Moderne Erziehung und Werteverfall
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28.03.2014, 13:23
Beitrag: #48
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RE: Moderne Erziehung und Werteverfall
(28.03.2014 11:45)Renegat schrieb: Mmh, es ist schon eine gewagte These, dass die Jugendlichen von heute kein Thema mehr haben für die notwendige Auseinandersetzung mit den Eltern. Das würde ja bedeuten, dass die Eltern und Lehrer alles richtig gemacht hätten? Nein, es bedeutet im Gegenteil, daß sie nicht viel richtig gemacht haben. Viel mehr wird heutige Erziehung seitens der Eltern zu sehr von dem Gedanken bestimmt, daß die Kinder sie vielleicht nicht richtig liebhaben, wenn sie ihre Wünsche nicht erfüllen. Bestätigung, die sie von außen nicht mehr bekommen,versuchen sich viele Eltern von ihren Kindern zu holen. Viele Eltern halten es einfach nicht aus, von ihren Kindern abgelehnt zu werden. Das erlebe ich in meinem Umfeld ständig. Es gibt nur wenige Eltern, die im Stande sind, es auszuhalten, wenn ihre Kinder mit ihnen nicht einverstanden sind. Hier haben sich dann oft die Abhängigkeitsstrukturen verändert- und das ist ziemlich bedenklich. Auch bei Lehrern, insbesondere bei Grundschullehrern findet sich das Verhalten häufig, hier kommt dann noch hinzu, daß Eltern Lehrer massiv unter Druck zu setzen versuchen, wenn diese ihre Kinder nicht so bewerten, wie die Kinder das wollen. Das führt auch dort zu Nachgeben. Und wie bitte sollen sich Jugendliche an Menschen reiben, die immer nachgegeben haben? Ohne reibung aber keine Entwicklung... (28.03.2014 11:45)Renegat schrieb: Bei der Sache mit dem Lernen würde ich unterscheiden, Jugendliche sind irgendwann "elternmüde". Gerade in den heutigen Kleinstfamilien sollte sich das bemerkbar machen, wo alternative Bezugspersonen nicht mehr in der weiteren Familie zu finden sind.[quote='Renegat' pid='34572' dateline='1395999947'] Hier verlasse ich mich einfach auf das, was ich von Menschen erfahre, die viel Umgang mit jungen Menschen haben. Sie berichten übereinstimmend davon, daß die Jugendlichen von heute sich immer weniger beibringen lassen und das das proportional zu ihren Fähigkeiten mit dem Umgang mit Massenmedien steht. Eine derartige Einstellung ließ sich auch wunderbar am letzten Azubi feststellen, mit dem ich zu tun hatte. Absolut fit mit dem PC, bildete er sich unglaublich etwas darauf ein, daß er die neuesten Kniffe kannte- und sah es einfach nicht ein, daß er für den Beruf dann doch noch ein bißchen Fachwissen brauchte. Eine völlige Schieflage im Einschätzen der eigenen Fähigkeiten. Und wie gesagt, diese Tendenz wird mir von anderen leuten, die Umgang mit Jugendlichen haben, bestätigt. Das kann man nicht nur den lehrern anlasten... Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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