Umgang mit der NS-Vergangenheit
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21.06.2014, 19:32
Beitrag: #15
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RE: Umgang mit der NS-Vergangenheit
(15.06.2014 19:44)Regenbogensonne schrieb: Hallo zusammen!, Mich stört ein bißchen das Wort oder in diesem Zusammenhang. Imho war es eine Befreiung und eine Niederlage zugleich. Dass die Befreiung für viele Deutsche (vorerst) keine war, ist evident. Das gilt besonders für Ost- und Mitteldeutschland. In Ostdeutschland gab es durch die Rote Armee Massenmord (2 Mio.Deutsche), Enteignung, Vertreibung (ca. 8 Mio allein in Ostdeutschland) und Massenvergewaltungungen (ca. 2 Mio deutsche Frauen). In Mitteldeutschland (DDR) kam man übergangslos von der einen Diktatur zur nächsten. Hier gab es zwar weder Massenmord noch Vertreibung, aber eine Verfolgung und Inhaftierung politisch Missliebiger (Wobei man pikanterweise gleich die Infrastruktur der Nazis weiternutzte), Enteigungen, Demontagen von Industriebetrieben und Vergewaltigungen sehr wohl. Insofern darf man sich nicht wundern, wenn sich viele Deutsche zunächst mal nicht befreit fühlten. Was die Aufarbeitung der NS-Verbrechen anlangt, muss man realistischerweise sehen, dass sich Deutschland trotz vieler Fehler vergleichsweise vorbildlich verhalten hat. Andere Länder, z.B. Österreich, schafften das nicht im selben Maße. Bei uns war das erst in den 80ern ein Thema und Restitutionen an überlebende jüdische Zwangsarbeiter gab es erst nach der Jahrtausendwende. Von der Aufarbeitung historischer Verbrechen in anderen Ländern (z.B Belgien, Polen, Türkei, China, USA, Tschechien, Ungarn,...) rede ich gar nicht erst, denn die werden in der Regel bis zum geht nicht mehr verleugnet oder verdrängt. MfG, Titus Feuerfuchs |
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