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Analphabetismus heute bei uns
15.09.2014, 17:48
Beitrag: #32
RE: Analphabetismus heute bei uns
Zitat:Mädchen im 19, Jahrhundert der Unterschicht konnten nicht lesen.
[...]

Vielleicht nochmal zurück zum Thema (Sorry, Suebe, dass ich ausgerechnet das Zitat aus deinem Beitrag gewählt habe, war aber im Moment so gut greifbar. Ich will dir damit nichts in den Mund legen.)

Gehen wir davon aus, dass Mädchen im 19. Jh. durchaus in der Schule waren und wenigstens eine Grundschulbildung bis hin zur Volksschulbildung genossen haben, dann dürften doch die meisten wenigstens lesen und schreiben gelernt haben.

Nehmen wir weiterhin die Zahlen, die im Verlaufe der Diskussion aufkamen, als Fakt, nämlich 14,2 % (funktionale ?) Analphabeten.

Ok, wenn es in unserem heutigen Schulsystem mit Schulpflicht, Schulwahl, Lehrmittelfreiheit, Fördereinrichtungen, Durchlässigkeit nach oben wie nach unten, Sonderpädagogen etc. pp immerhin 14,2% der heute Erwerbstätigen (sicher?) "gelingt" nach 7 - 9 (oder noch mehr) Schuljahren immer noch nicht richtig lesen und schreiben zu können, wieviele mögen dann im 19. Jh. zwar in der Schule gewesen sein, aber es auch nicht geschafft haben?

Heutzutage muss sich ein "echter" Analphabet (funktionaler, wie auch immer definiert lass ich mal außen vor) ganz schön was einfallen lassen, um nicht als solcher erkannt zu werden. Es gibt kaum Erwerbsmöglichkeiten, in denen nicht ein Minimum an Lesen und Schreiben erforderlich wird, und sei es nur die Kantinenbestellung aufzugeben. Im 19. Jh. sah das sicher sowohl für Männlein als auch Weiblein anders aus. Erstens gab es genügend Erwerbsmöglichkeiten ohne Schriftlichkeit, noch dazu dürfte es gerade auch den Frauen nicht unbedingt an Ansehen geschadet haben, wenn sie es mit dem Schreiben nicht so hatten. Von ihnen waren andere Qualitäten gefordert.

Aus diesem Grund denke ich schon, dass der Anteil analphabetischen Frauen im 19. Jh. deutlich höher lag als heute.

Was die andere Zahl in dieser Diskussion betrifft, die 0,024 Rekruten. Ich muss ehrlich sagen, dass mich das interessiert. Wäre doch mal interessant, die heutigen wehrtauglichen jungen Männer des gleichen Alters (also die zwei Jahrgänge die normalerweise jetzt eingezogen werden würden) gegenüber zu stellen. Dann würde a) der Vergleich stimmen, und b) könnte man daran wirklich sehen, wie sich die Grundbildung zumindest für junge Männer im Laufe der Zeit verändert (verbessert? verschlechtert?) hat.

nicht ärgern, nur wundern...
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RE: Analphabetismus heute bei uns - Uta - 15.09.2014 17:48

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