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Gotik
14.12.2015, 16:01
Beitrag: #1
Gotik
Gerne möchte ich mit euch über europäische Baustile sprechen und habe mir mal gedacht, das es ein interessantes Thema abgeben würde.
Auch würde ich es sehr begrüßen, käme eine Reaktion. Falls ich mit irgend einem Punkt falsch liege, dann korrigiert mich bitte:

Der Baustil Gotik ist eine europäische Architektur und eine Baukunst des Mittelalters. Sie entwickelte sich aus dem Stil Romanik heraus. Zahlreiche Einzelelemente waren schon in der Romanik zu erkennen - vor allem in der Normandie und Burgund.
Die Spitzbögen sind hierbei zentrale Elemente der Gotik, die schon vereinzelt in der Romanik vorhanden waren.

Anfänge dieses Stils gelten im allgemeinen die Abtei-Kirche von Saint-Denis in Paris, die in der romanischen Zeit eine ganz besondere Stellung einnahm. Hinzufügen möchte ich, das unter dem Abt Suger im Jahr 1137 - 1140 der Westbau mit der Doppelturmfassade errichtet wurde, auch im Jahr 1140 der mit großen Fenstern durchflutete Umgangschor mit dem Kappellenkranz, Strebepfeilern und Kreuzrippengewölbe zu einer Einheit verbunden wurde.
Ob er es aber nach einem bereits vorhandenen Projekt erbauen lies, oder aber der Architekt dieses Stils wirklich war, ist mir leider unbekannt.
Falls es jemand hier weis, würde ich mich freuen, wenn er es posten würde.

Die Frühgotik wurde aber nur als eine Vorstufe betrachtet und die eigentliche Gotik mit der Hochgotik Ende des 12. Jh. begonnen wurde.

Der Hochgotikstil wurde meistgehend für Kathedralen verwendet, auch steht der Beginn des Stils zum Anfang für eine neue Gestaltung des Kirchenraumes - eine erstmalige Vereinigung burgundischer Spitzbögen und normannischer Formelemente, die sogenannten Rippengewölbe.
Hierbei wird aber die Früh-, Hoch- und Spätgotik unterschieden, die sich zu unterschiedlichen Zeiten entwickelt hatten.
Besonders im nördlichen Teil Deutschlands ist die Sonderform Backsteingotik häufig zu finden.

lg Aurora

P.S. habe leider kein selbstgemachtes FotoCry

Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben.

Marcus Tullius Cicero
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16.12.2015, 01:53
Beitrag: #2
RE: Gotik
Die Kathedrale Saint-Denis soll im Wesentlichen auf Abt Suger zurückgehen. Im 13. Jahrhundert gestaltete der Baumeister Pierre de Montreuil (1200–1266) den Bau der Kirche und seit 1858 leitete Eugene Etienne Viollet-le-Duc (1814–1879) die Restaurationsarbeiten.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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16.12.2015, 13:23
Beitrag: #3
RE: Gotik
(16.12.2015 01:53)Sansavoir schrieb:  Die Kathedrale Saint-Denis soll im Wesentlichen auf Abt Suger zurückgehen. Im 13. Jahrhundert gestaltete der Baumeister Pierre de Montreuil (1200–1266) den Bau der Kirche und seit 1858 leitete Eugene Etienne Viollet-le-Duc (1814–1879) die Restaurationsarbeiten.

Lieben Dank Sansavoir. Das hatte ich nicht gewusst. Wieder etwas dazu gelernt!

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Marcus Tullius Cicero
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23.12.2015, 21:38
Beitrag: #4
RE: Gotik
schade, das keine weiteren Beiträge zu diesem Thema kommen.
War wohl sicher doch nicht so interessant?? Huh

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Marcus Tullius Cicero
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24.12.2015, 06:02
Beitrag: #5
RE: Gotik
Doch, aber leider sind mir oft zeitliche Grenzen gesetzt.

Vor ein paar Jahren habe ich mich einmal mt Baumeistern bzw. Architekten beschäftigt, und dabei feststellen müssen, dass es z.B. über Baumeister ab des Barocks relativ viel Geschriebenes gibt. Für die Gotik sieht das anders aus, man weiß z.B. oft nicht die Namen der Baumeister - wie beim Magdeburger Dom oder beim Dom in Halberstadt. Erst das Wirken des Erbauers der Meißner Albrechtsburg - Arnulf von Westfalen ist überliefert worden. Das ist schade, aber die Baumeister des 12 - 14. Jahrhundert haben ganz bewusst ihre Person in den Hintergrund gestellt, um ihr zu Ehren Gottes errichtete Bauwerk für sich sprechen zu lassen.

Während der Beschäftigung mit Arnold von Westfalen stieß ich auf Conrad Pflüger, dessen Wirken ich zu ergründen versuchte und über den ich in der Weihnachtszeit 2009 einen Artikel schrieb, den ich wiederum bei Wiki unter dem Nickname Saxonicus veröffentlichte. Die nachfolgende Version ist eine Überarbeitung meines ursprünglichen Artikels

Conrad Pflüger - auch Konrad Pflüger, seltener Plüger oder Pleuger geschrieben wurde vermutlich um 1450 in Schwaben geboren und er starb vermutlich 1506 oder 1507 in Leipzig. Die Herkunft, der Werdegang seiner Ausbildung und die persönlichen Lebensumstände des viel beschäftigten und weit gereisten Schülers des Baumeisters Arnold von Westfalen sind nicht genau bekannt und beruhen nur auf Vermutungen. Im Gegensatz dazu lässt sich das baumeisterliche Wirken Conrad Pflügers, der vor allem als Fachmann für den Gewölbebau spätgotischer Kirchen hohe Wertschätzung genoss, für die Zeit von 1477 bis 1506 gut nachgewiesen.
Die Annahme des Geburtsjahres beruht auf die Beschreibung eines damals etwa 50-jährigen Baumeisters Conrad Schwab, der beim Bau der St.-Annen-Kirche in Annaberg beteiligt war und heute mit Conrad Pflüger identifiziert wird. 1504 verpflichtete der Rat der Stadt Leipzig Conrad Pflüger langfristig für mehrere ehrgeizige Objekte. Nachweisbar erarbeitete Pflüger bis 1506 einige Gutachten und Entwürfe, war jedoch danach weder in Leipzig noch an anderen Orten tätig.

Pflüger zählte zu den führenden Architekten und Baumeistern der Spätgotik und galt in den 1490-er Jahren als höchste künstlerische Instanz und Autorität im albertinischen Sachsen. Er war außerdem Stadtbaumeister zu Görlitz und zugleich herzoglich sächsischer Werkmeister. 1477 wurde er als Parlier Arnolds von Westfalen († 1480) erstmalig erwähnt, dessen Hauptwerk, die Albrechtsburg zu Meißen, er zwischen 1480/81 und 1483 vollendete. Danach beteiligte sich Pflüger am Bau des Schlosses Hartenfels in Torgau, am Bau der Moritzburg in Halle (Saale) und am Bau des Wittenberger Schlosses, einschließlich der Schlosskirche. Seine langjährigen Parliere waren Blasius Börer († 1505) und Urban Laubanisch, die an der Seite Plügers an an der Errichtung des Heiligen Grabes und der Kirche St. Peter und Paul in Görlitz, am Bau der Thomaskirche in Leipzig, am Bau der Kreuzkirche in Dresden und am Bau der St.-Annen-Kirche in Annaberg (heute Annaberg-Buchholz) mitwirkten. Beide stammten wahrscheinlich aus Görlitz, zumindest waren sie dort ursprünglich Parliere der Pflügerischen Hütte und begleiteten von dort aus ihren Meister bei dessen wichtigsten Bauvorhaben. Die Zusammenarbeit der drei Baumeister ist vergleichbar mit der späteren Arbeitsteilung der Leipziger Baumeister Hieronymus Lotter, Paul Speck und Paul Widemann. Ebenso werden Pflüger auch einige Gutachten und Entwürfe für den Umbau der Nikolaikirche und den Neubau der Peterskirche in Leipzig zugesprochen.

Conrad Pflüger führte häufig die Grundrisse der Bauvorhaben aus und leitete persönlich den besonders schwierigen Gewölbebau der Kirchen. Der geachtete Baumeister konnte dabei auf ein gut funktionierendes Netzwerk – bestehend aus Baumeistern, Parlieren und Steinmetzen – zurückgreifen und pflegte einen regen Gedanken- und Erfahrungsaustausch zu den ebenfalls in Sachsen arbeitenden Baumeistern, wie z.B. Claus Roder. Dessen Wirken als Steinmetz, Baumeister und Architekt lässt sich nur für die Jahre 1471 bis 1499 nachweisen. Er gilt als Architekt des Sakramenthauses der Dresdner Frauenkirche (um 1471) und arbeitete häufig mit Conrad Pflüger zusammen. Aber über Roder gibt es kaum Überlieferungen, u.a. dass er 1492 Schwierigkeiten beim Bau der Thomaskirche (Gewölbebau / Dach) hatte, die Pflüger dann beheben musste. Weitere bekannte, mit Pflüger gut vernetzte Kollegen waren Peter von Pirna – auch Peter von Heilbronn oder Peter Ulrich – (* 1440 in Heilbronn, † 1513/14 in Pirna) und Jacob Haylmann alias Jacob von Schweinfurt, die sich untereinander bei Bauvorhaben berieten und sich in ihren Arbeiten gegenseitig beeinflussten.

Zwischen 1490 und 1497 nahm Pflüger seinen Wohnsitz in Görlitz auf, wo er auch das Amt des Stadtbaumeisters wahrnahm. Der herzoglich sächsische Werkmeister zog 1498 wegen dem Bau der Dresdner Kreuzkirche nach Meißen und lebte um 1505/06 in Leipzig. Danach verliert sich die Spur des begehrten Fachmannes. Es wird daher angenommen, dass Conrad Pflüger 1506 oder 1507 in Leipzig verstorben ist.

Bauwerke (Auswahl)
Hinweis: Die Jahreszahlen geben nur die (zum Teil vermuteten) Zeiträume des Wirkens von Conrad Pflüger an nachfolgenden Bauwerken wieder.

* Vollendung des Baus der Albrechtsburg in Meißen (1480/81–1483)
* Beteiligung am Bau des [[Schloss Hartenfels|Schlosses Hartenfels]] in Torgau (1480/81–1485). Conrad Pflüger führte den wohl schon von Arnold von Westfalen en Albrechtsbau fort, der allerdings erst 1538 vollendet wurde.
* Beteiligung am Bau der Moritzburg in Halle (um 1484). Conrad Pflüger folgte dem Ruf des Erzbischofs Ernst von Magdeburg, eines Wettiners, nach Halle und beteiligte sich als einer von mehreren Baumeistern am Bau der Moritzburg, eine von tiefen Gräben umgebene spätgotische Vierflügelanlage.
* Bau des Heiligen Grabes in Görlitz (um 1489–1497). Der Bürgermeister Georg Emmerich folgte nach einer 1464/65 aus politischen Gründen unternommenen Pilgerfahrt nach Jerusalem einer damals geläufigen Idee, die heiligen Stätten in der Heimat nachzubilden und verpflichtete deshalb für die Bauausführung Conrad Pflüger und Blasius Börer. Das Vesperbild im Salbhäuschen wurde um 1500 vermutlich von Hans Olmützer geschaffen.
* Fertigstellung der Stadtkirche St. Peter und Paul in Görlitz (1490–1497). Conrad Pflüger, Blasius Börer und Urban Laubanisch leiteten den Gewölbebau der Kirche. Der Rat der Stadt Görlitz verpflichtete sie am 9. Januar 1491, den 1457 begonnenen und anscheinend ins Stocken geratenen Bauabschnitt abzuschließen. Pflüger ließ sich von den damals schon in Breslau, Prag und Wien praktizierten drei nebeneinander liegenden polygonalen Chorabschlüssen inspirieren und führte diese Neuerung erstmalig in Sachsen ein.
* Beteiligung am Bau des Wittenberger Schlosses (um 1489/90 und 1496/97). Nach den Plänen Conrad Pflügers wurde die im Kern spätgotische Dreiflügelanlage zwischen 1489 und 1525 ausgeführt. Einzelheiten der spätgotischen Architektur sind noch an den beiden zum Hof hin offenen Treppenhäusern zu erkennen. Infolge der Zerstörungen im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) und den Umbauarbeiten zu Anfang des 19. Jahrhunderts sind die Arbeiten der spätgotischen Baumeister Conrad Pflüger und Claus Roder zum großen Teil nicht mehr erhalten.1496/97 leitete Pflüger die Wölbung der Schlosskirche.
* Beteiligung am Bau der Thomaskirche in Leipzig (1494–1497). Der Rat der Stadt Leipzig wollte sich 1489 eines erfahrenen Baumeisters zur Einwölbung der im Bau befindlichen Thomaskirche versichern und wandte sich an Erhard Bauer aus Eger, der Conrad Pflüger empfahl. Bereits seit 1482 arbeitete Claus Roder am Bau des Langhauses. Er wurde jedoch 1494 nach dem Einsturz einer Empore fristlos entlassen und Conrad Pflüger führte die Einwölbung der Kirche aus. Für das Netzgewölbe wurde Rochlitzer Porphyr verwendet.
* Beteiligung am Bau der Kreuzkirche in Dresden (1498–1503/04): Conrad Pflüger folgte den Ruf Claus Roders, der nach seiner 1494 erfolgten fristlosen Entlassung beim Bau der Thomaskirche in Leipzig sofort als Baumeister für die Kreuzkirche in Dresden eingestellt wurde. Aus diesem Grund verlegte Pflüger seinen Wohnsitz von Görlitz nach Meißen.
* Beteiligung am Bau der St.-Annen-Kirche in Annaberg (1499–1500/01). Am Bau der bedeutendsten spätgotischen Hallenkirche wirkten nacheinander Conrad Pflüger, Peter von Pirna, ein Magister Erasmus und Jacob von Schweinfurt. Pflüger zeichnete sich für den Grundriss verantwortlich, Peter von Pirna und Jacob von Schweinfurt führten die Wölbung aus.
* Beteiligung am Bau des Collegiums der Universität Wittenberg (um 1503)
* Gutachten und Entwürfe für den Umbau der Nikolaikirche in Leipzig (1505–1506). Die Realisierung der Entwürfe, so der Neubau des Langhauses, begann erst 1513 und wurde 1525 beendet. Der Baumeister war Benedikt Eisenberg, der leitende Steinmetz war Michael Bentz, der Steinmetz zu St. Nikolaus genannt wurde und dessen Meisterzeichen unter der Gewölbekonsole am Turm noch heute sichtbar ist.
* Gutachten und Entwürfe für den Bau der Peterskirche in Leipzig (1505–1506). Conrad Pflüger arbeitete nicht mehr am 1507 begonnenen Bau der Peterskirche mit. 1885 wurde die Peterskirche abgebrochen.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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25.12.2015, 11:57
Beitrag: #6
RE: Gotik
Das besondere an St.Denis ist ja, dass wir heir quasi alle Phasen der Gotik vertreten haben, von der Vor- bzw. Frühgotik über die Hochgotik bis hin zur Spätgotik.
EINEN Architekten wird´s wohl auch oder besonders für die Frühphase nicht gegeben haben, zu viele Neuentwicklungen (Spitzbogen, Strebepfeiler, Säulenbündel, Kreuzrippengewölbe, um nur einige zu nennen) mussten gebündelt werden, um die Gotik zu ermöglichen....

PS: Architekten gab´s damals sowieso nicht, "nur" Baumeister....
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25.12.2015, 19:28
Beitrag: #7
RE: Gotik
Danke sehr, Sansavoir für deinen umfangreichen und Bildungsfördernden Text, den ich mit großem Interesse las. Auch dir, Chris, ein liebes Dankeschön.

lg Aurora

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Marcus Tullius Cicero
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27.12.2015, 00:35
Beitrag: #8
RE: Gotik
Die Spitzbögen sind hierbei zentrale Elemente der Gotik`?
Da irrst Du,liebe Aurora, die sind lediglich ein Dekoelement,das es auch schon vor der Gotik gab -viel wichtiger ist das gotischen Streben- und Pfeilersystem,das ganz neue statische Konstruktionen ermöglichte und vergleichbar der Skelettbauweise heutiger Hochhäuser ist.Im Gegensatz zu romanischen Bauten haben die Wände kaum mehr tragende Funktion-das ganze führt im Vergleich zu gleichgroßen romanischen Bauten zu geringeren Wandstärken,zu weniger Materialbedarf und zu geringerem Gewicht und geringerer Druckbelastung und besserer Druckableitung. Gleichzeitig wurde durch die Verwendung von Pfeilerbündeln statt massiver Einzelpfeiler eine höhere Pfeilerstabilität und -flexibilität erreicht.mit der Folge,daß man höher bauen und größere überwölbte Räume schaffen konnte.

Interessante gotische Kirchen im süddeutschen Bereich des HRR-:die Templerkapelle von Fürfeld/Hof Iben, die Elisabethenkiche in Marburg,die den einzigen komplett erhaltenen gotischen Dachstuhl enthält (interessante Führung dazu ) die Katharinenkirche in Oppenheim,die Schlosskirche Meisenheim,die St.Stephanskirche in Mainz(mit herrlichen Chagall-Fenstern),Michaelskapelle Kiedrich,Herrgottskirche Creglingen, die Frauenkirche in München , St. Georg in Nördlingen.die Münster von Schwäbisch Gmünd, Freiburg,Strassburg,Ulm .Basel,die Dome in Köln,Frankfurt,Regensburg ,Bamberg,der Stephansdom in Wien, der Veitsdom in Prag

Und einige berühmte gotische Baumeister:
-Madern Gerthener 1360- 1430: Stadtbaumeister der Freien Reichsstadt Frankfurt am Main, Bildhauer und einer der wichtigsten Künstler der Spätgotik am Mittelrhein.

-Bartholomäus von Hamm .Baumeister am Kölner Dom,

-Nikolaus Eseler der Ältere Baumeister zu Alzey,in Rothenburg und Nördlingen

-Wenzel Roritzer Dombaumeister am Regensburger Dom.

-Ulrich von Ensingen-Baumeister am Ulmer ,Baseler und Strassburger Münster

-Erwin von Steinbach-Architekt des Strassburger Münsters

Und besonders die Familie der Parler aus Schwäbisch-Gmünd, hier insbesondere:
-.Heinrich Parler der Ältere-Baumeister des Heilig-Kreuz-Münster in Gmünd ,am Kölner Dom,Ulmer Münster ,in Nürnberg und Augsburg
-sein Bruder Peter von Reutlingen, Baumeister in Reutlingen
seine Söhne:
-Johann Parler der Ältere,Baumeister am Stift Zwettl und am Basler Münster
-Peter Parler-Baumeister zu Prag,wo er u.a den Veitsdom baute
dessen Söhne
-Johann Parler der Jüngere-Baumeister des Doms der heiligen Barbara in Kutná Hora,
-Wenzel Parler -Baumeister in Prag, Nördlingen und Wien
-sein Cousin Heinrich Parler d. J. -Baumeister zu Mailand
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27.12.2015, 15:39
Beitrag: #9
RE: Gotik
Gibt bestimmt noch mehr...z.B. ist das Ingolstädter Münter "Zu unserer lieben Frau" bzw. "Obere Pfarr") ein spätgotisches Bauwerk...unvollendet geblieben, so fehlen z.B. bis heute der Verputz und die obere Hälfte der Türme....auch sind einige "Stützbögen" außen nur im Ansatz ausgeführt, sie waren also damals für die Stabilität des Gebäudes nicht mehr nötig...Wink
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13.08.2016, 13:08
Beitrag: #10
RE: Gotik
(27.12.2015 00:35)zaphodB. schrieb:  Die Spitzbögen sind hierbei zentrale Elemente der Gotik`?
Da irrst Du,liebe Aurora, die sind lediglich ein Dekoelement, […]
Jein. Der Spitzbogen ist: 1. eine Folge der Skelettbauweise, bzw. der kontinuierlichen Fortsetzung von Steinprofilen nach oben; 2. den Spitzbogen findet man auch ganz ohne Skelettbauweise auf Bauten der Epoche (z.B. bei Burgbauten, Wohnhäusern, etc.), und ist somit ein prägendes Stilelement der Gotik (gewiss aber kein zwingendes Konstruktionselement).

Die Gotik kann nicht auf den Kirchenbau reduziert werden. Bürgerhäuser des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit wurden z.B. in weiten Gebieten Europas bis weit nach 1600 gotisch gebaut, auch wenn häufig mit Elementen der Renaissance bereichert. In den meisten deutschsprachigen Städten entstanden reine Renaissancebauten eher selten und wenn, dann parallel zur hauptsächlich gotisch beeinflussten Architektur.
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13.08.2016, 16:10
Beitrag: #11
RE: Gotik
(13.08.2016 13:08)Mashenka schrieb:  
(27.12.2015 00:35)zaphodB. schrieb:  Die Spitzbögen sind hierbei zentrale Elemente der Gotik`?
Da irrst Du,liebe Aurora, die sind lediglich ein Dekoelement, […]

Jein. Der Spitzbogen ist: 1. eine Folge der Skelettbauweise, bzw. der kontinuierlichen Fortsetzung von Steinprofilen nach oben; 2. den Spitzbogen findet man auch ganz ohne Skelettbauweise auf Bauten der Epoche (z.B. bei Burgbauten, Wohnhäusern, etc.), und ist somit ein prägendes Stilelement der Gotik (gewiss aber kein zwingendes Konstruktionselement).

Die Gotik kann nicht auf den Kirchenbau reduziert werden. Bürgerhäuser des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit wurden z.B. in weiten Gebieten Europas bis weit nach 1600 gotisch gebaut, auch wenn häufig mit Elementen der Renaissance bereichert. In den meisten deutschsprachigen Städten entstanden reine Renaissancebauten eher selten und wenn, dann parallel zur hauptsächlich gotisch beeinflussten Architektur.

Ja, der Meinung war ich auch, das die Spitzbogen eine Folge der Skelettbauweise sein kann. Da stimme ich dir zu das man nicht nur Gotik auf dem Kirchenbau reduzieren sollte; aber... ich denke das es anders ist bei der Backsteingotik. Diese Bauweise kann am noch an Kirchen und evt. Ratshäusern entdecken; aber selten an Bürgerhäusern.

Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben.

Marcus Tullius Cicero
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13.08.2016, 18:55
Beitrag: #12
RE: Gotik
(13.08.2016 16:10)Aurora schrieb:  […] aber... ich denke das es anders ist bei der Backsteingotik. Diese Bauweise kann am noch an Kirchen und evt. Ratshäusern entdecken; aber selten an Bürgerhäusern.
Die visuelle Leichtigkeit der Skelettbauweise war in erster Linie sakralen Bauten vorbehalten, wodurch man versuchte, das Bauwerk nicht nur nach oben strebend zu gestalten, sondern ihm auch die irdische Schwere zu nehmen. (Ausnahmen sind paar Rathäuser in Skelettbauweise, die aber nicht selten aus dem Historismus stammen.)

Die Verwendung von Backsteinen war vom Prinzip her eine vereinfachende billigere Technik zum Hochziehen der Mauer. Dem gegenüber steht die geringere Stabilität, weshalb die extrem filigrane Skelettbauweise mit dieser Technik ausblieb; die Strebepfeiler konnten zwar aus Backsteinen errichtet werden, doch das ›Durchbrechen‹ des Mauerwerks mit Maßwerk, was gerade die sakrale Gotik auszeichnet, konnte nur begrenzt realisiert werden. Man versuchte aber auch mit der Backsteinmethode dem Stil zu folgen, soweit es eben ging.

Profane gotische Bauten aus Backstein sind gar nicht so selten, wurden aber häufig verputzt. Bei der Betrachtung der Anzahl von erhaltenen Backsteinbauten muss auch die geringere Stabilität und insbesondere die geringere Wertschätzung der Nachwelt mit einbezogen werden, weshalb solche Bauten über die Jahrhunderte schneller verschwanden.
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