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Die Donau , als Reise- und Handelsweg bis zur Segelschifffahrt .
04.05.2015, 15:28
Beitrag: #19
RE: Die Donau , als Reise- und Handelsweg bis zur Segelschifffahrt .
(03.05.2015 21:49)Suebe schrieb:  
(03.05.2015 13:46)Suebe schrieb:  Nun gehts weiter
(wir waren übrigens nicht im Täle, wir waren am Federsee, im Täle hats gesauigelt wie bei uns)

mit dem "Verkehrsfeindlichen" Oberen Donautal.
das für eine Flusslandschaft eigentlich prägende Verkehrsmedium, der Fluss ist in dem Bereich zum größten Teil seit den 1970ern gesperrt.

Vogelschutz.

Wobei Verkehr da natürlich sehr sehr relativ wäre. Paddler und Schlauchboote, mehr ist bei den im Sommer oft sehr niedrigen Wasserständen eh nicht drin.
Denn bis hinter Fridingen ist die Donauversinkung anzutreffen, die der Donau fast alles Wasser entzieht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Donauversinkung
dieses Phänomen, von Jahrhundert zu Jahrhundert stärker werdend, ist einer der Gründe, dass die Donau als Schifffahrtsweg erst ab Regensburg eine Rolle spielt.
Ganz im Gegenteil zur beginnenden Neuzeit und davor.
Stichwörter Ulmer Schachtel oder Pirene.


Gut....
kommen wir zm nächsten Verkehrsmittel, der Eisenbahn.
Und die gibt es im Oberen Donautal, eröffnet im November 1890 nach nur zweijähriger Bauzeit, mit der Planungsphase zuvor, nur insgesamt knapp 4 Jahren.
Was natürlich seinen Grund hatte. Es ist eine "Strategische Bahnlinie" das Reich, das Heer wollte eine zusätzliche Bahnlinie, die südlich den Oberrhein erreichte ohne neutrales Schweizer Gebiet zu berühren.
Was die recht schnelle Planungs- und Bauphase auch Angesichts der erheblichen Vorbelastung erklären würde.
Denn die Bahnlinie verläuft durch 3 damalige Bundesstaaten! Was auch heute ein ganz erhebliches Bauhindernis darstellen würde.
Es wurde überwunden, sehr schnell.
Die Kosten für den Bahnbau wurden wie folgt übernommen: Reich 55%, Preußen für die Hohenzollerischen Lande 5%, und Württemberg 40%.
Warum das von der Streckenlänge her stark involvierte Baden keine Kosten übernahm, ist eines der Rätsel, die den Regionalisten heute bewegen.
Dazu aber später noch etwas.
Ein weiterer Teil dieser Strategischen Bahn ist übrigens die bekannte "SauschwänzleBahn" bei Blumberg.
Hier im Donautal ist die Bahn aber bis heute ein beliebtes Verkehrsmittel, und für Wanderer oder Touristen mit den tollen Ausblicken und den vielen Tunneln eine Attraktion.

Fortsetzung folgt.
(Frau meint usw. usf. Smile)


3. Teil

Die Bahn geht durch das Tal der Oberen Donau zwischen Sigmaringen und Beuron.
Eine Streckenführung die sich dem Interessierten des 21. Jahrhunderts nun so gar nicht erschließen will.Was für das Jahr 1886 als die Planungen und Vermessungen durchgeführt wurden, in mehrfacher Hinsicht gilt. Es mussten zig Tunnels gebaut werden, bis zu einem Kilometer Länge, an etlichen Stellen musste die Donau in ein neues Bett verlegt werden.
Brücken zu Dutzenden waren erforderlich.
Dabei hätte es von Sigmaringen über Krauchenweis (die Bahn besteht heute noch) und Worndorf einen recht kommoden Streckenverlauf nach Tuttlingen geben können.

1944-45 war das dann ein Glück für die Bahn, trotz der strategischen Bedeutung gab es keinen einzigen erfolgreichen Luftangriff. De Jabos haben lieber auf der Hochfläche von Alb und Heuberg die Bauern auf den Feldern gejagt, als sich in das enge Tal zu begeben.

Interessant noch die Tatsache, dass auf der ganzen Länge, Trasse Brückenauffahrten usw. usf. für ein zweites Gleis ausgelegt war. Allerdings nicht dir Brücken.
Dieses zweite Gleis wurde dann nie verlegt.

Warum diese Streckenführung so gewählt wurde, ist unbekannt geblieben, wie gesagt, Luftschutz spielte 1886 keine Rolle und ein anderer Gund will sich nicht erschließen.
Es sei denn, die Badener haben frühzeitig ihre Zahlungsunwilligkeit offenbart, und das war die Retourkutsche. Denn badische Orte wurden so nur wenige berührt.

Kommen wir zum 4. Teil.

Die Bahn hatte natürlich als Regional-Verkehrsmittel ab Eröffnung eine sehr große Bedeutung.
Die Bevölkerung entlang der Bahnlinie konnte nun per Eisenbahn nach Tuttlingen, wo die Industrie in den Jahren schon boomte, zur Arbeit fahren. Die Arbeiter-Bauern entstanden.
Die Bahnhöfe/Haltepunkte allerdings lagen aus technischen Gründen oft weitab der Ortschaften.
Da damals die Arbeiter noch in der Mittagspause nach Hause fuhren, zur Einahme des Mittagessens, war das nicht zuletzt ein Zeitproblem.
Die Frauen kamen vielfach mit dem Essen auf die Bahnhöfe, wo die Männer dann essen konnten. In Fridingen/Donau wurde neben dem Bahnhof eine Speisebaracke errichtet, damit genug überdachter Platz für alle da war.
Im neuen Jahrhundert sanken dann erstmals die Passagierzahlen, der Individualverkehr begann.
Das Fahrrad war als Verkehrsmittel alltagstauglich geworden. Man sparte den Fahrpreis, und war meist auch schneller als mit der Bahn.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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