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Transportmittel vor 1800
31.08.2012, 23:13
Beitrag: #1
Transportmittel vor 1800
In diesem Thema soll es um frühere Transportmittel gehen.
Darunter fallen Tragehilfen wie Kiepen, Tragestangen, mit deren Hilfe Menschen die Waren selbst transportierten.

Dann geht es um Lasttiere, welche wo und wann eingesetzt wurden.

Und natürlich um alles, was sich Menschen ausgedacht haben, um die Lasten schneller und müheloser auf den Handelsrouten zu Land und Wasser zu bewegen.
Über die Basisinnovation haben wir erst vor kurzem diskutiert in http://www.forum-geschichte.at/Forum/sho...hp?tid=405

Also, welche Transportmittel wurden vor 1800 eingesetzt und wie veränderte sich dadurch jeweils der Handel?
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01.09.2012, 21:55
Beitrag: #2
RE: Transportmittel vor 1800
Weil sich die Geschichte meiner Familie "Dank" des sog. arischen Nachweises bis ca. 1820 zurückverfolgen ließ, habe ich einmal versucht, die Geographie der Familienherkünfte zurück zu verfolgen.
Aufgrund mangelnder Verkehrsmittel dürfte Familiengeschichte vor 200 Jahren sich nur in einem ganz eng umrissenen geografischen Bereich abgespielt haben.
es gab noch keine Eisenbahn (1835 Fürth), Pferde waren für Reiche, die Postkutsche ebenfalls unerschwinglich. Wer z.B zum Beginn der Industrialisierung vom Land in die Städte gehen wollte, musste zu Fuß sich langsam fortbewegen,
Wanderer auf den Straßen..
(in meinem Fall gab es Verbindungen zwischen Raum Landsberg/Warthe und südlich Danzig, das muss damals eine Weltreise gewesen sein).

So ähnlich wird es auf dem Land seit der Antike gelaufen sein.
An den Hauptverbindungsstraßen zwischen den Städten waren in Abständen Pferdewechselstationen, mit Logiermöglichkeit und Kost, auch heute noch gut zu erkennen. Zwischen Hamburg und Kiel kenne ich davon 5,6 Stück.
(übrigens immer gleich konstruiert: eine schräg zu Straße angelegte Scheune, in die das Fuhrwerk leicht zum ausspannen einfahren konnte und nach Pferdewechsel auf der anderen Seite verlassen konnte.
mit steigendem Warenverkehr auf den Straßen war auch eine Sicherung erforderlich. Hier in Nordeutschland findet man noch heute Häuser, die durch eine merkwürdiges Architektur und Lage auffallen. Ein herauskragender Erker, der bis an die eigentliche Straße reicht, mit 3 Fenstern, von denen 2 jeweils die eine und andere Richtung einsehen konnten..

Flüsse hatten da gegenüber dem Land erhebliche Transportvorteile, Stadtgründungen und die Entwicklung unmittelbar an diesen Transporterg gekoppelt war.

Mit der Eisenbahn und dem Ausbau des Schienennetze in Preußen kamen dann die Arbeiter und ihr Familien in die Städte,um dort "ihr Glück zu versuchen"

Selbst bis weit in die Mitte des letzten Jahrhunderts wurde der Haupttransport von Gütern durch die Bahn vorgenommen, einen Waren-Fern- Verkehr per LKW wie heute gab es nicht.
Die riesigen Warenströme, die heute bewegt werden, führen auch die Menschen aus unterschiedlichen Ländern zusammen.
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28.09.2012, 23:16
Beitrag: #3
RE: Transportmittel vor 1800
Die Rinder waren mehr Zug- als Tragtiere, außerdem behandeln wir sie schon in http://www.forum-geschichte.at/Forum/sho...9#pid11209
Die Esel und Pferde haben den Transport auf den Handelswegen erleichtert. Sie können mehr tragen, ziehen oder schleifen als ein Mensch.
Die Hausesel stammen alle vom afrikanischen Esel ab, der früher domestiziert wurde als das Pferd. http://de.wikipedia.org/wiki/Hausesel
Esel mögen einen trockenen und steinigen Untergrund und sind in Gebirgen trittsicherer als Pferde.
Die asiatischen Pferdeesel können nicht domestiziert werden. http://de.wikipedia.org/wiki/Asiatischer_Esel
Die Onager gehören zu dieser Eselgruppe, die den Pferden ähnlicher sieht. Schon die Sumerer sollen Esel mit Onagern gekreuzt haben.
Die Hybridnachkommen von Pferd und Esel, die Maultiere vereinen die positiven Eigenschaften von Pferd und Esel, sind aber bis auf Ausnahmen nicht fortpflanzungsfähig. http://de.wikipedia.org/wiki/Maultier
Dass die Sumerer den Onager mit dem Hausesel kreuzten, zeigt ihre Kenntnisse in der Tierzucht. Wenn das Pferd damals schon in Nahost domestiziert gewesen wäre, hätten sie diese Kreuzung vermutlich auch versucht. Später, als die Hauspferde verbreiteter waren, verdrängten sie den Esel als Last- und Zugtier, weil sie schneller und kräftiger sind. Nur in Gebirgen und in trockenen, steinigen Gebieten konnte sich der Esel behaupten, weil er genügsamer ist und weniger Wasser und Futter braucht.
Inwieweit die Charakterunterschiede zwischen Pferden und Eseln die unterschiedliche Bewertung der beiden Huftiere bedingen, könnten wir diskutieren.
Ein mittelalterlicher Kampfritter auf einem Esel ist für mich schwer vorstellbar. Sind Esel friedlicher und unabhängiger?
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05.10.2012, 21:11
Beitrag: #4
RE: Transportmittel vor 1800
Da ich es kürzlich gelesen habe und sonst wieder vergesse, ein paar Fakten zum minoischen Warenumschlag.
Die Kreter waren im frühen 2. Jt., der mittleren Bronzezeit, sehr aktiv in Handwerk und Handel. Kreta ist eine große, gebirgige Insel am Südrand der Ägäis. Die landwirtschaftlich nutzbaren Täler und Ebenen lagen weit voneinander entfernt, so dass es mehrere, relativ unabhängige Palastzentren gab. Erst in der Spätzeit kam es zu einer leichten Vorherrschaft von Knossos im Norden, bedingt durch den Anschluss an die mykenischen Handelsnetze.
Der Warentransport innerhalb der Insel wurde dem Lasttier Esel aufgebürdet. Ein Esel konnte 50 kg tragen, also wurden alle Waren in 50 kg-Einheiten gepackt. Die kretischen Schiffe konnten 25 - 60 t laden. Es gab zwei Hafenvarianten, natürliche seichte Buchten, auf die man die Schiffe leicht ziehen konnte und Landzungen, die baulich verändert wurden, so dass Schiffe dort anlegen konnten. Man findet Reste von Palastanlagen in der Nähe solcher Umschlagplätze. Eines dieser Zentren war Phaistos an der kretischen Südküste. Da der Hafen unterhalb von Phaistos in der Messaraebene versandete, wurde er erst nach Agia Triada und dann nach Komnos verlegt.
Alle Waren mußten direkt am Landeplatz gesammelt, dokumentiert und gelagert werden, man konnte nicht auf Waren aus dem Hinterland warten. Denn wenn die Wetter- und Windbedingungen günstig waren, mußten die Schiffe innerhalb eines Tages beladen werden, um am nächsten Tag bei Sonnenaufgang auslaufen zu können, um das Raubrisiko gering zu halten.
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07.10.2012, 10:25
Beitrag: #5
RE: Transportmittel vor 1800
Ein wesentliches Transportmittel des europäischen Mittelalters war der Ochsenkarren mit Joch, zweirärdig oder vierrädrig. Damit konnte man erstaunliche Mengen transportieren.
Ging zwar langsam und Pferde waren seit Erfindung des Kummets auch schneller und effektiver (von der Transportmenge her), aber die Ochsen hatten den Vorteil, leicht lenkbar zu sein und außerdem genügsamer als die Pferde.
Dennoch - Zeit ist Geld galt auch schon damals - wurden schon im Mittelalter die Ochsenkarren v.a. von Bauern eingesetzt, die Handelsströme wurden aber mittels mehrspännigen Pferdefuhrwerken bewältigt.

VG
Christian
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07.10.2012, 22:16
Beitrag: #6
RE: Transportmittel vor 1800
HAUSESEL

Vor ca. 6000 Jahren wurde der (Nubische) Wildesel erstmals in Ägypten domestiziert. Auf Darstellungen aus der Zeit der 1. Dynastie sind Esel neben Schafen und Rindern abgebildet. Esel dienten damals schon als Lasttier. Man befestigte zwischen zwei Eseln zur Beförderung von Menschen eine Sänfte. Des Weiteren wurden Esel beim Dreschen des Getreides verwendet.

Hausesel sind genügsam, sie stellen wenige Ansprüche an das Futter und verbrauchen häufig nur Heu oder Gras. Sie können ca. 40 Jahre alt werden und sind auch noch im hohen Alter arbeitsfähig. Außerdem zeichnet sie eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten aus, vor allem wenn sie in Gegenden mit einem trockenen, warmen Klima leben. Wegen seiner Kletterfähigkeit ist der Esel dem Pferd (und anderen Lasttieren) im Gebirge überlegen. So verwendet z.B. heute die in Hochgebirgsregionen lebende indigene Bevölkerung Südamerikas statt des Lamas den von den Spaniern mitgebrachten Esel als Lasttier. Ein Esel kann ca. 50 bis 60 kg über längere Strecken tragen. Da die Haltung eines Esels geringe Kosten verursacht, waren auch arme Menschen in der Lage, einen Esel als Last- und Arbeitstier zu halten.

In der Bronzezeit verbreitete sich der Esel einerseits über den gesamten Mittelmeerraum nach Europa, andererseits nach China aus. Esel gelten als zäh und geduldig, aber auch als störrisch. Sie werden jedoch nur störrisch, wenn sie sich fürchten. Dabei versuchen sich mit Bissen und Hufschlägen zu wehren. Leider werden Esel für dumm gehalten. Dieses Vorurteil besteht zu Unrecht, die Lernfähigkeit des Esels steht der der anderen Pferde nicht nach.

Die verschiedenen Rassen der Esel variieren in Größe und Farbe. Besonders große, mit einer Schulterhöhe über 150 cm werden in Süditalien (Puli-Esel), in Spanien (Spanischer Riesenesel) und von den Tuareg (Tuareg-Esel) gezüchtet. Eine Besonderheit ist der in Südfrankreich gezüchtete Poitou-Esel, der vor allem für die Maultierzucht genutzt wurde. In Südarabien und Ostafrika dient der weiße Maskat-Esel als beliebtes Reittier, das im Passgang läuft. Der Turkmenen-Esel wurde als Reittier in Kamelkarawanen verwendet. Kleinere Rassen mit weniger als 80 cm Schulterhöhe wurden auf den Balearen, Sardinien und Sri Lanka gezüchtet. Der auf dem Balkan weit verbreitete dunkle Makedonische Esel misst ebenfalls nur 100 cm Schulterhöhe. Die heute in Griechenland lebenden Esel sind zum großen Teil Nachkommen der nach 1945 eingeführten amerikanischen Texas-Esel, die aufgrund der starken Dezimierung der einheimischen Tiere während des 2. Weltkriegs in der Landwirtschaft gebraucht wurden.

Das Maultier (auch „Muli“ genannt) ist eine Kreuzung zwischen Eselhengst und Pferdestute. Sie sind untereinander oder mit einer ihrer Stammformen nicht fruchtbar. Maultiere vereinigen die guten Eigenschaften von Pferden und Eseln, sie sind ausdauernd, genügsam und gebirgstüchtig. Sie sind wenig anfällig gegen Krankheiten und sind bis in einen Alter von über 30 Jahren arbeitsfähig. Dabei verfügen Maultiere annähernd die Kraft eines Pferdes. Bei bescheidenen Futteransprüchen leisteten Maultiere gute Dienste als Reit-, Zug- und Lasttier. Hervorzuheben ist die Maultierzucht von Poitou, wo Hengste des Poitou-Esels mit Kaltblut-Pferdestuten gekreuzt werden. Diese Poitou-Maultiere galten als besonders leistungsfähig und stattlich.

Der Maulesel ist eine Kreuzung zwischen Pferdehengst und Eselstute. Er ist kleiner als ein Maultier und wie dieses auch unfruchtbar. Die Verwendung von Mauleseln unterscheidet sich nicht wesentlich von der des Esels. Deshalb ist die Zucht von Mauleseln wenig lohnend gewesen und erlangte nie die Bedeutung der Maultierzucht.

Literatur:

Das große Tierlexikon, genehmigte Sonderausgabe 1996 Orbis Verlag für Publizistik GmbH München, ISBN 3-572-00792-5

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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11.10.2012, 12:55
Beitrag: #7
RE: Transportmittel vor 1800
Nun, bei Transportmitteln fällt mir als Rheinanlieger sofort das Treidelgespann ein.
Teidelgespanne waren Gespanne aus Zugtieren, vornehmlich Kaltblüter oder Maultiere,aber auch Ochsen,die vor ein Schiff gespannt wurden und dieses stromaufwärts zogen.Dazu waren rechts und links des Rheins direkt am Ufer sogenannte Treidelpfade angelegt,auf denen sich die Gespanne bewegten.
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13.10.2012, 18:14
Beitrag: #8
RE: Transportmittel vor 1800
Zwei Beiträge, einer von Chris und einer von mir:
http://www.forum-geschichte.at/Forum/sho...5#pid11635
http://www.forum-geschichte.at/Forum/sho...7#pid12007

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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15.10.2012, 10:23
Beitrag: #9
RE: Transportmittel vor 1800
Natürlich darf man das Schiff nicht vergessen, das in Zeiten einer geregelten Staatsordnung wie dem römischen Reich immer wieder eine Blütezeit erfuhr, aber auch sonst gerne benutzt wurde (siehe "Handel im Merowingerreich").

Doch unter den Römern herrschte doch eine Blütezeit der Seefahrt. So gut wie jede Stadt, die am Meer lag, erhielt einen Hafen und einen kleinen Leuchtturm sowie ausreichend Lagerhäuser. Ein regelrechtes "Hafenwesen" entstand, mit restiores (Seilmachern), tignarii (Schiffszimmermännern) und traiectarii (Fährmännern, die Güter umluden). Mancherorts schlossen sich diese Berufsgruppen auch in Gilden zusammen.

Dagegen war die Flussfahrt in weniger weit entwickelten Reichen wie dem der Merowinger doch sehr weit zurückgeblieben.

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18.10.2012, 20:27
Beitrag: #10
RE: Transportmittel vor 1800
Schön, dass es in Wikipedia so unkompliziert geht:

[Bild: Megawal32.jpg]
http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0728075706

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19.10.2012, 17:50
Beitrag: #11
RE: Transportmittel vor 1800
Das römische Straßennetz machte es möglich, von Schottland bis zum Euphrat auf gleichmäßig guten und breiten Straßen zu reisen. Dieses Angebot wurde von vielen genutzt, und dementsprechend gab es auch die verschiedensten Fortbewegungsmittel. Viele gingen zu Fuß, denn das konnte sich jeder leisten. Es gab Rucksäcke und Brotbeutel, und auch kleine Wandergruppen, um sich die Zeit zu vertreiben und besser gegen Übergriffe schützen zu können.
Doch es dauerte meistens mehrere Monate, um an ein entfernteres Ziel zu gelangen. Deshalb nahm sich jeder, der es sich leisten konnte, ein Fahrzeug. Meist waren diese Transportmittel auch ein Statussymbol, oder um es mit Suetons zeitlosen Worten auszudrücken: „Sage mir, wie du reist und ich sage dir, wer du bist.“

Die einfachste Form des Wagens war der carrus. Ihn gab es in den verschiedensten Ausführungen, mit zwei oder vier Rädern, mit ein, zwei oder noch mehr Zugtieren. Je nach Ausstattung hieß er cisium, arcuma, sarraca, raeda oder einfach nur carrus. Für jeden Geschmack und Geldbeutel gab es das passende. Im Großen und Ganzen waren es die gleichen Ochsen- und Pferdekarren, wie sie danach noch Jahrhunderte in Gebrauch waren:
[img] http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de...zkarre.jpg[/img]
[url= http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...Sturzkarre (aus Wikipedia)[/url]
Wer es genau wissen will:
[img] http://upload.wikimedia.org/wikipedia/co...d_oxen.jpg[/img]
[url= http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...]Römischer Ochsenkarren (aus Wikipedia) [/url]

Die raeda wurde von all dem am meisten benutzt. Dies war ein größerer Wagen, mit dem mehrere Personen reisen und auch ihr Gepäck mitnehmen konnten. Auch zum Gütertransport wurde er benutzt.
[url= http://en.wikipedia.org/wiki/File:R%C3%B....JPG]Solch ein römischer Reisewagen[/url]

Die litera war ein besonders einfaches Gerät, das meistens nicht sehr lange hielt. Doch gerade für kurze Strecken war es gut geeignet, höhergestellte Personen und auch der Kaiser benutzten es. Zudem war es das Fahrzeug der Frauen. Es gab Sitzpolster, Kissen und Vorhänge zum Schutz vor Sonne, Regen oder neugierigen Passanten. Gezogen wurde das ganze von zwei oder mehr Männern, die man auch zusammen mit einem Gefährt mieten konnte wie heute ein Auto.

Noch luxuriöser als die litera war die carruca. Mit vier Rädern und zwei bis vier Pferden war sie schon rein technisch gut ausgestattet. Hinzu kam, dass sie komplett bedacht war und bequeme Sitze etc. als Ausstattung hatte. Zusammen mit der litera war das die bevorzugte Fortbewegungsweise der Senatoren und Reichen. Wer seinen Prunk noch einmal besonders zur Schau stellen wollte, statte seine carruca auch noch mit Gold- und Silberbeschlägen und weiterem Protz aus.

Der covinus war anscheinend ein besonders einfach zu lenkender Wagen, denn er wurde vom Reisenden selber bedient. Mancher zog eben die Einsamkeit und Ruhe des Alleinseins vor.
Ein Bild findet sich auf [url= http://museologien.blogspot.de/2010/09/m...rcia.html] dieser [/url] Seite etwas weiter unten.

Das Pferd alleine wurde dann benutzt, wenn etwas besonders schnell gehen musste (z. B. Postdienst oder Eilnachrichten), es war außerdem das Fortbewegungsmittel für Kräftige. Der Esel wurde von der Unterschicht für kleine Distanzen benutzt (siehe Sansavoirs Artikel).

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