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Rassismus in den USA
18.07.2016, 21:49
Beitrag: #44
RE: Rassismus in den USA
(18.07.2016 08:53)913Chris schrieb:  V Intelligenztests halte ich sowieso nicht viel, weil sie einseitig auf kombinatorische Fähigkeiten abzielen; vgl. http://www.deutschlandfunk.de/die-intell...e_id=71487 ; nicht umsonst stellt man seit einiger Zeit dem IQ noch den EQ, den emotionalen Koeffizienten, zur Seite.
Trotzdem wäre es mal interessant zu erfahren, wie es aussieht, wenn man z.B. in den USA einen Weißen aus dem "Redneck"-Gebiet, einen Schwarzen und einen Latino aus dem jeweiligen Ghetto in L.A. miteinander vergleicht. Ich wage zu behaupten, dass der Weiße am schlechtesten abschneiden wird.
Warum? Er ist nicht nur wie die beiden anderen höchstwahrscheinlich "sozial abgehängt", hat also mangels Bildung und aufgrund seiner eingeschränkten sozialen Kontakte keine Chance auf sozialen Aufstieg, er hat auch kaum Chance, über vielfältige Sozialkontakte - auch wenn sie krimineller Natur sein mögen - seine "soziale Intelligenz" zu steigern.
Die Ghetto-Bewohner werden auch kaum zu einer andeutungsweise höher stehenden Bildung kommen, aber im Umgang mit vielen hunderten Menschen wöchentlich oder auch täglich schärfen sie ihren Verstand, üben soziale Verhaltensweisen ein. Nicht umsonst gilt in der Menschheitsentwicklung als einer der wesentlichen Gründe dafür, warum die Frühmenschen "plötzlich" und seit 2 Mio Jahren ein enormes Hirnwachstum an den Tag legen und ihre Cousins, die Menschenaffen, nicht, dass die Frühmenschen in großen sozialen Gruppen lebten. Um so leben zu können, ist viel Intelligenz nötig, man muss Stimmungen, Rangordnungen, Konflikte beobachten, analysieren, aus den Analysen Schlussfolgerungen ziehen und entsprechend reagieren. All das muss der Redneck viel weniger tun als der Ghetto-Bewohner, weswegen ich annehme, dass sich das auch auf den IQ auswirkt.

Dass Afroamerikaner insgesamt trotzdem schlechter abschneiden als die Latinos hat m.E. damit zu tun, dass sie schon viel länger am unteren, ärmeren Rand der Gesellschaft leben als die Latinos, die ja erst etwa seit den 60ern verstärkt in die USA einwandern. Bei den Afroamerikanern gibt es Familien, die seit Jahrzehnten, wenn nicht seit Jahrhunderten kaum Zugang zu Bildung haben und von der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung abgeschnitten sind. Von diesen Menschen werden sicherlich genauso viele wie bei den Latinos und Weißen eine hohe Intelligenz aufweisen. Die kann sich mangels Bildung aber nicht darin zeigen, dass sich aus diesen hochintelligenten Afroamerikanern Genies entwickeln, sondern eher in einer Art "Bauernschläue"...Wink
Diese Art von Genie wirkt sich aber nicht bei einem klassischen IQ-Test aus, dort werden andere Dinge abgefragt, womit ich wieder am Anfang meines Postings angekommen bin Wink


Klingt mir alles zu konstruiert und zu weit hergeholt.
Die Angst, bei einem ergbnisoffenen Diskurs ein Ergebnis zu bekommen, das unangenehm ist und einem nicht passt, ist stets present. Es ist ja in der Tat ein vermintes Terrain, auf dem wir uns hier bewegen. Aber man sollte aus Angst, gegen die PC zu verstoßen, nicht die Augen verschließen und auf die gebotene Objektivität verzichten.

Ein weiteres Problem bei diesem Diskurs ist die Tatsache, dass "Intelligenz" ein schwammiger, nicht ganz eindeutiger Begriff ist. Ich denke daher, dass es zielführend ist, die Empirie zu Rate zu ziehen.

Man könnte z.B. die provokante Frage in den Raum stellen, warum nicht die Afrikaner die Europäer kolonisiert und versklavt haben, sondern der umgekehrte Fall eingetreten ist. Die Folgen dieses Handelns werden vermutlich noch Jahrhunderte zu spüren sein.




Ein paar Punkte zum Thema Latinos/Afroamerikaner:

1) Hat Obama zu Beginn seiner Amtszeit die Afroamerikaner dazu aufgerufen, nicht in der Opferrolle, die du soeben wieder kultiviert hast, zu verharren, sondern zu handeln und etwas aus sich zu machen.
Eines möchte ich aber auch festhalten: Schaut man sich die Polizeigewalt gegenüber Afromarikanern an, kann man daraus schließen, dass man als Schwarzer in den USA auf dem Weg nach oben immer noch größere Hürden zu nehmen hat, als als Weißer.


2) Haben die Latinos z.T. kein Verständnis für so manche Afroamerikaner, die seit Generationen in den USA leben, und trotzdem weniger erfolgreich sind als arme Latinos, die noch nicht so lange im Land sind.


3) Mutmaßlich liegt dieser Unterschied auch daran, dass ein hoher Bildungsgrad und beruflicher Erfolg in Teilen der schwarzen Community weniger Prestige haben, als bei den Latinos oder Asiaten. Womit wir wieder beim kulturellen Umfeld wären.

MfG, Titus Feuerfuchs
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