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Römisches Fort in London
25.05.2016, 19:44
Beitrag: #15
RE: Römisches Fort in London
Oh, da sind wir im Thema Artus...
Und da fängt es an, sehr umstritten zu werden.

Fakt ist, dass die Britannier den eindringenden Pikten und Skoten wenig entgegenzusetzen hatten.
Zunächst "importierten" die Walisier den Votadiner- König Cunedda (die Votadini waren ein Stamm, der um Edinburgh beheimatet war und eine lose Verbindung zu Rom besaß) und seine Familie, um der Bedrohung durch die Skoten Herr zu werden. Das war um ca. 350 n. Chr., noch bevor die Römer Britannien endgültig verließen, aber schon, nachdem sie ihre Truppe reduziert hatten. Mit dem Ergebnis, dass mindestens zwei walisische Könighäuser fest in den Händen der nachkommens Cuneddas waren (Gwynedd und Powys, wenn ich mich nicht täusche) als die Römer die Briten sich selbst überließen.
EDIT: Und wie ich gerade nachgelesen habe, gibt es dauch dazu eine andere Interpetation: Wenn Cunedda zu dem Zeitpunkt nach Wale kam, den ich nannte, war es maximus, der ihn dazu aufforderte.
Ein anderer möglicher Zeitpunkt war 440 - und dann wäre es Vortigern gewesen. Auch seine Herkunft scheint ungklärt- die einen sehen in ihm einen römischen Befehlshaber, der eben aus dem Gebiet der Votadiner nach Wales abkommandiert wurde (was aber nur dann Sinn macht, wenn das Gebiet der Votadiner nicht Edinburgh war, denn das stand weder 350 noch 440 unter römsicher Herrschaft), andere eben einen auswanderndesn votadinischen Adeligen.
Manche Artus- Freunde identifizieren Vortigern mit Cunedda.

Als die Römer dann weg waren, flehten die Briten die Römer um Hilfe an, die aber abgewiesen wurden. Und dann, erst dann, kam ein britannischer König Vortigern auf den Gedanken, sich wieder Unterstützung zu suchen- und er heuerte Angelsächsische Söldner an. Und damit begann das Desaster erst.

Es scheint also, dass die Britannier durchaus das Kämpfen verlernt hatten.
Ein paar römische Adelige oder beamte scheinen im Land geblieben zu sein und mit römischen Mitteln Siege errungen zu haben, Ambrosius scheint römischer Abstammung gewesen sein. (Und ist ein reales Vorbild für den legendären König Artus. Aber nicht das einzige, denn dazu schimmern aus den legenden zuviele Details durch, die belegen, dass Artus kein Römer war. Meine jahrelangen nachforschungen zu König Artus haben ergeben, dass Artus nicht auf einer, sondern auf mindestens drei oder vier realen Vorbildern beruhte, aus denen sich der gute Geoffrey von Monmouth seinen Helden gestrickt hat... Aber das ist wieder ein anderes Thema. Und Ich glaube im übrigen nicht, dass die Schlacht vom berg Badon bei Bath geschlagen wurde. Das ergibt nämlich überhaupt keinen Sinn. Aber wie gesagt, ganz anderes Thema.... Durch die ganze Artussage ziehen sich Widersprüche, was den römischen Charaktre anbetrifft. So wird die Gemahlin von Artus gleichzeitig als vornehme Dame römsicher Abstammung beschrieben, während sie offenbar die Angewohnheit hatte, die abgeschnittenen Köpfe ihrer Feinde zu sammeln, was nun defintiv nicht zusammenpaßt.)

Die ganze britannische Geschichte nach dem Boudicca Aufstand und der zerstlörung von Mona scheint darauf hinzuweisen, dass die Britannier das Kämpfen tatsächlich verlernt hatten- und später immer auswärtige Söldner brauchten, um sich zu verteidigen. Mag man zu Artus stehen, wie man will....

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
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Römisches Fort in London - Bunbury - 17.05.2016, 10:04
RE: Römisches Fort in London - Bunbury - 25.05.2016 19:44

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