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Moderne Erziehung und Werteverfall
25.03.2014, 21:41
Beitrag: #39
RE: Moderne Erziehung und Werteverfall
(25.03.2014 18:30)Renegat schrieb:  
(24.03.2014 13:41)Bunbury schrieb:  ...
Dennoch besteht ein gewisser Unterschied zwischen "Von dir lass ich mir gar nichts mehr sagen, ich bin jetzt alt genug und weiß selbst, was ich will" und "Von dir Vollidioten lasse ich mir gar nichts mehr sagen, du hast doch eh von nix ´ne Ahnung".
Mag sein, daß dieser Unterschied zunächst kaum merklich ist, aber in der Summe macht er dann doch etwas aus... Befeuert von der Werbeindustrie wird bei Kindern und Jugendlichen, daß sie selbst viel kompetenter sind als ihre Eltern...
Ich weiß nicht, ist das nicht eher ein Temperamentsunterschied?

Nein, das glaube ich nicht. In Einzelfällen sicherlich, aber allgemein beklagen sich Lehrer, aber auch Ausbilder darüber, daß es Jugendlichen zunehmend an Respekt mangelt.
Das hängt auch mit an den modernen Technologien zusammen. Meistens sind 15-16 jährige im Umgang mit Laptops und Smartphones natürlich sehr viel versierter als ihre Lehrer und Eltern- und leider neigen sie dazu, das Wissen über die neuen Technologien weit über das Wissen zu stellen, das Eltern und lehrer in anderen Bereichen angesammelt haben (eine Einstellung, die wiederum von der Werbung unterstützt wird, denn schließlich sollen die Jugendlichen ja jeden elektronik-Schrott kaufen.) Wenn der Lehrer also nicht die neuesten Computerkniffe kennt, dann gelten in den Augen der Jugendlichen sein Mathematikkenntnisse wenig.
Und das ist bedenklich, weil sie dann dazu neigen, sich auch in Mathe nichts mehr beibringen zu lassen.


(25.03.2014 18:30)Renegat schrieb:  Dabei fällt mir auf, dass es zu den zunehmend geschätzten Werten gehört, sich möglichst in ruhigem, gewählten Tonfall auseinanderzusetzen - verbale Entschärfung - könnte man es nennen.
Ob das so gut ist, weiß ich nicht. Klar darf ich meinen Feind nicht körperlich angreifen, würde mir auch in der größten Wut nicht passieren. Aber Fluchen, Jammern, Weinen, Schreien, Schimpfen, also seinen Emotionen relativ freien Lauf lassen, kann auch sehr befreiend sein, wenn man sich hinterher wieder verträgt.

Das finde ich in ein generelles Problem. Es scheint irgendeinem komischen Ideal zu entsprechen, seine Gefühle möglichst nicht zu zeigen. Und gerade, was Wut anbetrifft, wird ja immer so getan, als wäre die etwas furchtbar schlechtes. Kann ich auch nicht ganz nachvollziehen, Wut ist manchmal ein sehr guter Motivator.
Psychologisch betrachtet ist Depression eine nach innengerichtete Aggression. Wer also wütend ist, diese aber nicht äußern kann, entwickelt leichter Depressionen...
Ein offen ausgetragener Streit ist auf alle Fälle besser als ein nie ausgetragener Konflikt- der macht die Beteiligten krank. Vielleicht liegt es nicht zuletzt an diesem merkwürdigen gesellschaftlichen ideal, daß die Anzahl psychischer Erkrankungen steigt...

(25.03.2014 18:30)Renegat schrieb:  Also Kitas, die bis 24:00 geöffnet haben, kenne ich nicht. Das bringt doch das Kind völlig aus dem Schlafrythmus.

Wieso, die Kinder werden doch in der Kita ins Bett gebracht, Mama kann das schlafende Kind dann doch abholen... Schlafrythmus? Du weißt doch, wer Arbeit haben will, muss flexibel sein.
Wir passen mal schön die Bedürfnisse der Kinder an unsere morderne Arbetiswelt an. (So, Zynismus wieder aus..)

(25.03.2014 18:30)Renegat schrieb:  Insgesamt muß etwas passieren, beim Thema Kinder und Arbeitswelt. Dabei geht es nicht so sehr um die Kleinen, sondern gerade um größere Schulkinder, die ja auch ihre eigenen Termine, Pläne und Vorlieben haben. Die nach einem strengen Zeitplan hin und her zu schieben, ohne ihnen lange Freiräume zu lassen, in denen sie sich auch mal unbeaufsichtigt, unbespaßt und unelektronischunterhalten frei entfalten können, kann doch nur zu Problemen führen.

Tut es doch schon längst. Nur will das in unserer schönen neuen Welt halt keiner wahrhaben....

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
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