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Schottlands Referendum
10.02.2015, 15:54
Beitrag: #101
RE: Schottlands Referendum
Heute zieht die Deutsche Bank den Unmut der Schotten auf sich. Während sie vor einem guten halben Jahr, kurz vor dem Referendum, noch davor warnte, daß ein unabhängiges Schottland eine Gefahr für Europa wäre, bescheinigt sie heute einigen Regionen Europas, unter anderem Schottland, Katalonien, Tirol, Flandern, daß sie als unabhängige Länder finanziell besser da stehen würden.

Hsat die Deutsche Bank etwa ihre Geschäftsinteressen geändert? Käme ihnen ein unabhängiges Schottland jetzt tatsächlich mehr entgegen?
Ein Schelm, der Böses dabei denkt...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
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28.04.2015, 13:01
Beitrag: #102
RE: Schottlands Referendum
Am 7. Mai wird ein neues britisches Unterhaus gewählt. Nach einer Vorhersage könnte die Schottische Nationalpartei (SNP) 57 der 59 schottischen Wahlkreise erringen und damit die Machtverhältnisse in dem 650 Sitze zählenden Unterhaus verändern. Eine Zusammenarbeit mit der Labour Party ist möglich.
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29.04.2015, 21:41
Beitrag: #103
RE: Schottlands Referendum
Ja, habe ich auch via Facebook gelesen. Einer meiner schottischen Freunde hat allen seinen Facebook- Freunden einen Cheeseburger versprochen, wenn es so kommt.
Ich weiß nur nicht, ob ich wirklich einen Cheeseburger haben will, der drei Tage mit der Post unterwegs war....Wink

Eine andere Freundin hat "I was one of 1.617.989 proud Scots Foto geteilt, das David Cameron Zitate zeigt:
2014: Schottland, bitte sag Nein und geh nicht. Bleib in der Familie und führe mit an.
2015: Es wäre extrem gefährlich für die Schotten, falls sie sich tatsächlich in die Regierung Großbritanniens einmischen würden

Tja, ich denke, das neue Referendum ist nur eine Frage der Zeit, ich schätze mal so etwa 15 Jahre...

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30.04.2015, 12:03
Beitrag: #104
RE: Schottlands Referendum
Ja, und was dann? Traditionell sind die Schotten ja frankophil - der Feind meines Feindes ist mein Freund. Ich glaube Schottland kann ganz gut auf eigenen Füßen stehen, zumindest solange das Nordseeöl noch sprudelt. Aber danach? Mit Touristen an den Loch Ness?

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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30.04.2015, 18:47
Beitrag: #105
RE: Schottlands Referendum
Nein, Schottland hat etwas zu bieten, weswegen es die Engländer ungern loslassen- die besten Grundlagen für erneuerbare Energien der ganzen EU. Die besten Windverhältnisse. Die besten Möglichkeiten für Wasserkraftwerke.Gezeitenkraftwerke. Schottland wäre in bezug auf die erneuerbaren Energien Stromexporteur von nicht geringem Umfang.
Darüber hinaus versuchen bsp. die Engländer schon seit Jahren, an das schottische Wasser heranzukommen und es per Pipeline in Wüstenstaaten zu verkaufen.
Das eigentlich ressourcenarme Schottland hat also jede Menge zu bieten für die Zukunft.

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30.04.2015, 23:54
Beitrag: #106
RE: Schottlands Referendum
(30.04.2015 12:03)Arkona schrieb:  Aber danach? Mit Touristen an den Loch Ness?

Bezüglich Tourismus hat Bunbury schon gezeigt das es dort mehr gibt als nur Loch Ness. War mir auffällt: Die Leute die nach Schottland fahren wollen meist immer wieder dorthin, weil sie sehr begeistert sind - das Selbe gilt für Irland.

Dennoch kommt mir vor sind die beiden eher Länder für Insider als für Massentourismus. Deshalb meine Frage: Wie Groß ist die Rolle die der Tourismus im Moment in Schottland wirtschaftlich so spielt?
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01.05.2015, 10:54
Beitrag: #107
RE: Schottlands Referendum
Das ist echt schwer zu sagen.
Der Tourismus spielt schon eine sehr große Rolle- viele Engländer machen z.B. auch Urlaub in Schottland. Für den Massentourismus ist Schottland aber zu teuer. Und wer zahlt schon das drei oder vierfache als für Mallorca und hat nicht mal eine Sonnenscheingarantie?

In den bekannteren Urlaubsgegenden wie z.B. Fort William am Fuße des Ben Nevis wird auch viel dafür getan, immer neue Angebote zu schaffen, vor allem sportliche Aktivitäten. Am Ben Nevis gibt es z.B. getrennte Wege für Wanderer und Mountainbiker mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Daneben diverse Wassersportangebote, Pony- Trekking und dergleichen mehr. Hier kann man auch bei schlechtem Wetter viel unternehmen, und dementsprechend hoch sind die Preise. Und die Quartiere sind im Sommer immer ausgebucht, da ginge also noch mehr- aber eben nur auf Kosten dessen, was die leute eben herlockt.

An der Westküste gibt es neben Sportprogrammen auch immer mehr Naturerlebnisprojekte. Allein auf der Isle of Mull kann man ein Vermögen lassen, um die ganzen Naturangebote zu nutzen, angefangen von einer Tagestour nach Staffa (die Höhle, die Mendelsohn-Batholdy zu seiner Hebridianischen Overtüre inspiererite) und den treshnish- Isles, wo man stundenlang zwischen Papageientauchern umherlaufen kann, über einen Seeadler- Rundwanderweg, einem Otter- Pfad und diversen Whale- Watching trips.
Auch hier ist eigentlich immer alles ausgebucht, und in den ausgebuchten Gegenden ergibt sich dann halt das Problem, wie weit man sie ausbauen kann, ohne das zu zerstören,weswegen die Leute kommen. Und ich denke, das ist das generelle Problem.

Weiter oben im Norden, wo ohnehin weniger Touristen hinkommen, ist der Tourismus vor allem ein Zusatzgeschäft für die Einheimischen, die in den drei Monaten im Jahr, in denen überhaupt Touristen kommen, ihre überzähligen Schlafzimmer vermieten, Wanderführungen anbieten oder Tea- Rooms in ihren Wohnzimmern betreiben. Leben kann dort oben aber niemand davon, weil nur drei Monate im Jahr Saison ist.

Von daher denke ich, das Schottland nie ein richtiges Tourismusland wird. Es kann den Massentourismus nicht verkraften, ohne seine Grundlagen zu zerstören. Von daher kann sich die Unabhängigkeit nicht auf den Tourismus stützen....

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02.05.2015, 16:15
Beitrag: #108
RE: Schottlands Referendum
Ich würde in Schottland Urlaub machen um Nessie zu sehen. Ich glaube, daß ich sie sehen würde. Aber leider bin ich zu arm und muß dieses Jahr wieder nach Singapur, Jawa und Bali reisen.
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03.05.2015, 20:10
Beitrag: #109
RE: Schottlands Referendum
Harald, jeder der eine Viertelstunde auf den Loch Ness schaut, glaubt Nessie zu sehen. Auch ohne Whiskey. Das liegt einfach am See selbst...[/align]

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04.05.2015, 19:17
Beitrag: #110
RE: Schottlands Referendum
(01.05.2015 10:54)Bunbury schrieb:  Von daher denke ich, das Schottland nie ein richtiges Tourismusland wird. Es kann den Massentourismus nicht verkraften, ohne seine Grundlagen zu zerstören.

Irgendwie fällt mir da der Vergleich mit Norwegen ein - ist ja auch ein Tourismusland und die Landschaft vergleichbar. Dazu auch noch sauteuer. Es geht also durchaus.

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04.05.2015, 19:35
Beitrag: #111
RE: Schottlands Referendum
Natürlich geht es. Der Tourismus ist auch ein durchaus wichtiger Wirtschaftszweig in Schottland. Nur- in großen Teilen Schottlands ist allenfalls drei Monate Saison im Jahr. Ein gutes Nebengeschäft, aber eben keines, von dem die breite Bevölkerung leben kann.
Inwieweit man das mit Norwegen vergleichen kann, kann ich jetzt gar nicht sagen. Aber die Erlöse aus dem norwegischen Öl, das meines Wissens auch qunatitaiv mehr ist, sind schon jahrelang in die Norwegische Infrastruktur geflossen.
Schottland müßte aus seinen Ölveräufen erst einmal die "Scheidungskosten" begleichen. Der Tourismus kann nicht genug einbringen, um die Infrastruktur nach der Aufteilung des Hausrats neu aufzubauen. Mal abgesehen davon, dass rund 60 % der Touristen Engländer sind- die würden nach einer Trennung Schottlands von Großbritannien erst mal beleidigt davon fahren und sich sagen, in Malle scheint jeden Tag die Sonne...
Nein, wenn Schottland sich unabhängig machen will, sollte es auf die natürlichen Ressourcen Wind und Wasser setzen. Der Tourismus wäre dann für den Luxus da...

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07.05.2015, 09:24
Beitrag: #112
RE: Schottlands Referendum
Ich habe mir gerade eine Channel 4 Interview zur heutigen Parlamentswahl in Großbritannien angesehen.
Der Wahlausgang ist völlig offen, Cameron und Miliband liegen ungefähr gleich. Egal, wer gewinnt, er ist auf einen Koalitionspartner angewiesen. Der Labour abgeordnete Miliband könnte tatsächlich Regierungschef werden- mit Unterstützung der SNP, der Scottish National Party, die weit mehr links steht, als Parteien, die ein "national" im Titel tragen, das üblicherweise tun. Nicola Sturgeon, die schottische Regierungschefin, ist auch jenseits der schottischen Grenze als pragmatische Politikerin respektiert, und obwohl die SNP nur in Schottland gewählt werden kann, gilt ein haushoher Wahlsieg in Schottland als sicher- Umfragen rechnen mit bis zu 57 von 59 Sitzen aus Schottland.
Channel 4 befragte nun unter anderem William Hague von den Tories, ob die britischen Parteien denn die schottischen Interessen genug berücksichtigt hätten.
Hague antwortete vollkommen arrogant, die Schotten hätten sich für Großbritannien ausgesprochen, was ja bedeuten würde, dass sie mit der britischen Politik zufrieden wären, und dass es eine absolute Katastrophe für Großbritannien wäre, wenn man den Schotten erlauben würde, tatsächlich soviel Einfluss auf die britische Politik zu nehmen.
Bei soviel Ignoranz und Arroganz ist das nächste Referendum tatsächlich nur eine Frage der Zeit.
Und ja, ich hoffe, dass Miliband die Wahl gewinnt, mit der SNP an seiner Seite...

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08.05.2015, 13:13
Beitrag: #113
RE: Schottlands Referendum
Einen solchen Wahlausgang hätte ich nicht erwartet und all die vielen Experten auch nicht.
Da sieht man wieder mal die Gemeinheit der Engländer, die mit solch schmutzigen Mitteln eine Beteiligung der SNP an der Regierung verhindern.
Gratulation der Vorsitzenden der SNP für ihren fantastischen Wahlsieg, auch wenn er momentan noch nicht so viel nutzt.
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08.05.2015, 14:46
Beitrag: #114
RE: Schottlands Referendum
Der Souverän hat entschieden. Würde man anderswo sagen.
In Greatbritain ist das vom Wort her ein bisschen anders, am Ende aber doch so.
Die Wähler, das Volk hat entschieden. Ob einem das Ergebnis passt oder nicht. Es ist Fakt.

OT:
Was man bei den ganzen Nachkartereien hinterher sehr oft vergisst.
Gut finde ich, dass die drei unterlegenen Parteivorsitzenden alles klarstellen.
Bei uns zulande zeichnen sich Politiker leider durch sogennantes "Stehvermögen" aus.
Mit dem Ergebnis, dass sich Querbeet sonderbare Typen in der Politik tummeln.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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08.05.2015, 16:17
Beitrag: #115
RE: Schottlands Referendum
Hm. ich habe meinem schottischen Freund schon geschrieben, dass er den Cheeseburger bis nächstes Jahr aufheben soll... Ist vielleicht besser, als ihn mit der Post zu verschicken.Wink

Hagues Strategie ist voll und ganz aufgegangen. Er hat den Engländern derartig viel Angst davor gemacht, dass sie von Schotten regiert werden könnten, dass viele sich dann doch für die Tories entschieden haben. Zumindest legen das einige Analysen nahe, die ich mitbekommen habe.
Kein gutes Zeichen für eine Konföderation.
Die (letztes jahr als belohnung für den verbleib im Königreich versprochen) wurde aber von Hague in den Sand gesetzt. Auch ist das britische Wahlrecht generell überholungsbedürftig, da es eigentlich dem deutschen Erststimmengesetz gleicht und aus einer Zeit stammt, in der es nur zwei Parteien gab- die Tories und Labour.
Die SNP wird mit 58 Sitzen ins Parlament einziehen, obwohl sie 5 % der Stimmen hat. Die UKIP hat 13 % der Stimmen, bekommt aber nur 1 Sitz... (das bedauere ich zwar nicht wirklich, aber demokratisch klingt das nicht.)

Großbritannien ist dringend reformbedürftig.Ob man nun Schottland- Fan ist oder nicht...

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08.05.2015, 20:15
Beitrag: #116
RE: Schottlands Referendum
(08.05.2015 16:17)Bunbury schrieb:  Hm. ich habe meinem schottischen Freund schon geschrieben, dass er den Cheeseburger bis nächstes Jahr aufheben soll... Ist vielleicht besser, als ihn mit der Post zu verschicken.Wink

Hagues Strategie ist voll und ganz aufgegangen. Er hat den Engländern derartig viel Angst davor gemacht, dass sie von Schotten regiert werden könnten, dass viele sich dann doch für die Tories entschieden haben. Zumindest legen das einige Analysen nahe, die ich mitbekommen habe.
Kein gutes Zeichen für eine Konföderation.
Die (letztes jahr als belohnung für den verbleib im Königreich versprochen) wurde aber von Hague in den Sand gesetzt. Auch ist das britische Wahlrecht generell überholungsbedürftig, da es eigentlich dem deutschen Erststimmengesetz gleicht und aus einer Zeit stammt, in der es nur zwei Parteien gab- die Tories und Labour.
Die SNP wird mit 58 Sitzen ins Parlament einziehen, obwohl sie 5 % der Stimmen hat. Die UKIP hat 13 % der Stimmen, bekommt aber nur 1 Sitz... (das bedauere ich zwar nicht wirklich, aber demokratisch klingt das nicht.)

Großbritannien ist dringend reformbedürftig.Ob man nun Schottland- Fan ist oder nicht...


Eigentlich ist es umgekehrt.
Das britische Wahlsystem ist daran schuld, dass es lange nur 2 Parteien im Parlament gab.
Früher mal, im 19. Jahrhundert, waren die Liberalen die dominierende Partei.
Dieses 2-Parteien-System führte zu mancherlei spezifisch britischen Eigenheiten. In den 50-60ern gab es ein fröhliches Wechselbad von Verstaatlichungen und Privatisierungen je nach dem ob Torries oder Labour gerade dran waren.

Die Kritik am bitischen Wahlsystem ist "uralt" schon Jaeger hat in seiner 4-bändigen Weltgeschichte in den 1880ern umfassende Kritik daran geübt "mit diesen ganzen kam glaublichen Relikten aus dem Mittelalter". (Zitat)

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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08.05.2015, 23:26
Beitrag: #117
RE: Schottlands Referendum
Helmut Schmidt wollte das britische Wahlrecht auch gerne haben, die kleinen Parteien verachtete er, weil sie zuviel Gewicht gemessen an ihrem Stimmanteil hätten. Das deutsche System ist ja nun auch nicht fehlerfrei, es hat zu einer Vereinheitlichung der politischen Programme geführt, wegen des Doppelkammersystems sind umstrittene Projekte nur im Konsens durchzusetzen.

Liegen die Abspaltungstendenzen in GB eigentlich am vermeintlichen zukünftigen Reichtum durch die Erdöl-Funde auf der Insel?

"Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara)
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09.05.2015, 08:17
Beitrag: #118
RE: Schottlands Referendum
(08.05.2015 23:26)Triton schrieb:  Liegen die Abspaltungstendenzen in GB eigentlich am vermeintlichen zukünftigen Reichtum durch die Erdöl-Funde auf der Insel?

Nein, mMn spielt hier das typisch britische Dünkel aus der Zeit des Empires eine große Rolle. Die "splendid isolation" war zwar "nur" eine außenpolitische Richtlinie des 19.Jhs. gewesen, hat aber im Bewusstsein der Briten tiefe Spuren hinterlassen.

Jetzt hat man nicht nur kein Empire mehr, dafür aber gewaltige wirtschafts- und innenpolitische Probleme. Und dazu soll man sich noch einem neuen Empire namens EU unterwerfen? Das ungefähr ist die Gemütslage von vielen Briten, und das trägt dazu bei, dass die EU-Kritiker aus Britannien seit Thatchers Zeiten einfach nicht verstummen.

VG
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09.05.2015, 11:02
Beitrag: #119
RE: Schottlands Referendum
(08.05.2015 23:26)Triton schrieb:  Helmut Schmidt wollte das britische Wahlrecht auch gerne haben, die kleinen Parteien verachtete er, weil sie zuviel Gewicht gemessen an ihrem Stimmanteil hätten. Das deutsche System ist ja nun auch nicht fehlerfrei, es hat zu einer Vereinheitlichung der politischen Programme geführt, wegen des Doppelkammersystems sind umstrittene Projekte nur im Konsens durchzusetzen.
./.


Da gingen die CDU-Grössen der späteren 60er mit Schmidt einig. Die wollten, und haben dies in die Koalitionsvereinbarung der damaligen Grossen Koalition reingeschrieben, die 10 % Klausel.
Stinkesauer weil die FDP die Regierung Erhard platzen ließ, (wie Helmut Schmidt 16 Jahre später mit seiner Regierung.)
Wehner hat aber 2 und 2 zusammengezählt, und kam zum Ergebnis, dass die SPD die FDP unbedingt bräuchte, die -CDU dagegen nicht. Der weitere Gang der Geschichte ist bekannt.

Manche haben bewusst die kleinste Partei gewählt, solange es nur 3 Parteien im Parlament gab, "das ist der Stock, der die beiden Esel am laufen hält".

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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09.05.2015, 17:58
Beitrag: #120
RE: Schottlands Referendum
(08.05.2015 23:26)Triton schrieb:  Liegen die Abspaltungstendenzen in GB eigentlich am vermeintlichen zukünftigen Reichtum durch die Erdöl-Funde auf der Insel?

Defintiv nein. So wahnsinnig viel künftiger Reichtum aufgrund des EWrdöls ist nicht mehr zu erwarten- der gößte Teil ist schon ausgeschöpft. Eher hat die Verwendung der Mittel aus der Erdölproduktion in der Vergangenheit zu Spannungen geführt- das Öl lag zum größten teil vor Schottland, die Erlöse flossen zum Größten teil nach London. Und zwar wortwörtlich.

Nein, die Unterschiede liegen vor allem in der grundlegenden Werteordnung. Das die Schotten jetzt die SNP gewählt haben, ist den gebrochenen Versprechungen der Londoner Politiker nach dem Referendum geschuldet- auch Labour hat viel im Vorfeld geredet, aber nichts gemacht.
Traditionell hat Schottland eignetlich immer Labour gewählt (aber dennoch hätten 56 mehr Laboursitze nichts an der Mehrheit geäncert), und viele Schotten haben das auch als Grund angegeben, warum sie für das Referendum waren- in Schottland hat jahrzehnte (oder jahrhundertelang) Labour die Wahlen gewonnen, aber regiert haben meistens die Tories. Das deckt sich nicht mit dem schottischen Demokratiempfinden...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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