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Moraltheorien am Beispiel des 6. Gebots
23.01.2015, 09:30
Beitrag: #21
RE: Moraltheorien am Beispiel des 6. Gebots
(22.01.2015 20:14)913Chris schrieb:  "Der wahre Christ beherrscht seine Triebe"...(unbekannter Theologe des x-ten Jahrhunderts). Auch ein Grund, warum die Kirche gegen Ehebruch war: Wo kämen wir da hin, wenn jeder das treibt, was ihm seine Triebe eingeben? Erstens tun das nur die Tiere, zweitens ist Sexualität sowieso vom Teufel, drittens bestimmt allein die Kirche, was gut ist und was schlecht - und nicht die Triebe.

Wink

VG
Christian


volle Zustimmung
"Ach Gotthold ist unsere irdische Liebe nicht sündig?
Nein Ruth, sündig ist nur das Vergnügen daran"

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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23.01.2015, 19:00
Beitrag: #22
RE: Moraltheorien am Beispiel des 6. Gebots
Von der Website der Altkatholiken:

Zitat:Neu gegenüber den jüdischen Vorstellungen ist, dass die ehe­liche Treue gleichermaßen vom Mann verlangt wird, nicht mehr einseitig von der Frau. Diese Forde­rung Jesu, die bereits bei seinen Jüngern Erschrecken und Unverständnis hervorgerufen hat, ist als Zielgebot zu verstehen, das von den Menschen in ihrer Schwachheit, Begrenztheit und ihrem Eingebundensein in eine unheile Welt häufig nicht erfüllbar ist.

Quelle:
http://www.alt-katholisch.de/information...eirat.html

Ich seh es schon kommen, am Ende werde ich hier noch zum kleinen Theologen Wink

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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23.01.2015, 21:37
Beitrag: #23
RE: Moraltheorien am Beispiel des 6. Gebots
Das machst du gut, ehrlich.

Nur wollte ich ja mal eigentlich was gans anderes. Was aber, wie ich zugeben muss, nicht ganz so viel Spaß macht, als über den Seitensprung aus theologischer Sicht zu diskutieren.

Mir ging es ja vor allem um die Frage, ob der nur außereheliche Geschlechtsverkehr (ob nun gedacht oder vollzogen) Ehebruch ist, oder ob es auch andere Formen des Ehebruchs gibt.
Offensichtlich nicht- denn über anderes (Gewalt, Verweigerung etc) liest man nichts...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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23.01.2015, 23:34
Beitrag: #24
RE: Moraltheorien am Beispiel des 6. Gebots
wenn man sich das klassische Eheversprechen anschaut ...

ihr die Treue zu halten in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, und sie zu lieben, zu achten und zu ehren, bis der Tod euch scheidet?

würde der Part der häuslichen oder innerehelichen Gewalt - und die schließt meines Erachtens alle Formen der Gewalt ein, also auch die Mißachtung des Anderen in all seinen Facetten - durch das lieben, achten und ehren abgedeckt.
Wobei sich diese Mißachtung in unterschiedlicher Form und Schwere ausdrücken kann, die zumeist subjektive Ermessens- und Auslegungssache ist und von daher nur schwer definierbar.
Der/die Eine wertet bestimmte Vorfälle und Vorgänge z.T. völlig anders als der/die Andere - für manche völlig normal und kein Thema, für Andere ein absolutes no go und nicht tolerierbar schon in den Anfängen.

Ob nun ein Bruch dieses Versprechens vorliegt, ist von außen oft nur schwer einschätzbar - die Bewertung und das Ziehen möglicher Konsequenzen kann nur den einzelnen Beteiligten obliegen.
Ausnahmen davon sind schwere Fälle von physischer und seelischer Gewalt, die strafrechtliche Relevanz haben.
Sollte genau das einem der Partner widerfahren und er kann sich selbst dagegen nicht entsprechend zur Wehr setzen, dann ist der/diejenige zwangsläufig auf externe Hilfe angewiesen, die wiederum unterschiedliche Formen annehmen kann.


Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte.
Süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon, wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's! Dich hab ich vernommen!

Eduard F. Mörike (1804-1875)
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24.01.2015, 17:44
Beitrag: #25
RE: Moraltheorien am Beispiel des 6. Gebots
(23.01.2015 23:34)Avicenna schrieb:  wenn man sich das klassische Eheversprechen anschaut ...

ihr die Treue zu halten in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, und sie zu lieben, zu achten und zu ehren, bis der Tod euch scheidet?

würde der Part der häuslichen oder innerehelichen Gewalt - und die schließt meines Erachtens alle Formen der Gewalt ein, also auch die Mißachtung des Anderen in all seinen Facetten - durch das lieben, achten und ehren abgedeckt.
Wobei sich diese Mißachtung in unterschiedlicher Form und Schwere ausdrücken kann, die zumeist subjektive Ermessens- und Auslegungssache ist und von daher nur schwer definierbar.
Der/die Eine wertet bestimmte Vorfälle und Vorgänge z.T. völlig anders als der/die Andere - für manche völlig normal und kein Thema, für Andere ein absolutes no go und nicht tolerierbar schon in den Anfängen.

Ob nun ein Bruch dieses Versprechens vorliegt, ist von außen oft nur schwer einschätzbar - die Bewertung und das Ziehen möglicher Konsequenzen kann nur den einzelnen Beteiligten obliegen.

Danke. Das sehe ich genauso. Gleichzeitig beweist das aber auch, daß dieses "bis das der Tod euch scheidet" sich auf eine wesentlich kürzere Lebenserwartung bezogen haben muss. Von "lieben und ehren" ist in vielen Beziehungen nicht mehr viel zu spüren. Im Gegenteil- was da an Respektlosgkeit und Lieblosigkeit zu Tage tritt, ist erschreckend...
Je mehr ich mir das ansehe, umso weniger glaube ich, daß die langjährige Ehe für die Mehrheit der Menschen die ideale Bindungsform ist.

Aber das ist wohl wieder eine ganz andere Geschichte.

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24.01.2015, 18:17
Beitrag: #26
RE: Moraltheorien am Beispiel des 6. Gebots
(23.01.2015 21:37)Bunbury schrieb:  Das machst du gut, ehrlich.

Nur wollte ich ja mal eigentlich was gans anderes. Was aber, wie ich zugeben muss, nicht ganz so viel Spaß macht, als über den Seitensprung aus theologischer Sicht zu diskutieren.

Mir ging es ja vor allem um die Frage, ob der nur außereheliche Geschlechtsverkehr (ob nun gedacht oder vollzogen) Ehebruch ist, oder ob es auch andere Formen des Ehebruchs gibt.
Offensichtlich nicht- denn über anderes (Gewalt, Verweigerung etc) liest man nichts...

Avicenna hat dir ja schon auf hohem Niveau geschrieben.
Nun begebe ich mich in die Niederungen der Empirik und versuche den Spass nicht zu vergessen. Smile

Zuerst, zur Begriffsklärung, schon der "außereheliche Geschlechtsverkehr" ist, wie wir seit Bill Clinton wissen, ist als Begriff nicht unbedingt gerichtsverwertbar, keine feste Größe. Es gibt verschiedene Definitionen Shade Bat

Zitat:denn über anderes (Gewalt
darüber haben wir eigentlich geschrieben, Gewalt berechtigt, und verlangt eigentlich sogar, die "sofortige" Auflösung. Befreit von allen gegebenen Zusagen.

Zitat:Verweigerung
du meinst jetzt aber nicht "heute Abend da habe ich Kopfweh, ich habe Miräne ...." das würde ich als Temporär einstufen.
Permanent dagegen - würde ich als schwer ehestörend und als berechtigt zur Beendigung dieser ansehen.
ABER: Es gab bei mir "ums Eck" im 19. Jahrhundert eine Glaubensgemeinschaft auf pietistischer Basis, die ohne sexuelle Betätigung in ehelichen Gemeinschaften lebten. Als sie älter wurden, haben sie ein, heute noch bestehendes Waisenhaus gegründet.

Soll heißen: in einer Gemeinsamft von Zweien ist eigentlich so ziemlich alles möglich und erlaubt, so lange es im Konsens passiert.

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24.01.2015, 20:31
Beitrag: #27
RE: Moraltheorien am Beispiel des 6. Gebots
(24.01.2015 18:17)Suebe schrieb:  Soll heißen: in einer Gemeinsamft von Zweien ist eigentlich so ziemlich alles möglich und erlaubt, so lange es im Konsens passiert.

Volle Zustimmung. Und damit sind wir, was das anbetrifft, ziemlich weit gekommen...

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24.01.2015, 23:05
Beitrag: #28
RE: Moraltheorien am Beispiel des 6. Gebots
Gibt es nicht einen gesetzlichen Anspruch auf "Vollzug" der Ehe, sogar darauf, dass der Partner sich dabei Mühe gibt? BGB?

Also bei Betrachtung aller Gebote - kein Ehebruch, nicht das Weib des Nächsten begehren - kann ich nicht erkennen, wo die Sünde liegt, wenn ein Ehemann Pamela Anderson oder Heidi Klum begafft.

Warum eigentlich immer die Gleichsetzung Ehebrecher=Mann? Als ich noch jung, schlank und begehrenswert war traf ich mal eine aufgetakelte Tussie, die mir erzählte, dass in ihrer Frauenrunde im Fitnessclub jede Ehefrau (ich tippe mal im Alter von 30 bis Mitte 40) irgendwas nebenher laufen hat. Die Ehemänner gehen den ganzen Tag arbeiten, sind langweilig geworden, Abenteuerlust etc. Auf meinen Einwand, dies sei wohl die Ausnahme, kam die Antwort: Das ist mein 3.Studio - jedes Mal das Gleiche! Die Männer gehen doch auch alle zu Prostituierten...
Wohlgemerkt, es geht um ganz normale Hausfrauen in Kleinstadt-Vororten von Ballungszentren.

Eine Ehefrau eines Skoda-Managers berichtete im Zug des Hartz-Bestechung-Skandals, dass sie bei einem Vorstandstreffen in einem Hotel die einzige Nicht-Käufliche Begleiterin war...

Was ich damit sagen will: Lebenslange Treue in einer Ehe ist sicher ein Ideal, das edel und lobenswert ist. Der Normalfall ist es aber nicht. Und gerade die katholische Kirche verdiente viele Jahrhunderte gutes Geld mit dem Ablasshandel, bei dem sich die armen Sünderlein gegen Geld wieder reinwaschen konnten.

"Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara)
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25.01.2015, 12:31
Beitrag: #29
RE: Moraltheorien am Beispiel des 6. Gebots
Stimmt, viele Ehen gehen auseinander, weil die Frau fremd gegangen ist. Die von dir geschilderten Erfahrungen auf die Managerebene des VW-Konzerns zu verengen, wäre wohl übertrieben, aber ich denke, sie treffen "nur" auf eine bestimmte Gesellschaftsschicht zu, in der einer der beiden Partner eben oft einen Beruf hat, der ihn (viel) mehr als 8 Stunden am Tag in Beschlag nimmt (bzw. der-/diejenige LÄSST sich davon so in Beschlag nehmen), woraufhin es fast schon logischerweise zu einer Entfremdung kommt.
Früher war das häufig beim Mann der Fall, dass er (zu viel) außerhäusig war, heute eben auch bei den Frauen. Vielleicht kommt von daher die unwillkürlich Gleichsetzung Ehebruch = vom Mann ausgehend.

Obwohl schon in der Bibel auch von Ehebrecherinnen die Rede ist, die verurteilt werden (komischerweise Devil kaum von männlichen Ehebrechern...)

VG
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25.01.2015, 14:03
Beitrag: #30
RE: Moraltheorien am Beispiel des 6. Gebots
(25.01.2015 12:31)913Chris schrieb:  Stimmt, viele Ehen gehen auseinander, weil die Frau fremd gegangen ist. Die von dir geschilderten Erfahrungen auf die Managerebene des VW-Konzerns zu verengen, wäre wohl übertrieben, aber ich denke, sie treffen "nur" auf eine bestimmte Gesellschaftsschicht zu, in der einer der beiden Partner eben oft einen Beruf hat, der ihn (viel) mehr als 8 Stunden am Tag in Beschlag nimmt (bzw. der-/diejenige LÄSST sich davon so in Beschlag nehmen), woraufhin es fast schon logischerweise zu einer Entfremdung kommt.
Früher war das häufig beim Mann der Fall, dass er (zu viel) außerhäusig war, heute eben auch bei den Frauen. Vielleicht kommt von daher die unwillkürlich Gleichsetzung Ehebruch = vom Mann ausgehend.

Obwohl schon in der Bibel auch von Ehebrecherinnen die Rede ist, die verurteilt werden (komischerweise Devil kaum von männlichen Ehebrechern...)

VG
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Die eheliche Treue galt/gilt? bei den Juden nur für Frauen.... es gehört mit zu den Unterschieden vom Alten zum Neuen Testament, dass dies auch für die Männer gilt.
Wobei das 6. Gebot bereits bei den Jüngern Jesu für Entsetzen sorgteBat
was zdZ dann mit der "Beschreibung eines Idealzustandes" erklärt/entschärft wurde.
MaW der Weg ist das Ziel.

OT: es gab in den 90ern in Neuhausen ob Eck, Bauernhausmuseum, eine Sonderausstellung zum Thema, und ich habe heute Nacht den Ausstellungskatalog zu Rate gezogen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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25.01.2015, 22:07
Beitrag: #31
RE: Moraltheorien am Beispiel des 6. Gebots
(24.01.2015 23:05)Triton schrieb:  Warum eigentlich immer die Gleichsetzung Ehebrecher=Mann?

Ich hatte, glaube ich ganz explizit geschrieben, daß ich das Wort "Partner" nicht als "männlicher Teil der Beziehung" verstanden habe, sondern als einen Teil der Beziehung. Geschlechtsneutral.
Ich neige zwar zu der Annahme, daß Männer etwas häufiger fremdgehen (weil es Anzahlsmäßig in meinem Umfeld so ist), aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.
Eines weiß ich aber mit Bestimmtheit- dem Manne wird -gesellschaftlich gesehen- der Seitensprung sehr viel eher verziehen als dem Weibe. Finde ich nicht ganz gerecht, ist aber so.

(24.01.2015 23:05)Triton schrieb:  Als ich noch jung, schlank und begehrenswert war traf ich mal eine aufgetakelte Tussie, die mir erzählte, dass in ihrer Frauenrunde im Fitnessclub jede Ehefrau (ich tippe mal im Alter von 30 bis Mitte 40) irgendwas nebenher laufen hat. Die Ehemänner gehen den ganzen Tag arbeiten, sind langweilig geworden, Abenteuerlust etc. Auf meinen Einwand, dies sei wohl die Ausnahme, kam die Antwort: Das ist mein 3.Studio - jedes Mal das Gleiche! Die Männer gehen doch auch alle zu Prostituierten...
Wohlgemerkt, es geht um ganz normale Hausfrauen in Kleinstadt-Vororten von Ballungszentren.

Ehrlich gesagt, kann ich mir das schlecht vorstellen. Ich kenne zufälligerweise eine ganze Menge dieser normalen Hausfrauen in Kleinstadt-Vororten von Ballungszentren. Man könnte sagen, ich lebe unter ihnen. Und glaub mir- so verkniffen, wie die alle aussehen, halte ich es für sehr unwahrscheinlich, daß sie etwas nebenbei laufen haben. Die Unzufriedenheit strömt da aus allen Poren. Eine ordentliche Portion Sex zwischendrin würde sie wohl etwas lockerer machen...
Frauen neigen dazu, ihr Verhalten damit zu entschuldigen, daß es ja alle anderen auch machen, von daher zweifle ich die Aussage deiner "Informantin dann doch an"...

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25.01.2015, 22:12
Beitrag: #32
RE: Moraltheorien am Beispiel des 6. Gebots
(25.01.2015 14:03)Suebe schrieb:  
(25.01.2015 12:31)913Chris schrieb:  Stimmt, viele Ehen gehen auseinander, weil die Frau fremd gegangen ist. Die von dir geschilderten Erfahrungen auf die Managerebene des VW-Konzerns zu verengen, wäre wohl übertrieben, aber ich denke, sie treffen "nur" auf eine bestimmte Gesellschaftsschicht zu, in der einer der beiden Partner eben oft einen Beruf hat, der ihn (viel) mehr als 8 Stunden am Tag in Beschlag nimmt (bzw. der-/diejenige LÄSST sich davon so in Beschlag nehmen), woraufhin es fast schon logischerweise zu einer Entfremdung kommt.
Früher war das häufig beim Mann der Fall, dass er (zu viel) außerhäusig war, heute eben auch bei den Frauen. Vielleicht kommt von daher die unwillkürlich Gleichsetzung Ehebruch = vom Mann ausgehend.

Obwohl schon in der Bibel auch von Ehebrecherinnen die Rede ist, die verurteilt werden (komischerweise Devil kaum von männlichen Ehebrechern...)

VG
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Die eheliche Treue galt/gilt? bei den Juden nur für Frauen.... es gehört mit zu den Unterschieden vom Alten zum Neuen Testament, dass dies auch für die Männer gilt.
Wobei das 6. Gebot bereits bei den Jüngern Jesu für Entsetzen sorgteBat
was zdZ dann mit der "Beschreibung eines Idealzustandes" erklärt/entschärft wurde.
MaW der Weg ist das Ziel.

OT: es gab in den 90ern in Neuhausen ob Eck, Bauernhausmuseum, eine Sonderausstellung zum Thema, und ich habe heute Nacht den Ausstellungskatalog zu Rate gezogen.

Die strengere Bestrafung des weiblichen Ehebruchs hat ihren Ursprung natürlich im Patriarchat. Wie sagte schon Sokrates so schön? "Es kann der weiseste nicht mit Bestimmtheit sagen, wer sein Vater ist"... Von daher mußte sicher gestellt sein, daß der Vater eines Kindes auch der ist, der es glaubte zu sein.

Natürlich ist das ganze extrem Paradox. Mit wem sollte der Mann denn erlaubterweise die Ehe brechen, wenn es Frauen verboten war, vor oder während der Ehe Sex mit anderen Männern zu haben? Die armen Witwen...

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26.01.2015, 08:32
Beitrag: #33
RE: Moraltheorien am Beispiel des 6. Gebots
(25.01.2015 22:07)Bunbury schrieb:  Die Unzufriedenheit strömt da aus allen Poren. Eine ordentliche Portion Sex zwischendrin würde sie wohl etwas lockerer machen...
Frauen neigen dazu, ihr Verhalten damit zu entschuldigen, daß es ja alle anderen auch machen, von daher zweifle ich die Aussage deiner "Informantin dann doch an"...
Genauso ging es mir auch, da vermengte sich wohl Wunsch und zuviel "Sex and the City"... Vielleicht auch nur blabla, weil ich kein Interesse hatte, mich mit einer verheirateten Low-IQ-Tussie abzugeben.

Bemerkenswert fand ich allerdings, dass sich diese Frauen völlig sicher fühlen, weil das Fremdgehen der Ehefrau offensichtlich als Defizit in der Männlichkeit eingestuft wird und deshalb eher toleriert wird als dass man Konsequenzen zieht und es bekannt wird. Es gab angeblich in der Clique sogar Regeln - keine Treffen im Umkreis von 20 km um den Wohnort, Zweitmann völlig anderer Typ als der abgenutzte Ehemann, unverheiratet und vom Phänotyp eher Tennislehrer als Mathelehrer.

Ich habe zum Beispiel in der Nachbarschaft eine "Dame", bei der nach Aussage meiner Mutter kein Vertreter oder Stromableser nur einmal kam. Als unter mir ein alleinstehender Herr einzog, stand sie kurze Zeit später im Bikini dort auf der Terrasse.... Das ist stümperhaftes Präkariats-Ehebrechen.

Irgendwie gehören ja immer zwei zu außerehelichen Verhältnissen. Ich denke deshalb, dass Frauen genauso oft fremdgehen - nur dass bei Männern noch Prostitution dazukommt.

"Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara)
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26.01.2015, 11:57
Beitrag: #34
RE: Moraltheorien am Beispiel des 6. Gebots
(26.01.2015 08:32)Triton schrieb:  Bemerkenswert fand ich allerdings, dass sich diese Frauen völlig sicher fühlen, weil das Fremdgehen der Ehefrau offensichtlich als Defizit in der Männlichkeit eingestuft wird und deshalb eher toleriert wird als dass man Konsequenzen zieht und es bekannt wird. Es gab angeblich in der Clique sogar Regeln - keine Treffen im Umkreis von 20 km um den Wohnort, Zweitmann völlig anderer Typ als der abgenutzte Ehemann, unverheiratet und vom Phänotyp eher Tennislehrer als Mathelehrer.

Du sagst es weiter oben schon- die "Damen" sind gelangweilt, oft auch weil der holde Gatte kein weiteres Interesse an ihnen hat, als den monatlichen Beischlaf, streng nach Schema, und täglich ein warmes Essen auf den Tisch. Das wird nicht unbedingt als Defizit in der Männlichkeit wahrgenommen- die Frauen fühlen sich in ihrer Weiblichkeit nicht wahrgenommen und auf ihre bloße Funktion als Hausfrau und sexueller Erfüllungsgehilfe reduziert.
Und da man seinen sehr wichtigen guten Platz in der Gesellschaft nicht aufgeben will, wird reiflich überlegt, wie man zu einem bißchen Spaß kommt. Deswegen die regeln. Und daß es eben nicht toleriert wird, sieht man daran, daß es die Regel mit den 20 km im Umkreis gibt....


(26.01.2015 08:32)Triton schrieb:  Ich habe zum Beispiel in der Nachbarschaft eine "Dame", bei der nach Aussage meiner Mutter kein Vertreter oder Stromableser nur einmal kam. Als unter mir ein alleinstehender Herr einzog, stand sie kurze Zeit später im Bikini dort auf der Terrasse.... Das ist stümperhaftes Präkariats-Ehebrechen.

Und vor allem der Beweis für massive Minderwertigkeitskomplexe....

(26.01.2015 08:32)Triton schrieb:  Irgendwie gehören ja immer zwei zu außerehelichen Verhältnissen. Ich denke deshalb, dass Frauen genauso oft fremdgehen - nur dass bei Männern noch Prostitution dazukommt.

Nun, wir werden uns gegenseitig nicht überzeugen, deswegen nur ein paar Denkanstöße aus der Frauenwelt...Wink

Von vielen Damen meiner Umgebung ist fortwährend die Klage zu hören, ihr Gatte sei mehr oder weniger ihr zweites oder drittes Kind, und nicht wenige Frauen, die sich von Kindern und Partnern überlastet fühlen, träumen nicht unbedingt von romantischen Verstrickungen, sondern von einer gemütlichen zwei-Zimmerwohnung, in der man seine Sachen auf dem Esszimmertisch liegen lassen kann, sich etwas kochen kann, wann man will und dergleichen mehr.
Ein weiterer Mann wäre ihnen viel zu anstrengend...
Das nächste Problem ist ein rein praktisches- selbst wenn man bereit wäre, fremd zu gehen, ist das in so einem Leben sehr schwer. Man hat es fast nur mit Frauen zu tun. Wenn man also nicht unbedingt daraus ist, homosexuelle außereheliche Erfahrungen zu machen, hat man u.U.wenig Chancen zum Ehebruch. Die wenigen Eismänner, Bofrostfahrer und Handwerker, die hier rum laufen, würden gar nichts mehr arbeiten können, wenn sie allein den Bedarf decken sollten... Mal abgesehen davon, daß man sich natürlich gegenseitig belauert und diese Affäre kaum verborgen bleiben würde. Das riskieren sie nicht.
Männer haben es da nun einmal sehr viel leichter, sich auf eine außereheliche Affäre einzulassen...

Wenn es Frauen mal genauso leicht haben, könnte sich das Verhältnis aber durchaus angleichen, da geben ich dir recht...

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26.01.2015, 12:24
Beitrag: #35
RE: Moraltheorien am Beispiel des 6. Gebots
(26.01.2015 11:57)Bunbury schrieb:  ./.
Erfahrungen zu machen, hat man u.U.wenig Chancen zum Ehebruch. Die wenigen Eismänner, Bofrostfahrer und Handwerker, die hier rum laufen, würden gar nichts mehr arbeiten können, wenn sie allein den Bedarf decken sollten...
./.

Wenn ich jetzt 40 Jahre jünger wäre, .......würde mich jenes Stadtviertel nun doch sehr interessieren.

Hätte man ja alle Hände voll zu tun..... Big Grin

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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26.01.2015, 12:28
Beitrag: #36
RE: Moraltheorien am Beispiel des 6. Gebots
Ist es nicht in der Tierwelt so, dass die Männlein möglichst viele Weiblein zu schwängern versuchen,

während die Weiblein sich immer nur vom "attraktivsten" Männlein schwängern lassen wollen.


MMn das grundsätzliche Erklärungsmuster

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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26.01.2015, 14:30
Beitrag: #37
RE: Moraltheorien am Beispiel des 6. Gebots
(26.01.2015 12:28)Suebe schrieb:  Ist es nicht in der Tierwelt so, dass die Männlein möglichst viele Weiblein zu schwängern versuchen,
In der Tierwelt oder bei Ferdinand Piech. Bei den Nazis wurde es sogar staatlich verordnet und einige der Großkopfeten lebten eine Vielehe (Martin Bormann auf jeden Fall, gibt sicher noch mehr).

Heute können sich so ein Verhalten wohl nur die wenigsten Männer finanziell leisten.

"Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara)
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26.01.2015, 16:43
Beitrag: #38
RE: Moraltheorien am Beispiel des 6. Gebots
(26.01.2015 14:30)Triton schrieb:  
(26.01.2015 12:28)Suebe schrieb:  Ist es nicht in der Tierwelt so, dass die Männlein möglichst viele Weiblein zu schwängern versuchen,
In der Tierwelt oder bei Ferdinand Piech. Bei den Nazis wurde es sogar staatlich verordnet und einige der Großkopfeten lebten eine Vielehe (Martin Bormann auf jeden Fall, gibt sicher noch mehr).

Heute können sich so ein Verhalten wohl nur die wenigsten Männer finanziell leisten.

Und das ist auch gut so.
Schlimmer noch als Ehebruch, ob seitens des Mannes oder der Frau, ist es, wenn man die Verantwortung für den Nachwuchs nicht übernimmt.

Biologisch mag es so sein, daß Frauen sich vom Erfolg angezogen fühlen, während Männer weniger wählerisch sind- das Tierreich hat der Homo Sapiens schon lange hinter sich gelassen.
Oder auch nicht. Aber das wäre wieder ein anderes Thema...

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26.01.2015, 17:13
Beitrag: #39
RE: Moraltheorien am Beispiel des 6. Gebots
Es gibt übrigens ein Luther-Wort "der Woche zwier schadet weder dir noch ihr" was dem genannten "monatlichen" doch widersprechen würde. Cat
mal wieder weg von der Biologie Devil

Luther galt die Ehe als weltlich, Dinge aus denen sich die Kirche getrost heraushalten konnte.
Wenn allerdings ein Paar den kirchlichen Segen für ihre Ehe haben wollte, konnte man ihn denen getrost auf dem Kirchhof spenden.
Also wohlgemerkt, nicht in der Kirche, davor!
Erst ca. 100 Jahre nach Luther ist die Trauung in die Kirche gewandert!

Man hat vermutlich verstanden, was ich perönlich speziell von dieser "Moraltheorie" 6. Gebot halte:
"reine Leuteerschreckerei, die nur der Machterhaltung diente"

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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27.01.2015, 11:42
Beitrag: #40
RE: Moraltheorien am Beispiel des 6. Gebots
(26.01.2015 16:43)Bunbury schrieb:  Schlimmer noch als Ehebruch, ob seitens des Mannes oder der Frau, ist es, wenn man die Verantwortung für den Nachwuchs nicht übernimmt.
Wobei heutzutage der Staat den Großteil der Erziehung finanziell und personell übernimmt. Elterngeld, Kindergeld, Kindergarten, Steuerfreibetrag, Schule usw. und so fort.

Weshalb Thilo Sarrazin erkannt hat, dass der Staat heute die falschen Menschen dazu animiert, viele Kinder zu haben. Nämlich gerade eben solche, die es sich früher (und ich meine vor 15-20 Jahren) nicht hätten leisten können.

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