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Kindheit in den 90ern 1989-2000. Ein subjektiver Rückblick von mir
21.10.2015, 20:31
Beitrag: #21
RE: Kindheit in den 90ern 1989-2000. Ein subjektiver Rückblick von mir
Ich könnte Bände erzählen. Ich wohnte 1989 auf der Insel Hiddensee, ein Mikrokosmos für sich, für viele mit "innerer Emigration". Revolution machten wir erst am Reformationstag, als in Sachsen schon alles entschieden war. Das die Mauer über Nacht auf ist, bekam ich erst am 10.9.89 morgens auf Arbeit mit. Ja und dann? Bin erst am 30.12. nach Westberlin gefahren, um das Begrüssungsgeld (100 DM) noch abzuholen. Dummerweise betrat ich den Westen über die Oberbaumbrücke nach Kreuzberg, das war ein wirklich ein Kulturschock.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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23.10.2015, 21:57
Beitrag: #22
RE: Kindheit in den 90ern 1989-2000. Ein subjektiver Rückblick von mir
(21.10.2015 20:31)Arkona schrieb:  [...]Dummerweise betrat ich den Westen über die Oberbaumbrücke nach Kreuzberg, das war ein wirklich ein Kulturschock.

Ich kam erstmals nach Frankfurt am Main in den Westen, per Zug und als ich auf dem Bahnsteig aus dem Zug gestiegen bin, war mein erster Gedanke: Scheibenkleister, hier ist es genauso dreckig in Leipzig...

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken....
Erich Kästner
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24.10.2015, 09:30
Beitrag: #23
RE: Kindheit in den 90ern 1989-2000. Ein subjektiver Rückblick von mir
(23.10.2015 21:57)Flora_Sommerfeld schrieb:  
(21.10.2015 20:31)Arkona schrieb:  [...]Dummerweise betrat ich den Westen über die Oberbaumbrücke nach Kreuzberg, das war ein wirklich ein Kulturschock.

Ich kam erstmals nach Frankfurt am Main in den Westen, per Zug und als ich auf dem Bahnsteig aus dem Zug gestiegen bin, war mein erster Gedanke: Scheibenkleister, hier ist es genauso dreckig in Leipzig...

Umgekehrt waren die Schocks auch da.

In den 60ern war ich mal in Berlin. Noja, soo viel anders als in Westdeutschen Großstädten war das ja gar nicht, bis auf die Mauer....

Anfangs der 80er habe ich dann eine Pommersche geehelicht. Musste man hin und wieder "rüber"
die "kleineren" Großstädte, überhaupt die Städte außer Berlin, unter aller Sau!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ländliche Gegenden, dort wo die Besitzer in den Häusern wohnten, piccobello, ettepettete
wie im Westen.

So hielt ich die zerfallenden Städte (wer vor 90 mal "rüber" kam wird diesen Ausdruck bestätigen) für DAS Merkmal des Breshnew-Sozialismus.

1990 kam ich in in die CSSR (hieß damals noch so) und da packte mich der nächste Kultur-Schock
Denn die Tschechen haben ihre Städte in Ordnung gehalten.
In Bischofteinitz habe ich mich lange mit einem Potsdamer unterhalten. Von dem bekam ich doch einiges an Infos.
Es war der Honecker-Sosialismus der ein ganzes Land ruiniert hatte.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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24.10.2015, 12:36
Beitrag: #24
RE: Kindheit in den 90ern 1989-2000. Ein subjektiver Rückblick von mir
ne, es war nicht der honecker-sozialismus, es war der sozialismus. in welchen tschechischen städten warst du denn? prag wurde (in den teilen, die für den tourismus interessant waren) einigermaßen in ordnung gehalten, aber ich war anfang der 90er mal in marienbad, franzensbad, karlsbad, da konnte man genau sehen, bei welchen häusern schon renoviert worden war und bei welchen noch nicht. Eklatanter Unterschied!!! Die einen waren frisch geweißelt mit neuen fenstern und Balkonen, bei den anderen musste man Angst vor herabstürzenden Stuckteilen haben...Und in Städten wie z.B. Plan (bei Marienbad), die für den Tourismus nicht interessant waren, konnte man noch durch die Bank sehen, dass ehemals schöne Häuser eben 40, 50 Jahre vernachlässigt worden waren...
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24.10.2015, 14:52
Beitrag: #25
RE: Kindheit in den 90ern 1989-2000. Ein subjektiver Rückblick von mir
Wo war ich damals... Krumau, Pilsen, Bischofteinitz, Taus

und glaube mir eines, kein Vergleich zum deutschen real existierenden Sozialismus.
So zur Sau kommen ließ man die Städte nirgends sonst. Lediglich bei Honecker Mielke und Co.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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24.10.2015, 16:35
Beitrag: #26
RE: Kindheit in den 90ern 1989-2000. Ein subjektiver Rückblick von mir
naja, unter ulbricht war der wohnungsbau nur zweite oder dritte priorität, die versorgung mit alltagsgütern ging vor, und unter honecker wurden neue wohnungen gebaut. da hoffte man wohl, dass sich die alten städte irgendwann als überflüssig erweisen und man die dann abreißen kann und durch moderne plattenbauten und sozialistische stadtplanung ersetzen kann...
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24.10.2015, 17:56
Beitrag: #27
RE: Kindheit in den 90ern 1989-2000. Ein subjektiver Rückblick von mir
Nö, die haben den Sozialismus auf der Basis des Jahres 1932 eingeführt.
Hundertprozentig sichere Arbeitsplätze, sehr günstige Grundnahrungsmittel und Mieten die für nichts, üvberhaupt nichts an Instandsetzungen ausreichten.

Als Mielke durch die Volkskammer rannte, "Ich liebe euch doch alle" war das ein Ausdruck der Verzweiflung, aber letztlich auch des überhaupt nicht verstehen könnens....
Man hatte ja, Stand 1932, die dringendsten Bedürfnisse der Werktätigen auf vorbildliche Weise befriedigt.
Lediglich übersehen, dass man inzwischen 1989 schrieb.

Und auf die Art und Weise das Land ruiniert.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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25.10.2015, 17:37
Beitrag: #28
RE: Kindheit in den 90ern 1989-2000. Ein subjektiver Rückblick von mir
(23.10.2015 21:57)Flora_Sommerfeld schrieb:  
(21.10.2015 20:31)Arkona schrieb:  [...]Dummerweise betrat ich den Westen über die Oberbaumbrücke nach Kreuzberg, das war ein wirklich ein Kulturschock.

Ich kam erstmals nach Frankfurt am Main in den Westen, per Zug und als ich auf dem Bahnsteig aus dem Zug gestiegen bin, war mein erster Gedanke: Scheibenkleister, hier ist es genauso dreckig in Leipzig...

Ich betrat am Bahnhof Zoo im damaligen Westberlin erstmals westlichen Boden und es war alles so wie ich es mir nach dem Film um Christiane F. und den Kindern vom Bahnhof Zoo vorgestellt hatte!

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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10.11.2015, 12:59
Beitrag: #29
RE: Kindheit in den 90ern 1989-2000. Ein subjektiver Rückblick von mir
Danke für deinen Rückblick, hat mir große Freude gemacht diesen zu lesen, auch wenn ich selbst ein älteres Semster bin, habe ich jüngere Geschwiste die 88 bzw. 91 geboren sind.
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18.11.2015, 20:22
Beitrag: #30
RE: Kindheit in den 90ern 1989-2000. Ein subjektiver Rückblick von mir
(25.10.2015 17:37)Sansavoir schrieb:  Ich betrat am Bahnhof Zoo im damaligen Westberlin erstmals westlichen Boden und es war alles so wie ich es mir nach dem Film um Christiane F. und den Kindern vom Bahnhof Zoo vorgestellt hatte!

Das ist reines Klischeedenken und kann nichts mit der Realität gemein haben, zumal weder der Film noch das Buch in der Zone zu lesen waren und wenn, ist es an mir vorbei gegangen, weil es dann nur als ekelhafte Propaganda genutzt worden wäre.
Und nach deinen Anmerkungen im Terror Thema, verwundert mich dein Kommentar nicht!

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken....
Erich Kästner
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18.12.2015, 19:37
Beitrag: #31
RE: Kindheit in den 90ern 1989-2000. Ein subjektiver Rückblick von mir
Als ich noch in jungen Jahren ins Ausland ging (hatte mich als Auslandskader beworben), kam ich in eine ganz andere Welt, die sich völlig von der unseren unterscheidet. Der Gedanke, in einem Land für einige Jahre zu leben, zu arbeiten, beflügelten mich enorm. Vieles Neue stürmte auf mich ein, was mich bewegte, Freude bereitete und auch ein Bittersüßes Gefühl in mir zurückließ. Dort hatten wir mit viel Arbeit in den 12 Stunden Tag, mit dem Zusammenleben im Wohnlager (eine Privatspäre gab es kaum oder gar nicht), und extremen Witterungsbedingungen zu kämpfen. Kameradschaft war das Wichtigste unter uns, obwohl es auch rau und derbe zuging. Ich wurde mit den Anderen konfrontiert mit der extremen Hitze im Sommer, verbunden mit Bergen von Schlamm und Mückenschwärmen. Im Winter mit den extremen Minusgraden und Schneestürme und riesige Schneemassen. Hinzu kam oft das Heimweh. Oft war es gar nicht so leicht dort zu bestehen, obwohl wir ohne Sorgen lebten. Alles war vor Ort und unsere Existenz wurde nie in Frage gestellt; ob in der Versorgung und medizinische Hilfe. Wenn ich heute zurück blicke - war es eine Zeit, die mein ganzes Weltbild veränderte.

Mit der Zeit konnte ich auch einheimische Familien kennen lernen. Ich lernte durch sie Sitten und Gebräuche des Landes kennen. Vieles bewegte mich sehr, aber bereitete mir auch neue freudige Erkenntnisse, die ich wohl nie mehr vergessen werde. Doch nach einigen Jahren kommt man unweigerlich zu einem Punkt: Bleibe ich in dem Land für immer? Fliege ich wieder heim?
Ich lernte meinen Mann dort kennen, der ebenfalls ein Auslandskader war. Wir flogen beide heim und haben geheiratet.
Manchmal frage ich mich: Musste ich erst wirklich ins Ausland gehen, um meinen Traummann zu finden?

lg Aurora Wink

P.S.: Meine Erlebnisse, Eindrücke und Erfahrungen konnte ich nach dem Fall der Mauer in meinem Buch veröffentlichen; jedoch nicht in der DDR-Zeit, wo wir einer Schweigepflicht unterlagen.

Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben.

Marcus Tullius Cicero
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18.12.2015, 21:34
Beitrag: #32
RE: Kindheit in den 90ern 1989-2000. Ein subjektiver Rückblick von mir
(18.12.2015 19:37)Aurora schrieb:  Manchmal frage ich mich: Musste ich erst wirklich ins Ausland gehen, um meinen Traummann zu finden?

Mir kommen die Tränen!
Der Rest der Zone hatte die Möglichkeit nicht und wenn es ins Ausland gehn Osten ging, nur selten oder unter 100% politischer Gesinnung.

Interessant finde ich dann dabei immer nur die Frage, ob sich das leben in der Jugend wegen der Zone gut gestaltete oder trotz der Zone das Leben als Jugendlicher normal verlief, bis auf die freiheitliche Einschränkung!
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18.12.2015, 21:58
Beitrag: #33
RE: Kindheit in den 90ern 1989-2000. Ein subjektiver Rückblick von mir
na wein doch wenn du magst! Hast wohl was von alten Forum übernommen?!
Bitte aber nicht hier

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Marcus Tullius Cicero
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18.12.2015, 22:09
Beitrag: #34
RE: Kindheit in den 90ern 1989-2000. Ein subjektiver Rückblick von mir
(18.12.2015 21:58)Aurora schrieb:  na wein doch wenn du magst! Hast wohl was von alten Forum übernommen?!
Bitte aber nicht hier

Achtung! Wer kritik nicht verträgt hat kein Recht, sich mit Aussagen zu rüsten, die mit der Kritik rein garn nichts zu tun haben.

Diverse Unterstellungen verbitte ich mir!
Niemand gibt irgend jemand das Recht sich öffentlich über einen anderen Sachverhalt negativ zu Äußern!
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19.12.2015, 00:46
Beitrag: #35
RE: Kindheit in den 90ern 1989-2000. Ein subjektiver Rückblick von mir
Ja, diese Aussagen kenne ich schon... alter Hut.

Jetzt lasse es aber mal gut sein und komme bitte wieder runterSmile

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19.12.2015, 02:04
Beitrag: #36
RE: Kindheit in den 90ern 1989-2000. Ein subjektiver Rückblick von mir
Aurora, ich liege sicher nicht falsch, wenn ich annehme, dass Du einige Jahre an der Trasse warst und dort Deinen Mann kennengelernt hast. Ich selbst war zwar nicht an der Trasse, habe aber in den 90er Jahren in einem Baubetrieb gearbeitet, in dem viele Kollegen an der Trasse waren. Einige von meinen ehemaligen Kollegen waren 8, 10 oder 12 Jahre dort und ihre Berichte gleichen Deinen Ausführungen. Sie fuhren damals regelmä0ig und immer begeistert zu den Trassentreffen, all das zeigt, dass diese Zeit sie geprägt hatte. Einige hatten sogar an der Trasse ihre russische, ukrainische oder kalmykische Ehefrau kennengelernt. Trotzdem hatte ich den Eindruck, dass viele Trassenheimkehrer Schwierigkeiten mit dem zivilen Leben in Deutschland hatten, sie z.T. etwas fremd und verloren wirkten und am liebsten nur unter sich waren. Wie war oder ist das bei Dir?

Ein Mitarbeiter des damaligen Managements war in den 80ern für die Sicherheit auf einen Trassenabschnitt zuständig. Meine damaligen Kollegen nannten ihn (hinter vorgehaltener Hand) den "Henker von S....", da kleinste Vergehen hart bestraft wurden und meistens mit dem vorzeitigen Nachhauseschicken endete. Diese nicht freiwillige Rückkehr hatte dann schon unangenehme Konsequenzen für die Betreffenden gehabt. War man damals wirklich so streng gegen Alkoholverstöße usw.? Oder war der o.g. Mitarbeiter eher eine übereifrige Ausnahme?

Eine Bekannte von mir, es war die ehemalige Freundin meines Bruders, hat ihren jetzigen Mann auch an der Trasse kennen gelernt. Sie haben dieses Jahr Silberhochzeit gefeiert und sind inzwischen sesshaft geworden. Bei meinen Bruder ist es umgedreht, der treibt sich jetzt in der Welt rum, hat seine Ehefrau in der Ukraine kennen gelernt, momentan ist er auf den Philipinen. So ist halt das Leben.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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19.12.2015, 11:30
Beitrag: #37
RE: Kindheit in den 90ern 1989-2000. Ein subjektiver Rückblick von mir
Danke sehr für deinen Text, lieber Sansavoir. Ja, das Leben war ziemlich hart da draußen, aber wir hatten auch angenehme und schöne Stunden. Es gab so einige Vorgesetzte, die sehr streng waren, aber alles blieb im Rahmen. Einige Erbauer sind dort gescheitert, d. h. sie kamen mit den Bedingungen dort nicht zurecht und sind wieder heim geflogen.
Alkohol während der Arbeitszeit war natürlich tabu, aber in der Freizeit, z. B. bei Veranstaltungen wurde auch Alkohol verzehrt. Da wurde nix dagegen gesprochen.
Einige von uns hatten auch ihre Liebste dort gefunden und haben an der Trasse geheiratet. So eine Hochzeit nach russischen Bräuchen habe ich dort auch erlebt. Ich hatte eine besonders befreundete Familie, deren die Tochter verunglückte und starb. Das war ein für mich erschütterndes Erlebnis.
Einige Sitten haben mich sehr bewegt.

Ja, das war bei mir und meinem Mann genauso. Als wir beide heim kamen, hatten wir auch so unsere Problemchen. Alles hatte sich in der DDR verändert und kam uns fremd vor. Unsere Arbeitsplätze waren dahin und so mussten wir uns neue Arbeit suchen was uns zum Glück gelang.

Soviel dazu auf deine Fragen...

lg Aurora

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19.12.2015, 23:47
Beitrag: #38
RE: Kindheit in den 90ern 1989-2000. Ein subjektiver Rückblick von mir
Erst einmal vielen Dank für Deine Antwort.

Ich erinnere mich noch, dass meine ehemaligen Kollegen die russischen bzw. sowjetischen Menschen in ihrer Art sehr schätzten und dass sie dann in der Heimat, die an der Trasse kennengelernte Kameradschaft und Geselligkeit, aber auch das Improvisationsvermögen vermissten. Daran muss ich oft denken, denn heute wird das Bild der Russen oft nur von Putin und den neureichen Oligarchen geprägt.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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20.12.2015, 10:49
Beitrag: #39
RE: Kindheit in den 90ern 1989-2000. Ein subjektiver Rückblick von mir
Während ich an meinem Buch geschrieben hab, habe ich alles im Geiste noch einmal erlebt. Vieles hatte mich sehr beschäftigt. Meine Freundschaften zu den russischen Menschen waren sehr innig. Ich hatte (und habe noch!) großen Respekt vor ihnen - besonders für das einfache Volk.
Ich werde die ganzen Erlebnisse, Eindrücke und Erfahrungen nicht mehr vergessen solange ich lebe.

EDIT:
Darf ich mal fragen, an welchem Bauabschnitt deine Kollegen waren?
Wir waren im Permer Bauabschnitt (im Uralgebirge)

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Marcus Tullius Cicero
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20.12.2015, 16:41
Beitrag: #40
RE: Kindheit in den 90ern 1989-2000. Ein subjektiver Rückblick von mir
Oh, das weiß ich im Moment gar nicht. Die waren alle bei "Ferngas Leipzig" beschäftigt.

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