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Das projektierte britisch/russische Marineabkommen 1912/14
11.04.2014, 15:29
Beitrag: #4
RE: Das projektierte britisch/russische Marineabkommen 1912/14
Vielleicht ist dem einen oder anderen weiter oben aufgefallen, dass der Geheimdienst des Zaren die Geheimnachrichten die Paris an den franz. Botschafter in Petersburg sandte, mitlesen konnten. Fast könnte man meinen, man wäre im Jahr 2014 und die Freunde würden Merkel und Obama heißen Devil

Weiter gehts.

Der russische Botschafter in London an den russischen Außenminister

Vertraulicher und persönlicher Brief 18. Mai 1914


Abschrift Paris
..................
Ohne Zweifel ist der Empfang, der dem König und der Königin bereitet wurde, außerordentlich herzlich gewesen; viel herzlicher, sagte man mir dort, als bei früheren englischen Besuchen. Wenn man trotzdem die Unmöglichkeit erkannt hat, ein formelles Bündnis zwischen England und Frankreich abzuschließen, so wird das in noch viel höherem Grade zwischen Endland und Frankreich der Fall sein..
..........
Wenn man auf die verschiedenen Phasen der Entente zurückblickt, wird sich nicht leugnen lassen, dass England in bedrohlichen Augenblicken niemals gezögert hat, sich auf Frankreichs Seite zu stellen; dasselbe gilt für Russland jedesmal, wenn die englischen und russischen Interessen zugleich betroffen wurden, und dies trotz der Schwierigkeit, die Politik beider Länder in allen täglich auftauchenden Fragen auszugleichen und trotz der Gründe, auf die einzugehen hier zu weit führen würde und wegen deren die Entente zwischen Russland und England nicht so tiefe Wurzeln geschlagen hat wie zwischen Frankreich und England.
...........
Um mich kurz zu fassen, möchte ich sagen, dass selbst derjenige Engländer, der fest davon überzeugt ist, dass ein Konflikt mit Deutschland früher oder später unvermeidlich ist, vor dem Gedanken zurückschrecken wird, England durch bestimmte Bündnsverträge zu binden, die ihm Verpflichtungen auferlegen würden, deren Bedingungen und Folgen sich jetzt noch nicht voraussehen lassen.



Alleruntertänigster Bericht des russischen Außenministers an den Zaren
19. Mai 1914

(Auf dem Original befindet sich mit Blaustift der Vermerk des Zaren:
„Eine sehr wichtige Nachricht.“ Livadia 23. Mai 1914)

Der französische Botschafter teilte mir mit, dass nach einem von ihm aus Paris erhaltenen Geheimtelegramm die englische Regierung beschlossen habe, den englischen Admiralstab zu bevollmächtigen, in Verhandlungen mit dem französischen und russischen Marineattaché in London zu treten zwecks Ausarbeitung der technischen Bedingungen eines möglichen Zusammenwirkens der Seestreitkräfte Englands, Russlands und Frankreichs.

H. Paléologue fügte hinzu, dass nach der zwischen der englischen und der französischen Regierung getroffenen Vereinbarung uns der Inhalt der Abkommen mitgeteilt werden soll, die bis jetzt zwischen England und Frankreich für den Fall gemeinsamer militärischer Operationen zu Lande und zu Wasser abgeschlossen worden sind.

In Anbetracht der besonderen Wichtigkeit der erwähnten Mitteilung erkühne ich mich, das dargelegte Eurer Kaiserlichen Majestät untertänigst zu berichten.




Der russische Botschafter in London an den russischen Außenminister

Brief 23. Mai 1914
Abschrift Paris

Sir Edward berief gestern Cambon und mich zu sich.......
Es handle sich zunächst darum, der russischen Regierung von Seiten Englands und Frankreichs die beiden vertraulichen und geheimen Schriftstücke mitzuteilen, die im Jahre 1912 zwischen der französischen und englischen Regierung ausgetauscht worden seien.
......
Sir Edward betonte, dass ohne solche vorherige Abmachungen, selbst beim besten Willen und trotz der engen politischen Entente zwischen beiden Regierungen, ernsten technischen Schwierigkeiten begegnen würden.
.........
Auf meine Frage erklärte Sir Edward, das zweckmässigste wäre, unseren Marineattaché in London zu ermächtigen, sich mit dem englischen Admiralstabe in Verbindung zu setzen. Der erste Lord der Admiralität sei ebenso wie die englischen Minister von unserem Plane unterrichtet. Der englische Admiralstab besitze die Marine betreffenden Abkommen, die gemeinsam von Frankreich und England ausgearbeitet worden seien. Was die übrigen Abmachungen betreffe, so könne das uns verbündete Frankreich den ihm nötig erscheinenden Gebrauch von ihnen machen

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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RE: Das projektierte britisch/russische Marineabkommen 1912/14 - Suebe - 11.04.2014 15:29

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