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Moderne Erziehung und Werteverfall
28.03.2014, 11:45
Beitrag: #46
RE: Moderne Erziehung und Werteverfall
(27.03.2014 11:02)Renegat schrieb:  Ob das heute mit Pubertierenden und der jungen Generation insgesamt so anders ist als vor 1 -2 Generationen, ist für mich schwer zu sagen. Dieses Thema hat sich ja aus einer Diskussion über die 68-er Generation ergeben. Der mangelte es in den 70ern aus Sicht der Älteren auch an Respekt, als sie die Nazisdiskussion an den Familienesstisch trugen.

(27.03.2014 11:30)Bunbury schrieb:  Ich weiß nicht, ob ich das so vergleichen würde. Die jüngere Generation wollte sich mit einem Thema auseianndersetzen, mit dem sich die ältere Generation eben nicht auseinandersetzen wollte. Kinde rund Jugendliche mögen nicht gerne belogen werden, und das ist generell so, vermutlich seit Jahrtausenden. Sie haben damals vor allem den Umgang mit dem Thema abgelehnt. Deswegen haben sie sich dennoch vom Vater und vom Großvater zeigen lassen, wie man ein Fahrrad repariert und von der Mutter, wie man einen Apfelkuchen backt. (Und in einem Anfall von rebellion aren natürlich die ersteren die Mädchen und die zweiteren die Jungen.)
Die Jugendlichen von heute haben aber kein Thema mehr, das sie in die notwendige Auseinandersetzung mit ihren Eltern führen könnte. Welche Werte und welches Verhalten sollen sie denn in Frage stellen? Sie haben auf der anderen Seite aber auch kein Interesse mehr daran, von ihren Eltern irgendetwas zu lernen.

Mmh, es ist schon eine gewagte These, dass die Jugendlichen von heute kein Thema mehr haben für die notwendige Auseinandersetzung mit den Eltern. Das würde ja bedeuten, dass die Eltern und Lehrer alles richtig gemacht hätten?

Bei der Sache mit dem Lernen würde ich unterscheiden, Jugendliche sind irgendwann "elternmüde". Gerade in den heutigen Kleinstfamilien sollte sich das bemerkbar machen, wo alternative Bezugspersonen nicht mehr in der weiteren Familie zu finden sind.
Wenn dann auch noch die Lehrer ähnlich gestrickt sind wie die Eltern, suchen sie evtl. ganz woanders nach alternativen Handlungsmustern.
Sie sind ja nicht blind und taub und könnten empfinden, dass es neben dem bildungsbürgerlichen Mittelschichtsmodell zunehmend andere Schichten mit "robusterer" Sprache und Verhalten gibt.

(27.03.2014 11:02)Renegat schrieb:  Die Älteren von damals waren auch mal jung, so cirka in den 30ern. Ob die wiederum respektvoll mit Eltern und Lehrern umgingen, wenn sie mit der Nazipropaganda in den Köpfen von der HJ heimkamen, möchte ich bezweifeln.

(27.03.2014 11:30)Bunbury schrieb:  Ich glaube, hier ist dir nicht so ganz klar, was du scheibst. Genau darum geht es doch.
Ja, was meinst du denn, warum ich es geschrieben habe? Devil

(27.03.2014 11:30)Bunbury schrieb:  Es geht um Propaganda, die in den Köpfen der Jugendlichen ein Überlegenheitsgefühl erzeugt, daß sie eben von außen fremdgesteuert werden und sich nicht mehr von ihrem engen Lebensumfeld beeinflussen lassen. Das war in den 30 ern die Nazipropaganda- und wir wissen alle, wohin das geführt hat.
Heute ist es die Werbung- und manchmal frage ich mich schon, wohin das noch führen wird, wenn sich die Jugendlichen eben nicht mehr an den Auffassungen ihrer Eltern reiben, sondern sie von vorneherein als wertlos abtun. Solange die Jugendlichen noch darüber streiten wollen, besteht Hoffnung...
Ui ui ...gewagter aber sehr aussagekräftiger Vergleich. Die Propaganda der NS-Zeit mit der Gehirnwäschewerbung der globalen Großkonzerne...so deutlich wollte ich nicht werden.



(27.03.2014 11:02)Renegat schrieb:  Ich würde mir ein Smartphoneproblem gern von einem Jugendlichen erklären und lösen lassen und ihn hinterher ordentlich dafür loben. Es ist doch eine gute Erfahrung für´s jugendliche Selbstbewußtsein, auch mal etwas besser zu wissen oder zu können. Vielleicht hört er dann eher auf meinen Rat zum Umgang mit der Werbung und wem diese in Wahrheit nutzt.

(27.03.2014 11:30)Bunbury schrieb:  Genau das ist es, was in jedem Erziehungsratgeber steht, und wie die meisten engagierten Eltern mit ihren Kindern auch umgehen wollen. Anerkennen, daß das Kind Fähigkeiten hat, die man selbst nicht hat, es dafür loben. Im Idealfall sollte das dazu führen, daß Kinder und Jugendlche den Ratschlag ihrer Eltern eher annehmen udnd daß ein gegenseitiges Verhältnis des Respekts entsteht.
Das ist die Theorie- und sie klappt wohl auch ganz gut, solange es den Eltern gelungen ist, ihre Kinder weit genug von der Werbung fernzuhalten.

Aber in den meisten Fällen sieht die Realität anders aus. Angestachelt durch verborgenen Werbebotschaften neigen Jugendliche heute dazu, ihre Fähigkeiten als die einzigen wahren Fähigkeiten einzuschätzen und das Wissen ihrer Eltern als bedeutungslos abzutun. Schau dir einfach mal die Werbesendungen, aber auch viele Sendungen für Kinder an. Während die "Pfefferkörner" am Ende immer den Punkt erreichen, wo sie dann doch die Eltern oder die Polizei um Hilfe bitten, sind es in den von der Werbeindustrie entwicklten Sendungen immer die Kinder und Jugendlichen, die völlig inkompetente, überforderte und Hilflose Lehrer und Eltern retten müssen...

Eins muß ich zugeben, ich gucke und lese keine Werbung, weiß nicht, welche Spots z.Zt. laufen usw und das schon seit vielen Jahren. Wenn ich etwas neues brauche, formuliere ich meine Bedürfnisse und bin dann schon etwas verwundert, wenn ich an den Markt herantrete und in den Genuß von Verkäufersprache komme.
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