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Regionaler "Aktenschwund" 1933-1945
09.04.2014, 19:27
Beitrag: #1
Regionaler "Aktenschwund" 1933-1945
Aus eigenem kenne ich das Phänomen, dass regionale Archive für die Zeit vom Januar 1933 bis zum April 1945 unter ganz erheblichem "Aktenschwund" leiden.

Ist dieser mir bekannte Fall, (einen zweiten kenne ich vom Hörensagen) eher die Ausnahme, oder ist dies eher die Regel?

Hat eine/r Erfahrungen in der Beziehung?

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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10.04.2014, 14:06
Beitrag: #2
RE: Regionaler "Aktenschwund" 1933-1945
Hallo Suebe, unser Archivar meinte dazu folgendes: Aktenschwund aus dieser Zeitperiode ist punktuell, also in gewisser Hinsicht regional begrenzt, aber ueber die ganze Republik verteilt zu beobachten. Einen direkten Zusammenhang sieht er in der mehr oder weniger stark ausgepraegten Aktivitaet der oertlichen HJ. Die wurden ja zur Materialbeschaffung - so auch Altpapier - aufgefordert und eingeteilt. Manchmal, wenn sie besonders fleissig waren, blieben nur noch die Rathaeuser und Archive, die ueber Altpapier verfuegten.

nicht ärgern, nur wundern...
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10.04.2014, 16:15
Beitrag: #3
RE: Regionaler "Aktenschwund" 1933-1945
(10.04.2014 14:06)Uta schrieb:  Hallo Suebe, unser Archivar meinte dazu folgendes: Aktenschwund aus dieser Zeitperiode ist punktuell, also in gewisser Hinsicht regional begrenzt, aber ueber die ganze Republik verteilt zu beobachten. Einen direkten Zusammenhang sieht er in der mehr oder weniger stark ausgepraegten Aktivitaet der oertlichen HJ. Die wurden ja zur Materialbeschaffung - so auch Altpapier - aufgefordert und eingeteilt. Manchmal, wenn sie besonders fleissig waren, blieben nur noch die Rathaeuser und Archive, die ueber Altpapier verfuegten.


Darüber haben wir uns ja schon mal ausgetauscht.
Ich habe mich aber wohl zu ungenau ausgedrückt.

Der "Aktenschwund" den ich meine, führt zumindest in dem mir bekannten Fall zu dem sicher beabsichtigten Eindruck, dass unmittelbar nach dem 30. Januar 1933 der XX. April 1945 folgte, an dem die Franzosen einrückten.

Künftige Generationen, die versuchen werden etwas Licht in die Regionale Nazizeit zu bringen, werden zumindest bei uns ihre Probleme haben.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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11.04.2014, 17:04
Beitrag: #4
RE: Regionaler "Aktenschwund" 1933-1945
(10.04.2014 16:15)Suebe schrieb:  
(10.04.2014 14:06)Uta schrieb:  Hallo Suebe, unser Archivar meinte dazu folgendes: Aktenschwund aus dieser Zeitperiode ist punktuell, also in gewisser Hinsicht regional begrenzt, aber ueber die ganze Republik verteilt zu beobachten. Einen direkten Zusammenhang sieht er in der mehr oder weniger stark ausgepraegten Aktivitaet der oertlichen HJ. Die wurden ja zur Materialbeschaffung - so auch Altpapier - aufgefordert und eingeteilt. Manchmal, wenn sie besonders fleissig waren, blieben nur noch die Rathaeuser und Archive, die ueber Altpapier verfuegten.


Darüber haben wir uns ja schon mal ausgetauscht.
Ich habe mich aber wohl zu ungenau ausgedrückt.

Der "Aktenschwund" den ich meine, führt zumindest in dem mir bekannten Fall zu dem sicher beabsichtigten Eindruck, dass unmittelbar nach dem 30. Januar 1933 der XX. April 1945 folgte, an dem die Franzosen einrückten.

Künftige Generationen, die versuchen werden etwas Licht in die Regionale Nazizeit zu bringen, werden zumindest bei uns ihre Probleme haben.

Sorry, mein Fehler. Stimmt, ich hatte das schon mal geschrieben.
Nein, ich weiss nicht, ob unsere Akten vollstaendig vorhanden sind. Ich kann aber mal eine Anfrage an unser Kreisarchiv stellen wenn du moechtest. Wobei das dann auch nicht wirklich repraesentativ waere.

nicht ärgern, nur wundern...
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11.04.2014, 20:12
Beitrag: #5
RE: Regionaler "Aktenschwund" 1933-1945
(11.04.2014 17:04)Uta schrieb:  
(10.04.2014 16:15)Suebe schrieb:  Darüber haben wir uns ja schon mal ausgetauscht.
Ich habe mich aber wohl zu ungenau ausgedrückt.

Der "Aktenschwund" den ich meine, führt zumindest in dem mir bekannten Fall zu dem sicher beabsichtigten Eindruck, dass unmittelbar nach dem 30. Januar 1933 der XX. April 1945 folgte, an dem die Franzosen einrückten.

Künftige Generationen, die versuchen werden etwas Licht in die Regionale Nazizeit zu bringen, werden zumindest bei uns ihre Probleme haben.

Sorry, mein Fehler. Stimmt, ich hatte das schon mal geschrieben.
Nein, ich weiss nicht, ob unsere Akten vollstaendig vorhanden sind. Ich kann aber mal eine Anfrage an unser Kreisarchiv stellen wenn du moechtest. Wobei das dann auch nicht wirklich repraesentativ waere.

Bei uns ist es definitiv so.
Wobei es eigentlich nur einer gewesen sein kann. Der auf der anderen Seite natürlich viele Verdienste hat. Alles ehrenhalber und just for fun. Inzwischen hat man längst promovierte Vollzeitkräfte für den Job, den er in seiner Freizeit machte.
Vermutlich der Grund, dass da bis heute noch keiner so richtig dran rühren wollte.

Sagen wir mal so, es täte, wenn es Andernorts auch so wäre, schon ins Bild der unabgesprochenen dafür um so solidarischeren
Vergangenheitsbewältigung der 50er Jahre passen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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