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Widerstand
22.06.2014, 17:28
Beitrag: #1
Rainbow Widerstand
Hallo an alleSmile,

mich interessiert Eure MeinungWink!

Was sagt Ihr eigentlich zu Stauffenberg...
Einige sagen, dass dadurch, dass sie erst 1944 Widerstand leisteten, man Sie nicht richtig als Widerstandskämpfer betrachten könne, da sie sozusagen bemerkt haben, der Krieg sei verloren....

Und erst dann eingetreten sind im Vergleich zu zb. Georg Elser, Weiße Rose etc.!
Sie gehörten zur Elite und hatten auch mitgekämpft.

LG

Regenbogen

Auch ein langer Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
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22.06.2014, 21:23
Beitrag: #2
RE: Widerstand
Ich bin der Meinung, Widerstand ist Widerstand.

Stauffenberg und viele Generale Offiziere standen zwar vor dem 2. Weltkrieg dem NS-Regime loyal gegenüber. Viele wandelten sich aber infolge der im Krieg verübten Gräuel vom (eher lauen) Anhänger zum entschlossenen Gegner der Nationalsozialisten. Stauffenberg selbst war nicht erst 1944 zum Widerstand gestoßen, er stieß bereits 1943 (nach seinen Verletzungen in Nordafrika) zum Widerstand. Er war ein mutiger Mann, der Hitler unbedingt beseitigen wollte und deshalb auch Verantwortung übernehmen wollte und schließlich am 20. Juli 1944 übernahm.

Karl Goerdeler war von 1930 bis 1937 Oberbürgermeister von Leipzig. Unter ihm wurde z.B. im Juni 1933 umgesetzt, dass die Beamten der Stadt Mitglied der NSDAP werden mussten. Trotzdem fand er den Weg zum Widerstand, er lehnte den radikalen Antisemitismus der Nazis ab. Angeblich soll ihm die Demontage des Denkmals von Felix Mendelsohn-Bartholdy bzw. das Verbot seiner Musik dazu bewogen haben, sich gegen Hitler zu stellen. Bereits 1941/42 bestand die Beck-Goerdeler-Gruppe, die im Widerstand gegen die Nationalsozialisten war und über Kontakte nach Großbritannien und in die USA verfügte. Ludwig Beck leistete Widerstand, da er seit 1938 nicht mehr gewillt war, Hitlers Aggressionspolitik mit zu tragen. Weiterhin sind Umsturzversuche oder geplante Attentate einiger Generale und Offiziere bekannt, wie z.B. von Tresckow im März 1943. Nicht vergessen sollte man den Widerstand des "Kreisauer Kreises", dessen Mitglieder Anfang 1944 aufflogen und deren Angehörige zum Teil Angehörige des preußischen Adels waren, wie Yorck von Wartenberg oder Moltke. Wenn ich mich richtig erinnere, war auch die Gräfin Dönhoff mit dem „Kreisauer Kreis“ verbunden. Eine weitere bedeutende Widerstandsgruppe war die Schulze-Boysen/Harnack-Gruppe, auch als "Rote Kapelle" bekannt, die bereits 1942 zerschlagen wurde.

Neben den Widerstand von Teilen des Militärs, des Adels und des Großbürgertums hat es auch den organisierten Widerstand kommunistischer (Georg Schumann) und sozialdemokratischer Gruppen (Julius Leber, Wilhelm Leuschner) gegeben. Ein Teil war miteinander vernetzt, ein Teil sogar mit Beck und Goerdeler. Ebenso hat es Widerstand aus kirchlichen Kreisen (Dietrich Bonhoeffer, Martin Niemöller) und natürlich Widerstand einzelner Personen (Georg Elsner) oder eher kleiner überschaubarer Gruppen (Weiße Rose, Edelweißpiraten) gegeben. Für alle gilt, sie waren Widerständler, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen, aber mit einem Ziel, den nationalsozialistischen Staat zu bekämpfen und schließlich zu beseitigen. Deshalb sollte man bei den recht heterogenen Gruppen nicht die eine gegen die andere Gruppe ausspielen und sie komplett als Widerstand gegen die Nationalsozialisten sehen.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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