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Warum interessiert niemanden die extreme Jugendarbeitslosigkeit in Europa?
12.06.2014, 18:06
Beitrag: #94
Zu Faul? Einige Argumente und Sichtweisen:
(11.05.2014 15:50)Bunbury schrieb:  
(11.05.2014 09:17)913Chris schrieb:  Die Frage ist nur: Woran liegt das, dass eben die Grundeinstellungen zur Arbeit bei manchen schlichtweg fehlen?

Ich habe da eine Theorie, die mir aber sicher von dem einen oder andere entrüsteten Forianer um die Ohren gehauen wird.

Wenn der papa abends völlig müde von der Arbeit nach Hause kommt und weder Zeit noch Lust hat, sich mit dem Sprößling auf angenehme Art und Weise zu beschäftigen, lernt der Sprößling, daß Arbeit irgendwie etwas schlechtes sein muss, weil der Papa nämlich schlecht gelaunt nach Hause kommt.
Wenn dazu noch die Mama arbeitet und immer in der Hetze ist und wenig Zeit hat, um sich dem Kind zuzuwenden, dann lernt das Kind, das Arbeit etwas schlechtes sein muss.
Dazu kommt dann noch, daß das Kind überhaupt keine Ahnung hat, was diese "Arbeit" eigentlich ist. Es sieht Mutter und Vater irgendwohin abrauschen und schlecht gelaunt und müde wiederkommen.
Den Zusammenhang mit der Playstation in seinem Zimmer und der Arbeit der Eltern erschließt sich ihm nicht. Das können Kinder nicht erfassen.
Wie sollen Eltern, die in der Arbeitswelt entweder unterfordert (oftmals Frauen in teilzeit) oder überfordert (viele in Vollzeit) sind, ihren Kindern
bitte eine positive Einstellung zur Arbeit vermitteln?

Wenn ich ehrlich bin den Gedanken habe ich auch schon mal gehabt und er könnte schon eine gewisse Rolle spielen. Wenn die Eltern eh nur noch genervt von der Arbeit kommen, wie soll dann der Nachwuchs darauf kommen das Arbeit was wirklich erstrebenswertes ist. Und einen gewissen Ehrgeiz braucht man aber beim Erwerben einer Arbeitsstelle heute.

Denke aber das ist nur ein Faktor von mehreren in dieser Hinsicht. Eltern die mehr Zeit für ihr (auch schon älteres Kind haben) haben auch in der schwierigen Zeit der Jobsuche mehr Zeit den Sohn oder die Tochter zu fragen ob da jetzt mal was weitergeht. Etwas was ich als wichtig erachte, war zum Glück in meinem Leben nur selten ohne Arbeit, aber weiß schon das man sehr schnell in ein Loch fällt. Man ist Anfangs voller Ehrgeiz, dann kommen unverschämte Reaktionen, Absagen und insgesamt wenig motivierendes. Irgendwann (und das geht relativ schnell) baut man sich dann einen Alltag auf wo man auch beim Nichtstun vor der Playstation recht zufrieden ist (so ein Phase habe ich damals vor meinem Zivildienst erlebt, deshalb spreche ich aus Erfahrung).

Wichtig ist das Loch auch bei einer anderen Beobachtung (bei der mir eventuell der eine oder andere aus einer anderen Generation jetzt heftig widerspricht). Ich denke das man heute länger braucht um sich beruflich zu finden und zu orientieren. Bei vielen Leuten in meinem Freundeskreis war es so das sie nach der Schulzeit mal eine Zeit da und dort einen Übergangsjob hatten, dazwischen wieder Phasen der Arbeitslosigkeit. Diese Zeit ist oft gar nicht mal so kurz und kann sich auch ein paar Jahre lang ziehen, bis man den Job findet, den man dann über länger machen möchte. Solche Phasen sind schwierig, es ist einfach in das oben genannte Loch zu fallen. Denke diese Phasen gabs früher auch, aber sie waren seltener und kürzer (so zumindest meine Beobachtung aus der Erzählung der Generation meiner Eltern). Und wie gesagt nicht jeder hat den Ehrgeiz da doch wieder mal rauszufinden.

Ein letztes Argument von dem ich selbst nicht 100% überzeugt bin fällt mir noch ein. So vermitteln es zumindest manche Fernsehsender, es gibt eben auch Umfelder, die es irgendwie als Alternative sehen, einfach nicht arbeiten zu gehen und von Harz IV (oder bei uns der Mindestsicherung) zu leben. Vergrößert natürlich die Anzahl derer auch, die nicht arbieten gehen.

Das zumindest sind meine Gedanken zum Thema "Jugendarbeitslosikeit und des zu Faul zum Arbeiten seins".
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Die verlorene Generation - Luki - 21.09.2012, 18:53
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Zu Faul? Einige Argumente und Sichtweisen: - WDPG - 12.06.2014 18:06

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