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Warum interessiert niemanden die extreme Jugendarbeitslosigkeit in Europa?
13.05.2014, 11:52
Beitrag: #85
RE: Warum interessiert niemanden die extreme Jugendarbeitslosigkeit in Europa?
Erstmal vielen Dank, Annatar für den persönlichen Bericht und den Einblick in deinen Alltag.
Besonders wohltuend fand ich die Stellen, an denen du auf die Glücksfälle in deinem Einzelfall aufmerksam gemacht hast und darauf, dass nicht jeder einen verständnisvollen Chef oder glückliche Umstände im Stundenplan hat.


(13.05.2014 00:06)Annatar schrieb:  Nur wie viele können das eben nicht und werden entweder krank oder müssen eine Sache aufgeben??
Warum steigt denn die Anzahl der Jugendlicher, die an Depreissionen erkranken seit 2004 an??
http://www.hna.de/nachrichten/politik/de...94358.html
Liegt das vielleicht an dem immer größer stärker werdenden und immer früher einsetzenden Stress??
Denkt mal darüber nach.
Darüber denke ich schon länger nach. Die festgestellten Depressionen bei Kindern und Jugendlichen setzen sich mE bis weit ins junge Erwachsenenalter fort, wenn auch die Symptome sich verändern und erwachsener werden, wie in dem Artikel beschrieben.

Wollen wir das hier weiterdiskutieren oder ein neues Thema dazu aufmachen?

(13.05.2014 00:06)Annatar schrieb:  Wenn man den Gedanken jetzt weiter führt, wundert es mich ehrlich gesagt nicht, dass es manchen Jugenblichen an Mitivation fehlt.
Denn was erleben sie denn??
Sie sehen den Stress bei den Etlern, sie haben Stress in der Schule und werten auch logischerweise in der Arbeitswelt Stress haben und für was??
Für gar nichts!!
Denn meiner Generation wird es bedeutend schlechter gehen, als euerer Generation.
Das klingt irgendwie hoffnungslos, Annatar. Auch nach meiner persönlichen Erfahrung gibt es diese Grundstimmung, vielleicht nicht überall und nicht gleich stark ausgeprägt und vielfach übertüncht durch die Happy-Erfolgreich-Fassade, aber der Trend ist da und er wird stärker.

(13.05.2014 00:06)Annatar schrieb:  Also für was soll man sich auch anstrengen??
Für eine gute Zukunft, die man nicht haben wird?? Für 1000 oder mehr Jahrsverträge oder wenn man noch mehr Pech hat nur bezahlte Praktika??
Denn mal ganz ehrlich, die Aussage eurer Generation, dass man was erreicht, wenn man sich nur genug anstrengt ist schon lange nicht mehr wahr.
Meiner Generation wird es bedeutend schlechter gehen als euerer und nur wer Glück, wird es vllt. so gut haben, wie seine Eltern.
Die Gründe dafür sind vielfälltig, jedoch habt ihr es in der Hand dagegen etwas zu tun und damit unsere Zukunftsaussichten zu verbessern.
Nein Annatar und damit sind wir beim Punkt und ganz großen Mißverständnis, an dem die Elterngeneration zumindest eine Mitschuld trifft.
Kämpfen, um was zu ändern, ist das Privileg aber auch die Pflicht der jungen Generation. Die hat nämlich die pubertären Aggressionen, die schon immer dafür sorgten, dass die Menschheit sich weiterentwickelte. Sonst säßen wir noch auf den Bäumen und pflückten Obst. Einige junge, fixe, übermütige ließen sich von den konservativen Warnungen der Alten aber nicht abhalten und kletterten runter, weil es dort zwar riskantes aber besseres Essen gab, oder so ähnlich.


(13.05.2014 00:06)Annatar schrieb:  Denn eure Generation habt momentan das Sagen in diesem Land, also nutzt eure Macht um eine besser Zukunft zu gestallten und uns nicht nur Scherben zu hinterlassen und schimpft nicht immer auf usn Jugendliche, denn ihr und euer System habt uns erschaffen. Wir sind nicht so auf die Welt gekommen.
Eines gebe ich aber zu, ihr Jungen habt es extrem schwer, denn ihr seid in der Minderheit. Diesen demographischen Faktor gab es mW so noch nie in der Geschichte. Das ist aber auch schon wieder fast ein eigenes Thema.

Was mich bei dieser Diskussion immer mehr beschäftigt, ist die vermutete Diskrepanz zwischen Erziehungs- und Ausbildungszielen und den Aufgaben, die die heutige Wirtschaft für die Masse der Arbeitskräfte anbietet.
Da hat sich was umgekehrt, denke ich. In einer arbeitsteiligen Gesellschaft ging man vom einzelnen Menschen und seinen Neigungen und Begabungen aus. Selbst in definierten Berufen konnten sich viele im Laufe ihres Arbeitslebens noch schrittweise zu einer gewissen Selbstverwirklichung entwickeln. Warum sollte ein kluger Chef einen introvertierten Buchhalter zu Kundenkontakt zwingen, wenn er damit unglücklich ist und schlechter arbeitet?
Heute haben wir in vielen Betrieben nur noch betriebswirtschaftlich definierte Funktionen und die Menschen werden zugeordnet, meist ohne Rücksicht auf Vorkenntnisse und Neigungen, Kriterium ist eher der Preis.
Dieses "Funktionierenmüssen" kann nicht jeder immer durchhalten. Vor allem dann nicht, wenn er zum Individualisten erzogen wurde.

Ich denke immer noch an Chris´ Beschreibung zur Entstehung unseres dreigliedrigen Schulsystems und die Entwicklung, die es seit den 70ern nahm. Hechelt unser Schulsystem etwa hinterher? Rein logisch, muß es eigentlich für die zukünftigen Bedarfe bilden.
Oder haben wir verschiedene Ziele? Erziehen und bilden wir in unserem Schulsystem den mündigen Bürger, weil wir den für eine funktionierende Demokratie unbedingt brauchen?
Für die Wirtschaft der Zukunft aber nicht, da brauchen wir eher ein Heer von perfekt funktionierenden Arbeitsameisen.
Womit ich dann wieder bei dieser These wäre.
(06.05.2014 19:43)Annatar schrieb:  [...]
Deswegen hat er, meiner Meinung nach, auch recht mit seiner These, dass wir uns zwischen Kapitalismus und Demokratie entscheiden müssen.
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Die verlorene Generation - Luki - 21.09.2012, 18:53
Jugendarbeitslosigkeit - Luki - 21.09.2012, 20:38
RE: Warum interessiert niemanden die extreme Jugendarbeitslosigkeit in Europa? - Renegat - 13.05.2014 11:52

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