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Bedingungsloses Grundeinkommen und "Nanny-Staat" - zwei gesellschaftliche Optionen?
05.03.2015, 12:33
Beitrag: #1
Bedingungsloses Grundeinkommen und "Nanny-Staat" - zwei gesellschaftliche Optionen?
(05.03.2015 01:44)WDPG schrieb:  Ein Vorschlag der keineswegs nur von Linken Politikern kommt wäre es die Arbeitnehmer besser an der jeweilgen Firma zu beteiligen. Heißt auch nicht, das hier eine Wunderlösung drinnen liegen muss, aber ich finde es traurig das nicht mal wirklich darüber nachgedacht wird.
Jeder Arbeitnehmer einer AG kann sich an seinem Unternehmen beteiligen. Das wäre sogar vom Arbeitgeber gewünscht. Eigentlich sind gerade Gewerkschaften gegen jede Unternehmensbeteiligung, weil damit ihre Existenzberechtigung dahinschwindet.

Für mich wäre die ideale Lösung für unsere postindustriellen Gesellschaften ein bedingungsloses Grundeinkommen und eine Abschaffung der Bürokratie durch einen Wegfall von allen Steuern mit Ausnahme der Umsatzsteuer. Der momentane Trend geht ja leider in die entgegengesetzte Richtung, totale Kontrolle durch einen "Nanny-Staat", der in alle Lebensbereiche regulativ eingreift.

"Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara)
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05.03.2015, 13:40
Beitrag: #2
RE: Hohe Arbeitslosenrate:
(05.03.2015 12:33)Triton schrieb:  Für mich wäre die ideale Lösung für unsere postindustriellen Gesellschaften ein bedingungsloses Grundeinkommen und eine Abschaffung der Bürokratie durch einen Wegfall von allen Steuern mit Ausnahme der Umsatzsteuer.

Weniger Einnahmen durch Wegfall aller Steuern außer der Umstatzsteuer plus Bezahlung eines bedingungslosen Grundeinkommens, wer soll das bezahlen? Denke nicht das Bürokratieabbau hier reicht.
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05.03.2015, 13:48
Beitrag: #3
RE: Hohe Arbeitslosenrate:
(05.03.2015 12:33)Triton schrieb:  Der momentane Trend geht ja leider in die entgegengesetzte Richtung, totale Kontrolle durch einen "Nanny-Staat", der in alle Lebensbereiche regulativ eingreift.

Nanny Staat? Einerseits ja, andererseits nein. Der Staat verliert vor allem gegenüber der Wirtschaft doch seit Jahren an Macht. Immer mehr muss geschaut werden das man es der Wirtschaft recht macht. Außerdem ist da noch der Abbau im Sozialsystem, weil einfach für vieles kein Geld mehr da ist. Also würde ich sagen: Wir gehen doch komplett weg vom „hochpräsenten Staat“.

Andererseits: Betrachte man was in vielen Bereichen (oft auch auf Druck oder mit der Hilfe der Medien) durchgeboxt wird. Wo einem der Staat sagt wie man zu leben hat (z.B. im Bereich Rauchen, den ich hier aber nicht auch noch diskutieren möchte, denke der ist mal einen eigenen Tread wert), wo einem die EU Vorschriften macht und wie immer mehr alles mittels Gesetz geregelt wird, stimmt schon irgendwie.

Kommt also auf den Bereich an.
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05.03.2015, 17:52
Beitrag: #4
RE: Hohe Arbeitslosenrate:
(05.03.2015 13:48)WDPG schrieb:  
(05.03.2015 12:33)Triton schrieb:  Der momentane Trend geht ja leider in die entgegengesetzte Richtung, totale Kontrolle durch einen "Nanny-Staat", der in alle Lebensbereiche regulativ eingreift.

Nanny Staat? Einerseits ja, andererseits nein. Der Staat verliert vor allem gegenüber der Wirtschaft doch seit Jahren an Macht. Immer mehr muss geschaut werden das man es der Wirtschaft recht macht. Außerdem ist da noch der Abbau im Sozialsystem, weil einfach für vieles kein Geld mehr da ist. Also würde ich sagen: Wir gehen doch komplett weg vom „hochpräsenten Staat“.

Andererseits: Betrachte man was in vielen Bereichen (oft auch auf Druck oder mit der Hilfe der Medien) durchgeboxt wird. Wo einem der Staat sagt wie man zu leben hat (z.B. im Bereich Rauchen, den ich hier aber nicht auch noch diskutieren möchte, denke der ist mal einen eigenen Tread wert), wo einem die EU Vorschriften macht und wie immer mehr alles mittels Gesetz geregelt wird, stimmt schon irgendwie.

Kommt also auf den Bereich an.

Ja. So wie ich Triton verstanden habe, meinte er mit Nanny-Staat einen Staat, der seinen Bürgern zunehmend vorschreibt, wie sie zu leben haben. Das geht schon soweit, dass man ihnen vorschreibt, wie sie zu schreiben und zu sprechen haben (Genderismus). Überwachung und Verbote, wohin man blickt. Das lehne ich ab.
Allein, dass es innerhalb der CSU zuletzt ernsthaft Überlegungen gab, dass man in den eigenen vier Wänden nur deutsch sprechen dürfe, zeigt ja schon in welch kranker Gedankenwelt einige Politiker leben.


Was die Wirtschaft betrifft, haben wir auch einen Nanny-Staat, der Wirtschaftstreibenden (z.T. zentral aus Brüssel!) vorschreibt, was sie zu tun und zu lassen haben. Das betrifft vorallem KMUs, die über 90% der Arbeitsplätze stellen.

Wo ich dir recht gebe: Die Politik liegt am Gängelband großer Konzerne vor allem der Finanzkonzerne, die ihre Lobbyisten in Brüssel schalten und walten lassen - 15 000 an der Zahl.

MfG, Titus Feuerfuchs
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05.03.2015, 21:20
Beitrag: #5
RE: Hohe Arbeitslosenrate:
(05.03.2015 12:33)Triton schrieb:  Für mich wäre die ideale Lösung für unsere postindustriellen Gesellschaften ein bedingungsloses Grundeinkommen und eine Abschaffung der Bürokratie durch einen Wegfall von allen Steuern mit Ausnahme der Umsatzsteuer. Der momentane Trend geht ja leider in die entgegengesetzte Richtung, totale Kontrolle durch einen "Nanny-Staat", der in alle Lebensbereiche regulativ eingreift.

Das bedingungslose Grundeinkommen wäre schon ein toller Schritt. Aber es gehört zu den Utopien, die WDPG nannte.
Ich sehe es kritisch, einfach deshalb, weil ich es geiwssermaßen bekomme. Und deswegen habe ich es nicht nötig, schlecht bezahlte Jobs zu schlechten Bedingungen zu machen.
Ich muss eben nich zu 3,44 € Böden schrubben. Ich kann es mir erlauben, lieber ganz bequem einmal die Woche im Fair-Trade-Laden zu stehen und untentgeltlich fair hergestellte und gehandelte Produkte zu verkaufen. Nur- wer setzt sich für wenig Geld im Supermarkt an die Kasse und läßt sich schlecht behandeln, wenn er es nicht nötig hat?
Andererseits hätte es vielleicht gute Auswirkugnen auf den Arbeitsmarkt. Dann müssen sich Arbeitgeber, um Mitarbeiter zu bekommen, schon etwas einfallen lassen, angenehme Arbeitsbedigungen zu bieten. Wärte vielleicht nicht schlecht.
Aber das berühmte reiche einen Prozent wird es schon nicht dazu kommen lassen.

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05.03.2015, 22:31
Beitrag: #6
RE: Hohe Arbeitslosenrate:
(05.03.2015 17:52)Titus Feuerfuchs schrieb:  Ja. So wie ich Triton verstanden habe, meinte er mit Nanny-Staat einen Staat, der seinen Bürgern zunehmend vorschreibt, wie sie zu leben haben. Das geht schon soweit, dass man ihnen vorschreibt, wie sie zu schreiben und zu sprechen haben (Genderismus). Überwachung und Verbote, wohin man blickt. Das lehne ich ab.
"Nanny-Staat": Der Staat schützt seine Bürger vor Gefahren, in dem er ihnen vorschreibt, wie sie zu leben haben. Er nimmt ihnen zunehmend Entscheidungen ab, um falsche Entscheidungen zu verhindern. Und der Staat kontrolliert seine Bürger und bestraft sie, wenn sie sich "daneben" benehmen.
Beispiele: Staat verbietet zunehmend Drogen jedweder Art, zeichnet berufliche Lebenswege vor, lenkt durch Steuern zunehmend Konsumverhalten (Verhinderung von Konsumverzicht, Ermunterung von Wegwerfkonsum) etc.

Zum bedingungslosen Grundeinkommen: http://www.unternimm-die-zukunft.de/de/z...einkommen/

Eigentlich befürworten gerade "Reiche" eine solche Reform, wenn gleichzeitig nur der Konsum (entsprechend hoch) besteuert werden würde. Die Gegner sind eher auf Seiten der Verlierer, das wären diejenigen, die heute schon hohe staatliche Transfers erhalten bzw. für den Sozialstaat arbeiten. Diese unproduktiven Arbeitsplätze wären dann natürlich überflüssig.
Unattraktive Arbeitsplätze (so nötig) müssten eventuell höher bezahlt werden, das kann schon sein. Damit hätte ich kein Problem.

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05.03.2015, 22:31
Beitrag: #7
RE: Hohe Arbeitslosenrate:
(05.03.2015 17:52)Titus Feuerfuchs schrieb:  Ja. So wie ich Triton verstanden habe, meinte er mit Nanny-Staat einen Staat, der seinen Bürgern zunehmend vorschreibt, wie sie zu leben haben. Das geht schon soweit, dass man ihnen vorschreibt, wie sie zu schreiben und zu sprechen haben (Genderismus). Überwachung und Verbote, wohin man blickt. Das lehne ich ab.

Wenn es so gemeint ist, bin ich ebenfalls ganz der Meinung das übertriebene Verbote und Überwachtung abzehlehnen sind. Aber eines muss ich hier auch sagen: Der Bereich ist extrem interessant zu diskutieren, hat aber mit dem Kernthema "Hohe Arbeitslosenrate" nicht allzuviel zu tun. Wäre was für einen extratread.
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05.03.2015, 22:37
Beitrag: #8
RE: Hohe Arbeitslosenrate:
(05.03.2015 17:52)Titus Feuerfuchs schrieb:  Allein, dass es innerhalb der CSU zuletzt ernsthaft Überlegungen gab, dass man in den eigenen vier Wänden nur deutsch sprechen dürfe, zeigt ja schon in welch kranker Gedankenwelt einige Politiker leben.

Hoffe jetzt nicht die Leute aus Bayern zu beleidigen. Aber mein Eindruck ist schon das die CSU die Partei mit ganz besonders viel, fragwürdigen und kuriosen Ideen in Deutschland ist.
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05.03.2015, 22:51
Beitrag: #9
RE: Hohe Arbeitslosenrate:
(05.03.2015 21:20)Bunbury schrieb:  Ich muss eben nich zu 3,44 € Böden schrubben. Ich kann es mir erlauben, lieber ganz bequem einmal die Woche im Fair-Trade-Laden zu stehen und untentgeltlich fair hergestellte und gehandelte Produkte zu verkaufen. Nur- wer setzt sich für wenig Geld im Supermarkt an die Kasse und läßt sich schlecht behandeln, wenn er es nicht nötig hat?

Hm, natürlich stellt sich bei manchen Modellen die Frage "wer macht dann die Arbeit, die keiner machen mag". Andererseits: Wäre es doch jedem zu wünschen was zu finden das einem erfüllt und was man auch gerne macht.

Übrigens: So anstrengend die Arbeit an der Supermarktkasse wohl auch ist, gibt es Leute die das sogar gerne machen. Nur die Bezahlung finde ich hier zu schwach.
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05.03.2015, 23:05
Beitrag: #10
RE: Hohe Arbeitslosenrate:
(05.03.2015 21:20)Bunbury schrieb:  Aber das berühmte reiche einen Prozent wird es schon nicht dazu kommen lassen.

Wäre auch für diese bedingungslose Grundeinkommen. Aber ich frage mich eben ob das wirklich so funktionieren würde oder obs eben nur eine Utopie ist.

Was das mit dem 1% betrifft muss ich jetzt mal den Verteidiger spielen. Denke da sind durchaus Leute dabei die in menschlich sehr in Ordnung sind, spenden, sich fürs Volk einsetzen usw. Aber es ist einfach auf der höheren Management-Ebene so das es ein andere Denkweise gibt. Diese stellt den Gewinn bei fast allem sehr stark in den Vordergrund und diese Leute meinen auch das, sie das vor alles andere Stellen können. Kein Wunder nur so kamen sie dorthin wo sie heute sind.

Die Leute sind nicht schlecht, aber wie viele Leute eben auch in ihrem System drinnen, dadurch das sie sehr einflussreich beeinflusst ihre Denkweise die eine Sache (den Gewinn) in den Vordergrund stellt auch die Politik sehr stark. So zumindest mein Eindruck.
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06.03.2015, 13:52
Beitrag: #11
RE: Hohe Arbeitslosenrate:
(05.03.2015 22:31)Triton schrieb:  "Nanny-Staat": Der Staat schützt seine Bürger vor Gefahren, in dem er ihnen vorschreibt, wie sie zu leben haben. Er nimmt ihnen zunehmend Entscheidungen ab, um falsche Entscheidungen zu verhindern. Und der Staat kontrolliert seine Bürger und bestraft sie, wenn sie sich "daneben" benehmen.

Also, ich denke, prinzipiell ist erst einmal nichts dagegen zu sagen, wenn ein Staat das Verhalten der Bürger, das zum Gemeinwohl beiträgt, honoriert und das Verhalten, das dem Gemeinwohl abträgig ist, sanktioniert. Letztendlich könnte man wohl durchaus argumentieren, daß das seine Aufgabe ist, weil er ansonsten überflüssig ist.

Streiten kann man sich auf jeden Fall darüber, worin er sich einmischen und wovon er deutlich die Finger lassen sollte. Meiner Meinung nach kommen die lächerlichen Vorschläge, die derzeit an der Tagesordnung sind, vor allem daher, daß man die wirklich notwendigen Dinge nicht anpacken will und für Ablenkungsmanover sorgt. Wer denkt schon groß darüber nach, was Investorenschutz bedeutet, wenn Seehofer lauthals fordert, daß man gefälligst zu Hause deutsch zu sprechen habe...


(05.03.2015 22:31)Triton schrieb:  Beispiele: Staat verbietet zunehmend Drogen jedweder Art, zeichnet berufliche Lebenswege vor, lenkt durch Steuern zunehmend Konsumverhalten (Verhinderung von Konsumverzicht, Ermunterung von Wegwerfkonsum) etc.

Jedes dieser Beispiele wäre einen eigenen Thread wert...


(05.03.2015 22:31)Triton schrieb:  Unattraktive Arbeitsplätze (so nötig) müssten eventuell höher bezahlt werden, das kann schon sein. Damit hätte ich kein Problem.

Natürlich sind solche Abreitsplätze nötig. Wer putzt schon freiwillig öffentliche Klos, wenn er eine Grundversorgung hat?
Und daß du kein Problem damit hättest, diese Arbetisplätze höher zu bezahlen, glaube ich dir gerne. Die, die sie tatsächlich bezahlen, aber schon...
[/quote]

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06.03.2015, 13:56
Beitrag: #12
RE: Hohe Arbeitslosenrate:
Frage an die Moderation:
Das bedingungslose Grundeinkommen wäre doch vielleicht einen eigenen Thread wert, oder? Der von Triton zitierte Artikel ist hochgradig interessant, aber mir fallen auf die Schnelle sofort mindestens zwei Schwachstellen auf....
Aber das würde den Rahmen dieser Diskussion wohl sprengen...

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