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Troja, was ist wahr an dem Mythos?
02.11.2016, 16:50
Beitrag: #33
RE: Troja, was ist wahr an dem Mythos?
(02.11.2016 14:51)Dietrich schrieb:  Das mykenische Griechenland ist untergegangen, doch hat sich die Bevölkerung natürlich nicht in Luft aufgelöst.Sie siedelte auch nach dem Verschwinden der mykenischen Kriegeraristokratie in Griechenland, bestellte den Boden und trieb Handel. Als die Bevölkerung schlagartig ihre Elite verlor und wenig geklärte Unruhen das Land erschütterten, kam es zu einem Verlust der Schriftlichkeit und einem kulturellen Niedergang. Der mündete von etwa 1200-800 v. Chr. in die "Dark Ages", aus denen wir keine Schriftquellen besitzen.

In diesen 400 Jahren kam es zu sprachlichen Veränderungen. Das archaische mykenische Griechisch, das uns aus den Linear-B-Täfelchen bekannt ist, wandelte sich zum Altgriechischen. Das tritt uns erstmals in den homerischen Epen entgegen, die Griechenlands klassische Zeit einläuten.
Das mykenische Griechenland ist also untrennbar mit späteren griechischen Epochen verbunden, auch wenn sich die Sprache im Lauf der Jahrhunderte wandelte. Das ist ein natürlicher Vorgang, denn Sprachen sind keine starren Konstrukte.

Per Defintion wird "mykenisch" nicht an einem Volk, sondern an einer bestimmten Kultur festgemacht. Gib mal aus Spaß "mykenisches Griechenland" bei Google ein- und du landest unweigerlich bei "mykenische Kultur."

Und die ist mit dem Ende der Bronzezeit untergegangen.

Natürlich ist ein Großteil der Bevölkerung geblieben. Bauern bleiben immer, solange der Boden sie noch ernährt. Nur sind die nicht die Träger der Kultur. Und natürlich hat sich die Sprache dieser Bauern weiterentwickelt.

Aber es sind auch neue Kulturtechniken entstanden, neue Kunst, eine neue Lebensart. Es gab keine Paläste mehr etc. Das als eigentlich mykenisch zu bezeichnen...
Oder soll ich dich als Fisch bezeichnen, nur weil unsere Vorfahren irgendwann mal Fische waren?Wink

Es ist sachlich völlig falsch, in der griechischen Kolonialisation der östlichen Ägäisküste den wahren Kern des trojanischen Mythos auszumachen. Diese Kolonialisation erfolgte frühestens vierhundert Jahre nach dem Untergang Trojas.

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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RE: Troja, was ist wahr an dem Mythos? - Bunbury - 02.11.2016 16:50

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