Neue Erkenntnisse zu den Langobarden - Presseschau
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11.11.2014, 17:11
Beitrag: #20
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RE: Neue Erkenntnisse zu den Langobarden - Presseschau
(11.11.2014 15:16)Dietrich schrieb: Der Sprachwissenschaftler Harald Haarmann [1] ist der Meinung, dass Langobardisch zum Kontinuum der altdeutschen Dialekte gehört, oberdeutsche Prägung hat und dem Alemannischen und Altbairischen am nächsten steht. Eigentlich nicht. Da die entsprechenden Stämme alle um 500 im Entstehen waren und die althochdeutsche oder erste Lautverschiebung um dieselbe Zeit stattfand und die Trennung in Oberdeutsch und Niederdeutsch zur Folge hatte, ist es naheliegend, zwischen beiden Entwicklungen eine Verbindung zu sehen. Die Entwicklung der oberdeutschen Dialekte aus vielen verschiedenen germanischen Sprachen plus romanischen Bestandteilen hatte im Süden die Entwicklung von germanischen Dialekten hin zum Althochdeutschen zur Folge, während im Norden ohne die romanischen Einsprengsel und vielleicht auch ohne die tiefgehende "Völkervermischung" die Entwicklung weit konservativer blieb und zu den niederdeutschen Dialekten führte, die bis heute eine gewisse Ähnlichkeit zu anderen germanischen Sprachen wie Englisch und Niederländisch/Friesisch aufweisen. Im Norden war die Weiterentwicklung also nicht so deutlich ausgeprägt wie im Süden. Zweitens - wenn die Langobarden wirklich erst in Pannonien zu dem Stamm geworden sind, als der sie nach Italien einfielen (wovon ich jetzt mal ausgehe), dann passierte das in Nachbarschaft zu den Bajuwaren, die sich etwa gleichzeitig bildeten. Wenn die Bajuwaren einen oberdeutschen Dialekt ausbildeten, dann doch wahrscheinlich auch die direkt östlich von diesen entstehenden Langobarden, oder? VG Christian |
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