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Wilhelm Herter von Hertneck Heerführer und Diplomat
06.08.2014, 15:38
Beitrag: #9
RE: Wilhelm Herter von Hertneck Heerführer und Diplomat
(05.08.2014 22:32)zaphodB. schrieb:  Bist Du sicher,daß Herter Amtmann in Tauberbischofsheim. war ?
Soviel ich weiß war er Hauptmann in Mainz und zu Bischofsheim, aber bei diesem Ort handelt es sich um das auf der Mainspitze gegenüber von Mainz gelegene heutige Mainz-Bischofsheim - ein durchaus wichtiger Posten,kontrollierte er doch die für Mainz strategisch wichtigen Befestigungen auf der Mainspitze.
Nach Mainz kam er wohl 1465 im Gefolge von Heinrich ,dem Sohn des Grafen Ulrich von Württemberg ,der damals zum Coadjutor des Erzbischofs von Mainz Adolf II von Nassau ernannt worden und damit de facto als Nachfolger des Erzbischofs vorgesehen war .Die Koadjutorschaft richtete sich gegen die Wittelsbacher und vor allem gegen Pfalzgrafen .Es kam jedoch zu Spannungen zwischen dem Nassauer Adolf und seinem schwäbischen Koadjutor,die in die sogenannte Koadjutorfehde 1465 bis 1467 mündeten.und beinahe zu einem erneuten Krieg im ganzen Reich geführt hätten.Am Ende aber siegte die pfälzische Partei mit der erneuten Ernennung Diether von Isenburgs zum Erzbischof und Heinrich erhielt nur das mainzische Amt Bischofsheim als Ausgleich zugesprochen ,das er aber bereits 1470 wieder zurück gab..

Vor diesem Hintergrund kann man bei Herters Entlassung aus württembergischen Diensten und Einstellung als kurmainzer Hauptmann eigentlich nicht von einem Karriereknick reden.
Vielmehr zeigt dies,dass er eine wichtige Figur im Spiel der kaiserlichen Partei war. Als Hauptmann und Vertrauter des Koadjutors
wäre er im Falle ,daß Heinrich Erzbischof von Mainz und damit Erzkanzler des Reiches geworden wäre, wohl militärischer Oberbefehlshaber und damit zweiter Mann im Kurstaat geworden .

Für seine späteren Erfolge als Hauptmann der Niederen Vereinigung bei Héricourt, sowie bei Grandson ,Murten und Nancy sind möglicherweise seine Erfahrungen aus der Schlacht bei Seckenheim maßgeblich. Dort wurde nämlich die Entscheidung zugunsten der Pfälzer im wesentlichen dadurch herbeigeführt, daß die infanteristischen Gewalthaufen der Bürger und Bauern aus Heidelberg und Umgebung unter Einsatz der Landsknechtstaktik die Kavallerie der Gegner niedermachte.



Meine Quelle sprich klar von Tauberbischofsheim. Lese ich aber Deine Einlassung, neige ich Deiner Meinung zu.


Dieser Graf Heinrich von Württ. hat in einem Erbausgleich, nachdem das Mainzer-Projekt schief ging, die Linksrheinischen württ. Gebiete Mömpelgard usw. erhalten. Karl der Kühne sic! wollte ihn darum bringen, hat ihn hinterhältig gegangengesetzt, und unter anderem eine Scheinhinrichtung inszeniert. Heinrich ist darüber wohl "nomgschnappt" geisteskrank geworden.


Die Seckenheimer Erfahrungen wird er mit Sicherheit verarbeitet haben.
Man kann lesen, dass die Eidgenossen sich auf keinen Oberbefehl einigen konnten, und deshalb Herter ins Spiel kam.
Der Erzherzog scheint aber seine Vorstellung durchgedrückt zu haben, vielleicht war der Grund, dass Herter Erfahrungen im Kampf mit "verbundenen Waffen" Kavallerie und Fussvolk hatte.
Die Schweizer zuvor, mangels Kavallerie, ihre Siege nicht ausnutzen konnten.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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RE: Wilhelm Herter von Hertneck Heerführer und Diplomat - Suebe - 06.08.2014 15:38

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