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Päpste
29.05.2013, 13:51
Beitrag: #1
Päpste
Servus!
Die Päpste spielen in unserer Gesellschaft eine eher nebensächliche Rolle. Für viele Deutsche sogar gar keine, für die nämlich, die protestantischen Glauben sind oder islamischen Glaubens oder die an gar nichts glauben.
Auch vielen Katholiken ist es einigermaßen wurscht, was im Vatikan so verlautbart wird.
Sind die Päpste also - überflüssig? Veraltet? Ein Kuriosum des Katholizismus?

Man mächte es meinen.
Aber halt, da gibt es noch einige Kämpfer für das Papsttum.
Ob man´s glaubt oder nicht, der Berliner CDU-Bundestagsabgeordnete Frank Steffel und der für den Wahlkreis Altötting amtierende CSU-Bundestagsabgeordnete Stephan Mayer wollen in Berlin ein Denkmal errichten. Unter den ganzen dort ohnehin schon versammelten Denkmälern fehlt ihres Erachtens noch eins: Eines für den zurückgetretenen Papst Benedikt XVI. nämlich.
Wie kommt der Mann zu dieser Ehre, noch dazu im protestantisch-atheistischen Berlin?
Nun, eine Rolle mag spielen, dass er aus dem Wahlkreis Altötting stammt, wie auch CSU-Mann Mayer. Auch Steffel hat Verbindungen zu Bayern. Er ist zwar evangelisch, aber er hat als Berliner OB-Kandidat gegen Wowereit mal behauptet, München sei die schönste Stadt Deutschlands, ja sogar die "heimliche Hauptstadt" - kein Wunder, dass ihn die Berliner nicht wählten...halt doch: Zum "peinlichsten Berliner" wurde er gewählt, 2001, vom Berliner Stadtmagazin "tip".

Eine weitere Rolle mag spielen, dass Bendeikt mal als Papst in Deutschland war. 2011 war das, da hat er eine Rede im Bundestag gehalten und eine Messe im Berliner Olympiastadion. Dabei hat er so tolle Worte gesprochen, dass das jetzt als Begründung herhalten muss, warum die Berliner ihm ein Denkmal setzen sollten. Außerdem hat er sich "stetig" für die Katholiken auf der ganzen Welt eingesetzt. Eigentlich ist das ja seine Jobbeschreibung, dazu ist man als Papst nun mal da, infolgedessen müsste man dann ALLEN Päpsten in Berlin ein Denkmal setzen, was zu einer wahren Inflation von Papst-Denkmälern in Berlin führen würde, aber sei´s drum. Berlin soll ja schöner werden.

Oder spielt doch die Tatsache, dass es sich bei Steffel wie auch bei Mayer um zwei Hinterbänkler handelt, die auch mal groß rauskommen wollen, die größte Rolle bei der ganzen Aktion?

Man weiß es nicht...

Was denkt ihr: Ist Steffel nicht nur der peinlichste Berliner des Jahres 2001, sondern auch generell peinlich? Wie sehr sollte sich ein Bundestagsabgeordneter gleich welchen Glaubens für den Papst einsetzen? Spielen die Päpste überhaupt noch eine solche Rolle in unserer Gesellschaft, dass man ihnen Denkmäler setzen sollte (außerhalb ihres Geburtsortes vielleicht)?

VG
Christian (bekennender papstkritischer Katholik)
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29.05.2013, 16:07
Beitrag: #2
RE: Päpste
Es ist etwas merkwürdig für eine noch lebende Person ein Denkmal zu setzen. Generell sind Denkmäler für Personen, egal ob lebend oder verstorben etwas aus der Mode gekommen. In London wurde die Princess of Wales statt eines Denkmals mit einem Brunnen geehrt.

Da ein deutscher Papst eine Seltenheit ist könnte man hier tatsächlich an ein Ehrenmal denken, es würde sicher besser nach München als nach Berlin passen. Ehrenbekundungen für einzelne Päpste sind in Deutschland ja nicht unüblich. In den meisten Städten gibt es Piusstraßen (für Papst Pius X.), Roncallistraßen oder -plätze (zB. vor dem Kölner Dom) zu Ehren von Johannes XXIII. und in München gibt es meines Wissens sogar einen Pacelli-Platz in Anlehnung an Pius XXII. Eine Form der Ehrung für Bendikt XVI. wird sich da mit Sicherheit einfügen.

Deinen Vorschlag alle Päpste zu Ehren ist die Gemeinde Kerpen bei Köln schon nachgekommen. Auf dem Gelände wo 2005 Papst Benedikt beim Weltjugendtag die Abschlussmesse gelesen hat befindet sich ein künstlicher Berg auf dem damals der Altar gestanden hat. Der Platz trägt heute ganz offiziell die Bezeichnung "Papst-Hügel"
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29.05.2013, 22:28
Beitrag: #3
RE: Päpste
Es gibt ja schon einiges zu Ehren von Benedikt XVI. Einen Benediktweg, eine Benediktsäule in seinem Geburtsort, Büsten und Reliefs in Kirchen in München, Regensburg oder Freiburg. Dann wird es wohl bald die eine oder andere Ratzingerstraße oder -platz in Bayern oder im thüringischen Eichsfeld geben und das sollte dann auch genügen. Einen Kult, wie um Johannes Paul II. in Polen, der dort als Johannes Paul der Große verehrt wird, wird es (und soll es) nicht in Deutschland geben.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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