Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
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19.08.2013, 23:14
Beitrag: #87
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
(19.08.2013 18:42)Maxdorfer schrieb: Es gibt die Breschnew-Doktrin, und ich glaube, Leonid Breschnew war auch auf der Berliner Mauer abgebildet. Gratulation. Genauso war es. Maxdorfer, Du kannst nun auch das nächste Jux-Rätsel erstellen. Der eher farblose Apparatschik Tscherneko ließ sich Ende der 40-er Jahre auf eigenen Wunsch nach Kischinow (heute Chisisnau), der Hauptstadt der damaligen Moldawischen Sozialistischen Sowjetrepublik versetzen. Der Grund mag der moldawische Wein und das wohl eher behäbige Leben in der Provinzstadt gewesen sein. Dass Wünsche von KP-Funktionären berücksichtigt wurden, war aber zumindest Ende der 40-er Jahre die Ausnahme. Sein geruhsames Leben endete jedoch 1950, als Leonid Breschnew für zwei Jahre als 1. Sekretär der Kommunistischen Partei der Moldawischen SSR amtierte. Beide Männer tranken gern Wein, aber auch härtere Spirituosen und beide Männer musizierten gern. Breschnew spielte ganz gut Harmonika und Tschernenko spielte Balalaika. So freundeten sich die beiden Männer an und als Breschnew 1952 von Kischinow versetzt wurde, folgte ihm auch Tschernenko als Mitarbeiter. Nachdem Breschnew im Oktober 1964 zum Generalsekretär der KPdSU gewählt wurde, stieg Tschernenko zum Leiter des Büros des Generalsekretariats auf. Diesen Posten behielt er bis zum Tod von Breschnew am 10. November 1982. Zusätzlich schaffte Tschernenko den Aufstieg zum Mitglied des Politbüros. In diesem Gremium erwies sich Tschernenko als Konservativer, im Gegensatz zu Breschnews direkten Nachfolger Juri Andropow, der viele Jahre als KGB-Chef fungierte. Andropow starb bereits am 9. Februar 1984 und Tschernenko wurde zum Generalsekretär der KPdSU gewählt. Tschernenko war nun zumindest formell der mächtigste Mann der Sowjetunion. Aber auch seine Diktatur war nur kurz, er starb am 10. März 1985. Am nächsten Tag wurde Gorbatschow zum Generalsekretär der KPdSU gewählt, deshalb wird der 11. März 1985 als Beginn einer neuen Ära gewertet. Die Breschnew-Jahre und die kurzen Regierungen seiner beiden Nachfolger, also die Jahre von 1964 bis 1985 werden auch als "Das goldene Zeitalter der Stagnation" bezeichnet. Darin widerspiegelt sich der Sarkasmus der russischen Menschen während der Chaos-Jahre unter Jelzin. Die westliche Öffentlichkeit nahm Breschnew spätestens seit 1976 nur noch als kranken und gebrechlichen Mann wahr. Da seine beiden Nachfolger auch schon alte und wohl schon todkranke Männer waren, ebenso das Politbüro aus Funktionären der Jahrgänge von ca. 1900 bis ca. 1915 bestand, bürgerte sich Anfang der 80-er Jahre die Bezeichnung "Gerontokratie" für die Herrschenden der Sowjetunion ein. "Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
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