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Ausbreitung des Ackerbaus in Europa
07.06.2012, 14:53
Beitrag: #1
Ausbreitung des Ackerbaus in Europa
Während man früher annahm, dass allein neolithische Wanderbauern die Kenntnis des Ackerbaus von Kleinasien über den Balkan nach Mitteleuropa getragen hätten, wird das heute differenzierter gesehen. Man nimmt an, dass die ersten Ackerbauern in der Tat aus Kleinasien kamen und mit der Sesklo-Kultur in Thessalien (berühmter Fundort: Nea Nikomedia) etwa 6500 v. Chr. die früheste neolithische Kultur Europas begründeten. Auf sie folgten die Starceco- und Vinca-Kultur im nördlicheren Balkanraum und daran anschließend und zeitlich später die bandkeramische- oder auch donauländische Kultur, die Zentraleuropa umfasste.

Auf Spezialkarten, die anhand archäologischer Funde entstanden, lässt sich gut verfolgen, wie sich die neolithischen Kulturen allmählich von Vorderasien über Anatolien und Südeuropa bis nach Nordeuropa ausbreiteten. Damit steht zweifelsfrei fest, dass der Ackerbau von einem Zentrum ausging ("Fruchtbarer Halbmond" bzw. Zagrosgebirge). Dieses Szenario gilt natürlich nur für die Entwicklung des europäischen Ackerbaus, denn in Ostasien oder anderen Weltregionen gelten andere geografische und epochale Voraussetzungen.

Bei der Ausbreitung geht man von einem Wechselspiel aus und vermutet sowohl eine expandierende Bauernbevölkerung als auch eine Kulturtrift, die lediglich die Kenntnis des Akckernaus an eine mesolithische Bevölkerung weitergab. Diese Übernahme der Sesshaftigkeit und des Ackerbaus durch die mesolithische Sammler-, Jäger- und Fischerbevölkerung kann durchaus innerhalb kurzer Zeitspannen erfolgt sein.

Die Linearbandkeramik erscheint nach frühesten archäologischen Zeugnissen um 5500 v. Chr. im Raum des heutigen Deutschland. Später folgen andere Kulturen - auch paralle - wie z.B. die Trichterbecherkultur, die Ertebölle-Kultur in Schleswig-Holstein, Mecklenburg und dem nördlichen Niedersachsen oder die Rössener-Kultur in Mitteldeutschland und Südwestdeutschland.
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09.06.2012, 10:06
Beitrag: #2
RE: Ausbreitung des Ackerbaus in Europa
Es ist eben die große Frage, ob allein die Kultur des Ackerbaus weitergegeben wurde oder ob die ackerbauende Bevölkerung, die ursprünglische Bvölkerung vertrieben oder überlagert hat?Huh
Was ist mit der ackerbauenden Bvölkerung, die bevor es den Durchbruch bei den Dardanellen zwischen Mittelmeer Schwarzem Meer geben hatte und auf dem Boden des Schwarzen Meeres gelebt hatte?Huh

Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu
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09.06.2012, 12:36
Beitrag: #3
RE: Ausbreitung des Ackerbaus in Europa
(09.06.2012 10:06)dieter schrieb:  Es ist eben die große Frage, ob allein die Kultur des Ackerbaus weitergegeben wurde oder ob die ackerbauende Bevölkerung, die ursprünglische Bvölkerung vertrieben oder überlagert hat?:huh

Gen-Analysen (ich kann das bald nicht mehr hören) haben angeblich ergeben. dass unser genetisches Erbgut zum überwiegenden Teil autochthon ist, d.h. auf die alteuropäische mesolithische Bevölkerung zurückgeht (vgl. Harald Haarmann, Die Indoeuropäer, München 2010, S. 18)

Das bedeutet, dass das Vordringen des Ackerbaus vorwiegend im Rahmen einer Kulturtrift erfolgte, d.h. die mesolithischen Jäger und Sammler erlernten den Ackerbau und gaben ihre Kenntnisse weiter.

Das Druckzentrum im Süden des Balkan ist allerdings eindeutig anatolisch geprägt, was archäologische Funde wie Geräte, Saatgut u.a. bestätigen. Von dort aus drang der Ackerbau vor, mit ständig abnehmender Tendenz anatolische Einwanderer.
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10.06.2012, 09:30
Beitrag: #4
RE: Ausbreitung des Ackerbaus in Europa
(09.06.2012 12:36)Dietrich schrieb:  
(09.06.2012 10:06)dieter schrieb:  Es ist eben die große Frage, ob allein die Kultur des Ackerbaus weitergegeben wurde oder ob die ackerbauende Bevölkerung, die ursprünglische Bvölkerung vertrieben oder überlagert hat?:huh
Gen-Analysen (ich kann das bald nicht mehr hören) haben angeblich ergeben. dass unser genetisches Erbgut zum überwiegenden Teil autochthon ist, d.h. auf die alteuropäische mesolithische Bevölkerung zurückgeht (vgl. Harald Haarmann, Die Indoeuropäer, München 2010, S. 18)
Das bedeutet, dass das Vordringen des Ackerbaus vorwiegend im Rahmen einer Kulturtrift erfolgte, d.h. die mesolithischen Jäger und Sammler erlernten den Ackerbau und gaben ihre Kenntnisse weiter.
Das Druckzentrum im Süden des Balkan ist allerdings eindeutig anatolisch geprägt, was archäologische Funde wie Geräte, Saatgut u.a. bestätigen. Von dort aus drang der Ackerbau vor, mit ständig abnehmender Tendenz anatolische Einwanderer.
Gen-Analysen sind doch was Gutes.Huh Was ist mit der Bevölkerung passiert, die damals auf den Boden des Schwarzen Meeres Ackerbau betrieben?Huh Sind die umgekommen oder konnten sie sich noch auf das heutige Festland retten?Huh

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11.06.2012, 12:47
Beitrag: #5
RE: Ausbreitung des Ackerbaus in Europa
(10.06.2012 09:30)dieter schrieb:  Was ist mit der Bevölkerung passiert, die damals auf den Boden des Schwarzen Meeres Ackerbau betrieben?

Sie lernten schwimmen! Big Grin
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11.06.2012, 13:22
Beitrag: #6
RE: Ausbreitung des Ackerbaus in Europa
(11.06.2012 12:47)Dietrich schrieb:  
(10.06.2012 09:30)dieter schrieb:  Was ist mit der Bevölkerung passiert, die damals auf den Boden des Schwarzen Meeres Ackerbau betrieben?
Sie lernte schwimmen! Big Grin
Eine total unpassende Antwort. Wenn Du es nicht weißt, dann schreibe das auch.Angry
Übrigends zum Swimmenlernen dürfte es zu spät gewesen sein, weiß aus eigener Erfahrung, dass Menschen das nicht sofort können.Shy

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11.06.2012, 13:31
Beitrag: #7
RE: Ausbreitung des Ackerbaus in Europa
(11.06.2012 13:22)dieter schrieb:  Eine total unpassende Antwort. Wenn Du es nicht weißt, dann schreibe das auch.Angry
Übrigends zum Swimmenlernen dürfte es zu spät gewesen sein, weiß aus eigener Erfahrung, dass Menscehn das nicht sofort können.Shy

Mein lieber Dieter, Spaß beiseite!

Das Schwarze Meer lief nicht von heute auf morgen voll, sondern füllte sich allmählich. Ergo werden die Menschen Zeit gefunden haben, ihre siebensachen zu packen und sich davonzumachen.
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11.06.2012, 14:13
Beitrag: #8
RE: Ausbreitung des Ackerbaus in Europa
(11.06.2012 13:31)Dietrich schrieb:  
(11.06.2012 13:22)dieter schrieb:  Eine total unpassende Antwort. Wenn Du es nicht weißt, dann schreibe das auch.Angry
Übrigends zum Swimmenlernen dürfte es zu spät gewesen sein, weiß aus eigener Erfahrung, dass Menscehn das nicht sofort können.Shy
Mein lieber Dieter, Spaß beiseite!
Das Schwarze Meer lief nicht von heute auf morgen voll, sondern füllte sich allmählich. Ergo werden die Menschen Zeit gefunden haben, ihre siebensachen zu packen und sich davonzumachen.
Wohin machten sie sich davon?Huh

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11.06.2012, 14:20
Beitrag: #9
RE: Ausbreitung des Ackerbaus in Europa
(11.06.2012 14:13)dieter schrieb:  Wohin machten sie sich davon?Huh

Das kann heute niemand mehr beantworten. Vermutlich in alle Himmelsrichtungen.
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12.06.2012, 09:22
Beitrag: #10
RE: Ausbreitung des Ackerbaus in Europa
(11.06.2012 14:20)Dietrich schrieb:  
(11.06.2012 14:13)dieter schrieb:  Wohin machten sie sich davon?Huh

Das kann heute niemand mehr beantworten. Vermutlich in alle Himmelsrichtungen.
Nicht an der Donau west-und nordwärts?Huh

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12.06.2012, 12:43
Beitrag: #11
RE: Ausbreitung des Ackerbaus in Europa
(12.06.2012 09:22)dieter schrieb:  Nicht an der Donau west-und nordwärts?Huh

Bei der alten Tante Wiki ist zu lesen:

Zitat:Einige archäologische Funde deuten auf ein schnelles Verlassen von Siedlungen am zuvor dicht besiedelten Ufergebiet hin.[7][8] William Ryan konnte inzwischen Gräben und Auswaschungen am Boden des Schwarzen Meers nachweisen, die zu einer von dem Schweizer Wissenschaftler Mark Siddall erstellten Computer-Simulation einer gewaltigen Überflutung passen.[9][10]

Der Bosporus stellt seitdem die Verbindung zum Marmarameer dar. Er hat eine Breite von 760 bis 3600 Meter und ist an seiner flachsten Stelle lediglich 32 bis 35 Meter tief.

Heute lässt sich nicht mehr sagen, wohin die Bevölkerung ging.
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14.06.2012, 09:28
Beitrag: #12
RE: Ausbreitung des Ackerbaus in Europa
(12.06.2012 12:43)Dietrich schrieb:  
(12.06.2012 09:22)dieter schrieb:  Nicht an der Donau west-und nordwärts?Huh
Bei der alten Tante Wiki ist zu lesen:
Zitat:Einige archäologische Funde deuten auf ein schnelles Verlassen von Siedlungen am zuvor dicht besiedelten Ufergebiet hin.[7][8] William Ryan konnte inzwischen Gräben und Auswaschungen am Boden des Schwarzen Meers nachweisen, die zu einer von dem Schweizer Wissenschaftler Mark Siddall erstellten Computer-Simulation einer gewaltigen Überflutung passen.[9][10]

Der Bosporus stellt seitdem die Verbindung zum Marmarameer dar. Er hat eine Breite von 760 bis 3600 Meter und ist an seiner flachsten Stelle lediglich 32 bis 35 Meter tief.

Heute lässt sich nicht mehr sagen, wohin die Bevölkerung ging.
Schade, vielleicht bringt und die Wissenschaft doch noch Aufklärung.Shy

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14.06.2012, 15:58
Beitrag: #13
RE: Ausbreitung des Ackerbaus in Europa
(14.06.2012 09:28)dieter schrieb:  Schade, vielleicht bringt und die Wissenschaft doch noch Aufklärung.Shy

Was ist denn so interessant daran, in welche Regionen sich die vertriebenen Siedler zurückzogen?

Es ist ja nicht so, als ob ein ganzes Volk sich auf Wanderschaft begeben hätte. Die Bevölkerungsdichte war unglaublich gering, sodass es nur kleine Gruppen gewesen sein können, die sich wieder in weiter landeinwärts gelegene Gebiete ihrer Stämme zurückzogen. Daran ist nichts spektakuläres.
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15.06.2012, 11:30
Beitrag: #14
RE: Ausbreitung des Ackerbaus in Europa
(14.06.2012 15:58)Dietrich schrieb:  
(14.06.2012 09:28)dieter schrieb:  Schade, vielleicht bringt und die Wissenschaft doch noch Aufklärung.Shy
Was ist denn so interessant daran, in welche Regionen sich die vertriebenen Siedler zurückzogen?
Es ist ja nicht so, als ob ein ganzes Volk sich auf Wanderschaft begeben hätte. Die Bevölkerungsdichte war unglaublich gering, sodass es nur kleine Gruppen gewesen sein können, die sich wieder in weiter landeinwärts gelegene Gebiete ihrer Stämme zurückzogen. Daran ist nichts spektakuläres.
Doch, es ist interessant zu wissen, welchen Menschen die Schwarzmeer- Bevölkerung den Ackerbau näher gebracht hatte.Wink

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15.06.2012, 11:50
Beitrag: #15
RE: Ausbreitung des Ackerbaus in Europa
(15.06.2012 11:30)dieter schrieb:  Doch, es ist interessant zu wissen, welchen Menschen die Schwarzmeer- Bevölkerung den Ackerbau näher gebracht hatte.Wink

Etwa im 4./3. Jt. v. Chr. breiteten sich mit der Tripoljekultur die ersten Ackerbauern in Osteuropa aus.
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16.06.2012, 10:02
Beitrag: #16
RE: Ausbreitung des Ackerbaus in Europa
(15.06.2012 11:50)Dietrich schrieb:  
(15.06.2012 11:30)dieter schrieb:  Doch, es ist interessant zu wissen, welchen Menschen die Schwarzmeer- Bevölkerung den Ackerbau näher gebracht hatte.Wink

Etwa im 4./3. Jt. v. Chr. breiteten sich mit der Tripoljekultur die ersten Ackerbauern in Osteuropa aus.
Danke für diese Auskunft.

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18.08.2013, 02:39
Beitrag: #17
RE: Ausbreitung des Ackerbaus in Europa
(15.06.2012 11:50)Dietrich schrieb:  
(15.06.2012 11:30)dieter schrieb:  Doch, es ist interessant zu wissen, welchen Menschen die Schwarzmeer- Bevölkerung den Ackerbau näher gebracht hatte.Wink

Etwa im 4./3. Jt. v. Chr. breiteten sich mit der Tripoljekultur die ersten Ackerbauern in Osteuropa aus.

Dann hätte sich die Landwirtschaft erst in Westeuropa ausgebreitet, denn die Bandkeramiker haben sich schon 5000 vor Chr. in Mitteleuropa ausgebreitet. Das würde zur Hypothese passen, das Flüchtlinge, die vor den Bandkeramikern flohen, die Landwirtschaft nach Osteuropa brachten.
Es wäre aber umständlicher, da die Landwirtschaft sich ja einfach nach Norden hätte ausbreiten können.
Landwirtschaft treibende Menschen bzw. Nomadisierende Hirten sollen sich noch früher an der Atlantikküste nach Norden ausgebreitet haben.

Es gab viele Entwicklungszentren für Landwirtschaft. Die Urformen der Kulturfeige haben sich wahrscheinlich vom Kaukasus kommend mit Einwanderern bis 9500 v. Chr. bis nach Jericho ausgebreitet. D.h. die Kultivierung der Feige begann im Kaukasus entsprechend früher, auch wenn dort die Funde noch fehlen.
Der Kulturapfel muß zuerst in Zentralasien kultiviert worden sein. Dies geschah etwa zeitgleich mit Feige und Weizen. In Westeuropa konnte man zuerst nur den Holzapfel kultivieren und natürlich die Weinrebe, Holzbirne, Wildkirsche, Schlehe, Stachelbeeren, Heidelbeeren und Hafer...Irgendwann konnten auch in Westeuropa neue Obst-Varianten eingekreuzt werden und wurden ganz neue Esspflanzen/Obstarten eingeführt.

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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01.09.2013, 13:29
Beitrag: #18
RE: Ausbreitung des Ackerbaus in Europa
(07.06.2012 14:53)Dietrich schrieb:  Bei der Ausbreitung geht man von einem Wechselspiel aus und vermutet sowohl eine expandierende Bauernbevölkerung als auch eine Kulturtrift, die lediglich die Kenntnis des Akckernaus an eine mesolithische Bevölkerung weitergab.

Man lernte durchaus gegenseitig. Nicht nur, dass die mesolithischen Haustypen, die eine soziale Struktur nahelgen, die auf kleinen Kernfamilien beruhten, sich den neolithischen Haustypen (eine oder sogar mehrere Großfamilien in einem Haus) anglichen, zur Zeit der Bandkeramiker lässt sich eine Zweiteilung der landwirtschaftlichen PRaxis feststellen.
Vom Atlantik her bis in die Region des heutigen Deutschland sind erheblich mehr Tierknochen in den Funden enthalten wie in der Region östlich davon, wo offenbar der Ackerbau dominierte.
Wir haben also eine westliche "Hirten"kultur aus mesolithischen Wurzeln und eine östlichere "Bauern"kultur aus neolithischen Wurzeln.

Beide glichen sich an und daraus entstanden dann die späteren neolithischen Wirtschaftsweisen, die Hirtendasein und Bauerndasein verbanden.
Passend dazu auch die Entwicklung der Megalithbauten: Im Westen Europas waren ca. 5000 v.Chr. große, aber relativ einfach strukturierte Bauten üblich, die die relativ kurzzeitige Zusammenarbeit größerer Personenkreise erforderten. In der Mitte Europas gab es gleichzeitig kleinere, aber kompliziertere Bauten, die die Zusammenarbeit von langlebigeren und kleineren Personengruppen erforderten. Etwa 4000 v.Chr. waren Megalithbauten nur noch in Norddeutschland und Skandinavien üblich, und sie waren sowohl klein als auch einfach. Die zugehörigen Personengruppen waren also ebenfalls klein und fanden sich eher kurzzeitig zur Zusammenarbeit bereit, sonst wären die Bauten auch komplizierter gewesen.

VG
Christian
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01.09.2013, 20:29
Beitrag: #19
RE: Ausbreitung des Ackerbaus in Europa
(01.09.2013 13:29)913Chris schrieb:  Man lernte durchaus gegenseitig. Nicht nur, dass die mesolithischen Haustypen, die eine soziale Struktur nahelgen, die auf kleinen Kernfamilien beruhten, sich den neolithischen Haustypen (eine oder sogar mehrere Großfamilien in einem Haus) anglichen, zur Zeit der Bandkeramiker lässt sich eine Zweiteilung der landwirtschaftlichen PRaxis feststellen.
Vom Atlantik her bis in die Region des heutigen Deutschland sind erheblich mehr Tierknochen in den Funden enthalten wie in der Region östlich davon, wo offenbar der Ackerbau dominierte.
Wir haben also eine westliche "Hirten"kultur aus mesolithischen Wurzeln und eine östlichere "Bauern"kultur aus neolithischen Wurzeln.

Wie paßt LaHoguette und Impressokultur da rein? Die Tiere der Hirten sind doch auch aus dem neolithischen Nahost?
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02.09.2013, 09:10
Beitrag: #20
RE: Ausbreitung des Ackerbaus in Europa
(01.09.2013 20:29)Renegat schrieb:  Die Tiere der Hirten sind doch auch aus dem neolithischen Nahost?

Nur das Wissen, wie man Tiere zähmt, und das auch nur vielleicht.
Die in Westeuropa gefundenen Knochen stammen aber selbstverständlich von Tieren, die in Westeuropa geboren sind...

VG
Christian
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