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Troja, was ist wahr an dem Mythos?
20.04.2016, 12:38
Beitrag: #11
RE: Troja, was ist wahr an dem Mythos?
(20.04.2016 11:44)Dietrich schrieb:  Archäologisch belegt ist lediglich die Erosion staatlicher Strukturen im östlichen Mittelmeerraum um 1200 v. Chr., was zum Zusammenbruch der mykenischen Stadtstaaten und des Reichs der Hethiter führte. In Griechenland gab es massive Verwüstungen, was sicher zu Migrationsströmen führte.

Interessant dabei ist allerdings die Frage, ob diese Zusammenbrüche auf Einwirkungen von Außen oder auf Einwirkungen von Innen bedingt wurden. Während man früher häufig die Einwirkungen von Außen als Grund ansah, geht man heute sowohl bei den Hethitern als auch bei den mykenischen Griechen als Einwirkung von Außen aus (und letztendlich läßt sich Homer auch so interpretieren....).

(20.04.2016 11:44)Dietrich schrieb:  Die Ursachen bei Mykene werden heute vielfach in einer innenpolitischen Krise gesehen, z.B. Bürgerkrieg, Aufstände einer unterdrückten Unterschicht und ähnliches. Auch der Zusammenbruch des Hethiterreichs hatte vermutlich innenpolitische Ursachen, wobei ebenfalls Bürgerkrieg und Thronstreitigkeiten angenommen werden. In den Wirren und Flüchtlingsströmen jener Epoche, die in der so genannten "Seevölkerbewegung" gipfelt, wird vermutlich auch Troja untergegeangen sein, wobei niemand die näheren Umstände oder eventuelle Angreifer benennen kann.

Ich glaube nicht so recht daran, daß sowohl die Hethiter als auch die mykenischen Griechen zufälligerweise zeitnah von innen heraus zusammenbrachen. Bei der relativen geographischen und zeitlichen Nähe hing beides sicherlich miteinander zusammen.
Aber hierzu bieten vermutlich andree Wissenschaftsdisziplinen wie z.B. die Wirtschaftswissenschaften oder die Sozialwissenschaften, andere Lösungsmöglichkeiten an als die Altertumskunde, lassen sich letztendlich aber natürlich nicht eindeutig nachweisen.

(20.04.2016 11:44)Dietrich schrieb:  Ob wir es schließlich bei den Etruskern mit der Fluchtbewegung einer ägäischen Bevölkerungsgruppe nach Italien zu tun haben, ist ebenfalls eine interessante, aber nicht beweisbare Hypothese.

Leider weiß ich nicht mehr, in welcher Zeitschrift ich das mal gelesen habe, müßte aber entweder Bild der Wissenschaft oder Spektrum der Wissenschaft gewesen sein. Bei der genetischen Untersuchung einer Männergruppe der Landbevölkerung einer Region Italiens, die den Etruskern zugeschrieben wird, stellte man genetische Übereinstimmung mit Männern aus Anatolien fest. Mal sehen, ob ich den Artikel noch finde. Irgendwo steckt er bestimmt, aber das Chaos in meinen papieren gleicht momentan den Ställen des Augias...
Aber selbst wenn ich ihn finde, kann er heute schon längst widerlegt sein...

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RE: Troja, was ist wahr an dem Mythos? - Bunbury - 20.04.2016 12:38

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