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2030 - Aufstand der Alten
06.01.2016, 00:09
Beitrag: #3
RE: 2030 - Aufstand der Alten
Dass die westlichen Gesellschaften immer älter werden, ist bekannt. Dass man selbst immer älter wird, ist auch eine bestehende Tatsache. Dass es meinen Eltern als Rentnern besser geht, als es mir einmal als Rentner gehen wird, muss ich wohl akzeptieren. Was soll's - irgendwie wird es schon gehen! Ich denke, dass die Dreiteilung des Lebens - erst Kindheit/Jugend/Schule/Ausbildung, dann berufliche Tätigkeit, zuletzt Rente/Alter vorbei ist. Konnte man einst davon ausgehen, dass man in dem erlernten Beruf von der Lehre bis zur Rente arbeitet, ist das heute nicht mehr so. Die meisten Karrieren gehen querbeet mal Auf, mal Ab - eine mittel- oder langfristige Planung ist auch bei einer guten Ausbildung nicht möglich. Ähnlich wird es im Alter sein. Die Rentenberechnung wird sich häufiger ändern und es werden wohl große Unterschiede geben, wann die Einzelnen tatsächlich in Rente gehen. Ein vitaler Fünfundsiebzigjähriger sollte genauso arbeiten dürfen, wie ein kranker und ausgelaugter Endfünfziger seine Rente ohne Abzüge bekommen sollte. Menschenunwürdig ist, wenn Menschen über 60 vom Arbeitsamt in die Rente (mit erheblichen Abzügen) gezwungen werden.

Ich habe einen Teil der Doku gesehen und kann mir manches daraus vorstellen, wobei ich mich nicht auf das Jahr 2030 festlegen möchte. In den 70er hatte ich einen Science-Fiction-Film gesehen, der im Jahr 2020 oder 2022 handelte. Da wurden Menschen an ihrem 60. Geburtstag zum Sterben gebracht, bei einem Naturfilm und Musik. Was danach aus ihnen wurde, wusste niemand. Sie wurden zu "Soylent Green" verarbeitet, von dem die Menschen glaubten, es sei ein künstliches Nahrungsprodukt aus Algen. Da ich selbst 2020 60 werde und mein einer Bruder im Jahr 2022 hat uns dies schon beschäftigt. Dieser Horror trifft wohl mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht in wenigen Jahren ein. Die Wirklichkeit ist aber, dass in meiner unmittelbaren Umgebung statt Kindergärten und Schulen immer mehr Seniorenresidenzen, Altersstifte, Pflegeheime, Häuser des betreuten Wohnens usw. gebaut werden.

Was bleibt einen für die Zukunft. War Ludwigs XV. Lebensmotto "Nach mir die Sintflut" weise? Oder sollte man damit gewinnen, einige nicht begonnene oder unvollendet gebliebene Ziele und Träume verwirklichen? Oder sich Gedanken machen, ob man noch etwas Bleibendes schaffen solle. Ehrlich gesagt, man schiebt unangenehme, schwierige Fragen immer weit weg. Ich werde wohl vor allem darauf achten müssen, dass ich kein zynischer, griesgrämiger, bösartiger und verbitterter Alter werde, für den früher alles besser war ... keine Angst - noch gehöre ich zum Mittelalter.

Inwieweit das Thema "Sterbehilfe" an gesellschaftlicher Bedeutung gewinnt, wage ich nicht vorauszusagen. Ich kann mir aber in Zukunft erbitterte Debatten zwischen den Anhängern der Sterbehilfe und deren Gegnern vorstellen.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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2030 - Aufstand der Alten - Aurora - 05.01.2016, 12:56
RE: 2030 - Aufstand der Alten - WDPG - 05.01.2016, 14:49
RE: 2030 - Aufstand der Alten - Sansavoir - 06.01.2016 00:09

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