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Deutsche Kolonien -damals Notwendigkeit oder ein Traum vom Größenwahn ?
19.04.2014, 00:11
Beitrag: #7
RE: Deutsche Kolonien -damals Notwendigkeit oder ein Traum vom Größenwahn ?
(18.04.2014 21:43)Suebe schrieb:  Die Älteren hier werden sich noch erinnern können. Es gab eigentlich überall "Kolonialwaren-Läden",
damals ein Relikt, in den schlechten Zeiten von 1915 bis 1955 gab es keine Zeit oder Gelegenheit diese Läden umzutaufen,
aber es war ein Zeichen der großen Globalisierung der Welt bis 1914 man kaufte und genoß "Kolonialwaren" zB exotische Früchte aus den Kolonien, keineswegs aus "eigenen" halt überhaupt aus Kolonien.

Ein Relikt aus dieser Zeit zwischen 1900 und 1914 ist auch EDEKA. 1907 als "Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler am Hallischen Tor in Berlin" gegründet, setzte sich das Kürzel E.d.K. bzw. dessen phonetische Form EDEKA seit Anfang der 1920er Jahre als Name des Unternehmens durch.

Das Deutsche Reich ist ja mehr oder weniger durch gescheiterte Privatkaufleute oder -gesellschaften zu seinen afrikanischen Kolonien gekommen. Insgesamt brachte die deutsche Kolonialpolitik mehr Verluste, man darf nicht vergessen, dass Tausende Afrikaner ihr Leben verloren. Dies lag vor allem an die unmenschliche Politik, für die stellvertretend der Name Carl Peters steht. Erst ab ca. 1906/07 fand ein Umdenken bei den Verantwortlichen im Außenministerium statt, die fähigere Verwalter wie z.B. Albrecht von Rechenberg in die Kolonien schickte.

Da das deutsche Kolonialreich bereits 1914/16 verloren ging, ist es spekulativ, ob die Kolonien sich wirtschaftlich gerechnet hätten. Für die Afrikaner ist es sicher egal gewesen, ob der Kolonialherr aus Deutschland oder Großbritannien kam.

Auch in China wäre eine deutsche Kolonie sehr kostspielig geblieben. Nach der brutalen Niederschlagung des Boxeraufstandes im Jahr 1900 waren Europäer in China verhasst. Neben der Konkurrenz anderer Ausländer hätten sich die Deutschen nach dem 1. Weltkrieg gegen chinesische Nationalisten und/oder Kommunisten behaupten müssen. Das wäre auf Dauer nicht haltbar gewesen.

Deutsch-Samoa hatte wohl gegenüber den afrikanischen Kolonien das Glück, dass der langjährige Gouverneur Wilhelm Solf auf „humanitären“ Kolonialismus setzte. Er war kein Rassist und stand fremden Kulturen wohlwollend gegenüber. Dagegen erwiesen sich die Deutschen in der zweiten Südseekolonie Deutsch-Neuguinea als brutale Kolonialherren.

Im Nachhinein muss man sagen, dass die Kolonien und Schutzgebiete nicht notwendig war.
Aber es entsprach wohl dem Zeitgeist.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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RE: Deutsche Kolonien -damals Notwendigkeit oder ein Traum vom Größenwahn ? - Sansavoir - 19.04.2014 00:11

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