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Parallelgesellschaft-Subkultur-Ghetto+Nationale Minderheiten
09.01.2015, 17:25
Beitrag: #20
RE: Parallelgesellschaft-Subkultur-Ghetto+Nationale Minderheiten
(09.01.2015 16:51)Suebe schrieb:  
(09.01.2015 13:45)Renegat schrieb:  ./.

Eine von den Kommunen verordnete ethnische Durchmischung ist mir nicht sympathisch, denn das greift doch ziemlich in die Freiheitsrechte der Bürger ein.
Der Staat/die Kommune hat die Aufgabe den Schwächeren zu schützen und schwach bedeutet heute arm. Wer nicht genug Einkommen hat, kann seinen Wohnort am Markt nicht frei wählen, da ist die Kommune gefordert, dass ärmere Bevölkerungsschichten nicht komplett in Problemviertel abgedrängt werden.

Bei uns gab es nach dem 1. WK große Wohnungsnot, eine im Krieg gebaute Munitionsfabrik musste abgebaut werden, da hat das Reich das ganze Gebietm war voll erschlossen, der Stadt zum Kauf angeboten.
Die Stadt hat dann dort von einer eigens gegründeten Wohnungsbaugesellschaft (mein Großvater im Aufsichtsrat)) ein ganzes Stadtviertel erstellt. Nach damals modernsten Erkenntnissen. Die Wohnungen mussten natürlich nach sozialen Gesichtspunkten zugeteilt werden.
Mit der Folge, dass das Viertel recht früh den Namen "Klein Moskau" bekam, und der zentrale Platz dort trug über die Jahrzehnte nicht den Dichternamen der aufgestellten Schilder, sondern hieß "Roter Platz".
Es wurden im Winter auch mal die Treppengeländer abgesägt und durch die Öfen gejagt, und ähnliches hat mein Großvater manchmal erzählt.

Man hat durchaus Probleme kommen sehen, und ist ihnen zuvor mit den Mitteln der Verwaltung begegnet, so wurde ein "Behördenhaus" mit 12 Wohnungen in das Wohngebiet integriert, bewohnt fast ausschließlich von Polizeibeamten mit ihren Familien.

Nichts desto trotz war es noch in den 60ern für einen 14-15jährigen mit einer garantierten Tracht Prügel verbunden, wenn er sich dort sehen ließ.

Heute wohnen in dem Viertel zu einem nicht geringen Teil die Enkel und Urenkel der damaligen Erstbezieher, die Mieten sind nicht hoch, und die haben für heutige Verhältnisse ganz erhebliche Garten und Hofräume, die einstigen Kleintierställe sind heute meist Garagen.

Probleme gibt es nicht mehr.

Die Wohnungen gibt es also noch. Gibt es auch die stadteigene Wohnungsbaugesellschaft noch? Oder ist die inzwischen privatisiert?

In meiner Stadt ist die größte Wohnungsgesellschaft noch im städtischen Besitz, genau wie die Stadtwerke. Sie wirtschaften zwar eigenständig und unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, haben aber Gewinnabführungsvertrag mit der Stadt. Viele Städte haben sich aber in den letzten Jahrzehnten von ihrem Tafelsilber getrennt und damit ein Instrument aus der Hand gegeben.

Trotzdem kann man auch heute noch ein solches Herauswachsen von Vierteln erkennen, wenn die Substanz stimmt und vor allem, wenn die nächste, dort geborene Generation eine Perspektive hat.
Maßnahmen wie die "Soziale Stadt" können dabei helfen. http://www.staedtebaufoerderung.info/StB..._node.html
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RE: Parallelgesellschaft-Subkultur-Ghetto+Nationale Minderheiten - Renegat - 09.01.2015 17:25

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