der vorgeblichen Ideologie, politisch, im Sinne von ideologisch, isoliert ist
Wieso ?ß Es gibt doch noch mehr "kommunistische" Staaten auf dieser Welt.
(07.06.2012 19:28)Newmaar schrieb:  und ja, der Westen ist in seinem Handeln genau so aggressiv wie die VR China.
Beweis ??
(07.06.2012 19:28)Newmaar schrieb:  Die Theokratie in Tibet war grausam und hat die Menschen mit einem mittelalterlichen Machtapperat unterdrückt, viel stärker als es die Kommunisten jemals könnten (!).
Quatsch.
(07.06.2012 19:28)Newmaar schrieb:  Ich möchte Sie fragen, wie Sie darüber denken würden, wenn die Südstaaten sich im Amerikanischen Bürgerkrieg mit den Goldreserven des Landes nach Kuba abgesetzt hätten, wo sie die einheimische Bevölkerung grausam unterdrücken und ihnen ihr politisches System aufzwingen. Hätte dieser Staat eine historische Berechtigung?
Das Beispiel hinkt ganz schön, denn die Südstaaten existieren nicht vor der USA und konnten sich de jure gar nicht von der USA abspalten. Außerdem kontrollierte die Republik China schon vor der Niederlage im Bürgerkrieg Taiwan und hat sich also nur auf ihre restlichen Gebiete zurückgezogen. Abgesehen davon ist die Republik China heutzutage keine Diktatur mehr sondern eine Demokratie, welche die Menschenrechte achtet. Ganz im Gegensatz zur VR China.
(07.06.2012 19:28)Newmaar schrieb:  Und dann stellen Sie sich bitte einmal vor, britische Truppen, die die Vereinigten Staaten einige Jahre zu kontrollierten und ausbeuteten, unterstützen den Ursupatoren und sichern seine Souverantiät. Wer ist dann hier der Aggressor? (Ich weiß, dass Beispiel hinkt, aber es verdeutlicht in meinen Augen das Problem.)
Der Usurpator und seine Verbündeter. Ich versteh jetzt aber den Zusammenhang gar nicht.
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08.06.2012, 11:36
Beitrag: #26
RE: Kampf der Kulturen
(06.06.2012 12:07)913Chris schrieb:  
(06.06.2012 11:50)dieter schrieb:  Ihr Lieben,
ich meine schon, dass es einen Kampf der Kulturen gibt, alleine durch die großen Wanderungen, die es nach Europa aus allen Teilen der Welt gibt, durch die Hungersnöte die leider vorhanden sind. Die Einwanderer bringen Ihre Kultur mit und wollen diese sicherlich nicht aufgeben.Rolleyes
Huntigton ist seit Jahren überholt. Es geht weniger um Kulturen, die einander bekämpfen, als vielmehr - immer noch - um geostrategische Strukturen. Mal ganz davon abgesehen, dass Huntington vonn einem sehr eindimensionalen Kulturbegriff ausgeht.
Schon mal überlegt, wie unterschiedlich allein Nord- und Südchina sind? Oder Marokko und Iran? Algerien und Ägypten? Saudi-Arabien und die Türkei? Der Sudan und Mauretanien? Deutschland und England?

Die befürchtete "Invasion aus dem Süden" wird so nicht kommen. Was wir momentan sehen, ist keine "Wanderung der Ärmsten", denn die ganzen Schieber und Schleuser muss man sich auch erst mal leisten können.
Sollte es in Afrika und im Vorderen Orient tatsächlich zu der befürchteten Wasserkrise kommen, werden - so zynisch das auch klingt, aber Huntington ist in meinen Augen auch sehr zynisch - viel mehr Menschen verdursten, verhungern oder in Verteilungskämpfen umkommen, als dass es zu einer Europa überrollenden Invasion kommen wird. Mal ganz davon abgesehen, dass Europa dann auch massivste Probleme bekommen wird - z.T. auch wegen fehlenden Wassers - und so als Ziel zumindest für die Aufgeklärteren unter den Arikanern ausfallen wird. Die würden dann nämlich von einem Schlamassel ins andere wandern, und ganz blöd sind die auch nicht.
VG
Christian
Lieber Christian,
Europa kann nicht einfach zusehen, wenn in Afrika Hunderte von Millionen Menschen verdursten oder verhungern. Das kann auch keine UNO zulassen.Das wäre einfach zynisch.Confused

Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu
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08.06.2012, 12:41
Beitrag: #27
RE: Kampf der Kulturen
(08.06.2012 11:36)dieter schrieb:  
(06.06.2012 12:07)913Chris schrieb:  
(06.06.2012 11:50)dieter schrieb:  Ihr Lieben,
ich meine schon, dass es einen Kampf der Kulturen gibt, alleine durch die großen Wanderungen, die es nach Europa aus allen Teilen der Welt gibt, durch die Hungersnöte die leider vorhanden sind. Die Einwanderer bringen Ihre Kultur mit und wollen diese sicherlich nicht aufgeben.Rolleyes
Huntigton ist seit Jahren überholt. Es geht weniger um Kulturen, die einander bekämpfen, als vielmehr - immer noch - um geostrategische Strukturen. Mal ganz davon abgesehen, dass Huntington vonn einem sehr eindimensionalen Kulturbegriff ausgeht.
Schon mal überlegt, wie unterschiedlich allein Nord- und Südchina sind? Oder Marokko und Iran? Algerien und Ägypten? Saudi-Arabien und die Türkei? Der Sudan und Mauretanien? Deutschland und England?

Die befürchtete "Invasion aus dem Süden" wird so nicht kommen. Was wir momentan sehen, ist keine "Wanderung der Ärmsten", denn die ganzen Schieber und Schleuser muss man sich auch erst mal leisten können.
Sollte es in Afrika und im Vorderen Orient tatsächlich zu der befürchteten Wasserkrise kommen, werden - so zynisch das auch klingt, aber Huntington ist in meinen Augen auch sehr zynisch - viel mehr Menschen verdursten, verhungern oder in Verteilungskämpfen umkommen, als dass es zu einer Europa überrollenden Invasion kommen wird. Mal ganz davon abgesehen, dass Europa dann auch massivste Probleme bekommen wird - z.T. auch wegen fehlenden Wassers - und so als Ziel zumindest für die Aufgeklärteren unter den Arikanern ausfallen wird. Die würden dann nämlich von einem Schlamassel ins andere wandern, und ganz blöd sind die auch nicht.
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Ja, und?

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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08.06.2012, 16:31
Beitrag: #28
RE: Kampf der Kulturen
Es gibt sicher noch mehr 'kommunistische' Staaten auf dieser Welt neben China, doch anders als zur Zeit des Kalten Krieges kann China die (wirtschaftlich) eher unbedeutenden Staaten nicht als Importeur/ Exporteur bedienen, um eine Art wirtschaftliche Autarkie herzustellen, wie es die Sowjetunion in der Lage war zu sein.
Und ja, der Westen ist genau so aggressiv wie die VR China. Z.T. wesentlich aggressiver (Lobby-Kriege wie im Irak (Kuweit), in Afghanistan, Besetzung diverser südamerikanischer Staaten/ Inseln unter Reagan, etc.) und offensichtlicher, dann auch wieder unter dem Deckmantel von (mehr oder weniger) anonymen Söldnerkonzernen (Black Water,...) um Rohstoffe, z.Bsp. in Afrika, zu sichern. Sehen Sie dazu bitte auch den zweiten Teil meines Anfangsbeitrags (!).
Ich frage mich, wie Sie die mittelalterlichen, sogar ganz offen menschenverachtenden Strukturen der tibetischen Theokratie unter den Lama-Priestern mit einem antiken Kastensystem leugnen können, und bin so frei davon auszugehen, dass das an der einseitigen westlichen Berichterstattung liegt.
Die "Republik-China" war eine, von den Sowjet-Kommunisten gestützte, Militärdiktatur, aber deren historische Berechtigung ist wohl Ansichtssache. (In meinem Beispiel steht das Britische Empire für die heutigen Amerikaner.)

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10.06.2012, 17:01
Beitrag: #29
RE: Kampf der Kulturen
(08.06.2012 16:31)Newmaar schrieb:  Ich frage mich, wie Sie die mittelalterlichen, sogar ganz offen menschenverachtenden Strukturen der tibetischen Theokratie unter den Lama-Priestern mit einem antiken Kastensystem leugnen können, und bin so frei davon auszugehen, dass das an der einseitigen westlichen Berichterstattung liegt.
Das habe ich nie getan.
(08.06.2012 16:31)Newmaar schrieb:  Die "Republik-China" war eine, von den Sowjet-Kommunisten gestützte, Militärdiktatur, aber deren historische Berechtigung ist wohl Ansichtssache. (In meinem Beispiel steht das Britische Empire für die heutigen Amerikaner.)
Sie hat eine und wurde nicht von Sowjet-Kommunisten gestützt, sondern war antikommunistisch Eingestellt.
Wieso hat sie deiner Meinung nach keine historische Berechtigung, aber die VR China ??
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10.06.2012, 18:08
Beitrag: #30
RE: Kampf der Kulturen
Doch, genau das haben Sie getan (s.Beitrag #25 "Quatsch"). Außerdem war Ching Kai-Shek zumindest ein Bewunderer der militanten KP, der Unterschied zwischen 'nationalen' und 'kommunistischen' Fraktionen in China ist nicht sehr gut abzugrenzen, so wurde z.Bsp. Mao auch durch die Amerikaner gestützt (obwohl er kaum antikommunistisch gewesen sein dürfte).

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10.06.2012, 20:15
Beitrag: #31
RE: Kampf der Kulturen
(10.06.2012 18:08)Newmaar schrieb:  Doch, genau das haben Sie getan (s.Beitrag #25 "Quatsch").
Nein. ich habe damit nur meine Zweifel ausgedrückt, dass die KP-Diktatur in Tibet weniger schlimm ist als die Theokratie.
(10.06.2012 18:08)Newmaar schrieb:  Außerdem war Ching Kai-Shek zumindest ein Bewunderer der militanten KP, der Unterschied zwischen 'nationalen' und 'kommunistischen' Fraktionen in China ist nicht sehr gut abzugrenzen, so wurde z.Bsp. Mao auch durch die Amerikaner gestützt (obwohl er kaum antikommunistisch gewesen sein dürfte).
Das mag vielleicht alles stimmen. Dies beantwortet aber bei weitem nicht meine Frage, warum die Republik China, deiner Meinung nach, keine historische Berechtigung hat.
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14.06.2012, 09:47
Beitrag: #32
RE: Kampf der Kulturen
(08.06.2012 12:41)Maxdorfer schrieb:  
(08.06.2012 11:36)dieter schrieb:  Lieber Christian,
Europa kann nicht einfach zusehen, wenn in Afrika Hunderte von Millionen Menschen verdursten oder verhungern. Das kann auch keine UNO zulassen.Das wäre einfach zynisch.Confused
Ja, und?
Lieber Maxdorfer,
dann muß die UNO mit einem Welternährungsprogramm eingreifen.Shy
Dass Huntigton überholt ist, das behauptest Du einfach. Die Zukunft wird zeigen, wer Recht hat.

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14.06.2012, 15:25
Beitrag: #33
RE: Kampf der Kulturen
(06.06.2012 18:25)Annatar schrieb:  [...] gegen Huntingtons Sicht doch vieles einzuwenden.
So hat er bei seiner Einteilung der Welt in Kulturräume mehrmals das Einteilungskriterium gewechselt, was in einer wissenschaftlichen Arbeit nicht geht.

Das wesentliche ist doch, ob Huntingtons zentrale Aussagen stimmen:

1. Es wird ein ein Rückbezug auf Herkunft, Religion, Sprache, Sitten und Gebräuche, Werte und traditionelle Institutionen stattfinden.

2. China und der Islam werden aufsteigen.

3. Der Westen wird einen Bedeutungsverlust erleben und zwar aus folgenden Gründen:

- Zunahme von asozialem Verhalten (Kriminalität, Drogenkonsum, generelle Gewalt);
- Verfall der Familie, damit zusammenhängend Zunahme von Ehescheidungen, unehelichen Geburten, Müttern im Teenageralter und Alleinerziehenden;
- Rückgang des Sozialkapitals, d. h. der freiwilligen Mitgliedschaft in Vereinen, was das Schwinden des damit verbundenen zwischenmenschlichen Vertrauens zur Folge habe;
- Nachlassen des Arbeitsethos und zunehmender Egoismus;
abnehmendes Interesse an Bildung und geistiger Betätigung.

Das sind die entscheidenden Punkte, die nach wie vor diskutiert werden, da Huntingtons Analyse zwar umstritten, nicht aber überholt ist.
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14.06.2012, 15:37
Beitrag: #34
RE: Kampf der Kulturen
(14.06.2012 15:25)Dietrich schrieb:  Das wesentliche ist doch, ob Huntingtons zentrale Aussagen stimmen:
1. Es wird ein ein Rückbezug auf Herkunft, Religion, Sprache, Sitten und Gebräuche, Werte und traditionelle Institutionen stattfinden.

2. China und der Islam werden aufsteigen.
Stimmen die denn ?? Meiner Meinung nach nicht bzw. nicht ganz. Abgesehen davon ist der Islam kein homogener Block.
(14.06.2012 15:25)Dietrich schrieb:  3. Der Westen wird einen Bedeutungsverlust erleben und zwar aus folgenden Gründen:
- Zunahme von asozialem Verhalten (Kriminalität, Drogenkonsum, generelle Gewalt);
Stimmt das ?? Die Statistiken zeigen nämlich in eine andere Richtung.
(14.06.2012 15:25)Dietrich schrieb:  - Verfall der Familie, damit zusammenhängend Zunahme von Ehescheidungen, unehelichen Geburten, Müttern im Teenageralter und Alleinerziehenden;
OMG !! Sodom und Gomorra.Tongue Big Grin
(14.06.2012 15:25)Dietrich schrieb:  - Rückgang des Sozialkapitals, d. h. der freiwilligen Mitgliedschaft in Vereinen, was das Schwinden des damit verbundenen zwischenmenschlichen Vertrauens zur Folge habe;
- Nachlassen des Arbeitsethos und zunehmender Egoismus;
abnehmendes Interesse an Bildung und geistiger Betätigung.
Dem ist auch nicht so.
Außerdem haben alle diese Punkte keinen Einfluss auf den politischen Einfluss Europas in der Welt.

"Auflehnung ist das heiligste aller Rechte und die notwendigste aller Pflichten."
Marquis de La Fayette
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14.06.2012, 15:49
Beitrag: #35
RE: Kampf der Kulturen
Die von mir oben angeführten zentralen Aussagen Huntingtons sind immerhin diskussionswürdig.

1. China ist bereits aufgestiegen und wird weiter zu einer Supermacht anwachsen. Der Islam wird sich möglicherweise weiter radikalisieren und - angeführt von islamistischen, fundamentalistischen Gruppen - eine große Bedrohung bilden.

2. Der Westen schließlich wird aufgrund einer vergreisenden Bevölkerung und einer abnehmenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Vitalität im Lauf der nächsten 100 Jahre gegenüber einer asiatischen Epoche verblassen.

Damit würden sich Huntungtons zentrale Aussagen erfüllen, wobei man einen Zeitkorridor von etwa 100 Jahren annehmen muss.
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14.06.2012, 17:22
Beitrag: #36
RE: Kampf der Kulturen
Gut, werden wir doch mal konkret:
(14.06.2012 15:25)Dietrich schrieb:  1. Es wird ein ein Rückbezug auf Herkunft, Religion, Sprache, Sitten und Gebräuche, Werte und traditionelle Institutionen stattfinden.
Der Rückbezug auf Herkunft. Schon hier ist es schwammig. Was ist konkret gemeint? Deutschland, Heimatstadt oder Familie? Woher man kommt ist schon immer wichtig gewesen und davon hängt ab ob man Erfolg hat. Beispiele sind hier, dass Kinder von Akademikern besser bewertet werden als andere. Aber das ist hier nicht gemeint gewesen.
Religion kann ich in westlichen Gesellschaften nichts erkennen. Jedoch werden jene, die sich zu einem Glauben bekommen radikaler und jene, die diesen ablehnen auch. Dazwischen gibt es eine große Gruppe, die sich gar nicht interessiert und in manchen Dingen morallos handelt. Die gemäßigten Gruppen fehlen.
Der Rückbezug auf Sprache existiert nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Jemand der kein akzeptfreies Englisch ist in machen Kreisen bereits außen vor.
Was sind Sitten und Gebräuche?

(14.06.2012 15:25)Dietrich schrieb:  2. China und der Islam werden aufsteigen.
Der Islam wird aufsteigen? Inwiefern? Welcher Islam? Der radikale? Oder die Anzahl der Gläubigen?

China ist schon aufgestiegen, aber massiv von Absatzmärkten für billig produzierte Ware abhängig. Ohne den kaufkräftigen Westen wird das Probleme geben.

(14.06.2012 15:25)Dietrich schrieb:  [b]3. Der Westen wird einen Bedeutungsverlust erleben und zwar aus
- Zunahme von asozialem Verhalten (Kriminalität, Drogenkonsum, generelle Gewalt);
- Verfall der Familie, damit zusammenhängend Zunahme von Ehescheidungen, unehelichen Geburten, Müttern im Teenageralter und Alleinerziehenden;
- Rückgang des Sozialkapitals, d. h. der freiwilligen Mitgliedschaft in Vereinen, was das Schwinden des damit verbundenen zwischenmenschlichen Vertrauens zur Folge habe;
- Nachlassen des Arbeitsethos und zunehmender Egoismus;
abnehmendes Interesse an Bildung und geistiger Betätigung.
Punkt 3 und 1 widersprechen sich teilweise.
Würde die Scheidungsrate (welche aktuell glaube ich nicht steigt) und die anderen von dir gebrachten Punkte nicht überbewerten. Aktuell bekommen Mütter ihre Kinder eher spät, als früh. Weil ein Kind die Karriere behindert...
Die kriminalitätsstatistik ist rückläufig, soweit ich weiß. Ebenso der Konsum harter Drogen.
Der letzte Punkt stimmt aber wahrscheinlich. Das erlebe ich ähnlich. Aber war das früher wirklich anders?

Der vernetzte Mensch von heute gerät in Gefahr,
die globalisierte Welt als eine Ansammlung von Zitaten zu erleben.

Doug Mack
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14.06.2012, 17:29
Beitrag: #37
RE: Kampf der Kulturen
(14.06.2012 17:22)Viriathus schrieb:  Der letzte Punkt stimmt aber wahrscheinlich. Das erlebe ich ähnlich. Aber war das früher wirklich anders?

Ja, war es. Ob es besser war, darüber kann man sicher diskutieren, aber früher war eigentlich jeder Mitglied in mindestens einem Verein, für den er sich auch in seiner Freizeit engagiert hat. Die kehrseite der Medaille war natürlich, daß man im Verein sein mußte, ansonsten war man Außenseiter...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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14.06.2012, 22:09
Beitrag: #38
RE: Kampf der Kulturen
(05.06.2012 19:44)Maxdorfer schrieb:  Ich kenne keine deutsche Marke, die chinesische Produkte von höchster Qualität kauft, sie auseinandernimmt, den Aufbau kopiert und mit den plagiatierten Billigprodukte den Weltmarkt überschwemmt.
Das ist eher anders herum der Fall. Wink

Vielleicht erlaubt man mir hier einen historischen Einwurf.

Diese überaus perfide und hinterhältige Handlungsweise der Ostasiaten, zuerst der Japaner und jetzt der Chinesen (und alle anderen dort), haben diese, frech wie sie sind, ebenfalls kopiert.

Und zwar von den Zentraleuropäern.
Bis in die 1870er Jahre hinein haben sie kopiert wie die Verrückten, kein Patentrecht wurde respektiert.
Geistiges Eigentum kommt vom lieben Gott, gehört also allen....

Haben da die Briten auch vom "Kampf der Kulturen" gesprochen?

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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