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Neue Erkenntnisse zu den Langobarden - Presseschau
10.11.2014, 18:03
Beitrag: #13
RE: Neue Erkenntnisse zu den Langobarden - Presseschau
(09.11.2014 12:02)913Chris schrieb:  Da aber die Langobarden - wenn sie als Volk nach Pannonien einwanderten und sich nicht erst dort neu gebildet hätten - über Böhmen gekommen sein mussten und die Bajuwaren ursprünglich (im 5.Jh.) im Limesvorfeld gelebt haben - also auch im böhmischen Grenzbereich - wäre es denkbar, dass beide Völker - im 5.Jh. wohl auch beide als Söldnervölker - hier nähere "Bekanntschaft" gemacht haben.

Das sind doch alles nur vage Spekulationen. Im Verlauf ihrer Wanderung berührten die Langobarden zahlreiche Ethnien und ebenso zahlreiche ethnische Splitter werden sich ihnen angeschlossen haben. Ende des 5. Jh. ließen sich die Langobarden an der norischen Donau nieder und rund 50 Jahre später fallen sie bereits in Italien ein.

Noch heute wird die Nord-Süd-Wanderung der Langobarden aus Skandinavien oder von der Unterelbe, dann elbaufwärts bis Böhmen und von dort über Pannonien bis Italien linear dargestellt, wie man es auf einer monumentalen Landkarte im Museum in Cividale bewundern kann. Eine geschlossene langobardische Wanderung ist freilich nur im letzten Abschnitt bezeugt, als Alboin die Langobarden 568 nach Italien führte. Archäologisch zeichnet sich keine kontinuirlich fassbare langonardische Identität ab, die es erlauben würde, Chronologie und Lokalisierung der Langobarden vor 500 zu präzisieren. Allerdings kist das Umfeld bekannt, in dem sich die Langobarden bewegten.

Politisch morivierte Heiraten gab es einige. So sicherte Wacho seine Herrschaft an der mittleren Donau mit mehreren Heiratsbündnissen mit den umgebenden Mächten ab. Zuerst heiratete er Radegunde, Tochter des Thüringerkönigs Bisin, dann die Gepidenprinzessin Austrigusa; die beiden Töchter aus dieser Ehe, Wisigarda und Walderada, wurden mit den austrasischen Frankenkönigen Theudebert und Theudebald vermählt. Schließlich erhielt der baierische Dux Garibald Walderada - aus dieser Ehe stammte die Langobardenkönigin Theodelinde.

Und so ergibt sich auch für später ein Heiratsgeflecht mit mehreren germanischen Dynastien, ohne dass man nun irgendwelche ethnischen Verschmelzungen bemühen müsste.
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RE: Neue Erkenntnisse zu den Langobarden - Presseschau - Dietrich - 10.11.2014 18:03

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