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Auslöser und Grundlagen für eine/die Industrielle Revolution
03.11.2013, 10:57
Beitrag: #19
RE: Auslöser und Grundlagen für eine/die Industrielle Revolution
(02.11.2013 23:51)Sansavoir schrieb:  Meine Fragen sind, erstens: welche Bedeutung werden Nationalstaat oder Staatenbünde gegenüber global operierende Konzerne noch haben?

Die Verflechtung beider wird zunehmen. Der Nationalstaat als zumindest ideologische Grundlage wird noch eine ganze Zeit weiter existieren, zu viel müssten die "Individualstaaten" aufgeben. Bestes Beispiel ist die EU, wo ja auch nationalstaatliche Argumente am Ende die meisten anderen Argumente hinwegfegen...und wo sich nach Jehrzehnten der Annäherung der verschiedenen Staaten die Menschen immer noch nicht zuerst als Europäer, sondern eben als Franzosen, Deutsche, Spanier... begreifen.

(02.11.2013 23:51)Sansavoir schrieb:  Zweitens, sind die heutigen Sozialgesellschaften noch zeitgemäß oder brechen soziale Regeln, Gesetze und Bindungen weg zugunsten global handelnder Einzelner oder Gruppen?

Die Gesellschaften befinden sich in einem Wandel, der sowohl mit der demografischen Entwicklung der "westlichen Industriestaaten" sowie mit der industriellen Entwicklung bzw. der von dir genannten "3.industriellen Revolution" in Kausalzusammenhang gesehen werden muss.

(02.11.2013 23:51)Sansavoir schrieb:  Drittens, sind die seit 1700 stattfindenden Prozesse permanent (***), so dass nach einer 3. IR, eine 4. und 5. IR usw. folgen wird („spiralförmige Entwicklung plus qualitativer Sprung“) oder sind es Prozesse, denen eine Endlichkeit beschieden sein wird? Als Grenzen für eine unendliche Entwicklung sehe ich z.B. die Entwicklung der Umwelt, des Klimas, die Demografie, die Ressourcenknappheit, die Vermüllung von Lebensräumen, aber auch ethische Skrupel an.

Sehe ich ähnlich. Das Credo von der immerwährenden Weiterentwicklung wurde schon vom Club of Rome in Frage gestellt und es erweist sich immer mehr, dass alle Ressourcen inklusive Wasser und Luft endlich sind, dass also mit ihnen vorausschauend umgegangen werden muss. Inwieweit in diesem verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen wiederum Chancen für eine auch technologische, soziale und ökonomische Weiterentwicklung stecken, mithin also vielleicht der Anstoß zur nächsten industriellen Revolutionsstufe, muss sich noch erweisen. Ich persönlich sehe Chancen.

(02.11.2013 23:51)Sansavoir schrieb:  Viertens, sollte man die komplexen Entwicklungen seit ca. 1700 als einen Prozess betrachten, der nur mit der neolithischen Revolution zu vergleichen ist?

Ein komplexer Prozess, ja. Die neoloithische Revolution war ein allmählicher Übergang von den mesolithischen Jäger- und Sammlerkulturen (die sehr wohl auch schon Formen der Landwirtschaft kannten und sie auch anwendeten, aber mit ihren traditionellen Methoden der Nahrungsbeschaffung einfach noch besser fuhren, insofern sind die Mesolithiker mit den vorindustriellen Gesellschaften vergleichbar, siehe Merkantilismus als Vorstufe der Industrialisierung), durch die neolithische Revolution wurde das Produktionsgefüge der beteiligten Gesellschaften vollkommen umgestellt - Bildung größerer Siedlungen mit größeren und z.T. neuartigen Gebäuden, größerer sozialer Gruppen, großräumige Expansion von Kultur via Wanderung oder Wissenstransfer inklusive Entstehugn von Handel und Kriegen - all das erinnert so verdächtig an die Entwicklungen, die mit der I.R. einhergingen, dass ich versucht bin, dir recht zu geben: Beide Revolutionen sind mtieinander vergleichbar.

VG
Christian
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RE: Auslöser und Grundlagen für eine/die Industrielle Revolution - 913Chris - 03.11.2013 10:57
Protoindustrialisierung - Suebe - 08.11.2013, 18:11

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