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Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
06.02.2014, 20:24
Beitrag: #446
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
(06.02.2014 18:18)913Chris schrieb:  Goldschlägerhaut, früher zur Herstellung von Blattgold verwendet und aus Rinder-/Schweine-/Schafsblinddärmen hergestellt?

VG
Christian

Bingo.

Wiki weiß das davon:
Zitat:Goldschlägerhaut, auch Darmserosa genannt, wird aus der äußersten Hautschicht von Rinderblinddärmen hergestellt. Sie ist sehr dünn (ca. 0,05 bis 0,1 mm), elastisch und reißfest
und
Zitat:Bereits im Jahr 1883 experimentierte das britische Militär mit Ballonen, deren Ballonhülle aus Goldschlägerhaut gefertigt war.[1] Auch das US-amerikanische Militär experimentierte ab dem Jahr 1893 mit diesem Material beim Einsatz für Ballone.[2]

Anfang des 20. Jahrhunderts stieg der Bedarf an Goldschlägerhäuten durch die Luftschifffahrt enorm an. Da gummierter Stoff schnell brüchig wurde und zu statischer Aufladung neigt, wurden die Gaszellen aus Goldschlägerhäuten genäht, die in bis zu sieben Lagen auf eine Trägerschicht aus Stoff aufgebracht wurden. Das Gewicht dieses Materials lag bei 136 g/m²[3] Für eine einzige Gaszelle wurden die Häute von rund 50.000 Rindern benötigt,[4] für ein Luftschifftyp, welches im Ersten Weltkrieg verwendet wurde, wurden zusammen Blinddärme von rund 700.000 Rindern benötigt.[5] Später konnte die Goldschlägerhaut auf vier Lagen reduziert werden.

Verm. hat Graf Zeppelin Anfangs gummierten Stoff aus Kostengründen verwendet.

Das 1. Luftschiff mit Gaszellen aus Synthese-Materialien war übrigens die US-Akron.

Siehe auch hier:
Zitat:Goldschlägerhaut wurde aus der äußersten Hautschicht von Schafs- Schweine oder Rinderblinddärmen hergestellt. In überwiegender Zahl kamen Rinderblinddarmhäute zum Einsatz. Die Därme wurden gewaschen und die oberste Hautschicht abgezogen. Die Häutchen wurden danach über eine Form gespannt, getrocknet, mit Alaunwasser gewaschen und schließlich mit Eiweiß überzogen, welches als Kleber diente. Anfangs wurden rund sieben oder mehr Schichten übereinander geklebt, später konnte die Anzahl der Schichten auf rund vier gesenkt werden. Nachdem mit reinen Goldschlägerhäuten experimentiert wurde, setzte sich schnell eine Kombination aus Goldschlägerhaut und Gaze (Mull) durch. Jeweils eine Schicht aus Gaze und Goldschlägerhaut wechselten sich ab. Diese wurden auch als Stoffhaut bezeichnet. Eine Herstellung in Maschinenfertigung war nicht möglich, es war viel Handarbeit erforderlich. Auch deshalb war die Produktion sehr teuer, darüber hinaus mussten Häute aus Versorgungs- und Qualitätsgründen importiert werden. Für eine einzige Gaszelle wurden die Blinddarmoberhäute von rund 50.000 Tieren benötigt, für ein komplettes Luftschiff waren es rund 700.000.

Die Zellen waren besonders leicht, reißfest und gasdicht. Goldschlägerhautzellen lösten gummibeschichtete Stoffe ab, da sie eine geringere Abnahme der Gasdichtigkeit und Festigkeit des Stoffes bei Witterungseinflüssen aufweisen konnten. Allerdings war eine Zerstörung durch Bakterien möglich, überdies bestand weiterhin eine Empfindlichkeit gegenüber atmosphärischen Einflüssen.

Der Name rührt daher, dass Goldschlägerhaut bereits zuvor in der Herstellung von Blattgold eingesetzt wurde, dem sog. Goldschlagen. 1908 bot die Blattgoldfabrik Theodor Schätzler & Sohn dem Grafen v. Zeppelin ein Geheimverfahren zur Verarbeitung von Schweine- und Schafsdärmen an. In den folgenden Jahren gab es Patentstreitigkeiten zwischen den Parteien, ob das beschriebene Verfahren bei der Herstellung von Gaszellen eingesetzt wurde.

1910 wurden bei der Luftschiffbau Zeppelin GmbH erste Gaszellen aus Goldschlägerhaut erprobt. Nach anfänglichen Qualitätsproblemen wurden schnell gute Ergebnisse erzielt. 1913 wurde das erste Luftschiff (LZ 18) fertig gestellt, dessen Gaszellen komplett aus Goldschlägerhaut gefertigt waren. 1915 hat die Luftschiffbau Zeppelin GmbH zur Fabrikation der Goldschlägerhaut die Ballonhüllen-Gesellschaft mbH in Berlin-Tempelhof gegründet. Gaszellen aus Goldschlägerhaut wurden bis LZ 127 Graf Zeppelin eingesetzt.
Quelle:
http://www.uni-stuttgart.de/hi/gnt/ausst...ellen.html

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund - Suebe - 06.02.2014 20:24

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