Wüstungen, Geisterstädte, strukturschwache, dünn besiedelte Gebiete
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17.09.2014, 09:16
Beitrag: #7
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RE: Wüstungen, Geisterstädte, strukturschwache, dünn besiedelte Gebiete
(15.09.2014 17:40)913Chris schrieb: Grundsätzlich muss man sagen, dass die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Wüstungen völlig andere Hintergründe haben wie moderne Wüstungen.Die Gründe mögen andere sein. Möglicherweise können aber aus geschichtlichen Vorgängen, Rückschlüsse gezogen werden. (15.09.2014 17:40)913Chris schrieb: Im Mittelalter entstanden überall in Europa Wüstungen, weil entweder der Boden erschöpft war...Nicht nur im Mittelalter. Bodenmüdigkeit ist der älteste Grund, woanders hinzuziehen. Schon als die Bandkeramiker durch Bevölkerungswachstum ihre Siedlungsgebiete auf Flächen außerhalb der fruchtbaren Flusstäler ausweiteten, hatten sie schnell Probleme mit nachlassender Bodenfruchtbarkeit. Außer Felderwechsel um das Dorf, kam es partiell immer wieder zu Wanderfeldbau und halbnomadischer Lebensweise. Vormals landwirtschaftlich genutzte Flächen wurden wieder zu Wald und die Böden konnten sich erholen. (15.09.2014 17:40)913Chris schrieb: ... oder Seuchen bzw. Kriege die Bevölkerung vernichteten.In den Fällen war der Grund der Bevölkerungsrückgang. Dabei würde ich gern den Ablauf vergleichen. Wurden die Dörfer komplett geräumt oder blieben einige zurück und das Dorf wurde erst dann zur Wüstung, als die letzten Bewohner gestorben waren. (15.09.2014 17:40)913Chris schrieb: Heute wandert die Bevölkerung aus wirtschaftlichen Gründen ab. Ausnahmen sind Siedlungen, die aus strategischen Gründen zwangsweise geräumt werden, z.B. am ehemaligen "Eisernen Vorhang".Ja, den Strukturwandel in der Landwirtschaft hatte ich eingangs erwähnt. Interessant fände ich die Frage, ob man die Abläufe trotzdem vergleichen bzw. daraus lernen kann. Wanderungsbewegungen aufgrund von Strukturwandel gibt es ja mind. seit Beginn der Industriealisierung, also auch schon einige Generationen lang. |
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