Antwort schreiben 
 
Themabewertung:
  • 0 Bewertungen - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Troja, was ist wahr an dem Mythos?
19.04.2016, 12:42
Beitrag: #4
RE: Troja, was ist wahr an dem Mythos?
(19.04.2016 11:32)Bunbury schrieb:  Rund um Troja ranken sich einige Mythen und Legenden.

Schon die Entdeckung Trojas durch Heinrich Schliemann ist ein solcher Mythos, Nach heutiger Kenntnislage war es mitnichten so, dass Schlieman schon als Junge davon träumte, Troja zu entdecken, dieser Wunsch kam erst wesentlich später und hatte sehr viel profanere Gründe als von ihm später behauptet.
Auch war Schliemann nicht wirklich der Entdecker Trojas, diese Ehre fällt Frank Calvert zu, der Schliemann auf Troja aufmerksam machte. Schliemann war nur der erste Ausgräber.

Soweit so klar. Da stimme ich dir zu, dass Schliemann gute Gründe hatte, diese Stadt auszugraben. Soviel wie mir bekannt ist (ich kann mich jetzt auch irren) hatte er so einige Funde nach England gebracht, auch um Anerkennung (die ihm die Fachwelt noch verwehrte) zu erhalten. Diese Funde fanden große Anerkennung.
Hatte nicht Calvert zuerst mit der Grabung begonnen und hatte er nicht Schliemann davon überzeugt, das sich die Grabung als erfolgreich heraus stellen würde?


(19.04.2016 11:32)Bunbury schrieb:  Bis heute ist umstritten, ob die Stadt am Hisarlik wirklich mit dem Troja Homers identisch war, es gibt Theorien, die den Schauplatz des trojanischen Krieges ins südliche Anantolien verlegen, die aber auch höchst umstritten sind.

Das war auch mein Gedanke, ob es sich hier bei dieser Entdeckung tatsächlich um Troja gehandelt hat?
Mein Zitat: Was hatte Schliemann ausgegraben - wenn nicht Troja? Oder wurden bei den Dardanellen die Mauerreste (wie Homer beschrieb) und weitere Funde nur angenommen es müsse sich hier um Troja handeln?

(19.04.2016 11:32)Bunbury schrieb:  Als die große Ausgrabungskmaüagne unter Manfred Korfmann Ende der 80 er, Anfang der 90er jahre begann, galt Troja noch als kleines Piratennest ohne jegliche strategische Bedeutung, eine Auffassung, die Korfmann damals selbst noch vertrat, die er aber im Laufe der Ausgrabungen revidieren mußte. Heute scheint es erwiesen zu sein, dass Troja eine bedeutende handelsmetropole der Bronzezeit war

Soviel ich weis wurde diese These auch sobald verworfen. Die Ruinen deuteten nicht darauf hin, das es nur ein kleines Piratennest war. Denn Troja war angeblich in der Bronzezeit eine bedeutende Handelsmetropole (wie du schreibst)

(19.04.2016 11:32)Bunbury schrieb:  Weiteres Aufsehen erregte in dieser Zeit der Geoarchäologe Eberhard Zangger mit seiner Theorie, der von Platon beschriebene Untergang von Atlantis sei nichts weiter als eine verzerrte Darstellung des trojanisches Krieges und Troja sei Atlantis. Ich habe mich mit dieser zunächst verückt anmutenden Theorie lange beschäftigt, und wenn ich auch der letztendlichen Schlussfolgerung nicht ganz zustimme, erscheint es mir möglich, dass die gleiche Örtlichkeit sowohl Homer als auch Plato als Vorlage zur Stadtgestaltung diente. (Was aber nicht zwangsläufig das historische Troja war.) Es gibt da einige Übereinstimmungen.

Wo haben unterschiedlichen Forscher schon das versunkene Atlantis gesucht? Gab es Atlantis wirklich? Oder entsprang es der Phantasie Platons? Bis heute ist und bleibt wohl Atlantis ein Rätsel. M.E. konnte Troja auch nicht Atlantis gewesen sein; denn es war scheinbar eine Insel für sich im Atlantik?

(19.04.2016 11:32)Bunbury schrieb:  Ein trojanischer Krieg ist zwar nicht nachgewiesen, aber er paßt gut in die beschriebene Zeitepoche- er fällt in das Ende der Bronzezeit, als die ganzen Strukturen des östlichen Mittelmeerraumes zusammenbrachen und sämtliche Reiche außer dem Ägyptischen untergingen. Der trojanische Krieg paßt zeitlich in den großen Rahmen des Seevölkersturms, der in einem anderen Thread ziemlich stark diskutiert wird- möglich, dass der Seevölkersturm mit der Zerstörung Trojas seinen Anfang nahm. (Während Zangger wiederum behauptet, dass die Trojaner zwar der Anfang waren, aber der Trojanische Krieg einen Versuch darstellte, die Seevölkerinvasion zu stoppen. Der krieg wurde zwra gewonnen, aber der Hund war von der kette...)

Kriege (es schienen mehrere davon gegeben zu haben) wurden sicher geführt, doch nicht mit historischen Quellen belegt. Homer hat es in Hinsicht Mythologie verfasst, die sich nicht anlehnte an deiner Aussage, die aber eher passend ist.

(19.04.2016 11:32)Bunbury schrieb:  Die Trojaner hatten möglichweise versucht, die hethiter zu beerben, und die Griechen führten den Krieg gegen sie, um zu verhindern, dass dieser Versuch glückte. Auch dies ist eine viel zu hörende These.

Bedauerlicherweise wird sich diese Frage wohl niemals endgültig klären lassen, weil die Überreste der trojanischen Kernstadt der Bronzezeit bereits zu römscher Zeit schwer beschädigt und vernichtet wurden. Es gibt Hinweise auf feuer und zerstörung in der entsprechenden zeit, aber die sind nicht eindeutig. Sie können auf Krieg, aber auch auf Feuer von innen hindeuten.

So, langer Text und jetzt zurück zur Buchhaltung, freue mich auf weitere Beiträge....

Endgültig stimme ich dir zu, dass der Mythos um Troja wohl niemals aufgeklärt werden kann, schon aus diesem Grund, weil es wohl zu lange in der Zeit zurück liegt.

@Teresa: auch vielen Dank für deinen Text

Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben.

Marcus Tullius Cicero
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Antwort schreiben 


Nachrichten in diesem Thema
RE: Troja, was ist wahr an dem Mythos? - Aurora - 19.04.2016 12:42

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste

Kontakt    |     Startseite    |     Nach oben    |     Zum Inhalt    |     SiteMap    |     RSS-Feeds