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Ahnenforschung
07.08.2014, 17:12
Beitrag: #21
RE: Ahnenforschung
Die Story mit Karl dem Grossen, der zumindest theoretisch ein Vorfahr jedes Mitteleuropäers ist, kennt wohl jeder.

Nun hat mein Schwager, ein sehr gewiefter Familienforscher, vor ein paar Jahren den Nachweis erbracht, dass um diverse Ecken herum ein Zweig meiner Familie auf die Welfen zurückzuführen ist.
Im ausgehenden Spätmittelalter/der beginnenden Neuzeit hat eine verarmte oberschwäbische Adelstochter einen Wirt geheiratet, und jene Adelsfamilie ist wieder hieb und stichfest mit den Welfen versippt.

Den Nachweis musste mein Schwager aber keineswegs kpl. erarbeiten, das hatte schon ein anderer gemacht. Mein Schwager ist in ein paar Familienforscher-Netzwerken wo Forschungsergebnisse und Daten ausgetauscht werden. Er ist, wie schon geschrieben recht gewieft, ihm fiel eine Namensähnlichkeit auf, und bingo, es hat gepasst.
Die Verbindung zu jenem Wirt im ausgehenden 15. Jahrhundert war gefunden.

Und damit die Abkunft von den Welfen belegt.

Das ist aber soooo besonders auch wieder nicht. Ich wette mit jedem einzelnen von Euch, dass bei entsprechend nachhaltiger Forschung sehr vieles hochinteressante und bemerkenswerte zu finden ist.
Also, macht Euch ans Werk.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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08.08.2014, 14:04
Beitrag: #22
RE: Ahnenforschung
(17.06.2014 08:16)913Chris schrieb:  väterlicherseits hat mein Großvater bei seinem anlässlich seiner Hochzeit zu erstellenden Ariernachweises "Blut geleckt" und weiter geforscht, bis er im 17.Jh. angekommen war und für weitere Forschungen nach Südtirol hätte fahren müssen. (...)Irgendwie sind wir, so scheint´s, mit geschätzten 30% der Menschen, die im Umkreis von 50km leben, verwandt...

Heute habe ich eine erste Version des Buches gelesen, das besagter Historiker nach 10-jähriger Arbeit nun bald in Druck geben will. Die "Eva" (die Frau hieß wirklich so), die mein Großvater als "Stammahnin" ausfindig gemacht hat, stammte offenbar nicht aus Südtirol sondern aus der Hallertau. von ihr hat nämlich "unser" Historiker noch Vater und sogar Großvater ausfindig machen können, beide Hofbesitzer in dieser Region. Der Vater der "Eva" hat wenige Wochen vor offiziellem Ende des 30jährigen Krieges einen Hof bei Pfaffenhofen/Ilm gekauft, die zugehörige Urkunde ist der älteste Nachweis unserer Familie in der Hallertau. Und in dieser Urkunde ist auch noch erwähnt, dass der Vater dieses "Nikolaus" 1642 gestorben sei. Dieser Nikolaus sr. wäre demzufolge der älteste nachweisbare Vertreter meiner Familie. Nix mit Südtirol - da hat sich mein Großvater offenbar getäuscht (vielleicht, weil ein gewichtiger Familienstamm von einem "Berghof" bzw. "Berg" stammt...evtl. hat mein Großvater gelesen, die "Eva" stamme "aus den Bergen" anstatt "von Berg/vom Berghof").

Und nachdem meine Familie offenbar bis in jüngste Vergangenheit immer recht zeugungsfreudig war (erst ab meiner Generation wurde auch bei uns die 2-Kinder-Familie üblich), dafür aber auch recht bodenständig (bzw. -sässig), ist es auch kein Wunder, dass in der Umgebung von Pfaffenhofen einige hundert Menschen mit meinem Familiennamen leben. Vermutlich ist sogar eine der besten Schulfreundinnen meiner Töchter mit uns verwandt. Allerdings muss man 200 Jahre zurückgehen, um den letzten gemeinsamen Vorfahren zu finden... Wink

VG
Christian
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08.08.2014, 15:46
Beitrag: #23
RE: Ahnenforschung
(08.08.2014 14:04)913Chris schrieb:  
(17.06.2014 08:16)913Chris schrieb:  väterlicherseits hat mein Großvater bei seinem anlässlich seiner Hochzeit zu erstellenden Ariernachweises "Blut geleckt" und weiter geforscht, bis er im 17.Jh. angekommen war und für weitere Forschungen nach Südtirol hätte fahren müssen. (...)Irgendwie sind wir, so scheint´s, mit geschätzten 30% der Menschen, die im Umkreis von 50km leben, verwandt...

Heute habe ich eine erste Version des Buches gelesen, das besagter Historiker nach 10-jähriger Arbeit nun bald in Druck geben will. Die "Eva" (die Frau hieß wirklich so), die mein Großvater als "Stammahnin" ausfindig gemacht hat, stammte offenbar nicht aus Südtirol sondern aus der Hallertau. von ihr hat nämlich "unser" Historiker noch Vater und sogar Großvater ausfindig machen können, beide Hofbesitzer in dieser Region. Der Vater der "Eva" hat wenige Wochen vor offiziellem Ende des 30jährigen Krieges einen Hof bei Pfaffenhofen/Ilm gekauft, die zugehörige Urkunde ist der älteste Nachweis unserer Familie in der Hallertau. Und in dieser Urkunde ist auch noch erwähnt, dass der Vater dieses "Nikolaus" 1642 gestorben sei. Dieser Nikolaus sr. wäre demzufolge der älteste nachweisbare Vertreter meiner Familie. Nix mit Südtirol - da hat sich mein Großvater offenbar getäuscht (vielleicht, weil ein gewichtiger Familienstamm von einem "Berghof" bzw. "Berg" stammt...evtl. hat mein Großvater gelesen, die "Eva" stamme "aus den Bergen" anstatt "von Berg/vom Berghof").

Und nachdem meine Familie offenbar bis in jüngste Vergangenheit immer recht zeugungsfreudig war (erst ab meiner Generation wurde auch bei uns die 2-Kinder-Familie üblich), dafür aber auch recht bodenständig (bzw. -sässig), ist es auch kein Wunder, dass in der Umgebung von Pfaffenhofen einige hundert Menschen mit meinem Familiennamen leben. Vermutlich ist sogar eine der besten Schulfreundinnen meiner Töchter mit uns verwandt. Allerdings muss man 200 Jahre zurückgehen, um den letzten gemeinsamen Vorfahren zu finden... Wink

VG
Christian


Die Wiederaufsiedelung aus Gegenden die vom 3oj Krieg weniger betroffen waren, ist in südd. ziemlich flächendeckend geschehen.
Auch aus Tirol, von dem her wäre das so unwahrscheinlich nicht gewesen.
Ein Zweig meiner kam in den 1660ern aus der Schweiz.
Siebenaachen sollte der Ort laut Kirchenbuch heißen. Man wird nicht glauben, wieviele "Siebenaachen" es gibt, beginnt man zu suchen. Und überall hat das eine oder andere nicht gepasst.
Langer Rede kurzer Sinn, Siebeneichen heißt der Ort, das heißt Ort ist auch falsch, lediglich ein Hof, bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts im Besitz von Menschen mit einer gewissen Ahnengleicheit mit mir.

Es passiert einem in der Familienforschung immer wieder, dass Angaben die man hat/bekommt, nicht direkt falsch sind, aber so verzerrt, dass man eine ganze Zeit gegen eine "Mauer" läuft.
Alles was man nachprüft stimmt nicht....
und plötzlich haut es dann doch hin.
Die Freude ist dann ähnlich wie bei Kolumbus als er in Amerika ankam. Wink

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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08.08.2014, 16:36
Beitrag: #24
RE: Ahnenforschung
(08.08.2014 15:46)Suebe schrieb:  Die Wiederaufsiedelung aus Gegenden die vom 3oj Krieg weniger betroffen waren, ist in südd. ziemlich flächendeckend geschehen.
Auch aus Tirol, von dem her wäre das so unwahrscheinlich nicht gewesen.

Ja, deswegen hab ich das auch lange unkritisch geglaubt. Als mein Vater das heute erfahren hat, meinte er, da müsse er gleich noch mal auf den Friedhöfen nachsehen. Bislang glaubte er auch immer, er müsse für weitere Nachforschungen nach Südtirol fahren... Big Grin

Dass er für die Zeit während und vor dem 30jährigen Krieg eher ins Archiv müsste und auch dann eher weniger finden würde als "unser" Hsitoriker in 10 Jahren Forschung gefunden hat, das war ihm zumindest heute in der ersten Begeisterung nicht auszureden... Wink

VG
Christian
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08.08.2014, 16:51
Beitrag: #25
RE: Ahnenforschung
Zitat chris:
Zitat:väterlicherseits hat mein Großvater bei seinem anlässlich seiner Hochzeit zu erstellenden Ariernachweises "Blut geleckt" und weiter geforscht, bis er im 17.Jh. angekommen war und für weitere Forschungen nach Südtirol hätte fahren müssen. (...)Irgendwie sind wir, so scheint´s, mit geschätzten 30% der Menschen, die im Umkreis von 50km leben, verwandt...

Der Ariernachweis ist, so vorhanden, ein Super-Start in die Ahnenforschung. Wenigstens etwas positives aus den verfluchten 12 Jahren.
In den 60ern wurde man in den Pfarrämtern da durchaus noch schräg angeschaut, und man musste seine politische Unbedenklichkeit, und dass es einem tatsächlich nur um die Erstellung einer Ahnentafel geht, zuerstmal nachweisen.
Der Ariernachweis war ein ganz besonders trübes Kapitel in der jüngsten deutschen Kirchengeschichte. Aber das ist ein anderes Thema.

Also, wer anfangen will, hört euch mal rum im Verwandenkreis, da ist häufig noch einer vorhanden. Nur - die 80jährigen und noch älteren, denen ist das Ding oft ein bißchen peinlich, da muss man vorsichtig rangehen.
Wer will schon zugeben, dass "Opa" eine gewisse Nähe hatte.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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09.08.2014, 09:33
Beitrag: #26
RE: Ahnenforschung
(08.08.2014 16:51)Suebe schrieb:  Nur - die 80jährigen und noch älteren, denen ist das Ding oft ein bißchen peinlich, da muss man vorsichtig rangehen.
Wer will schon zugeben, dass "Opa" eine gewisse Nähe hatte.

Zum Ariernachweis war jeder verpflichtet, der damals heiraten wollte. Das wissen auch oder gerade die damals Betroffenen. Warum sollte denen das peinlich sein?
Oder hab ich dich falsch verstanden?

VG
Christian
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09.08.2014, 11:22
Beitrag: #27
RE: Ahnenforschung
(09.08.2014 09:33)913Chris schrieb:  
(08.08.2014 16:51)Suebe schrieb:  Nur - die 80jährigen und noch älteren, denen ist das Ding oft ein bißchen peinlich, da muss man vorsichtig rangehen.
Wer will schon zugeben, dass "Opa" eine gewisse Nähe hatte.

Zum Ariernachweis war jeder verpflichtet, der damals heiraten wollte. Das wissen auch oder gerade die damals Betroffenen. Warum sollte denen das peinlich sein?
Oder hab ich dich falsch verstanden?

VG
Christian

Ariernachweise gab es zweierlei.
Den "kleinen" hatte im Prinzip jeder irgendwann zu erbringen, der ging aber lediglich bis zu den Großeltern, Familienforscherisch wenig wert.
Der "große" dagegen geht bis ca. 1800 der wurde von "erbhof"-Besitzern, höheren SSlern wer ein Parteiamt anstrebte usw. usf. verlangt.

Und dessen Vorhandensein lässt, so man übel will, schon einen Rückschluss zu. Ich habe einen vorliegen HuhConfused


Die Ariernachweise, besser gesagt die flächendeckende Mitwirkung daran, wurde nachher den diversen dt. Kirchen von Kirchenorganisationen des Auslandes, wie ich meine zuRecht, vorgehalten!

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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10.08.2014, 11:22
Beitrag: #28
RE: Ahnenforschung
Ja, so, jetzt versteh ich.

Gibt´s eigentlich irgendwelche Angaben, wie viele es so machten wie mein Opa, dass sie also weder Erbhofbesitzer noch SS-Männer noch höhere NS-Chargen waren und trotzdem interessehalber weiter zurück forschten?

VG
Christian
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11.08.2014, 23:08
Beitrag: #29
RE: Ahnenforschung
Zitat:Waffen-SS?
Für die gabs Anno 45 die Wahl, Bergwerk oder Legion.


Nee für so was war er etwas zu jung- pure Abenteuerlust, aber die ist ihm in Dien Bien Phu und Algerien dann auch vergangen.
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12.08.2014, 12:27
Beitrag: #30
RE: Ahnenforschung
(10.08.2014 11:22)913Chris schrieb:  Ja, so, jetzt versteh ich.

Gibt´s eigentlich irgendwelche Angaben, wie viele es so machten wie mein Opa, dass sie also weder Erbhofbesitzer noch SS-Männer noch höhere NS-Chargen waren und trotzdem interessehalber weiter zurück forschten?

VG
Christian

wüsste ich jetzt nicht.
Es gab aber mancherlei Gründe, Anlässe und Gelegenheiten meine älteste Schwester hat in der Höheren Handelsschule im Unterricht so ein -ding erstellt. (ich war ihr dankbar)
Meine Tante hat mit ihren Feundinnen zusammen Anno 38 einen Kurs gemacht, der die Damen zu höheren Weihen im NS-Staat zugelassen hätte, wo der Ariernachweis mit erstellt wurde.

Dass mancher damit auf den Geschmack kam. ist sicher. Ist ja auch hochinteressant.

Aber eines stimmt halt auch, ohne Kirchenbücher und die Auskünfte daraus kein Holocaust.
Kein Wunder, dass die Pfarrer in den 60ern bei dem Thema zuerstmal einen Schritt rückwärtsmachten.

Mir ist mal ein Brief eines Schweizer Pfarrers untergekommen, an den solch ein amtliches! Auskunftsersuchen gerichtet wurde.
Er schrieb, dass er schon länger das Gefühl hätte, dass im "großen Kanton"
der Hirndadderich grassieren würde, jetzt hätte er es amtlich.
Für das Auskunftsersuchen wäre die Psychiaterie zuständig.
Nicht er.


(11.08.2014 23:08)zaphodB. schrieb:  
Zitat:Waffen-SS?
Für die gabs Anno 45 die Wahl, Bergwerk oder Legion.


Nee für so was war er etwas zu jung- pure Abenteuerlust, aber die ist ihm in Dien Bien Phu und Algerien dann auch vergangen.

Mir hat mal ein ehem., ähnlicher Jahrgang, erzählt, als die EX-SSler ihre 5 Jahre abgedient gehabt hätten, wäre es rückwärts gegangen in Indochina, zuvor hätte man den Vietminh lässig auf kleiner Flamme gehalten.
Dann hätten die Franzosen den Kreig mit Kolonialtruppen geführt, mit dem
Ergebnis. dass die dann alle Tricks des Guerilliakrieges schon kannten, als sie selbst anfingen.

OT: wenn er ein paar Bier hatte, hat er manchmal solo gesungen "gefangen in maurischer Wüste...."
warum gehören eigentlich die meisten deutschen Soldatenlieder in die Kategorie "Blues"?????

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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17.08.2014, 22:25
Beitrag: #31
RE: Ahnenforschung
Na ja ,die Behauptung scheint eher der eigenen Glorifizierung gedient zu haben
Den Vietminh lässig auf kleiner Flamme zu halten war in Dien Bien Phu nicht mehr möglich und mit Guerillakrieg hatte das auch nichts mehr zu tun, das war eine richtige Schlacht
Nach Aussage meines Patenonkels lag die Nederlage wohl hauptsächlich an der Arroganz französischen Generalität, die den Gegner offensichtlich absolut unterschätzte und eklatane Fehlentscheidungen traf. Er erzählte immer, daß das Hauptquartier selbst dann noch davon faselte , daß die Vietmihn keine schwere Artillerie in Stellung bringen könnten,als bei ihnen bereits die Granaten der 7,5-cm-Geschütze einschlugen.
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18.08.2014, 16:42
Beitrag: #32
RE: Ahnenforschung
(17.08.2014 22:25)zaphodB. schrieb:  Na ja ,die Behauptung scheint eher der eigenen Glorifizierung gedient zu haben
Den Vietminh lässig auf kleiner Flamme zu halten war in Dien Bien Phu nicht mehr möglich und mit Guerillakrieg hatte das auch nichts mehr zu tun, das war eine richtige Schlacht
Nach Aussage meines Patenonkels lag die Nederlage wohl hauptsächlich an der Arroganz französischen Generalität, die den Gegner offensichtlich absolut unterschätzte und eklatane Fehlentscheidungen traf. Er erzählte immer, daß das Hauptquartier selbst dann noch davon faselte , daß die Vietmihn keine schwere Artillerie in Stellung bringen könnten,als bei ihnen bereits die Granaten der 7,5-cm-Geschütze einschlugen.

Das mag durchaus sein.
Mir hat es insofern aber eingeleuchtet, dass die Legion niemals so ein Arsenal an kriegserfahrenen Schlagetots rekrutieren konnte wie 1945.
Und denen ihre Verträge sind ja dann 1950 ausgelaufen.
Mein Gewährsmann ist auch erst 49 zur Legion.

Originalton: "Wir haben doch nicht verloren, am Tag des Waffenstillstandes lagen wir noch X Kilometer vor Hanoi, da wären die nie hingekommen, das war nur die Politik"

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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19.08.2014, 10:14
Beitrag: #33
RE: Ahnenforschung
Was wieder zeigt, dass man in der Ahnenforschung alles, was man mündlich erfährt, auch schriftlich überprüfen sollte...

VG
Christian
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19.08.2014, 12:48
Beitrag: #34
RE: Ahnenforschung
(19.08.2014 10:14)913Chris schrieb:  Was wieder zeigt, dass man in der Ahnenforschung alles, was man mündlich erfährt, auch schriftlich überprüfen sollte...

VG
Christian

Womit du sehr recht hast.

Aber auch da der Hinweis, notiert euch alles, was "Tante Else" oder Großonkel Albert " zur Familingeschichte erzählt.
Die familieären Legenden gehen so ca. 150 bis max. 200 Jahre zurück.
Es ist meiner Erfahrung nach IMMER ein wahrer Kern darin. Manchmal bereits sehr "verzeichnet" so dass es zum Kreuzworträtsel wird. Aber es ist überaus spannend.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch auf die "Teilungsinventare" hinweisen, Familienforscherisch ein bisher kaum gehobener Schatz.
Diese Inventare wurden bei Eheschließungen, Tod eines Ehegatten usw. jedesmal erstellt.
Es ist recht steril, wenn ich festhalte, dass mein Vorfahr Johann Jakob Eisenbeis, Bürger und Bauer am dem Tag geboren, sich verheiratet, gestorben ist.
Wenn ich aber lese, dass er so und soviele "Hemader" = Hemden hatte, wird alles viel viel gegenständlicher.
Tiefer wird der Blick, wenn das Inventar anläßlich der Eheschießung mit dem beim Tod erstellten verglichen wird.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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19.08.2014, 20:46
Beitrag: #35
RE: Ahnenforschung
(19.08.2014 10:14)913Chris schrieb:  Was wieder zeigt, dass man in der Ahnenforschung alles, was man mündlich erfährt, auch schriftlich überprüfen sollte...

(19.08.2014 12:48)Suebe schrieb:  Es ist meiner Erfahrung nach IMMER ein wahrer Kern darin. Manchmal bereits sehr "verzeichnet" so dass es zum Kreuzworträtsel wird. Aber es ist überaus spannend.

Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Mein mütterlicher Großvater beschäftigte sich auch etwas mit Ahnenforschung und er überlieferte eine Geschichte, nach der mein damaliger zehnjähriger, verwaister Urahn im Jahre 1657 mit einem Treck Auswanderer von Böhmen nach Neugersdorf kam. Jahrlang glaubten wir, dank der dramatischen Schilderung meines Großvaters, unser Urahn wäre monatelang durch Böhmen gezogen, ähnlich den Flüchtlingszügen nach 1945 oder den Trecks im Wilden Westen Amerikas. So war es aber nicht ganz. 1657 zogen die Auswanderer vom böhmischen Rumburk in das kursächsische Neugersdorf, etwa 15 bis 20 km entfernt.

Hintergrund dieser Geschichte ist, dass die Lausitzen 1635 infolge des Prager Friedens von Böhmen nach Kursachsen wechselte. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden alle böhmischen Protestanten gezwungen, entweder katholisch zu werden oder das Land zu verlassen. Einige böhmische Adlige besaßen aber noch Ländereien in den nun kursächsischen Lausitzen. Sie unterstützten deshalb protestantische Auswanderer bei der Neubesiedlung von Neugersdorf, ein Gebiet, das seit der Pest von 1346 bis 1352 brachlag. In Konkurrenz zu den aus Böhmen stammenden Siedlern, entschloss sich die Stadt Zittau im Jahr 1662 den ebenfalls seit der Pest wüst liegenden Ort Altgersdorf neu zu besiedeln.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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20.08.2014, 19:52
Beitrag: #36
RE: Ahnenforschung
Auch noch ein Geschichtchen beifügen. Wink

Einer meiner Vorfahren war württ. Major und Träger des höchsten württ. Militärverdienstorden mit dem der persönliche Adel verbunden war.
Alles erworben in den Napoleonischen Kriegen.

Das war natürlich bekannt.
Weiter wusste die Familiensaga, dass er "Chef" des Trosses der württ. Truppen beim Russlandfeldzug 1812/13 gewesen wäre.

Die Familienpapiere und die Kirchenbücher bestätigten Rang und Auszeichnungen, so dass ich sehr lange keinerlei Anlass hatte die Saga zu überprüfen.

Irgendwann habe ich mich näher mit den napoleonischen Kriegen befasst, habe mehr nebenher einen Blick auf die Liste der 1830 vom württ. König mit einer Gedächtnismedaille ausgezeichneten Überlebenden des Russlandfeldzuges geworfen, ich wusste ja, dass er drinstand.
Von wegen!
Kein Johann Jakob S. aus E..
Nun ist die Liste sehr übersichtlich, es waren nur ein paar hundert, die den Feldzug überlebt hatten. Da kann man nichts übersehen. Weder der Ersteller 1830, noch ich.

Vielleicht kann man sich die Länge meines Gesichts vorstellen, Angesichts dieser "Aktenlage".

Weitere Recherchen zum russischen Feldzug und meinem Ahn blieben völlig Ergebnislos.
Mein Gesicht wurde immer länger.

Jetzt kam ich auf die Idee im HStA in Stgt. nachzuschauen.
Und ich hatte das Glück, dass die Militär-Personalakte im Hauptstaatsarchiv in Stuttgart erhalten war.
Nun kann man natürlich einwenden, warum ich nicht längst auf die Idee gekommen bin, aber, "ich wusste ja", habe den Fehler allüberall gesucht.
Nur nicht am richtigen Ort.

Er war gar nicht in Russland.
Er kam bereits 1792 als Gemeiner zum württ. Militär, machte die ganzen Feldzüge mit und hatte eine gewisse Karriere in Unteroffiziersdienstgraden hinter sich.

1806 wurde Preußen zum Feind, und die gebürtigen Preußen, die die meisten württ. Offiziere stellten, verließen Württemberg.
Zur Behebung des Offziersmangels wurde verdienten Unteroffizieren der Aufstieg in Offziersränge angeboten. Mein Ahn machte von dieser Möglichkeit gebrauch.
1812 hatte er das Glück, dass sein Regiment in Württemberg blieb.

Ich möchte nicht mit weiteren Details langweilen,
jedenfalls:
Er war während der Schlacht bei Dennewitz erkrankt, hielt sich deshalb beim Tross auf, als die Rheinbundtruppen ins Laufen kamen, hat er sich aufgerafft. Und es wurde ihm zugeschrieben, dass die Bagage der franz. Truppen gerettet werden konnte.
Dafür bekam er das Ritterkreuz des württ. Militärverdienstordens.

Persönlich nehme ich an, dass die Familiensaga im ausgehenden 19. beginnenden 20. Jahrhundert deshalb verfälscht wurde.
Die französische Bagage VOR DEN PREUSSEN RETTEN; DAS GING JA NUN ÜBERHAUPT NICHT!
Also machte man den Russlandkämpfer daraus, der mit dem Tross zu tun hatte.

und der arme Suebe im 9. Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts hat an allem gezweifelt.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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29.09.2014, 13:04
Beitrag: #37
RE: Ahnenforschung hier Familienbuch
(28.09.2014 21:43)Suebe schrieb:  Manchmal fallen einem die eigenen Schätze erst später ein.

Ich besitze ein Buch, christliche Erbauungsliteratur, das seit mindestens den 1840er Jahren im Besitz meiner Familie ist.
Ein richtig dicker Wälzer.

Die Vorsatz- und "Nachsatz"-blätter haben verschiedene Mitglieder meiner Familie mit Familiennachrichten, Hochzeiten, Geburten, Sterbefälle, vollgeschrieben. Ein Blatt, das letzte, aus dem "Kriegsjahr 1916" wurde hineingeklebt.

Die erste Eintragung ist aus dem Juni 1845
"am 24. Juni feierten ihren Hochzeitstag Marie Barbara .... und Johann Georg ...."
soweit die Eintragungen signiert sind, stammen alle von Frauen.
In bester, gestochen scharfer Handschrift. (wenn ich nur so sauber schreiben könnte!) Heute noch ohne weiteres lesbar.

Diese Linie meiner Vorfahren waren und sind bis heute überwiegend Handwerker.


Vorhin dachte ich, ich kann ja mal die Story aufschreiben, wie ich zu diesem Buch gekommen bin.

Die Existenz des Buches mit den Eintragungen war bekannt. Der einstige Besitzer hat es gerne herumgezeigt.
Ich habe mich öfter mit ihm in Verbindung gesetzt, Ahnenforschung, erstens die Eintragungen, zweitens wusste er sehr viel von der Verwandtschaft.
Leider habe ich nicht immer alles gleich aufgeschrieben, und er hatte ständig einen guten Tropfen im Haus, so dass ich nach den Besuchen nicht immer in besonders gutem Zustand war. Blush
Ich war noch recht jung, knapp 20, und da ....
Jedenfalls ist so manche Geschichte nicht mehr präsent. Thumbs_down

Mein "Onkel" (in Wahrheit war er etwas entfernter verwand) hat jedenfalls igrendwann gesagt, "wenn er nicht mehr ist, soll ich das Buch bekommen". Er hat einen Zettel mit dem entsprechenden Vermekr hineingelegt.
Wenig später ist er dann gestorben.
Über den weiteren Verbleib des Buches war nichts zu erfahren.

Nun, was konnte ich machen, es gab mit Sicherheit 100 weitere die den selben Anspruch wie ich daran gehabt hätten.

Fortsetzung folgt.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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29.09.2014, 15:01
Beitrag: #38
RE: Ahnenforschung hier Familienbuch
Nun hörte ich so ca. 2 Jahrzehnte nichts mehr von dem Buch.

Die Schwester des letzten Besitzers, die beiden hatten ein paar Jahre Zusammengehaust, kam irgendwann ins Altersheim, wo sie mit der Bemerkung Furore machte, dass zu ihrer täglichen Ernährung ein - zwei Viertele Wein gehörten, "aber kein Semsenkräbsler sondern etwas rechtes, sie wäre schließlich imstand ihn zu bezahlen". Big Grin
Dinge, die man in der Kleinstadt halt gesteckt bekommt.
Wenig später, trotz des guten Tropfens, verstarb sie auch.

Irgendwann kam ein weitläufig Bekannter bei mir vorbei, und zeigte mir aus obigem Besitz ein Fotoalbum, er hätte den Nachlass geregelt. War wohl der Testamentsvollstrecker. Das Fotoalbum durfte ich ansehen, mit den abgebildeten Personen konnte ich allerdings wenig anfangen. Überlassen wollte man es mir eh nicht.
Die Frage nach dem "Erbauungsbuch" hat er/konnte er/wollte er nicht beantworten.
Ich gab die Hoffnung endgültig auf.

Wieder ein paar Jahre später sprach eine Cousine meine Schwester auf jenes Buch an. Sie hätte es in ihrem Besitz. Wie und woher konnte ich nicht erfahren.
Meine Freude und umgehende Interventionen kann man sich vielleict vorstellen.
Jedenfalls hat mir meine Cousine es wenige Tage später tatsächlich vorbeigebracht.
Vermutlich hat da einem/einer Unbekannten das Gewissen geschlagen.

Das Buch allerdings sah erbärmlich aus. In zwei Teile auseinandergeschnitten und mit Tesakrepp übel zusammengepeppt.
Auch fehlte mindestens eine Doppelseite der Eintragungen.
So habe ich das Buch einem Buchbinder übergeben, der es wieder zusammenfügte und neu einband.

Ich vermute stark, dass einer der Besitzer zwischen meinem Onkel und mir, das Erbauungsbuch öfter mit ins "Stündle", wie in Pietistenkreisen die Erbauungsstunden genannt werden, genommen hat, und der besseren Handlichkeit zwei Teile daraus machte.
Vandalismus auf Pietistisch!


Ich erfreue mich aber seither immer mal wieder an diesem Familienzeugniss aus längst vergangenen Zeiten.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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29.09.2014, 16:02
Beitrag: #39
RE: Ahnenforschung
Der Schwager meiner verst. 1. Frau aus Oberfranken oder ein Pfarrer fand bei der Ahnenforschung den Kirchenbucheintrag: "Ein Hurenbengel wurde geboren. Vater ist wahrscheinlich ein sächsischer Musketier".
Besser in der Nazizeit ein Hurenbengel sächsischer Abstammung als 1/32-Vorfahre als ein Jude.
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29.09.2014, 20:17
Beitrag: #40
RE: Ahnenforschung
(29.09.2014 16:02)Harald schrieb:  Der Schwager meiner verst. 1. Frau aus Oberfranken oder ein Pfarrer fand bei der Ahnenforschung den Kirchenbucheintrag: "Ein Hurenbengel wurde geboren. Vater ist wahrscheinlich ein sächsischer Musketier".
Besser in der Nazizeit ein Hurenbengel sächsischer Abstammung als 1/32-Vorfahre als ein Jude.

Solche Sachen stehen gar nicht selten in den Kirchenbüchern.
"Vater ein Holzknecht, er soll sie genotzüchtigt haben."

Was uns zu einem Grinsen verleitet,
ist aber ein Auswuchs ganz übler frühneuzeitlicher Praktiken. Die jungen Frauen wurden da nicht nur intensivst befragt, sie kamen auch noch ein-zwei Tage in das "Narrenhäusle", den Ortsarrest.
In der Kirche gab es oft ein "Hurenbänkle" nur dort durften sie sich hinsetzen. Gingen sie nicht in die Kirche, war vollends der Teufel los.
Können wir mal gelegentlich ein Thema dazu aufmachen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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